EU-Wahl bestätigt europaweiten Trend

Ära der großen Volksparteien ist vorbei

Die EU-Wahl hat es wieder an den Tag gebracht: Die Zeit der großen Volksparteien ist vorbei. Das Parteien-Spektrum ist breiter und bunter geworden. Immer mehr Bürger weichen vom Mainstream ab. Eine Analyse.

Fotos: J. Patrick Fischer und Claude Truong-Ngoc / via Wikimedia Commons / Ausschnitte / CC BY-SA 3.0 und CC BY-SA
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Die Ära der großen Volksparteien ist vorbei. Das ist die Haupterkenntnis der EU-Wahl. Das Parteien-Spektrum ist breiter und bunter geworden. Immer mehr Bürger weichen vom Mainstream ab. Sie haben den Einheitsbrei satt. EU-kritische Parteien haben in einigen Ländern besonders viel Zuspruch erhalten.

Deutschland: SPD im freien Fall

In Deutschland sind die großen Volksparteien im freien Fall. Auch in dieser EU-Wahl haben die Union und SPD historische Tiefstwerte hingelegt. Die SPD hat sich vom Status einer großen Volkspartei endgültig verabschiedet und alle schlechten Umfragewerte bestätigt. Die AfD hat sich dagegen leicht verbessert. Die Grünen haben vom Greta-Effekt profitiert und dank ihrer CO2-Panik-Mache Höchstwerte erzielt.

Hier nochmal die Werte aus Deutschland:

CDU/CSU: 28,7 %

Grüne: 20,7 %

SPD: 15,6 %

AfD: 10,8 %

FDP: 5,4 %

Linke: 5,4 %

Frankreich: EU-kritische Patrioten stärkste Kraft

In Frankreich gab es früher stets ein Kopf-an-Kopf-Rennen der großen Parteien, nämlich der Konservativen und der Sozialisten. Diese Zeiten sind längst Geschichte. Stärkste Partei in Frankreich wurde bei der EU-Wahl die »Rassemblement National« (ehemals Front National, ca. 23 %). Zweitstärkste Partei wurde die Partei von Emmanuel Macron »La République en Marche« (ca. 22 %). Die Sozialisten liegen mit 6,7 unter ferner liefen. Das konservative Bündnis »Le Républicains« konnte immerhin über 8 % erlangen. Und die Grünen konnten dank Greta Thunberg und Klima-Hysterie auf fast 13 % klettern. Diese Zahlen können bis zum Ende der Auszählung noch leicht variieren.

Italien: Lega von Matteo Salvini strahlender Sieger

In Italien hat die Lega-Partei von Matteo Salvini mit ungefähr 28-31% der Stimmen das Rennen gemacht. Die genaue Zahl wird noch ausgezählt, was in Italien etwas länger dauert. Die mit der Lega verbündete 5-Sterne-Bewegung soll zwischen 18 und 22 Prozent der Stimmen erhalten haben. Zusammen haben die beiden Regierungsparteien knapp eine absolute Mehrheit.

Bei der EU-Wahl 2014 kam die Lega lediglich auf 6 %, was 5 Sitzen im EU-Parlament entsprach. Dann kam der kometenhafte Aufstieg. Salvini dürfte damit zu den populärsten Politikern Europas neben Viktor Orbán und Nigel Farage geworden sein, die sich dem Mainstream entgegen stellen. Salvinis Partei trägt entscheidend dazu bei, auf EU-Ebene die »Europäische Allianz der Völker und Nationen« zu stärken, zu der auch die FPÖ und die AfD gehören.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Das waren noch nie Volksparteien, die haben sich nur so benannt um volksnah zu wirken und das Parteienprinzip ist sowohl für den Wähler, als auch für den Abgeordneten kontraproduktiv, weil beide am Gängelband gehalten wurden und das gilt bis heute, denn der Wille des Einzelnen wird im Spannungsfeld von Entscheidungen kanalisiert und das hat mit eigenständiger Tatkraft, zum Wohle des Wählers nichts mehr zu tun, hier handelt es sich um ein selbsternanntes Parteienkonglomerat, als Abwehrwaffe gegen den Bürger, der zwar wählen darf und anschließend machen sie ehedem was sie wollen und mit dieser Tour haben sie selbst mit zum Parteienverdruß beigetragen und solange der Wähler nicht in wesentliche Fragen mit entscheiden kann, bleiben es Scheindemokraten und da vergeht eben vielen die Lust am wählen und es wundert eigentlich, daß hier nicht größerer Frust aufkommt und die Leute auf die Barrikaden gehen, vermutlich hängt das mit dem allgemeinen Glauben zusammen, man benötige eine Regierung, das ist grundsätzlich falsch, wir brauchen Vewaltungsbeamte, die dem Gesetz und den Vorgaben dienen und der Rest kann über Abstimmungen erfolgen. alles andere ist doch eine einzige Verar....... mit zum Teil üblen Folgen.

Gravatar: Ulli P.

Was ich vergessen habe, zu schreiben: In den Kommunalparlamenten stehen längst alternative Gruppierungen bereit und haben einen Vorsprung vor der AfD, den sie nur schwer wieder hergeben: Es sind die freien Wählergemeinschaften. Auch sie sind mal entstanden als Protest gegen das etablierte Kartell. Auch gegen diese müsste sich die AfD 2020 erst einmal behaupten. Es wird also schwer genug - und die derzeitige AfD schläft den Schlaf des Gerechten!
Übrigens, eine Partei, die bei den Kommunalwahlen nicht wahr genommen wird, wird auch 2021 bei den Bundestagswahlen nicht wahr bzw. ernst genommen. Es wird dann bei den 10 bis 13 % bleiben …!

Gravatar: Ulli P.

@ Pedro 27.05.2019 - 08:23

"...denn die nächste Wahl kommt bestimmt."

Ihre Analyse bzgl. Grünen und AfD ist in meinen Augen richtig. Allerdings sind die nächsten Wahlen, außer den Landtagswahlen im Herbst in den neuen Bundesländern, die sehr wichtigen Kommunalwahlen in den meisten Bundesländern in 2020. Da legt die AfD viel zu wenig Gewicht hinein. Warum? Die untersten Gebietsverbände der AfD sind derzeit die Kreisverbände. Unterhalb dieser Ebene fehlen in den meisten Fällen Stadt- und Gemeindeverbände, aus welchen heraus aber die Kandidaten für Stadt- und Gemeindeparlamente geschöpft werden müssen.

Die AfD vernachlässigt m.E. diese Ebene fast vollständig. Einer der Fehler liegt in den Satzungen der bei der Parteigründung 2013 als unterste Ebene gebildeten Kreisverbände. Dort steht (sinngemäß), dass ein Kreisverband zwar Stadt- und Gemeindeverbände gründen darf, diese aber "unselbständige" Teile des Kreisverbandes sind. Dieser Passus wird von Kreisvorständen gerne ins Feld geführt, wenn engagierte Mitglieder Verbände unterhalb des Kreisverbandes zu gründen versuchen und auch eine eigenständige Politik in ihrer Kommune zu betreiben. Es hat sich also bereits auch in AfD eine Erscheinung Bahn gebrochen, die an Machtgehabe, Arroganz, Futterneid und Eifersucht grenzt - verbunden mit einer nicht zu übersehenden Engstirnig- und Kleingeistigkeit.
Nur eine Partei, die gerade in Kommunalparlamenten beweisen kann, wie pragmatisch und mit wie viel gesundem Menschenverstand sie ausgestattet ist, wird in den Kommunen wahrgenommen! Gerade hier ist der AfD-Vetreter persönlich bekannt und kann beweisen, dass er ja gar nicht so ist, wie die Medien oder die politische Konkurrenz ihn darstellen!

Es heißt also, schnelles Umsteuern für die AfD. Das (gemeint ist die Änderung der Kreissatzungen) muss von oben kommen. Freiwillig werden die Posteninhaber ihre Pfründen nicht hergeben. In dieser Hinsicht ist die AfD nicht anders als die Kartellparteien!

In Schleswig-Holstein wurde 2018 kommunal gewählt. Man schaue sich an, in wie wenige Stadt- und Gemeinderäte die AfD gewählt wurde. Wenn man nach den Gründen fragt, bekommt man häufig die Bedrohung durch antidemokratische Kräfte genannt. Es gibt aber immer welche, die ihr Gesicht für die Partei zeigen wollen. Wenn diese aber auch noch von den Posteninhabern in den Kreisen gebremst oder gar behindert werden (wie z.B. derzeit in NRW!), ist das zum Schaden der Partei und letztendlich zum Schaden der Demokratie!

Gravatar: Rita Kubier

@Pedro 27.05.2019 - 08:23

"Primär sind die Grünen als eine faschistische Partei zu betrachten. Denn wenn das Grün fault, wird es braun. Und in dieser Partei fault so vieles. Die Grünen sind keine Demokraten, sie wollen die Diktatur und das bereits seit Beginn ihres Daseins an. Sie wollen eine Öko-Diktatur!"

Warum nur kapieren das so immens viele nicht - insbesondere die Deutschen nicht? Wer ein bisschen überlegt, vernünftig denken und damit auch realistisch mit Verstand urteilen kann, erkennt doch sehr schnell und seit langem, was die Grünen für Spinner, Traumtänzer und Diktatoren sind (Nicht NUR ökologische, wohl bemerkt!), die die Menschheit nur beherrschen wollen. Es geht denen doch niemals um die Umwelt, denn sonst würden die für die Umwelt tatsächlich etwas tun und hätten dafür gute, nachvollziehbare und verständliche Programme und Ziele. Die wollen nur alles "Umweltschädliche" nieder machen, haben aber keinen Plan für Besseres! Die Grünen verdummen nur die Menschenmassen mit ihrer fanatischen Ideologie, die weder auf wissenschaftlichen Erkenntnissen noch auch (deren) Fachwissen beruht, weil die wiederum weder das eine noch das andere besitzen. Die schreien nur lautstark herum und wollen Millionen Ungebildete ins Land holen, weil sie denen ihren Unsinn leicht glaubhaft machen und diese deshalb irgendwann als billigste Arbeitskräfte (Sklaven) benutzen und daher ebenso leicht beherrschen können.
Nur bleibt es mir schleierhaft, dass sich ein Großteil der Deutschen DAFÜR jetzt schon von denen in den Griff kriegen lassen. Ist insbesondere die deutsche Jugend JETZT SCHON geistig derart unterbemittelt, dass die das mit sich machen lassen und die WAHREN Ziele der Grünen nicht durchschauen? Die schaufeln sich doch ihr eigenes Grab für in wenigen Jahrzehnten. Können "gebildete" Menschen so DUMM sein?
Wer Grüne wählt bzw. gewählt hat, hat sich für deren Diktatur zuzüglich der künftigen Herrschaft des Islam entschieden!

Gravatar: heinz

lieber ein dorf im grünen - als einen grünen im dorf.ok.

Gravatar: Erdö Rablok

Die politisierenden "Damen" von Grün-Schwarz-Rot-Gender sollten doch eine eigene Partei gründen. Als Name wäre DKP geeignet, Deutsche Krampfhennen Partei.

Gravatar: Duffy

@ Pedro: Sie haben wohl recht: "Freiheit bedeutet nicht, tun zu dürfen, was man will, sondern nicht tun zu müssen, was man nicht will." Mit Verboten kommt man da nicht weiter, nur mit positiven Anreizen.
Wenn es den Grünen ernst wäre mit ihrem angeblichen Schutz von Klima und Umwelt, würden sie z.B den Landwirten Prämien für den Erhalt von Streuobstwiesen gewähren, anstatt diese praktisch zu beschlagnahmen.
Die AfD könnte argumentieren, daß verantwortungsloses Abholzen des tropischen Regenwaldes die grüne Lunge des Planeten zerstört. Nicht zuviel Kohlendioxid ist unser Problem, sondern zuwenig Sauerstoff.
Die Globalisierer wollen aber nicht den Planeten retten, sondern eine Einheitsmeinung schaffen, frei von Fakten. Das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier findet vor unseren Augen statt und wird nicht thematisiert. Wenn es nach den Klimajüngern ginge, wird die Welt in wenigen Jahrzehnten nur noch von drei Spezies bewohnt, die Überlebenskünstler sind: Menschen, Ratten und Kakerlaken.

Gravatar: Hartwig

@ Pedro

1. Sie sind sehr gut informiert. Keine Frage! Keine Kritik.

2. Sie und viele andere wertvolle Menschen sind aber im falschen Film.

Es geht hier nicht um Aufklärung, aufgeklärt sein. So etwas wie aufgeklärte Menschen gibt es nicht. Das gab es noch nie.

Es geht hier nur um das Böse schlechthin. Hier hat die Aufklärung damals selbst eindeutig gelogen und betrogen.

Fakt ist, die Grünen & Co. wissen alles besser als wir. Auch wollen sie über uns herrschen und uns zeigen, wie man es richtig macht.

Böse ist es bspw., mit dem Finger auf den Anderen zu zeigen, und dabei zu verheimlichen, dass man selbst viel schlimmer ist, als der Beschuldigte. Trifft auf alle Grünen zu. Etc.

Gravatar: Erdö Rablok

Zum Einen sollten wir es wie die Schweizer machen. Kein passives Wahlrecht für alle beim Staat, also Bund; Länder, Bezirke; Kreise und Gemeinden beschäftigte.
Zum Anderen: Passives Wahlrecht nur für Personen, die einen Abschluss und eine mehrjährige Tätigkeit in einem produzierenden Beruf nachweisen können.
Aktives Wahlrecht erst ab 25 Jahren.

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