Interview mit Steven Kuhn

»Wirtschaftsmigranten sind keine Flüchtlinge. Sie sollten nicht illegal einwandern.«

Im Interview mit der Freien Welt stellt Steven Kuhn seine Ansicht klar, dass es einen Unterschied macht, ob Flüchtlinge oder illegale Wirtschaftsmigranten ins Land kommen. Wer sein wirtschaftliches Glück in einem anderen Land suche, solle den legalen Weg der Einwanderung suchen. Daher haben die USA das Recht, illegale Einwanderer auszuweisen.

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Freie Welt: Guten Morgen, Herr Kuhn. Danke, dass Sie wieder Zeit für uns haben. Es war wieder eine aufregende Woche, finden Sie nicht?

Steven Kuhn: Das war es wirklich. Besonders bemerkenswert finde ich, dass unser neuer US-Sicherheitsberater General McMaster ist. Da ich selbst Militärveteran bin, bin ich froh, einen Mann in dieser Position zu sehen, der klar sagt, was Sache ist. Das Spricht Bände für die Administration, wenn sie eine solch herausragende Persönlichkeit ins Amt bringen.

Freie Welt: Ja, es ist seltsam, dass eine Führungspersönlichkeit, die für ihre Ehrlichkeit und Integrität bekannt ist, Teil eines Regierungsteams wird, das diesen Ruf eher nicht hat. Vielleicht wird diese Entscheidung helfen, das Trump-Team wieder auf Kurs zu bringen. Was denken Sie?

Steven Kuhn: Ich bin mir nicht so sicher, wie ich das kommentieren soll. Ich ziehe es bei solch einer Angelegenheit vor, die positiven Aspekte zuerst zu sehen. Das ist eine außerordentliche Chance für Trump-Kritiker, mal einen Schritt zurückzutreten und zuzugeben: „Okay, hier hat er mal eine gute Auswahl getroffen. Er scheint offenbar doch nicht Leute zu blockieren, die anders denken als es uns immer gesagt wurde. Das sind gute Neuigkeiten.“ Unglücklicherweise hören wir so etwas im Moment nicht.

Freie Welt: Sicher, das ist wahr. Aber da gibt es ja noch mehr. Wie zum Beispiel Steve Bannon! Was hat er überhaupt für eine Rolle beim Präsidenten? Verwundert es Sie nicht, dass der Herausgeber einer Online-Zeitung nun der wichtigste Trump-Berater ist?

Steven Kuhn: Ich kenne Steve Bannon nicht genug. Aber dies kann ich sagen: Als Harvard-Absolvent und ehemaliger Marineoffizier hat er durchaus Referenzen, die denen einiger anderer überlegen sind, die bereits dieses Amt innehatten. Warum soll es besser sein, dass eine Person diese Position nur aufgrund von Beziehungen bekommt, anstatt eine Person die nicht nur die passenden Beziehungen, sondern auch die geeigneten Erfahrungen mitbringt? Erneut: Wir müssen immer darauf achten, dieselben Maßstäbe an alle anzulegen. Man darf nicht in die Versuchung geraten, die eigene Einschätzung zu berichten statt die Tatsachen selbst. Allerdings sehe ich ein, dass es manchmal schwierig ist, die Tatsachen zu erkennen, mit all dieser Überfrachtung an Pressegeschichten.

Freie Welt: Ich bin mir nicht sicher, ob ich dem zustimmen kann. Harvard und der Militärdienst liegen viele Jahre zurück. Er ist in den letzten Jahren immer mehr an den Rand gerückt, fast schon rechtsextrem geworden. Zumindest sagen einige, dass er rechtsextrem sei. Ist er das?

Steven Kuhn: Vor zwanzig oder dreißig Jahren wären Menschen mit solchen Ansichten und Werten [in den USA] als Patrioten oder konservative Republikaner bezeichnet worden. Ich schließe mich den aufgebauschten Berichten nicht an. Und ich ziehe es vor, mich nicht in die Versuchung bringen zu lassen, jemanden zu verteidigen, der einerseits für das Amt qualifiziert ist, den ich andererseits aber auch nicht genug kenne.

Freie Welt: Okay, ich denke auch nicht, dass wir demnächst Bannon persönlich kennenlernen werden. Also lassen Sie uns mit einer Frage zur Migration fortfahren. Aus Mexiko war verlautet worden, dass man seinen Fall vor die UNO bringen will, wenn die USA weiter fortfahren würden mit dieser neuesten Entscheidung, Menschen wegen kleiner Vergehen nach Mexiko auszuweisen, unabhängig von ihrer Nationalität. Das kann kaum wahr sein, finden Sie nicht?

Steven Kuhn: Nein, wenn man es so einfach sieht, nicht. Sehen Sie, wenn Sie die ganze Story kennen, sollten Sie bereits wissen, dass die Presse Ihnen nur das präsentiert, was Sie glauben sollen. Die Realität hat damit wenig zu tun. Um es ganz kurz zu fassen, lassen Sie mich bitte darauf aufmerksam machen, dass jeder, der an der Wirklichkeit interessiert ist, einfach die Beschlüsse lesen sollte.

Freie Welt: Ist das nicht eine leichte Ausrede?

Steven Kuhn: Nein, ist es nicht. Das ist eigentlich die klügste Aussage, die man machen kann, wenn man mit einer solchen unsinnigen Aussage konfrontiert ist. Warum? Weil eine Person, die solche Aussagen macht, während einer Auseinandersetzung niemals nachgeben wird. Sie werden nur dann ihre Ansichten ändern, wenn sie durch Tatsachen belehrt werden. Oder haben Sie schon mal jemanden in diesen Auseinandersetzungen gehört, der sagt: „Oh ja, das ist ein guter Punkt. Ich stimme Ihnen zu.“? Ich habe es jedenfalls noch nicht.

Ich möchte aber dieses anmerken: Individuelle Umstände von Familien, die von Immigrations-Problemen betroffen sind, sind oft Herz erweichend, besonders, wenn man die Familie persönlich kennt. Die Presse hört ja gar nicht mehr auf, über diese speziellen Fälle zu berichten. Und sie können dies tun, um die Öffentlichkeit mit Emotionen zu bewegen, eine sehr alte Taktik. Traurig ist es, dass die meisten dies wissen, aber dennoch wütend werden, weil es ihrer persönlichen Meinung nahe kommt. Ich denke, dies ist weder gesund noch konstruktiv.

Das verringert nicht die herzerweichenden Situationen. Allerdings berührt dies nicht die Tatsache, dass es sich um illegale Einwanderer handelt, die per definitionem unrechtmäßig in den USA sind. Es ist schwer, einen Punkt anzufechten, der eigentlich klar ist, weil das Wort „illegal“ davor steht.

Wenn Mexiko meint, sie hätten das Recht, sich über die Politik der USA zu beschweren, Illegale zurückzuschicken, müssen wir uns fragen, was überhaupt die Agenda von Mexiko ist. Es ergibt meiner Ansicht nach keinen Sinn. Aber viele Argumente ergeben heutzutage keine Sinn.

Freie Welt: Es scheint, Immigration ist ein Problem, bei dem Sie wie ein Hardliner argumentieren. Aber sind Sie nicht selbst ein Immigrant, und zwar hier in Europa?

Steven Kuhn: Wir beide wissen, wie die Antwort aussieht, nicht wahr? Ich bin hier legal, habe die üblichen Prozeduren durchgemacht, habe die Sprache gelernt, bin Jahr für Jahr zu den Ämtern gegangen, um mein Visum zu verlängern. Es ist eine legale Prozedur, der ich gefolgt bin. So einfach ist das.

Aktuell habe ich eine japanische Bekannte, die in Deutschland arbeitet. Sie bekommt immer nur sechsmonatige Visum-Verlängerungen. So funktioniert es. Ich finde dies seltsam in einem Land, das Hunderttausende von Geflüchteten einlädt, diese bezahlt, Unterkunft und Gesundheitsversorgung zur Verfügung stellt, aber andererseits produktiven Persönlichkeiten nicht die Möglichkeit einräumt, hier eine Karriere zu starten. Soll ich nun einen Aufstand machen und Fenster einschlagen? Nein! Das ist nicht der Weg! Ob gut oder schlecht, das ist das Gesetz. Wenn ich es ändern wollte, würde ich das Regelsystem bekämpfen, indem ich mich an die Regeln halte und es auf legalem Wege verändere.

Freie Welt: Jemand aus Japan ist wohl kaum ein Flüchtling aus einem von Krieg geplagten Land. Dies kann doch wohl kaum ein geeigneter Vergleich sein, oder?

Steven Kuhn: Ich beziehe mich auf die Einhaltung der Gesetze. Aber da sie es erwähnen: Es ist eine bekannte Tatsache, dass mehr als 50 Prozent der Flüchtlinge nicht aus Syrien kommen. Einige sprechen sogar von 80 Prozent. Lassen Sie uns diese als das bezeichnen, was sie wirklich sind: Es sind Wirtschaftsmigranten.

Wir alle wollen ein besseres Leben. Wir sind alle auf der Suche nach einem solchen. Also ist es verständlich, dass die meisten Leute die Situation jener verstehen und nachvollziehen können, die ihr eigenes Leben verbessern wollen. Doch zur Debatte steht, wie sie es anstellen. Wir haben es zuvor detailliert besprochen: Folge den Gesetzesregeln, respektiere die Gastnation und passe dich mit deinen Forderungen an.

Freie Welt: Herr Kuhn, wir sind wieder am Ende des Interviews angelangt. Es ist immer wieder schön, von Ihnen zu hören und zu erleben, wie Sie ihre Ansichten verteidigen, ohne andere zu beleidigen oder zu erniedrigen [wie verschiedene politische Aktivisten dies tun]. Wir sollten uns alle bemühen, mehr so miteinander umzugehen.

Steven Kuhn: Danke, aber ich agiere sicherlich nicht wie ein Engel. Ich kann schon aufbrausend werden. Aber bevor ich dies tue, frage ich mich: Wird das meiner Sache helfen? Wird es mich in Schwierigkeiten bringen oder mir Nachteile bringen? Ich bin kein Freund der Beeinflussung. Aber in diesen Tagen sind Fangfragen die Norm geworden. Ich bin aber froh, dass Sie mir wirklich konkrete Fragen stellen und meine Antworten korrekt wiedergeben. Allein das braucht Mut. Also, bis nächste Woche.


Dieses Interview ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das englischsprachige Original finden Sie auf der Webseite des ISSB e.V.



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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Franzkeks

@Karl Brenner - "Die Einheimischen werden praktisch überrollt. Es ist ein Eindringen ohne Willkommen zu sein." Und wer ist daran schuld? Die Politiker? Nein! Die Dekadenz (64 Millionen Flugbuchungen im Jahr in Deutschland) und Kinderlosigkeit (Bequemlichkeit) der Deutschen! Die alten Römer wollten die kinderfreundlichen Barbaren auch nicht haben. Unsere Frauke Petry ist eine absolute Ausnahme!

Gravatar: Franzkeks

@H.von Bugenhagen - Ihre Kommantare zu verstehen ist nicht einfach, fast unmöglich! Der Satz: "Es blieb nur noch Vergasung" ist auch nicht zu verstehen.

Gravatar: Karl Brenner

Illegale Einwanderung? Man traut seinen Augen kaum!
Das soll soweit in Ordnung sein?

Was bedeutet denn das für die Menschen?

Exkurs:
Der Illegale Einwanderer als Arbeiter.
Man kann ihn verprügeln
Man kann ihn an den Arbeitsplatz festketten
Man kann ihn vergewaltigen
Man kann ihn das Geld verwehren
Man kann ihn den Lohn kürzen
Man kann treten
Er richtet sich nicht nach Arbeitsschutz und Sicherheit
Rechte hat er nicht.

150 Jahre nach der Abschaffung der Sklaverei wollten die Demokraten also den 13. Zusatzartikel wieder abschaffen. Paßt zu Leute wie Soros & co.

Die Wahrheit ist:
Derartige offene Grenzen kann sich nur jemand wünschen, der nicht ganz dicht ist. Die Weltbevölkerung wird sich dorthin aufmachen, wo es die besten Sozialleistungen gibt. Die Einheimischen werden praktisch überrollt. Es ist ein Eindringen ohne Willkommen zu sein. Entscheidend ist nicht, was die Politiker oder die korrupten Medien sagen, sondern was die Bürger wollen. Und diesen Willen will man mit Migranten aus zweifelhaften Kulturen brechen. DAS ist Verfassungswidrig.

SCHULZ MUSS WEG

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
,,Flüchtlinge. Sie sollten nicht illegal einwandern,,
Hat jemand schon mal Ratten oder Kakerlaken legal einwandern sehen ???
Auf unseren alten Schiffen waren die Kakerlaken ca. Pfennig Groß,ein Paar Monate später am Equator hatten sie schon die Größe von kleinen Mäusen.Es blieb nur noch Vergasung.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Wer in Deutschland Illegalität zulässt sollte damit rechnen das auch Deutsche Illegal Vorbereitungen treffen.Hier haben Politiker keine Ahnung von der Jagd-sie wissen nicht wie gefährlich ein verwundetes Tier ist-der IS ist Kindergarten dagegen und die Politik sollte schon ihre Bundeswehr austauschen gegen Migranten.Ich glaube nicht das die Deutschen alle Moslems werden wollen.Rettet euren Arsch solange es noch geht ihr Schlafmützen der Politik.

Als Patrioten und Preisträger werdet ihr nicht in die Geschichte eingehen,aber der goldene Kot-Haufen ist euch sicher.

Gravatar: Hans Meier

Pflegen Sie diesen fairen Stil im Interview.

Er unterscheidet sich schon jetzt von dem, was in den Lokal-Medien so an stinkigen Trickserei betrieben wird, um Stimmungen anzuheizen.

Es geht quasi schon ein wahrnehmbarer, unangenehmer Geruch von den Tageszeitungen, und den Staatsmedien der GEZ-Verbünde aus, die mit Selbst-Erbrochenem, gegen Trump und seinem Team, und der Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung in die deutschen Wohnstuben speien.

Wobei sie vor lauter irrationaler Blödheit, auch unsere Normal-Bevölkerung verachten, für unzurechnungsfähig halten und ganz einfach täuschen wollen, ohne sich im Klaren darüber zu sein wie die Mehrheit in der Bevölkerung derer die schon „länger hier sind“ tickt, und vor allem, wen sie wählen wird.
Der „Angstschweiß kriecht täglich aus den Presse-Poren“, da hilft kein Parfüm mehr, um so etwas „abzudecken“!

Verloren ist verloren. In den USA und weltweit überall gibt es unfaire Nach-Treter und verärgerte Wettbüro-Zocker, die mit roter Karte vom Platz gejagt werden.

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