Missverständliche Überschrift oder Realität?

3G im Home-Office

Der Bundesrat hat dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt. Kommt jetzt 3G im Home-Office?

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Jeder darf mal, scheint die Devise der Regierenden in der deutschen Corona-Politik zu lauten. Und vergangene Woche war der Bundesrat dran. Er stimmte dem im Bundestag beschlossenene geänderten Infektionsschutzgesetz zu und web.de titelt: "3G am Arbeitsplatz und Homeoffice".

Ab heute gilt daher an der Arbeitsstätte: 3G. Geimpft, genesen oder getestet. Das gilt für alle, die aus triftigen Gründen nicht zu Hause arbeiten können oder aus betrieblichen Gründen vor Ort sein müssen. Und es gilt an Arbeitsplätzen, an denen "physische Kontakte von Arbeitgebern und Beschäftigten untereinander oder zu Dritten nicht ausgeschlossen werden können", tätig ist.

Ungeimpfte, die nicht von zu Hause arbeiten können, müssen dem Arbeitgeber also einen aktuellen negativen Test vorlegen. Der Arbeitgeber kann auch einen Selbsttest anbieten und ist, ganz nebenbei, berechtigt, den Impftstatus abzufragen. Soviel zum Thema gesundheitliche Selbstbestimmung unter Rot-Grün-Liberal.

Die Verantwortung für die Einhaltung der gesetzlichen Regeln haben die Regierenden den Unternehmern aufgebürdet. Sie müssen die Nachweise ihrer Mitarbeiter überprüfen und dokumentieren. Was der Staat also nachweislich nicht kann, sollen nun die Bürger selbst übernehmen, obwohl jeder weiß, dass eine Kontrolle fast unmöglich ist.

"Das neue Testregime", so ein Sprecher des Arbeitsgeberverbands, "stellt unsere Unternehmen vor große Herausforderungen". Dass die Rgelung Rechtssicherheit schafft dürfte nur ein schwacher Trost sein. Und was die Dokumentation angeht, darf man auf die Unterstützung durch eine bundeseigene Doku-App gespannt sein, jetzt nachdem mit Saskia Esken endlich eine Softwareentwicklerin möglicherweise in der Regierung sitzt.

Und wieso titelt web.de "3G am Arbeitsplatz und Home-Office"? - Weil ein Anbieter von Mail-Adressen und Web-Space kein Deutsch können muss und oft auch nicht kann. Denn die Überschrift liest sich missverständlich. Sie wäre korrekt, falls es hieße: "Home-Office und 3G am Arbeitsplatz". Und das hat web.de wohl auch so gemeint.

Der schlechte Witz ist: Die Forderung nach 3G am Arbeitsplatz traut man einem Lauterbach und einem Doktor Wieler durchaus zu. Damit es dann demnächst abends zu Hause heißt: "Liebling, nimmst Du bitte Deine Maske ab, bevor Du mich küsst.“ Und morgens dann: "Vergiss nicht, sie im Bad überzuziehen.“

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bob33

Gut, dass ich mein E-Mail-Konto von web.de schon vor über 10 Jahren gelöscht habe. Mir wurden die Ghetto-Nachrichten von web.de irgendwann Mal zu viel.

Gravatar: Europa der+V+und+V

weit weg von " liberal "... nun die Cannabis Programm soll liberal sein...Mensch, wo leben wir?

Gravatar: Klaus Reichel

Vielleicht hat man ja Angst vor einem Computer-Virus mit der Bezeichnung "Corona", der sich durch die Leitung überträgt und irgendwie die Benutzer infiziert, eventuell psychisch so beeinträchtigt, daß sie krank werden.

Gravatar: Freiherr von

Kranke Politik mit kranken Beratern und ihren kranken Sponsoren.

Gravatar: Querulantino

Das Gesetz ist das Papier nicht wert.
Was sind in diesem Zusammenhang "physische Kontakte"?
Bei `ner Nutte ist das einfach, aber die Erde steht mit Sonne und Mond über die Gravitation ebenfalls in physischem Kontakt.
"Ungeimpfte, die nicht von zu Hause arbeiten können, müssen dem Arbeitgeber also einen aktuellen negativen Test vorlegen. Der Arbeitgeber kann auch einen Selbsttest anbieten und ist, ganz nebenbei, berechtigt, den Impftstatus abzufragen"
Wie soll das bei Arbeitnehmern funktionieren, die täglich direkt von zuhause zu ihrer Einsatzstelle fahren und so wie ich den Chef eventuell nur alle paar Wochen mal zu sehen kriegen? Was ist mit Einzelarbeitsplätzen, die ausserhalb eingezäunter Betriebsgelände im Land verteilt sind und auf denen sich Beschäftigte im Schichtdienst rund um die Uhr ablösen? Soll der Kollege der nach einer 12-Stunden Nachtschicht nach Hause will bei der Ablösung die Einhaltung der blödsinnigen 3G-Regeln kontrollieren? Wo bekommt man am Montagmorgen um 6 Uhr einen aktuellen Schnelltest her, der nicht älter als 24 Stunden ist? Vor 8 Uhr macht doch keine Teststelle auf. Und was geschieht, wenn ein Mitarbeiter wegen Nichteinhaltung der 3G-Regeln nicht eingesetzt werden darf, bei Nichtbesetzung des Arbeitsplatzes aber Betriebsstillstand und in der Folge der Zusammenbruch von Logistikketten droht?

Gravatar: Ketzerlehrling

3G im Homeoffice wäre aber für diese Gurkentruppe in Berlin typisch. Denn nichts, was sie tun oder planen, galt für das Merkel-Regime und gilt für die Klimadiktatur der Ampel, hatte und hat Hand und Fuß, oder Sinn und Verstand.

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