Wahlgeschenke für den Fall der Fälle?

40 Euro Rente mehr im Monat

Ab Frühjahr 2018 soll der sogenannte Standardrentner (45 Jahre Arbeitsleben auf mittlerem Einkommensniveau) mehr Bruttorente erhalten. Bis zu 40 Euro sollen die Altersbezüge ansteigen. Einen entsprechenden Entwurf hat die amtierende Regierung vorgelegt.

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Die Renten in Deutschland bewegen sich nach wie vor in Relation zu dem durchschnittlichen Monatseinkommen deutlich unter Niveau. Die Spanne zwischen den Einkommen durch Arbeit und den Ruhestandsgeldern ist trotz zunehmender Gefahr der Erwerbsarmut, trotz Multijobs und trotz zunehmender Tätigkeiten im Bereich der Minijobs nach wie vor sehr groß und wird in absehbarer Zeit auch nicht kleiner werden. Das Ansinnen der Merkel-Regierung ist ohnehin die Absenkung des Rentenniveaus bis 2030 auf den Wert von 43 Prozent des Monatseinkommens.

Berücksichtigt man dieses langfristige Ziel, so erscheint die Offensive der Merkel-Regierung mit einer Anhebung der Renten um bis zu 40 Euro monatlich doch überraschend. Doch die auf den erste Blick wohltäterische Aktion relativiert sich sehr schnell. Denn die Erhöhung betrifft selbstverständlich die Bruttorente. Ein Großteil dieser Erhöhung wird also durch die progressive Besteuerung der Renten direkt wieder über die Einkommenssteuer an den Staat zurückfließen. Ein Drittel ist dann schon gleich wieder weg. Bei einer Teuerungsrate von in etwa zwei Prozent im Jahresmittel frisst die Inflation fast den gesamten Rest auf. Da bleibt nicht wirklich etwas übrig.

In den sozialen Medien wird darüber spekuliert. welchen Hintergrund die jetzige Offensive hat. Hier und da fallen Äußerungen, dass in den Reihen der Union davon ausgegangen wird, dass die Jamaika-Verhandlungen kein effektives Ergebnis bringen werden, sodass Neuwahlen anzuberaumen sind. Da will die Union für den Fall der Fälle mit einem vorgezogenen Wahlgeschenk vorbeugend tätig sein.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ede Wachsam

Und wenn die Merkel uns 150 € versprechen würde, es würde ihr zumindest bei mir nichts nützen. Diese Frau habe ich nie gewählt und würde ich auch in Zukunft nicht wählen, denn selbst wenn sie ihr Leben um 180º ändern würde, ist sie für diesen Job im Kanzleramt aus diversen Gründen völlig ungeeignet. Insofern war sie dies schon von Anfang an. Leider gibt es in der Politik viele Blender, auch der Vorgänger von Merkel war so einer, auch Hussein Barak Obama war einer und irgendwie habe ich ein Gespür für solche Leute.

Dazu der Kommentar unterr einer Uli Stein Karikatur:
Mutter Schröder sitzt 1947 mit einer anderen Dame auf ner Bank am Spielplatz. Kommt die kleine Tochter der anderen Dame und sagt: Dahinten der Junge wirft uns dauernd Sand in die Augen. Daraufhin Mutter Schröder: "Das muss mein Gerhard sein, der will später mal Politiker werden!"

Gravatar: D.Eppendorfer

Eine Impertinenz ohnegleichen!

Für jeden nichtsntzigen oder gar kriminellen MUFL können sie gar nicht genug Tausende Euronen ausgeben, um alle Welt vom neunen deutschen Bessermenschentum zu überzeugen, aber für jene, die dieses einseitig spendable Detschland durch ihre Arbeit erst möglich machten, für jene gibt es dann nur Almosen.

Solange die einfachen Leistungsträger jedoch für ein "Weiter so!" stimmen, so lange wird diese ignorante Arroganz auch munter weitergehen, zumal es ja viele Profiteure in der Integrationsindustrie gibt, die ihre eigenen Maxprofitinteressen über alles andere stellen!

Obrigkeitsgehorsame Staatsbüttel und private Raffgierfanatiker in trauter Abzocker-Symbiose.

Gravatar: Marc Hofmann

Abwarten...der Staat kann Dir zwar etwas Schenken (40 Euro Im Monat mehr Rente) aber der Staat kann es Dir auch im Nachhinein wird nehmen...mit der Anhebung der Besteuerungsgrundlage über die Einkommenssteuererklärung....er kann Steuersätze und Abgabenvorschrifte anheben und erlassen....Linke Tasche rein und aus der Rechten Tasche wieder rausgenommen....so bleibt alles beim Alten bzw. verschlechtert sich durch die Inflationsrate (steigende Lebenshaltungskosten) zum Schluss noch für die Rentner.

Gravatar: Karl

nette kleine Augenwischerei, betrachtet man die Teuerungsrate im vergangenen Jahr ist das nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Hatte ich für ein Päckchen Butter letztes Jahr noch 1,69 € bezahlt, so muss ich heuer 2,42€ hinlegen... mal abgesehen von den steigenden Spritpreisen etc. klar das man seitens der Regierenden nur vorbeugemassnahmen trifft, für den Fall der Fälle...

Gravatar: Stephan Achner

Entscheidend sind ja heutzutage die Nettorenten, deren Steigerungsraten wesentlich geringer sind als politisch vollmundig angekündigte Brutto-Rentenerhöhungen - wie im Artikel kurz beschrieben. Dieses Brutto-Netto-Rentensystem bedeutet nichts anderes, als dass der Moloch "Steuerstaat" mit der einen Hand Geld gibt, das er sich zu einem großen Teil als Steuer mit der anderen Hand wieder nimmt. Man kann es auch Rentenbetrug nennen.

Und die im Artikel beschriebene statistische Inflationsrate von ca. 2% ist sicherlich nicht die Inflationsrate, die für einen durchschnittlichen Rentnerhaushalt relevant ist. Der größte Ausgabenteil eines Rentnerhaushaltes sind in der Regel die Mieten und die Lebensmittel, deren Teuerungsraten derzeit weit über 2% liegen dürften. Alleine die Butterpreise haben sich in den vergangenen Monaten nach meiner Einschätzung mehr als verdoppelt. Man kann diese statistischen Inflationsbetrachtungen, die für einen durchschnittlichen Rentnerhaushalt völlig irreführend sind, auch als Inflationsbetrug an den kleinen Leuten bezeichnen.

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