Grüne wollen Journalisten zu Mitwissern machen

Affäre Baerbock: Was haben die Grünen noch zu verbergen?

Die Grünen müssen die Hochstapeleien ihrer Kanzlerkandidatin verbergen. Zwei Wege bleiben ihnen noch. Einer heißt Mitwisserschaft.

Heinrich-Böll-Stiftung; ;Pixabay; CC BY-SA 2.0
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Frei nach dem Motto: Wenn das Täuschen nicht geholfen hat, hilft vielleicht eine stille Mitwisserschaft, versuchen die Grünen ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock noch zu retten. Anders ist das Angebot der Grünen kaum zu bewerten, Journalisten Details der Biographie von Baerbock zu verraten, vorausgesetzt sie berichten anschließend der Öffentlichkeit nicht davon. Doch genau das haben die Grünen gemacht.

Wie der Tagesspiegel berichtet, bieten die Grünen Pressevertreter ein »Hintergrundgespräch« an, in dem sie »mehr und insbesondere bisher nicht veröffentlichte Details zur Bildungsbiografie« von Baerbock ausplaudern wollen. Einziger Haken: Die Pressevertreter verpflichten sich, anschließend nichts darüber zu berichten. Der Tagesspiegel hat das Angebot prompt abgelehnt.

Offenbar haben die Grünen den Sinn des »Hintergrundgesprächs« nicht verstanden. Auf Konrad Adenauer geht die Bemerkung zurück, jetzt habe er einem Journalisten unter dem Siegel der Verschwiegenheit etwas Vertrauliches gesteckt und noch immer steht davon nichts in der Zeitung. Und diesen Zweck erfüllen die von den Grünen offerierten Gespräche ganz sicher nicht.

Nein, die Grünen und mit ihnen Annalena Baerbock haben noch mehr zu verbergen. Nur haben sie sich jetzt durch das Versprechen der Kandidatin, nichts mehr ihrer Biographie zu verändern, den klassischen Weg des Verbergens und Täuschens verbaut. Sie hoffen darauf, dass die Journalisten der neuen Geschichte mit neuen Ergänzungen mit Verständnis begegnen und diese dann in den Wochen bis zur Bundestagswahl entsprechend verständnisvoll berichten. In anderen Kreisen nennt man das Machtausübung durch Mitwisserschaft.

Dass die Grünen überhaupt auf die Idee kommen können, Journalisten des Mainstreams durch Mitwisserschaft einzubinden, liegt sicherlich an ihrem engen Verhältnis zum Mainstream. Schließlich verdanken sie den halb-ehrenamtlichen Propagandisten ihren Erfolg.

Wenn aber nicht einmal mehr der notorisch linke Tagesspiegel das Spiel der Grünen mitmachen will, dann hat die Partei ihre besten Tage gesehen. Denn sie hat sich mächtig verkalkuliert. Bis zu diesem Gesprächsangebot war letztendlich unklar, ob die Biographie der Annalena Baerbock noch etwas enthält, was besser im Dunklen bliebe. Jetzt weiß man es besser, ohne zu wissen, was es denn ist.

Damit bleiben ihr nur noch zwei Varianten: Eingestehen und mit dem Eingestandenen im Wahlkampf bestehen – oder Verschweigen und mit den Spekulationen über das Nicht-Eingestandene im Wahlkampf bestehen. Es sieht nicht danach aus, als wären diese beiden Wege erfolgreich. In den Umfragen liegen sie nach Wochen des glanzvollen Aufstiegs wieder unter 20 Prozent.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heinz Becker

"Gott schütze uns vor Eis und Schnee - den Grünen und der SPD!"

Gravatar: Croata

Ich wünsche "Völkerrechtlerin" ein Desaster im BTW 21. Ich wünsche den GRN ein Ergebnis unter 5%.

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