Am 1. Juli 1990 kam die D-Mark in den Osten

30. Jahrestag der Währungsunion

In der Nacht zum 1. Juli 1990 trat die Währungsunion zwischen den beiden deutschen Teilstaaten in Kraft, die D-Mark kam in den Osten. Für jene Währung brauchte - anders als beim Euro einige Jahre später - keine teure Werbung gemacht werden.

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Heute vor 30 Jahren, am 1. Juli 1990, trat die Währungsunion in kraft. Die »Alu-Chips« der DDR-Mark hatten ausgedient, die D-Mark galt als Umgangwährung in beiden deutschen Teilstaaten. Gestaffelt in drei Altersgruppen (ab 60 Jahren, 15 bis 59 Jahre, 14 Jahre und jünger) konnten jeweils 6.000 Mark, 4.000 Mark respektive 2.000 Mark zum Kurs von 1-zu-1 in D-Mark umgetauscht werden. Alles was darüber hinaus ging, konnte mit einem Kurs von 2-zu-1 von Mark in D-Mark eingetauscht werden.

Mit der staatlich verordneten Umtauschquote sollten gleich mehrere Aspekte abgedeckt werden. Zum einen befand sich die DDR-Mark im freien Verfall. Zwar gab es zu keiner Zeit einen offiziellen Tauschkurs zwischen Mark und D-Mark, weil das SED-Regime keine freie Konvertierbarkeit zuließ, faktisch aber hatte sich ein Kurs von 5-zu-1 eingespielt. Für fünf »Ost« gab es eine »West«. Doch seit dem Mauerfall im November 1989 erodierte die DDR-Mark extrem, ihr Kurs fiel Anfang 1990 auf 20-zu-1.

Zeitgleich zu diesem Verfall machten sich nach wie vor viele Menschen auf den Weg von Ost nach West. »Kommt die D-Mark, bleiben wir. Kommt sie nicht, geh´n wir zu ihr!« - so oder so ähnlich tönte es tausendfach aus den Kehlen derer, die das SED-Regime abgeschüttelt hatten. Sie, die D-Mark, kam und wurde bejubelt wie ein Popstar.

Einige Jahre später kam der Euro. Der wurde nicht bejubelt. Ganz im Gegenteil, seiner Einführung vorab ging eine massive Werbekampagne. Es war in der Geschichte des Geldes das erste Mal, dass für Geld geworben werden musste. Richtig gezündet hat diese Kampagne bis heute nicht. Viele Mitgliedsländer der EU sind dem Euro fern geblieben, auch in Deutschland steigt der Wunsch nach einer Rückkehr der D-Mark wieder deutlich stärker an.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manni

Und der Euro?Eine Pleitegeierwährung vor allem für Deutschland.Dieses Land wurde für Generationen mit dieser Währung verraten und verkauft.Währungsausgleich mit Währungen die mit Staaten in Europa die NICHT mit unsere Wirtschaftskraft von anfang an mithalten können und konnten.Es wird heute noch hineingepumt was das Zeug hält.Pleitebanken?Egal,Wirtschaft?Egal haubtsache das Geld muss raus aus Deutschland,nur raus.Fischer dieser grüne Mistbock hat das genau gehofft und leider recht behalten.Ich kann nur noch hoffen das die DM zurückkommt wie alle Währungen der einzelnen Staaten.Deshalb:Weg mit der EU-her mit der EG die es schon einmal gab-hat funktioniert.

Gravatar: ErnieJul

Die Einführung der DM in der DDR zum 1. Juli 1990 führte im privaten Konsumentenbereich zu einer übersteigerten Kaufwelle der DDR-Bürger im Westen und somit zu einer wegbrechenden Nachfrage nach Ost-Waren.
Zum anderen wurde der COMECON-Markt der RGW-Staaten, hauptsächlich die UdSSR, nicht mehr mit brüderlich-kostenlosen DDR-Produkten, bequem versorgt, wie dies seit Gründung der DDR regelmäßig der Fall war!
Diese Info habe ich persönlich damals von einem DDR-Bürger erhalten!
Im übrigen hat diese jahrzehntelange Dauerablieferung von DDR-Waren im Sinne einer kommunistischen Bruderhilfe die DDR-Volkswirtschaft begreiflicherweise schwerstens geschädigt, was die DDR durch entsprechenden Mangel dieser Waren für ihre Bürgerschaft in Kauf zu nehmen hatte, und die BRD ihrerseits versuchte, den Liquiditätsmangel der DDR durch Transitsubventionen, Zwangsumtausch und Kredithilfen zu kompensieren.
Unter diesen erbärmlichen Umständen konnte man natürlich bei der Überprüfung der Sozialversicherungskassen (SVK) im Zuge des Beitrittvertrages mit der D D R keinen entsprechenden, einzubringenden Kapitalstock der DDR aus ihrer Rentenkasse mehr feststellen. (Devisenbeschaffer Schalk-Golodkowski lässt grüssen!)
Dafür zahlen wir heute alle die Quittung mit gesamtdeutschen erheblich verringerten Remtenansprüchen!
u.s.w.u.s.

Gravatar: Gerhard Fenner

Dank der Einführung der DM brachen den Betrieben in der DDR von einem Tag auf den anderen die Märkte in den anderen "Comecon Staaten" (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) weg, da dieser Markt die Produkte nicht in harten Devisen bezahlen konnte. Es war der Anfang vom schnellen Niedergang der Wirtschaft in der ex-DDR.

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