Dr. Ines Pistner Initiative

Wahlfreiheit der Eltern stärken

Die Thüringer Initiative "Wir sind Familie" veranstaltet zusammen mit dem Familiennetzwerk, der Konrad-Adenauer-Stiftung und dem Landesverband Thüringen
der Katholischen Elternschaft Deutschlands e.V. am 9. Mai die Tagung „Familie unter Druck“ in Erfurt. FreieWelt.net sprach mit Dr. Ines Pistner von der Initiative „Wir sind Familie“.

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FreieWelt.net: Wer steht hinter der Initiative „Wir sind Familie“ und welche Ziele verfolgen Sie?

Dr. Pistner
: Die Initiative "Wir sind Familie" hat sich im Sommer 2006 aus vier Thüringer Familien heraus gegründet. Der Ausbau der Kleinstkindbetreuung versus direkten Transferzahlungen an junge Familien wie das Eltern- oder Erziehungsgeld nehmen wir in den Blick. In unserem Blickpunkt und damit in der politischen Debatte steht für uns immer das Kind!

Eltern wissen am Besten, was gut für das jeweilige Kind und die einzelne Familie ist. Deshalb plädieren wir für echte Wahlfreiheit ohne finanziellen oder ideologischen Druck in eine Richtung. Die Familiensituationen sind so
unterschiedlich, die Kinder sind so einzigartig: es kann nicht nur eine richtige Lösung geben!

Wir wehren uns gegen verallgemeinernde Unterstellungen, Familien seien nicht in der Lage, ihren Kindern Bindung und Bildung zu vermitteln. Dort, wo Probleme bestehen, kann den Kindern am besten geholfen werden, wenn es gelingt, die Kompetenz der Eltern zu stärken.

FreieWelt.net: Wie wollen Sie diese Ziele erreichen?

Dr. Pistner:
Um die Wahlfreiheit der Eltern zu stärken, haben wir das Thüringer Kindergartenportal entwickelt: www.thueringer-kindergartenportal.de Auf den Seiten können sich Eltern kostenlos über das vorhandene Angebot an Kinderbetreuung in ihrem Sozialraum (Träger- und Stadt/Kreisunabhängig) informieren. Neben den Adressdaten werden auch Informationen über Öffnungszeiten, Konzeption, Größe der Einrichtung und das Aufnahmealter bereitgestellt.

Mit Einführung des Wunsch- und Wahlrechts durch die Thüringer Familienoffensive können Eltern nun unabhängig vom Wohnort der Familie den Kindergarten frei wählen, wobei die Betriebsumlagen anders als in Bayern von den Gemeinden und nicht von den Eltern zu tragen sind. Dies führt unter den Kindergärten zu einer größeren Konkurrenz. Inhaltliche gute Arbeit in den Einrichtungen wird von den Eltern honoriert.

Alle Thüringer Kindergärten  (ca. 1.360) können ihre Daten im Kindergartenportal selbst pflegen und sich im Netz präsentieren.

Für die Stärkung der Elternrechte starten wir Aktionen wie jüngst "Hände weg vom Erziehungsgeld!", um den Politikern zu sagen, wie die Betroffenen über ihre politischen Entscheidungen denken! Wir machen Pressemitteilungen und äußern uns zu aktuellen Entwicklungen.

FreieWelt.net: Welche Ergebnisse erhoffen Sie sich von der Tagung am 9. Mai?

Dr. Pistner:
Von der Tagung am Samstag in Erfurt erhoffen wir uns ein öffentliches Podium für elterliche Kompetenz. Die Wertschätzung der Elternschaft zu stärken, ist für die Bereitschaft, Kinder zu bekommen und zu erziehen genauso wichtig, wie wirtschaftliche Absicherung.

Wir sehen es als notwendig an, in der Öffentlichkeit auf die - wissenschaftlich belegten - notwendigen Bedingungen für gesunde Entwicklungsschritte unserer Kinder aufmerksam zu machen. Nur wenn Eltern darüber informiert sind, können sie bezüglich Betreuungsform und –umfang verantwortlich für sich entscheiden, wie sich die Familie organisieren kann

Das Interview führte Christoph Kramer

Zum Thüringer Kindergartenportal: www.thueringer-kindergartenportal.de

Foto: Ines Pistner

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