Sven von Storch im Christenschutz-Interview

»Wer Werbung für das Töten erlaubt, erlaubt auch irgendwann das Töten selbst«

Das Leben an der Wurzel ersticken: Mit diesem Satz kann man das Regierungsprogramm der "Fortschrittskoalition" zusammenfassen. Das wertvollste Geschenk, das der Mensch empfangen darf, wird von SPD, Grünen und FDP verachtet und jetzt abgewickelt. Was hinter dem linken Kulturkampf gegen das Leben steckt und was Christen jetzt tun können, verrät Sven von Storch im Gespräch mit der Initiative Christenschutz.

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Initiative Christenschutz: Herr von Storch, wie steht diese Regierung zum Lebensschutz?

Sven von Storch: Ablehnend bis feindselig, wenn es um die Menschenwürde und das Recht der ungeborenen Kinder auf Leben geht. Das fein austarierte Regelungswerk rund um den Lebensschutz gleicht einem kostbaren Wald. Dieser wurde jetzt von den regierenden Parteien mit Begeisterung zur Rodung freigegeben. Die rotgrüngelben Bulldozer kommen gerade mit Gebrüll.

Initiative Christenschutz:
Haben Sie ein Beispiel?

Sven von Storch:
Lange Zeit gehörte es in dieser Gesellschaft zu einer selbstverständlich akzeptierten Tatsache, dass Praxen und Kliniken nicht für das Töten von ungeborenen Kindern werben. Nicht nur, weil es nach Paragraph 219a unter Strafe steht. Sondern vor allem, weil es unser sittliches Empfinden verletzt. Man wirbt nicht für das Töten, genauso wenig wie man töten darf. Doch, seit die Linken begannen, sich mehr und mehr politische Macht einzuverleiben und damit auch den gesellschaftlichen Diskurs anzuführen, beobachten wir einen rasanten Verfall des universellen Verständnisses von Sitte und Anstand. Einen Einblick in das Gemüt dieser Kulturverächter liefert das Video der FDP-Abgeordneten Kristina Lütke. Darin sieht man sie mit ihren Kollegen zu einem fetzigen Sound, lachend, tänzelnd und singend und mit Kopf-Ab-Geste über einen Flur laufen. Titel des Videos: »Wir, auf dem Weg zur Abstimmung, um endlich § 219a aus dem StGB kicken zu können« Dies illustriert wohl am besten den geradezu widerlichen Zynismus, der in den regierenden Parteien zum Thema Lebensschutz herrscht.

Initiative Christenschutz:
Die Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibung ist keine Petitesse, sagen Sie. Sondern der Auftakt zu weit Schlimmerem.

Sven von Storch: Sehr richtig. Wer Werbung fürs Töten erlaubt, wird auch irgendwann das Töten selbst erlauben. Die Abschaffung von Paragraf 219a ist für die Ampel lediglich der Türöffner, mit dem sie eine umfassende Legalisierung von Abtreibung herbeiführen will. Das dürfte jedem klar sein.

Die Linken führen uns in eine gesellschaftspolitische Kloake mit ihrer oberflächlichen, geradezu infantilen Vergottung „sexueller“ oder „reproduktiver“ Selbstbestimmung. Eine Selbstbestimmung, die für SPD, Grüne und FDP über jedem anderen Recht zu stehen hat – selbst über dem Recht auf Leben und Würde, obwohl genau dieses Universalrecht alle anderen Rechte bedingt. Ohne das Recht auf Leben gibt es auch keine Selbstbestimmung. Dass Ärzte nun bald für ihre „Dienstleistung Tod“ werben können dürfen, ist deshalb nichts anderes als ein Symptom von Verfall und geistiger Dekadenz eines ins Extreme gesteigerten Liberalismus. Ich hoffe sehr, dass es nur wenige Ärzte wirklich tun, weil ich immer noch den Glauben habe, dass sich die meisten Ärzte verpflichtet fühlen, dem Leben zu dienen und nicht dem Tod.

Initiative Christenschutz: Der Lebensschutz ist ein zentrales christliches Thema. Was können Christen tun, um die Kultur des Lebens zu unterstützen?

Sven von Storch: Mit dem stückweisen Abbau des Lebensschutzes stürzt die Politik die Gesellschaft in eine schwere Gewissenskrise. Unsere Aufgabe als Christen ist es, diese tiefe Krise zu erkennen, sie zu benennen und sie öffentlich anzuprangern. Der Schutz und die Bewahrung des Lebens wie der Schöpfung gehören untrennbar mit dem christlichen Glauben zusammen. Immerhin sehen das auch einige Kirchenführer so wie Bischof Genn, Bischof Meier und sogar der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz Bätzing. Von der evangelischen Kirche kann man in dieser Frage eigentlich nichts mehr erwarten als betretenes Schweigen oder sogar vorsichtige Bejahung in Richtung der politischen Entscheidungsträger.

Initiative Christenschutz:
Die Legalisierung von Abtreibungswerbung stand von Anfang an ganz oben auf der Agenda von FDP, SPD und Grünen. Warum ist denen die Zerstörung des Lebensschutzes so wichtig?

Sven von Storch: Wir müssen uns klar machen: Der Angriff der Ampel-Parteien ist nicht nur das Zeichen für das Erstarken einer zerstörerischen Ideologie. Der Angriff der Linksliberalen auf das heilige Geschenk des Lebens ist eine Kriegserklärung an uns Christen. Dieser Angriff zielt auf den Kern christlichen Glaubens und christlicher Kultur und ist damit ohne Beispiel in der Geschichte eines Landes, dessen Grundgesetz aus dem christlichen Menschenbild heraus geschaffen wurde. Der Abbau des Lebensschutzes ist deshalb nichts anderes als ein Hebel, um den Kulturkampf gegen Christentum und Kirche entscheidend voranzutreiben.

Staatlich geförderte Abtreibung soll das Bewusstsein für den Wert des Lebens schwächen und die Menschen gefügig machen für die falschen Verheißungen des radikalen Individualismus – ohne die „störenden Fesseln“ aus Treue, Verpflichtung und Liebe. Der Vernichtungskampf gegen den Lebensschutz soll die Gesellschaft Gott vergessen machen und zu ihrer vollständigen Entchristlichung führen. Im Grunde ist es ganz einfach: Die Linken wollen eine durch und durch säkulare Gesellschaft, weil sie in ihr am besten ihre Ziele durchsetzen können.

Initiative Christenschutz: Eine düstere Prognose…

Sven von Storch: Das ist sie nur dann, wenn man im Gedankenbild der Linken bleibt, die immerzu glauben, am längeren Hebel zu sitzen. Dabei vergessen sie gerne, dass, wer wie sie das Leben verachtet und die Kultur des Todes befördert, an dem einen Ast sägt, auf dem sie gleichzeitig zu sitzen belieben. Der Tod ist für diese Leute nichts anderes als das Ende eines meist erbärmlichen Lebens. Dagegen steht der christliche Glaube und dessen ewige Verheißung von Leben, Wärme, von Hoffnung und Trost nach dem Leiden. Christen wissen um das ewige Leben. Alles andere vergeht, auch die stärkste Ideologie. Der Platz am längeren Hebel gehört den Christen. Genau das spürt die linke Elite in den zentralen Entscheidungsgremien und genau das ist auch der Grund für ihren aggressiven Vernichtungswillen.

Initiative Christenschutz:
Herr von Storch, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Narkose - die affektiven Techniken sind ganz schlicht

@ Christian B. 11.02.2022 - 10:24

"Bei dem vermeintich "fetzigen Sound" handelt es ich um eines der männer- und menschenfeindlichsten, sexistischen Machwerke überhaupt, dessen Veröffentlichung in Buntland bei umgekehrten Vorzeichen mit absoluter Sicherheit wegen Frauenfeindlichkeit verboten oder zumindest zensiert worden wäre: "Short Dick Man" von "Gilette"."

Kamellopedia: Das Lied ist nun aber wirklich eine derart vergammelte olle Kamelle, dass man sich darüber eigentlich nicht mehr aufregen können sollte ...

https://www.youtube.com/watch?v=fcrexKS8kxA ,

... zumindest, wenn einem nicht gerade mal wieder irgendwelche short dick men auf die Nerven gehen ...

https://www.fr.de/bilder/2009/05/27/11482704/1221676105-862000-30ac.jpg

https://app.box.com/s/nkjs5oyrp26ygsujbugd

https://menschundrecht.de/Spiegel%20online%202007%20-%202020.pdf#page=270 .


Mutti beispielsweise hat sich damals eben schnell anderen zugewandt ...

https://www.youtube.com/watch?v=54qxBwQFkeo

https://www.youtube.com/watch?v=Ce36Ic1M1EE&t=1239s .

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... »Wer Werbung für das Töten erlaubt, erlaubt auch irgendwann das Töten selbst« ...

Sicherlich nach dem Motto:

„Wir töten die halbe Menschheit - und es wird schnell gehen!“???

Gravatar: Christian B.

Bei dem vermeintich "fetzigen Sound" handelt es ich um eines der männer- und menschenfeindlichsten, sexistischen Machwerke überhaupt, dessen Veröffentlichung in Buntland bei umgekehrten Vorzeichen mit absoluter Sicherheit wegen Frauenfeindlichkeit verboten oder zumindest zensiert worden wäre: "Short Dick Man" von "Gilette". Den Liedtext zu lesen kann man sich sparen, es handelt um die wiederholte Verächtlichmachung über bestimmte körperliche Merkmale eines männlichen Menschen. Und nein, es handelt sich nicht um Satire!

Wer zu solchen Lieder mit Kopf-Ab-Geste herumhüpft gehört m.E. in psychiatrische Behandlung, aber ganz sicher nicht in den Deutschen Bundestag! Feminismus ist doch jedenfalls ganz offensichtlich eine schwerwiegende geistige Störung!

Gravatar: maasmaennchen

Da fragt man sich unweigerlich was mit den Menschen in den letzten Jahren passiert ist und ob sie sich als Spezies Mensch selbst so hassen.Jede Spezies ausser dem Menschen will sich weiter verbreiten, das ist schon ganz schön krank.Und die Menschen die so etwas gut heißen natürlich auch.Verrückte kranke Welt-Schlechtes ist plötzlich gut und Gutes plötzlich schlecht.

Gravatar: Tracie

Für mich ist es völlig unverständlich, dass in der heutigen
Zeit abgetrieben wird.
Es steht Empfängnisverhütung aller Art zur Verfügung.
Die werden doch so früh aufgeklärt?
Oder lernen die nur Sexpraktiken?

Abtreibung darf nicht sein.
Empfängnisverhütung ja. Und darüber müssen die gut
informiert werden, die frühreifen Früchtchen. Oder die
Dummen. Tut mir Leid, aber wer abtreibt ist nicht nur ein
Mörder sondern auch noch so dumm wie Bohnenstroh.

Gravatar: asisi1

Herr von Storch, da kommen sie etwas zu spät. Einige von den Grünen haben schon dazu aufgerufen, Reiche zu töten! Auch werden die Gewalttaten der Antifa von dieser Regierung toleriert und die Folge davon könnten auch Tötungen sein.
Deutschland und seine Regierung samt der 87% Volltrottel haben an diesem Zustand Schuld.

Gravatar: Hajo

Die töten doch schon lange, denn nach meinem Kenntnisstand ist die Abtreibung nach vorheriger Belehrung bis zum 3. Lebensmonat möglich und in meinen Augen ist das glatter Mord, denn ein Embryo hat bei Sichtbarkeit seiner Existenz die gleichen Rechte wie jeder andere Mensch und wer sich nicht daran hält könnte genauso jedem alten unwerten Leben das Lebensrecht absprechen und demzufolge sind die Auswirkungen in allen Einzelheiten heute noch garnicht absehbar und wer das billigt ohne gesundheitliche Not, der versündigt sich an Gott, aber auch an der Mitkreatur, für die er eigentlich verpflichtet wäre und trotzdem einen Zustand des Mordens geschaffen hat, der ungeheuerlich ist.

Es gibt ja viele Möglichkeiten, das Morden zu umgehen, über Patenschaften auf andere Menschen zu übertragen oder durch Prävention im Vorfeld und das alles ist so ungeheuerlich, weil es menschenverachtend ist und gottlos zugleich und das wirft ein außerst schlechtes Licht auf diese Gesellschaft, die sowas überhaupt zuläßt. Das ganze kam mit dem Feminismus hoch, nach dem damaligen Motto, mein Bauch gehört mir, der Fötus allerdings hat die gleichen Recht, sein Körper gehört ihm und deshalb ist das Recht des einen nicht über das Recht des anderen zu setzen, weil es im Interessenskonflikt endet und das ist unerlaubte Tötung und sonst nichts und wer da die Gesetze verbiegt ist der gleiche Gauner und hat jeden Anspruch auf Akzeptanz verloren.

Gravatar: Werner Hill

Man könnte aber auch sagen: "Wer ärztliche Information und Beratung für ungewollt Schwangere kriminalisiert (und das tut der § 219 a) treibt diese in die Hände von Scharlatan*innen".

Es ist durchaus angemessen, wenn der Gesetzgeber hinsichtlich der Vermeidung von Mißbrauch beim Schwangerschaftsabbruch Grenzen setzt - aber der § 219a
bringt mehr Schaden als daß er ungeborene Leben rettet.

Gravatar: Thomas

Abtreibung, das heisst Kinder im Mutterleib zu töten und
dies als Menschenrecht zu deklarieren - eine solche
Kultur kann nicht mehr lange überlegen. Als nächstes
sind dann die Alten und Unproduktiven und politisch
Andersdenkenden dran - in welcher Reihenfolge auch
immer. Das kann ich nur noch als teuflisch, bösartig
bezeichnen und Werbung dafür soll auch noch erlaubt werden.

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