»Haltet Stand, Menschen des Westens!«

7. Oktober 1571: Die Schlacht, die das Antlitz Europas rettete

Durch die »Heilige Liga« wurde das Osmanische Reich in der Seeschlacht von Lepanto besiegt. Obwohl sie zahlenmäßig unterlegen waren, hielten die Kämpfer statt. Eine Ermutigung für unsere Zeit.

Die Schlacht von Lepanto/Bild: Dayly Knightly
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Am 7. Oktober 1571 lieferte sich eine Schiffsflotte aus Neapel, Sardinien, Venedig, dem päpstlichen Staat, Genua, Savoyen und den Hospitalrittern eine heftige Schlacht mit der Flotte des Osmanischen Reiches. Die Schlacht fand im Golf von Patras im Westen Griechenlands statt. 

Obwohl sie den osmanischen Streitkräften zahlenmäßig unterlegen war, konnte die so genannte »Heilige Liga« dank ihrer überlegenen Feuerkraft und Taktik den Sieg davontragen. Dieser Sieg sollte die Bestrebungen des Osmanischen Reiches, den Mittelmeerraum zu kontrollieren, erheblich einschränken und eine seismische Verschiebung der internationalen Beziehungen von Ost nach West bewirken. Ähnlich wie der Sieg von König Jan Sobieski II im Jahre 1485 war dieser Sieg maßgeblich für die europäische Welt, wie wir sie heute kennen.

Das Ereignis ist mit dem Namen »Schlacht von Lepanto« in die Geschichte eingegangen.

Die Schlacht war aber vor allem auch ein Triumph des Christentums über die osmanischen Kämpfer. Die geistliche Kraft hinter der »Heiligen Liga« spielte dabei eine maßgebliche Rolle.

Papst Pius V., aus dessen Staatskasse ein Teil dieses militärischen Unterfangens finanziert wurde, ordnete an, dass die Kirchen Roms Tag und Nacht zum Gebet geöffnet werden sollten, und forderte die Gläubigen auf, durch das Beten des Rosenkranzes die Fürsprache der Heiligen Jungfrau Maria zu erflehen. Als Papst Pius von dem Sieg der Heiligen Liga erfuhr, fügte er dem römischen liturgischen Kalender einen neuen Feiertag hinzu – der 7. Oktober sollte fortan das Fest der »Muttergottes des Sieges« sein. Der Nachfolger von Papst Pius, Gregor XIII., änderte den Namen dieses Tages in Fest des Heiligen Rosenkranzes.  

In Anbetracht dieses historischen Kontextes ist es an diesem Tag und während des gesamten Monats Oktober immer angebracht, darüber nachzudenken, wie wichtig es ist, sich an die göttlichen Kräfte zu erinnern, die »im Hintergrund« der Weltgeschichte die »Fäden ziehen«. Auch politische Kämpfe – wie die Schlacht von Lepanto – können ohne göttlichen Beistand und das Zeugnis der Wahrheit nicht geschlagen werden. Ereignisse wie der unwarscheinliche Sieg der Heiligen Liga geben Mut – auch uns heute – uns in den schwierigsten und auswegslosesten Situation an die höheren Gewalten zu erinnern, die das Schicksal des Menschen in der Hand haben.

Die Gewahren für die freie Welt und die Rechtsstaatlichkeit sind heute – wie damals – von allen Seiten bedroht. Vor allem der totalitär-anmaßende Säkularismus droht, das Christentum völlig aus Deutschland auszumerzen. Die Welt ist heute eine ganz andere als 1571, als Papst Pius V. die Führer des christlichen Europas zusammenrief, um eine Heilige Liga zu bilden und einem gewalttätigen Angreifer mit militärischen Mitteln zu begegnen. Doch das wichtigste Element der Reaktion des Heiligen Pius V. kann und sollte nachgeahmt werden. Und dies ist: der Zusammenhalt der Christen, der freien Völker und der Menschen, die die Freiheit verteidigen wollen.

Auch erinnert es an die Worte Tolkiens, die er in den Mund Aragorns vor der letzten großen Schlacht im gewaltigen Epos Der Herr der Ringe legt:

»In euren Augen sehe ich dieselbe Furcht, die auch mich verzagen ließe! Der Tag mag kommen, da der Mut der Menschen erlischt, da wir unsere Gefährten im Stich lassen und aller Freundschaft Bande bricht, doch dieser Tag ist noch fern! Die Stunde der Wölfe und zerschmetterter Schilde, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht –  doch dieser Tag ist noch fern; denn heute kämpfen wir! Bei allem, was euch teuer ist auf dieser Erde, sage ich, haltet Stand. Menschen des Westens!«

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