Während viele Bischöfe über leere Kirchen klagen

20.000 Pilger in Chartres: Der alte Ritus lebt

Junge Familien, Priester, Bischöfe – der weltgrößte Pilgermarsch zur lateinischen Messe setzt ein unübersehbares Zeichen gegen die liturgische Unterdrückung aus Rom

Bild: Webseite Chartres 2025 Official
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Während viele Bischofskonferenzen über leere Kirchen klagen, versammeln sich Jahr für Jahr Zehntausende zur traditionellen Wallfahrt von Paris nach Chartres – und trotzen dabei sämtlichen Hindernissen, die aus Rom gegen die überlieferte Messe aufgefahren werden. Wie LifeSiteNews berichtet, waren es in diesem Jahr über 19.000 Pilger, die an Pfingstmontag in die Kathedrale von Chartres einzogen – begleitet von Bischöfen, Priestern und Tausenden Jugendlichen.

Bischof Philippe Christory von Chartres begrüßte die Gläubigen mit den Worten: »Wir wissen, dass Papst Leo für jeden Pilger betet, damit er Christus persönlich begegnet.« Ob es sich dabei um eine konkrete Botschaft des Papstes handelte oder um eine diplomatische Geste, ließ der Bischof offen.

Denn die Lage ist angespannt: Die römische Kirchenleitung hat unter Papst Franziskus systematisch gegen die tridentinische Liturgie gearbeitet. Unter Papst Leo XIV. scheint sich daran kaum etwas zu ändern – denn Kardinal Roche, Architekt der liturgischen Einschränkungen, wurde vorerst im Amt belassen. Die Veranstalter berichten sogar von subtilen Versuchen, den Charakter der Wallfahrt zu verändern: Der »Novus Ordo« solle zur Norm gemacht, der überlieferte Ritus zur Ausnahme degradiert werden – ganz im Geist der römischen Gängelung.

Doch die Gläubigen wehren sich. Kein einziger der mitpilgernden Priester habe verlangt, die neue Messe zu feiern – alle zelebrierten die überlieferte Liturgie. Und trotz aller »juridisch-kanonischen Kälte« einiger Bischöfe entlang der Route, wie es im Organisationskreis heißt, setzte sich die Wallfahrt durch.

Im letzten Jahr feierte Kardinal Gerhard Ludwig Müller die Abschlussmesse, dieses Jahr war Bischof Athanasius Schneider als prominenter Unterstützer dabei. Parallel führte die Piusbruderschaft ihre eigene Pilgerroute in umgekehrter Richtung – mit 6.400 Teilnehmern.

Rom kann diese Realität nicht länger ignorieren: Die Jugend will das Heilige, das Wahre, das Schöne. Während der synodale Apparat in seinen Diskussionen versinkt, marschiert das gläubige Volk – schweigend, singend, betend. Und mit jeder Wallfahrt wird deutlicher: Die Zukunft der Kirche ist nicht modernistisch, sondern traditionell. Wer das nicht sehen will, ist bereits auf dem Rückzug.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans

Der neue Papst sollte arme Länder bereisen und sich dort den Menschen zeigen. Ich denke hier vor allem an Kuba.

Gravatar: Patrickfeldmann

Danke!
Als Student war ich selbst einmal dabei.

Katholisch ist aus der reichen und vielfältigen Tradition heraus leben!

Gravatar: Fritz der Witz

Bischöfe klagen ? Nun ja, wer will sich schon den Sermon dieser Christenverräter anhören ?

Gravatar: Johannes Friedrich

Gerade junge Menschen fühlen sich von der überlieferten Messe angezogen, während in der neuen Form junge Leute die Ausnahme sind.

Es darf auch nicht übersehen werden, daß gerade seit der Liturgiereform, der Meßbesuch immer mehr zurückgegangen ist, von deutlich über 50 Prozent, auf aktuell 6,6 Prozent.

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