Bundesluftwaffe aufpäppeln

AKK ›bestellt‹ Kampfjets per e-Mail

Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU, zeigt sich interessiert am Kauf von 45 amerikanischen Kampfjets.

U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist Seaman Will Hardy / Public domain
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Am letzten Donnerstag hat Annegret Kramp-Karrenbauer, kurz AKK, der US-Regierung per e-Mail mitgeteilt, dass die Bundeswehr beabsichtigt, insgesamt 45 Kampfjets zu kaufen. Der Handel umfasst 30 Maschinen vom Typ F-18 ›Super Hornet‹ und 15 Maschinen vom Typ EA-18 ›Growler‹. Die Maschinen sollen ab 2025 die überalterten ›Tornado‹-Kampfflugzeuge der Bundesluftwaffe ersetzen.

Über den Kauf streiten die Regierungsparteien seit längerem. Entweder sollen alle 85 ›Tornados‹ durch ›Eurofighter‹ ersetzt werden oder der Auftrag wird zwischen dem amerikanischen Hersteller Boing und einem europäischen Konsortium aufgeteilt. Mittlerweile scheint ein Splitten des Auftrags wahrscheinlich in 90 ›Eurofighter‹ und 45 F-18 wahrscheinlich.

Ein Teil der amerikanischen Maschinen sollen für den elektronischen Luftkampf, der andere für die ›Nukleare Teilhabe‹ Deutschlands an amerikanischen Waffensystemen angeschafft werden. Bei der F-18 ›Super Hornet‹ handelt es sich um einen speziell für den Einsatz von Flugzeugträgern entwickelten, zweistrahligen Jet. Die EA-18 ›Growler‹ ist eine spezielle für den elektronischen Luftkampf ausgerüstete Variante der F-18 ›Super Hornet‹.

Für die Beschaffung der amerikanischen Modelle spricht die baldige Verfügbarkeit insbesondere der EA-18. Das entsprechende Modell des ›Eurofighters‹ ist noch in der Entwicklung und es wird von verschiedenen Stelle bezweifelt, ob das Konsortium aus Airbus, BAE Systems und Leonardo in der Lage ist, die Maschinen entsprechend schnell auszurüsten. Umgekehrt muss die Bundesluftwaffe die Infrastruktur für die F-18 erst schaffen, was bei den relativ wenigen Flugzeugen zu relativ hohen Gesamtkosten führt.

Die Entscheidung für den Kauf fällt letztlich der Verteidigungsausschuss. Dort sind verschiedene Faktoren wie Kosten, militärischer Nutzen und industriepolitische Zielsetzung zu verknüpfen. Der ›Eurofighter‹ ist nach wie vor als Waffensystem gedacht, dass die Fähigkeit der Europäer zeigen soll, auch ohne amerikanischen Beitrag, alle Elemente einer funktionsfähigen Luftwaffe zu produzieren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Bundesluftwaffe aufpäppeln
AKK ›bestellt‹ Kampfjets per E-Mail“ ...

In göttlichem(?) Auftrag, weil die Allmächtige(?) den Bären noch erlegen will, ... bevor sie (auf welche Art auch immer) geschlichen wird?

„Nach einer Meldung des Nachrichtenportals vom (heutigen) Sonntag schickte die Ministerin ihrem Kollegen in Washington bereits am vergangenen Donnerstag“ (16.04.2020) „eine entsprechende Information:
Nach SPIEGEL-Informationen teilte Kramp-Karrenbauer ihrem US-Kollegen Mark Esper am Donnerstag per E-Mail mit, die Bundeswehr beabsichtige, 30 F-18 „Superhornet“ zu kaufen, die im Ernstfall die
auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel gelagerten US-Atomwaffen tragen könnten. Daneben wolle man weitere 15 F18-Jets vom Typ „Growler“ für die elektronische Kampfführung bestellen. Ihre
speziellen Sensoren können bei Luftoperationen das Bodenradar des Gegners ausschalten.“ ....
https://augengeradeaus.net/2020/04/akk-sagt-usa-angeblich-kauf-von-us-kampfjets-zu-ohne-absprache-in-der-koalition/

Gravatar: Erdö Rablok

Da wird gewiss Zwang seitens der USA ausgeübt. Machen es wir doch wie der Erdogan und bestellen bei den Russen!

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