Russland, China und die Mongolei zeigen Eintracht und Stärke

300.000 Soldaten und 36.000 Panzer: Größtes russisches Manöver seit 1981

Ein solches Manöver hat es zuletzt in der UdSSR zur Zeit des Kalten Krieges gegeben: Rund 300.000 Soldaten, 36.000 Panzer und 1.000 Flugzeuge aus Russland, China und der Mongolei kommen zum Einsatz. Das ist ein deutliches Signal an die NATO und USA.

Mil.ru [CC BY 4.0 ], via Wikimedia Commons
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Barack Obama hatte die Russische Föderation als eine Mittelmacht bezeichnet. Mitt Romney und John McCain nannten Russland und China strategische Gegner. Donald Trump sieht eher China als Wirtschaftsgegner. Seine offene Einstellung zu Russland und Wladimir Putin bringt die halbe US-Elite gegen ihn auf.


Es waren die NATO, EU und USA, die ihre Sphäre in Richtung Russland ausgedehnt haben. Es war nicht umgekehrt. Dennoch wird in den westlichen Mainstream-Medien Russland immer wieder als Bedrohung dargestellt. Seitdem Moskau und Peking klare Signale der Stärke aussenden, wird dies immer wieder als Zeichen der Bereitschaft zur Aggression gedeutet. Doch es ist vielmehr ein Zeichen von Souveränität: Russland und China sind Staaten, die zu groß sind, als dass sie von den USA wirtschaftlich und politisch dominiert werden könnten. Das wird damit zum Ausdruck gebracht: Wir sind zu groß für dich, Amerika!


Das größte militärische Manöver seit Jahrzenten


Seit 1981 hat es auf der Welt kein vergleichbares Militärmanöver mehr gegeben. Rund 300.000 Soldaten sind daran beteiligt, davon rund 3.000 aus China. Auch Einheiten aus der Mongolei nehmen teil. Das Manöver soll vom 11. bis zum 17. September dauern.


Das Manöver trägt den Namen »Wostok«, was soviel wie Osten bedeutet. Damit ist auch das Motto klar: Es handelt sich um eine Demonstration der Stärke des nordöstlichen eurasischen Kontinents. Das Manöver findet hauptsächlich in Sibirien, rund 5.000 Kilometer östlich von Moskau statt.


Rund 36.000 Panzer und 1.000 Flugzeuge kommen zum Einsatz sowie rund 80 Schiffe der Marine. Die Art und Planung des Großmanövers ist nicht auf kleine Grenzkonflikte, Terrorbekämpfung oder Regionalkriege ausgelegt. Es ist ein strategisches Manöver, das den ganz großen Kriegsfall durchspielen soll. Es soll zeigen, wie Russland und China im Falle eines großen Konfliktes militärisch zusammenarbeiten werden.


Tritt das neue Bündnis die Nachfolge des Warschauer Paktes an?


Zwischen Russland und China gibt es zahlreiche bilaterale Abkommen. Aber es gibt auch den Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), zu der neben Russland und China zahlreiche innerasiatische Staaten gehören.


Mit dem Warschauer Pakt lässt sich das neue Militärbündnis dennoch nicht vergleichen. Der Warschauer Pakt war von der Dominanz Moskaus über Osteuropa geprägt, so wie die USA heute noch die NATO dominiert.


Doch die russisch-chinesische Kooperation ist das Zusammenspiel zweier Großmächte auf Augenhöhe. China ist die aufstrebende Weltwirtschaftsmacht und Russland die alte Atommacht (mit den meisten Sprengköpfen).


Warum wird das Manöver als Signal an Washington verstanden?


Kein Land der Erde ist stark genug, um militärisch für Russland oder China eine Bedrohung darzustellen. Nur die USA mit ihren tausend Militärbasen weltweit und Bündnis-Netzwerken sind für Moskau und Peking eine Bedrohung. Insofern ist das Manöver ein deutliches Signal an die USA und deren zahlreiche Bündnispartner.


Russland und China wagen es, Schritt für Schritt die US-Dominanz in wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht anzutasten. Das fängt mit der teilweisen Abkoppelung des Erdölhandels vom US-Petro-Dollar an und hört bei eigenständigen Währungsstrategien nicht auf. In Washington ist längst klar, dass das russisch-chinesische Bündnis die Hauptgefahr für die Hegemonie der USA in der Welt geworden ist. China hat die Industrie, Russland die Bodenschätze, und beide haben militärisches Potential, um frei von Äußeren Einschüchterungen agieren zu können.


In der NATO ist man jedenfalls besorgt, dass die russischen und chinesischen Streitkräfte nicht nur gigantisch groß sind, sondern seit vielen Jahren massiv modernisiert werden. Die USA vor allen Dingen fürchten um ihren technologischen Vorsprung.


Das Manöver ist ein Zeichen von vielen, dass die unter George Bush Senior und Bill Clinton anvisierte monopolare Welt mit den USA als Zentrum nur für kurze Zeit Wirklichkeit war. Jetzt kommt das, was Putin und die chinesische Führung immer wieder angesprochen haben: Das 21. Jahrhundert wird politisch eine multipolrare Welt sein. Russland und China werden als Global Player den USA weiterhin Konkurrenz machen.


[ Stichwort: GeoAußenPolitik ]


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jutta Erdmann

Ja auch hier haben unseren selbsternannten Elitten es geschafft. Nicht nur beim Hass der Bevölkerungsgruppen aufeinander.
Nato und EU haben die 'anderen Staaten' so lange provoziert bis die sich zusammentun.

Und wir sollen wieder für dieses, 'unseres Elitten-Gesindel' bluten?

Gravatar: karlheinz gampe

Die irre CDU Von der Laien will in Syrien Krieg führen. Man stelle sich nur vor die trifft mit ihrer bunten Gurkentruppe mit Schwangerschaftspanzern und Schwangerschaftuniformen auf eine kleine russische Eliteeinheit, dann ist für Von der Leyen Cannae.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„300.000 Soldaten und 36.000 Panzer: Größtes russisches Manöver seit 1981“

Ich denke, dass dieses Manöver für Russen wie Chinesen schon deshalb höchst wichtig war, weil unsere(?) Göttin(?) nicht nur die Nazis in der Ukraine schützt und fördert, sondern als oberste Dienstherrin von Herrn Maaßen auch verfügte, dass die tatsächliche Nachkriegsgeschichte des SS-Funktionärs Alois Brunner auch für keinen Journalisten nachvollziehbar ist/war!(?)
https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20180914322312666-maassen-ss-brunner/?utm_source=push&utm_medium=browser_notification&utm_campaign=sputnik_de

Hatte Maaßen im Fall Chemnitz etwa schon deshalb ganz einfach die Schnauze davon voll, für eine Göttin(?) auch weiterhin lügen zu müssen, weil auch er längst erkannte, was Merkel & Co. in Zusammenarbeit mit der Nato – besonders aber Washingtons – tatsächlich vorhaben???

Gravatar: Stephan Achner

"China hat die Industrie, Rußland die Bodenschätze ....":

China hat vor allem ca. 1,4 Milliarden Bevölkerung, die erkennbar bildungswillig und leistungsfähig ist, und Rußland ist das flächenmäßig größte Land der Erde mit noch sehr viel brachliegendem Land, z.B. für die Landwirtschaft. Die zwei Länder, die sich gerade zusammentun, werden unschlagbar sein - in jeglicher Hinsicht.

Wenn die bestehende und intensive Wirtschaftskooperation zwischen China und Rußland (vgl. östliches Wirtschaftsforum bei Wladiwostok vor wenigen Tagen) weiter ausgebaut wird, wovon ich ausgehe, und jetzt noch die militärische Kooperation dazu kommt, die hilft, "Störungen" von außen, z.B. von der EU, Nato oder von den USA, zurückweisen zu können, dann wird erneut klar, dass gerade der östliche eurasische Raum eine sehr gute Zukunft vor sich hat.

Die USA dürften mit dem Trump´schen Motto "America first" und z.B. mit den beschlossenen massiven US-Steuersenkungen für Privathaushalte und Unternehmen in den nächsten Jahren wirtschaftlich wieder besser da stehen, wie bereits aktuell zu beobachten ist.

Der große Verlierer der künftigen Entwicklung wird die Brüsseler EU sein, die sich in der werdenden multipolaren Welt des 21. Jahrhunderts strategisch selbst ins Aus manövriert hat, und jetzt nichts Besseres zu tun hat, als auf eigene EU-Mitglieder loszugehen (derzeit Polen und Ungarn - weitere EU-Länder werden sicherlich folgen). Die Brüsseler EU zerlegt sich von innen und wird nach außen weitgehend isoliert sein. Und militärisch werden die EU-Staaten im globalen Maßstab sowieso nicht mehr ernst genommen.

Dafür sollen die EU-Staaten nach dem Willen nicht nur zahlreicher Funktionäre des Brüsseler Apparates mit vor allem Afrikanern und Arabern geflutet werden. Die Folge wird sein, dass damit - aus vielerlei Gründen - der bereits erkennbare Abstieg des EU-Raumes nur noch beschleunigt wird.

Gravatar: Karl

der gierige Ami und seine Nato- Vasallen brauchen den Krieg, da finde ich es schon beruhigend wenn jemand sie in deren Schranken verweist. Wie lange das sein wird, steht in den Sternen.....

Gravatar: die Vernunft

Das ist reiner Eigenschutz! Hatte bei der "Schenkung" der DDR die USA Michail Sergejewitsch Gorbatschow nicht versprochen, die Nato nicht weiter nach Osten auszudehnen? Hatte Michail Sergejewitsch Gorbatschow die USA nicht mit einer einseitigen Abrüstungsaktion nach der anderen in arge Erklärungsnot und Bedrängnis gebracht?
Rußland ist sehr wohl klar, das nach der Zerstörung Deutschlands und des deutschen Volkes sie das nächste Ziel sind! Also tun sie alles, um weiter im Frieden zu leben und für den Westen unangreifbar zu sein! Da sich der Machtfaktor Deutschland jetzt auflöst, ist die künftige massive Schwächung der Nato absehbar! Das macht die Kriegsmaschine der USA so gefährlich, sie ist in Zeitnot!!

https://www.fit4russland.com/kriege/677-warum-bekommt-deutschland-keinen-friedensvertrag-und-darf-keine-verfassung-in-eigener-souver-nit-t-beschliessen

interessanter Rückblick: http://www.chronik-der-mauer.de/material/179390/brief-von-walter-ulbricht-an-nikita-chruschtschow-18-19-januar-1961

Gravatar: Hans von Atzigen

Von A-Z exzellenter Artikel.
Gratulation !

Gravatar: Müller

Mit Russland hätte ich keine Probleme aber China bereitet mir Bauchschmerzen. Es heißt daher immer wieder von der sog. gelben Gefahr zu reden.

Dieses gemeinsame Manöver ist das Ergebnis einer fehlgeleiteten Politik der US-Administration Russland und China als Gegener zu stigmatisieren. Damit gräbt sich der amerikanische Dagobert sein eigenes Grab.

Es steht zu hoffen, dass Donald Trump sich endlich aus dem Sumpf der fadenscheinigen Hetzkampagne befreien und sein letztes noch nicht eingelöstes Wahlkampfversprechen bessere Beziehungen zu Russland aufzubauen erfüllen kann. Nur so kann eine amerikanische Großmacht und mehr wird sie nicht sein auf längere Sicht bestehen bleiben.

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