Ehe und Treue

In der öffentlichen Debatte werden derzeit zwei auf den ersten Blick unterschiedliche Themen diskutiert, nämlich einerseits das aktuelle Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum neuen deutschen Unterhaltsrecht und andererseits die Äußerungen des Papstes, bzw. die Kritik an dessen Äußerungen zum Thema Aids in Afrika. Wir sind der Meinung, dass hier unterschiedliche Aspekte derselben Sache, und zwar der Treue bzw. der Sexualmoral behandelt werden.

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Zunächst möchten wir auf die Äußerungen des Papstes eingehen, die dieser auf seiner Reise nach Afrika gemacht hat. Darin hat er die bekannte Position der katholischen Kirche wiederholt, dass der wichtigste Schutz in der ehelichen Treue liegt, verbunden mit der nötigen Enthaltsamkeit, dem aber hinzugefügt, dass die Verteilung von Kondomen die Verbreitung von Aids eher fördern als eindämmen würde. Diese Äußerungen haben Kritik im Lager der "politisch Korrekten" hervorgerufen. So hat z.B., um nur eine Stimme zu nennen, die umstrittene Katholikin Uta Ranke-Heinemann dem Papst vorgeworfen, "in Form von tödlicher Irreführung" ein "Verbrechen an der Menschheit" zu begehen.

Dabei sprechen die Fakten eindeutig für die Argumentation des Papstes, denn:
1. ist es richtig, dass nur Enthaltsamkeit vor und Treue in der Ehe einen absolut sicheren Schutz vor Aids bieten, weil
2. Kondome bisher und auch in Zukunft schon allein aufgrund von möglichen Anwendungsfehlern keinen sicheren Schutz vor Aids bieten werden.
Dies sind Fakten. Die logische Schlussfolgerung aus diesen Fakten ist, dass die wirksamste Maßnahme gegen die weitere Ausbreitung und zur Eindämmung von Aids die sexuelle Quarantäne von Betroffenen ist. Aidskranke und Personen, die sich dem Risiko ausgesetzt haben, mit Aids infiziert zu sein, sollten also enthaltsam leben. Tun sie dies nicht, riskieren sie Ansteckung und Tod anderer. Die Verwendung von Kondomen mindert zwar das Ansteckungsrisiko, wird es aber auch in Zukunft nicht eliminieren können.
3. Der Hinweis des Hl. Vaters, dass die Werbung für und die Verteilung von Kondomen sogar noch zu einem Anstieg von Untreue und Promiskuität und mithin zur weiteren Verbreitung von Aids führen würde, ist in sich logisch und nachvollziehbar. Denn die Werbung für Kondome basiert nicht nur auf dem, wenn auch oft lediglich implizit vorgetragenen, falschen Argument, Kondome seien "sicher", nein, die Werbung für und die Verteilung von Kondomen mindert zusätzlich das Unrechtsbewusstsein des Einzelnen bezüglich der Untreue und des außerehelichen Verkehrs. Und damit wird der weiteren Ausbreitung der Seuche Vorschub geleistet.

Festzuhalten ist also, dass, sogar wenn nur medizinische und epidemiologische Aspekte bei der Analyse der Fakten zugrunde gelegt werden, dem Papst kaum argumentativ widersprochen werden kann. Den Gesetzen der Logik folgend, kann man nur zu dem Ergebnis kommen: Der Papst hat nicht Unrecht. Hier liegt nun die Verbindung zum zweiten Thema, dem schwindenden Schutz der Ehe. In unserem Lande zerbrechen die Ehen in einem Ausmaß, der im historischen Vergleich einen Spitzenwert erreicht. Dabei ist Untreue einer der wichtigsten Scheidungsgründe.

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