Suchtmaschine Smartphone

179 Millionen Menschen weltweit von Handysucht betroffen

Eine neue Suchtwelle greift um sich: Bereits mehr als 179 Millionen Menschen sind weltweit von Handysucht betroffen. Kinder sind bereits ab 10 Jahren im Netz aktiv. Manche können den Blick vom Smartphone nicht mehr abwenden.

Handysucht. Foto: Pixabay
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Wann werden die Industriemaganten endlich dem Volk eingestehen, dass ihre freundlich wirkenden Computerfreaks keine bessere Welt schaffen, sondern die Menschheit der Technik versklaven und die Meinungsfreiheit durch Zensur stutzen?

 

Oft fragt man sich, warum die Tabak-Industrie mit dem Argument der Sucht und der Gesundheitszerstörung in die Knie gezwungen wurde, jedoch das Smartphone – ein süchtig machendes Produkt – von der Gesellschaft unkritisch „angebetet“ wird?

 

Bill Maher nannte das „checken“ von „likes“ das neue Rauchen: „Philip Morris wollte nur ihre Lungen, die ‚Appstore‘ will ihre Seele.“

 

Mit über 2 Milliarden Nutzern hat Facebook mehr Mitglieder als das Christentum. Der normale Smartphone Nutzer schaut über 150 mal pro Tag auf sein Handy. Vom Aufwachsen bis zum Zubettgehen verfängt das Handy den Nutzer in einer virtuellen Realität, in der hunderte und tausende von Gedanken auf ihn einströmen, die von nur wenigen Technologie-Firmen gesteuert und kontrolliert werden.

 

Tristan Harris, ein ehemaliger Ethik-Mitarbeiter bei Google und genannt das „Gewissen“ von Silicon Valley, arbeitet heute daran den Mythos zu wiederlegen, dass „Technologie neutral ist.“

 

„Es gibt diesen Mythos, dass Technologie neutral ist und es darauf ankommt, wie wir sie benutzen. Das ist einfach nicht wahr. Technologie ist nicht neutral. Sie wollen, dass man sie auf eine ganz gewisse Weise benutzt und am besten für lange Zeiträume, denn so wird damit Geld gemacht.“

 

Eine Studie der GSMA, der weltweiten Industrievereinigung von Mobilfunkanbietern, des Jahres 2014 zeigte, dass 69 Prozent der 9-16 jährigen Kinder in 10 studierten Ländern ein Mobiltelefon besitzen. Zweidrittel dieser Handys sind Smartphones. Die meisten Kinder haben ihre Handys mit 10 bis 12 Jahren erhalten. 71 Prozent dieser Kinder nutzen das Smartphone, um in Internet zu surfen.

 

Enorm ist das Suchtpotential der Smartphones.

 

Studien haben ergeben, dass der durchschnittliche Verbraucher sein Handy alle 15 Minuten kontrolliert und zwar ohne Nachrichten bekommen zu haben. Das bedeutet, dass der Drang des aufs-Handy-schauens nicht vom Handy ausgeht, sondern vom Gehirn. Dieser Drang verhärtet sich mit der drängenden Frage „Hat jemand etwas auf meiner Facebook-Seite gelikt?“ oder „Gibt es eine Nachricht auf Instagram oder Twitter?“. Diese „Sorge“ produziert Kortisol im Körper. Kortisol ist ein Stresshormon das dann dazu verleitet, das Handy anzusehen, um den „Stressfaktor“ abzubauen.

 

Gleichzeitig schüttet der Körper das Glückshormon Dopamin aus. Es sorgt auch dafür, dass man immer wieder zum Handy greift, um die maximale Belohnung mit minimalem Aufwand zu bekommen.

 

Eine Studie in Australien mit 3000 Teilnehmern unter 30 Jahren ergab, dass 9 von 10 Befragten eine Angst verspüren, wenn ihre Handy-Batterie leer ist oder droht das Handy in kürze abzuschalten.

 

Markforschungen von „Flurry“ haben ergeben, dass weltweit über 176 Millionen Menschen von Handysucht betroffen sind, eine rasante Zunahme im Vergleich zum Jahr 2013, in dem nur ca. 79 Millionen Menschen betroffen waren.

 

Aussagekräftig ist die Tatsache, dass der Erfinder des iPhones, Steve Jobs, seinen Kindern nie erlaubt hat, ein Smartphone zu benutzen. Er wollte ihrer Abhängigkeit von der Technologie von vorneherein entgegenwirken.

 

Zudem vereinsamt das Smartphone äußerlich wie innerlich.

 

Die Algorithmen von Facebook und Google sind mittlerweile darauf spezialisiert, individuelle Werbung, Nachrichten und Informationen zu vermitteln, die auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten sind. Das Internet – das global das Potential hat, Menschen zu verknüpfen – trennt sie voneinander und fördert eine Art des virtuellen „Tribalismus“ oder eines Stammestums.

 

Die Gesellschaft wird in eine Masse von Konsumenten verwandelt, die aber die Fähigkeit einbüßen – kreativ – etwas zu produzieren, was dem Gemeinwohl dienlich ist. Pastor Terry Anderson bringt es auf den Punkt: „Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Personen zu beeindrucken, die wir nicht kennen.“

 

Ein falsches Schönheitsideal, ein selbst-verschlingender Narzissmus und „cyber-mobbing“ sind nur einige wenige Auswüchse, die die Einzelperson und die Gesellschaft schädigen.

 

Wann werden wir aufwachen und verstehen, dass wir um das Handy in unsere Hand zu nehmen, unsere intellektuelle Unabhängigkeit und Freiheit an den Nagel hängen müssen?

 

„Wenn man das Biest füttert, dann wird es uns irgendwann verschlingen. Wenn wir es zurückdrängen, dann haben wir eine Chance es zu kontrollieren und es an die Leine zu nehmen,“ so Chamath Palihapitiya, Gründer und CEO von „Social Capital“.

 

(jb)

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Benjamin

Smart Phone, Dumb People...

Gravatar: Tom der Erste

Ich möchte bloß mal wissen, wie wir das früher ohne solche Taschenspione ausgehalten hatten. Urlaubsplanung, Fahrzeiten von Bahn und Bus, Treffen mit Freunden , Familenbesuche, Termine und dergleichen. Aber da gab es auch ein Kursbuch für die Bahn und diverse Landkarten für die Reisen. Und für die Rucksack- Landstreicher einen Kompaß. Damit kamen wir klar.

Gravatar: Old Shatterhand

Ja selig sind die Bekloppten, denn das sind die schlimmsten Gehirngewaschenen aller Zeiten und die werden für normale Menschen gemeingefährlich werden. Gegen das was da heran gezüchtet wird, werden die Denunzianten. Verräter und Blockwarte des 3. Reiches und der "DDR" nur wie ein müder Kindergarten aussehen.
Ja und jedes Mal wenn diese Schmachtfon besessenen irgendwo voll gegen donnern, sterben weitere graue Zellen ab und die Verblödung nimmt weiter zu.

https://www.youtube.com/watch?v=SSfLHvOicLs

Gravatar: Alfred

Diese Sucht machen sich die Staaten zu nutze, die Mobiles werden eines Tages zum neuen Kennkarte. Die Staaten sind bestrebt in der Zukunft alles über das Smartphone abzuwickeln, so dass man ohne nichts mehr bewegen kann.
STASI der Moderne. Es ist ein Teil der neuen Digitalisierungs-Bewegung!

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