Sie wisse, »wie schwer das ist und wie viele Opfer das verlangt«

AKK will mehr deutsche Militäreinsätze

Annegret Kramp-Karrenbauer will den Karren so richtig an die Wand fahren. Jetzt will sie noch mehr Bundeswehreinsätze in der Welt. Selbst wenn es Menschenleben und Milliarden koste.

Screenshot YouTube
Veröffentlicht:
von

Annegret Kramp-Karrenbauer meint, Deutschland müsse sich international militärisch mehr einsetzen. Sie fordert mehr Bundeswehreinsätze im Ausland [siehe Berichte »Zeit«, »Süddeutsche«, »Welt«, »Epoch Times«]. Sie meint, sie wisse, »wie schwer das ist und wie viele Opfer das verlange«. Aber es müsse sein. Auf den kritischen Einwand, dass dann deutsche Soldaten häufiger in Särgen aus dem Bundeswehreinsatz zurückkämen, antworte die Verteidigungsministerin, dass jeder Einsatz gefährlich sei.

Soll Deutschland sich weltweit militärisch einmischen?

Wenn man bedenkt, was all die vielen Kriegseinsätze des Westens im Nahen und Mittleren Osten angerichtet haben, wenn man sich vor Augen führt, wie Syrien, Libyen, der Irak und viele andere Länder auf ewig destabilisiert wurden, wenn man sieht, wie wenig erfolgreich die Einsätze in Afghanistan waren und dort das Chaos immer wieder zurückkehrt, dann kann ein logisch und vernünftig denkender Mensch nur eine Schlussfolgerung ziehen: Es war ein Fehler sich dort überall einzumischen.

Die Chinesen bauen ihre globale Hegemonie aus, ohne sich in Kriege einzumischen. Die Deutschen sollen es aber den Amerikanern gleichtun und die Demokratie »am Hindukusch verteidigen« oder sonst wo fernab in der Welt?

So denkt jedenfalls Annegret Kramp-Karrenbauer, unsere neue Verteidigungsministerin. Sie tritt in die Fußstapfen von Ursula von der Leyen, die als Verteidigungsministerin ebenfalls immer wieder für mehr Bundeswehreinsätze in der Welt geworben hatte. Und sie folgt den Worten von Wolfgang Schäuble, der meinte, dass Deutschland international mehr Verantwortung übernehmen müsse. Ex-Präsident Joachim Gauck und nun Frank-Walter Steinmeier blasen ins selbe Horn. Sie alle eint das Säbelrasseln. Ist das wirklich nötig?

Vor allem stellt sich aber folgende Frage: Ist Deutschland überhaupt in der Lage, sich effektvoll einzumischen? Die Bundeswehr ist so schwach wie nie. Unter Helmut Schmidt und Helmut Kohl war die Bundeswehr eine halbe Million Mann stark und bereit, das Land zu verteidigen. Aber weder Schmidt noch Kohl wären auf die Idee gekommen, deutsche Soldaten fernab im Ausland einzusetzen. Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Zweiten Weltkrieg hätten solche Entscheidungen nicht erlaubt.

Glaubt Annegret Kramp-Karrenbauer wirklich, dass Deutschlands Interessen in Mali verteidigt werden? So wie einst Peter Struck den Einsatz am Hindukusch in Afghanistan derart beschrieb? Was hat der Bundeswehreinsatz in Afghanistan gebracht?

Und wer glaubt, dass Frauen im Verteidigungsministerium für mehr Frieden und Zurückhaltung stehen, sieht sich nun vom Gegenteil überzeugt. Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer scheinen keine Ahnung zu haben, was eine Armee wirklich ist, was sie kostet und was ein Kriegseinsatz wirklich bedeutet. Auch die Grünen sind nicht klüger. Es war immerhin der grüne Außenminister Joschka Fischer, der den Bundeswehreinsatz im ehemaligen Jugoslawien in Gespräch brachte.

Am Ende bleibt die folgende bittere Erkenntnis: Deutschland hat zurzeit die schwächste eigene Armee der Nachkriegszeit, soll sich aber an so vielen Kriegsschauplätzen der Welt beteiligen wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Pack

Zuerst müßte man die Islamisten zuhause bekämpfen. Wer sie zuhause gewähren läßt, sie nur anderswo bekämpfen will, ist wohl irgendwie nicht ganz helle.
Wer dazu noch eine teure Armee unterhält, die sehr oft nicht einsatzfähig ist, was ist der wohl wenn er sich aufdrängt und dazu noch große Töne spukt?
Was für "Experten" regieren uns eigentlich (Euro, Elektroauto, Energiewende u.s.w.).
Ist es nicht ein Verbrechen leichtfertig und ohne Verstand in einen Krieg zu gehen?

Gravatar: irgendeiner

CDU/CSU, die Grünen und die SPD sind zwischenzeitlich Frauenparteien geworden und vertreten nur noch Frauenrechte. Kein Wort über Männer.
Aber kämpfen dürfen sie.
Hilft nur eins. Keine der Parteien mehr wählen.

Gravatar: Volker Murr

Sie meint, sie wisse, »wie schwer das ist und wie viele Opfer das verlange«.
Das ist eine dreiste Behauptung. Sie weiß gar nichts. Oder es ist ihr egal. Wem auch immer sie sich verpflichtet fühlt, mit ihrem Amtseid hat es nichts zu tun.
Als Trump die amerikanischen Einheiten aus Syrien abzog, haben seine Generäle applaudiert. Kriegstreiber wie Mike Pompeo waren natürlich nicht einverstanden, aber für die sind Menschenleben, egal ob Soldaten oder Zivilbevölkerung, nur Zahlen in der Statistik.

Gravatar: Axel Gojowy

Ich sehe das etwas anders. Truppenübungsplätze in Deutschland sind nicht gren gesehen (z.B. Colbitz-Letzlingerr Heide). Weil aber eine Armee nur so gut ist wie ihr Ausbildungsstand, ist es doch besser als irgend welche Scheinmanöver abzuhalten, gleich am Feind zu üben.

Gravatar: k.becker

Die hat ein Rad ab, nein alle Räder, auch nicht, sie fährt auf den Achsschenkeln - und sie paßt in die Riege der selbst ernannten "Demokraten".
Wenn ich zurückblicke, bei dem sich die "Guten" eingebracht haben, sehe ich nur Millionen Tote und Menschenverachtung. Es sind Mörder an unbeteiligten Menschen.
Systematisch werden die Bürger darüber nicht informiert, auch vor allem über die Hintergründe.
Beispiele: Südamerika, Iran, Irak, Libyen, Ukraine, Mali und viele mehr. Funktionierende , Regierungen werden niedergemacht - weil sie dem Ami nicht passen.
Nehmen wir als Beispiel die "Demokratisierung von Afghanistan" und wo stehen wir?
Unsere Soldaten bringen Afghanistan seit ca. 20 Jahren den .... und die Menschen fliehen heute in Massen nach Deutschland und suchen Schutz.
Warum kämpfen die nicht in ihrem Land und bringen es zu dem von uns(AMI) gewünschtem?
Ich mochte Schröder nicht, aber er hat meine ewige Hochachtung, weil er die hunderttausende Morde bei dem menschenverachtendem Unrecht im Irak nicht mitmachte.
Erinnere: Der Ursprung des IS war der Plattmachkrieg im Irak, der Ami hat den IS (schiitische Soldaten) im Norden, in den überlassenen Militäranlagen entstehen lassen, hat ihn sogar geschont und später noch unterstützt. Was der Türke im Namen der Nato fortsetzte und bis heute noch tut (wahrscheinlich).
Da, soll Deppen-Deutschland sich in Zukunft einbringen!?
Wo sind die Schulschwänzer bei dieser Zukunftsfrage?

Gravatar: Johannes Reinders

Die Islamisten haben terroristische Kampfgruppen, deren
Ziel es ist, einen Staat unter ihre Kontrolle zu bekommen und dann von dort den Islam kriegerisch auszubreiten.
Wenn wir die Islamisten nicht stoppen, werden sie am
Ende die Welt erobern. - Aber in Deutschland lässt man die Salafisten gewähren, deren Aufgabe es ist, die Terror-
gruppen weltweit mit Geld zu versorgen. Deutschland ist
zugleich eine Quelle der Terrorfinanzierung in den Ländern, wo unsere Soldaten kämpfen.
Unsere Regierung ist einfach zu doof, das zu begreifen.

Gravatar: Johannes Reinders

Das Problem ist, daß die deutschen Truppen keinen Kampfauftrag haben. Sie suchen nicht den Feind, um ihn
anzugreifen und zu vernichten. Sie schießen nur zurück,
wenn sie angegriffen werden, und sie nennen das Kontrolle des Gebietes.
Nehmen wir Mali. Wenn es nie das Ziel ist, den Feind zu besiegen, wird der Krieg immer weitergehen. Wenn wir
Mali wirklich helfen wollen, müssen die islamistischen Kämpfer dort getötet werden, und zwar durch Aufspüren und Angreifen.

Gravatar: kim

Zwergenblödsinn

Gravatar: harald44

Das bringt mich direkt zu der Frage: Hat diese Frau (mindestens) einen Sohn im wehrfähigen Alter und würde sie diesen "an die Front" schicken, wo es so richtig brennt? Falls ja, dann wäre sie zumindest glaubwürdig.
Falls nicht, dann ist diese Frau genau so dumm, wie sie aussieht.
Seit Jesus Christus wissen wir, daß jeder, der ein ihm wichtiges Anliegen verfolgen will, von dessen Richtigkeit er zutiefst überzeugt ist, mit gutem Beispiel vorangehen soll. (Jeder deutsche Offizier im letzten uns Deutschen aufgezwungenen Weltkrieg wußte das und war seinen Soldaten ein gutes Vorbild, und deshalb folgten ihm seine Untergebenen.)

Gravatar: Wolfgang Lammert

Statt in Afghanistan u. a. Einsätzen, die Zeit und die Gesundheit der deutschen Soldaten zu gefährden, sollten die deutschen Soldaten besser den Kroaten helfen, die Grenze zu Bosnien abzusichern. Bosnien entwickelt sich zu einer Drehscheibe für gewaltbereiten Islamismus und ist die neue Hauptroute von Islamisten nach Deutschland.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang