Amtsinhaber Ghani und Regierungschef Abdullah Favoriten

Afghanistan wählt seinen Präsidenten

Am morgigen Samstag wählen die Menschen in Afghanistan ihren Präsidenten. Amtsinhaber Ghani und Regierungschef Abdullah gelten als große Favoriten. Ein Frieden mit den Taliban haben fast alle der 40 Kandidaten als wichtigstes Ziel ausgegeben.

Fotomontage / Bilderquelle Pixabay
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Teile Afghanistans werden noch immer von den radikal-islamistischen Taliban beherrscht. In vielen anderen Teilen des zentralasiatischen Landes ist hingegen fast so etwas wie Normalität eingetreten. Eine Normalität, die aber nach wie vor die Präsenz ausländischer Truppen im Land benötigt. Auch heute kommt es immer wieder selbst in der Hauptstadt Kabul zu islamisch motivierten Anschlägen, für die entweder die Taliban oder wechselweise das Terrornetzwerk IS/DAESH die Verantwortung für sich reklamieren.

Die Aussöhnung mit den Taliban haben fast alle der etwa 40 Kandidaten für das Amt des Präsidenten im Wahlkampf als wichtigstes Ziel ausgegeben. Echte Chancen werden von Beoabachtern und Experten aber lediglich dem Amtsinhaber Ghani und dem afghanischen Regierungschef Abdullah eingeräumt. Auf der langen Liste der Kandidaten finden sich aber auch sehr dubiose Gestalten.

So will auch Gulbuddin Hekmatyar gerne Präsident werden. Hektmayar ist einer der sogenannten »Warlords«, die mit ihren Clans das Land immer wieder mit Gewalt überzogen haben und eine Aufteilung Afghanistans nicht in politische Verwaltungseinheiten sondern nach Stammeszugehörigkeit anstreben. Hektmayar soll während des langen Bürgerkriegs zahlreiche Kriegsverbrechen begangen haben. Ihm ist der wenig schmeichelhafte Beiname »Schlächter von Kabul« angedichtet worden.

Erreicht am morgigen Samstag keiner der Kandidaten 51 Prozetn der Stimmen, so wird es Ende Oktober zu einer Stichwahl zwischen den beiden mit den meisten Stimmen aus der Wahl hervorgegangenen Kandidaten kommen. Das endgültige Ergebnis soll dann am 07. November vorliegen.

Landesweit gilt für die Sicherheitskräfte höchste Alarmstufe. Während des Wahlkampfes hatten die Taliban mehrere Selbstmordanschläge mit zahlreichen Opfern verübt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: francomacorisano

Könnte nicht Merkel für diesen Job kandidieren?
Eingewickelt in eine Burka...?!?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Afghanistan wählt seinen Präsidenten“ ...

Steht der etwa neue Präsident nicht schon deshalb längst fest, weil Afghanistan den Westen braucht?
http://www.tagesschau.de/kommentar/afghanistan-789.html

Sollte man dies nicht auch schon deshalb verstehen, weil Afghanistan mit der US-Invasion „stabilisiert“ wurde und nun ein Zusammengehen mit dem Iran nun ausgeschlossen ist???
https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetische_Intervention_in_Afghanistan

Gravatar: Rita Kubier

".... Ein Frieden mit den Taliban haben fast alle der 40 Kandidaten als wichtigstes Ziel ausgegeben. ....
Die Aussöhnung mit den Taliban haben fast alle der etwa 40 Kandidaten für das Amt des Präsidenten im Wahlkampf als wichtigstes Ziel ausgegeben."

Frieden und Aussöhnung haben zu können mit Terroristen, noch dazu mit extrem-muslimischen, ist doch eine Illusion!! DAS wird es niemals geben!
Terroristen kann und muss man streng verfolgen und bestrafen. Mit denen verhandeln bzw. verhandeln zu wollen, um Frieden im demokratischen Sinne zu erzielen, ist und wird mit (solchen) Terroristen niemals möglich sein! Das sollte doch ALLEN klar und bewusst sein.

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