Ankara untersagt erneut deutschen Abgeordneten Besuch

Abzug der Bundeswehr aus Incirlik rückt näher

Die Bundesregierung beabsichtigt jetzt doch die Bundeswehr vom türkischen Luftwaffenstützbasis Incirlik abzuziehen. Abermals wurde von Ankara Bundestagsabgeordneten der Besuch der deutschen Soldaten untersagt.

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Erneut wurde es Bundestagsabgeordneten von Ankara untersagt, die auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik stationierten deutschen Soldaten zu besuchen. Daher erwägt die Bundesregierung jetzt ernsthaft einen Abzug der Bundeswehr von diesem im Rahmen der NATO genutzten Stützpunkt. 

Für die Bundesregierung sei das Besuchsverbot »absolut inakzeptabel«, dass Parlamentarier die Bundeswehrtruppe nicht besuchen könnten, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes Martin Schäfer. »In dieser Lage müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie es weitergeht.«

Hintergrund für die neuerliche Absage sind offenbar die von Deutschland anerkannten Asylanträge türkischer Soldaten. Auf dieser Grundlage sei »ein Verbleib der Bundeswehr in Incirlik nicht möglich«, sagte der Vorsitzende des Verteidigungs-Ausschusses Wolfgang Hellmich (SPD). Es gebe konkrete Vorbereitungen in Richtung einer Verlegung.

Das zuständige  Ministerium prüft jetzt für die Luftwaffe alternative Standorte in Jordanien, Kuwait und auf Zypern. Als Favorit gilt Jordanien. Eine Verlegung könne sich aber über einige Monate hinziehen. Der Besuch der Obleute des Verteidigungsausschusses war seit vielen Wochen geplant und für Dienstag angesetzt gewesen. 

Die Bundeswehr beteiligt sich von Incirlik aus mit Tornado-Aufklärungsjets und einem Tankflugzeug an den Luftangriffen gegen die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS) in Syrien und im Irak. Auf der Luftwaffenbasis sind etwa 260 deutsche Soldaten stationiert.

Mehr dazu unter rp-online.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans von Atzigen

Nur so ein Gedanke.
Innzwischen laufen seit über 15 Jahren diese
sog.Kriege gegen den Terror.
Die Ervolge sind denn doch bedenklich bescheiden,
oder sogar destruktiev.
Ein Riesen Aufwand, und das Ergebis ernüchternd.
Einen gewissen Ervolg haben da lediglich die Russen,
zu verbuchen. Das hat zumindest die tatsächliche etablierung eines mehr oder weniger gefestigten Islamischen Staatsgebildes, wenn nicht nachhaltig verhindert so zumindest erheblich verzögert.
Auf längere Sicht ist es mehr als fraglich, ob der Westen,
auch Russland, in dieser Region, ihre Sichtweise durchsetzen können.
Ob da der Westen, in kleinerem Umfang auch Russland,
ihre Recourcen in eine aussichtslose Angelegenheit,
letztlich zum eigenen Schaden vergeuden?
Da läuft der blanke Asymeterie-Wahnsinn.
Hochtechnologie gegen Kleinwaffenschwingende durchgedrehte. Tja auch so kann man seine Gegner, ,,ausbluten,, nicht an Menschenblut jedoch an möglichkeiten und div. Resourcen.
In stetigem tropfen zur Ader lassen, bis zur Sturmreife.

Gravatar: Jürg Rückert

Zypern wäre der einzige vernünftige Standort.
Wenn die 260 Soldaten nicht bald abziehen, nimmt Erdogan sie dann noch als Geiseln?

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