Interview mit Sven von Storch

Sven von Storch: FDP und CDU/CSU haben die bürgerlichen Wähler verraten

Eine bürgerliche Koalition von CDU/CSU, FDP und AfD hätte eine parlamentarische Mehrheit. Doch Laschet und Lindner haben diese Option von vornherein ausgeschlagen und stattdessen mit den Grünen geliebäugelt. Das ist Verrat am bürgerlichen Lager.

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Freie Welt: Herr von Storch, eine grüne Kanzlerschaft unter Annalena Baerbock als Bundeskanzlerin ist mit der Bundestagswahl zunächst abgewendet.

Sven von Storch: Eine Grüne als Kanzlerin: Das konnten wir noch rechtzeitig abwenden. Dafür haben wir viel getan, mit Kampagnen und Aufklärung der Bürger. Die Grünen sind in diesen Wahlkampf mit 28 Prozent in den Umfragen gestartet und mit 14 Prozent herausgekommen.

Freie Welt: Aber nun kommt es doch zu einer grünen Regierungsbeteiligung.

Sven von Storch: Dass die Grünen an einer Regierung beteiligt werden, ist vor allem Schuld der Union und der FDP. Beide haben sich nicht von den Grünen abgegrenzt. Beide haben von Anfang an mit den Grünen geliebäugelt. Damit haben sie die bürgerlichen Wähler verraten.

Freie Welt: Inwiefern?

Sven von Storch: Sowohl die CDU/CSU als auch die FDP haben die Option einer bürgerlichen Regierung ausgeschlagen. Eine Koalition aus CDU/CSU, FDP und AfD hätte eine parlamentarische Mehrheit. Doch in der Öffentlichkeit wird über diese Möglichkeit nicht gesprochen. Sie wird tabuisiert. Stattdessen wird so getan, als gäbe es nur die Wahl zwischen einer Jamaika-Koalition oder einer Ampel-Koalition.

Freie Welt: Können Sie das näher ausführen?

Sven von Storch: Eine Mitte-Rechts-Regierung ohne Grüne ist möglich. Mitte-Rechts-Regierungen sind völlig normal in westlichen Demokratien, nur in Deutschland werden sie von den linken Journalisten dämonisiert. Das muss aufhören. Die Ausgrenzung der AfD durch CDU/CSU und FDP führt dazu, dass bürgerliche und konservative Politik in Deutschland keine Chance hat. Dadurch werden konservative Positionen und Inhalte immer weniger in der Öffentlichkeit diskutiert.

Freie Welt: Stattdessen können nun die Grünen ihre Inhalte einbringen.

Sven von Storch: Genau. Die Union und FDP überlassen die Machtperspektive und die Themensetzung den Grünen und der SPD und beugen sich somit dem linken Meinungsdiktat. Wer die Inhalte des Gegners übernimmt, der macht den Gegner stark. Die Wahlniederlage der CDU/CSU ist historisch. Sie erreichte das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. 24 Prozent sind die Quittung für 16 Jahre Linksruck. Die Union hat sich in dieser Zeit selbst überflüssig gemacht. Sie hat jegliches Profil verloren und alle Inhalte aufgegeben. Bei der Bundestagswahl sind die Wähler dann lieber gleich zum Original abgewandert: zur SPD.

Freie Welt:
Wer trägt dafür die Verantwortung?

Sven von Storch:
Armin Laschet und Markus Söder. Statt mit Merkels Politik zu brechen und einen Neuanfang einzuläuten, haben sie Merkels Politik bei Migration, Euro sowie Klima und Energie weiter fortgesetzt. Söder hat sich bei Merkel für die Kritik der CSU an ihrer verheerenden Flüchtlingspolitik sogar entschuldigt. Er hat das Aus für den Verbrennungsmotor und eine noch radikalere Klimapolitik gefordert.

Und Laschet hat sich nicht etwa darauf konzentriert die Grünen und die SPD als politischen Gegner zu bekämpfen, sondern stattdessen den Kampf gegen die AfD ausgerufen. Er hat noch einen Tag vor der Bundestagswahl erklärt, die CDU werde die AfD bis zum Ende bekämpfen. Damit hat er verhindert, dass konservative Kandidaten wie Hans-Georg Maaßen genug Erststimmen von der AfD bekommen haben, um ihren Wahlkreis zu gewinnen.

Freie Welt:
Und nun? Was soll man gegen diese Entwicklung tun?

Sven von Storch: Durch Aufklärung und Kampagnen wollen wir das bürgerliche Lager mobilisieren. Und wir wollen mit der Berichterstattung in der Freien Welt alle hierfür wichtigen Themen in die Öffentlichkeit tragen. Das neue bürgerliche Lager muss mit einer bürgerlichen Agenda um Grenzschutz, innere Sicherheit, Steuerentlastung, Familie und Wohlstand die große Mehrheit der Deutschen hinter sich versammeln, statt sich von den Linken die Themen Klima, Umverteilung und Gender diktieren zu lassen.

Freie Welt: Danke für das Gespräch, Herr von Storch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Reinhard

Solange es keine bürgerliche Regierung in Deutschland gibt, wird der Niedergang weitergehen, daran führt kein Weg vorbei ! Wahrscheinlich wird es wie am Ende der DDR werden: Die Mehrheit wird erst umschwenken, wenn es zu spät ist und die große Mehrheit der Bevölkerung bettelarm ist. Das war auch in der DDR so. Die Deutschen sind eben im Gegensatz zu den Polen keine Revolutionäre und lassen sich zu viel gefallen. Ich selbst war in der polnischen Solidarnosc aktiv in dieser Zeit und habe selbst gesehen, daß auch noch Mitte der 80-er Jahre keine Revolution in der DDR möglich war, während das kommunistische System in Polen wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Die Polen haben mich in dieser Zeit beauftragt, eine Revolution anzuzetteln, aber ich mußte einsehen, daß das nicht möglich war. Da wurde mir klar, daß ich eben doch eher eine polnische als eine deutsche Mentalität hatte (ich bin 1/4 polnisch). Heute sitzen aber die politischen Idioten mehr im Westen als im Osten, denn viele ehemaligen DDR-Bürger haben aus dem Zusammenbruch des Kommunismus etwas gelernt und wählen heute die AFD, während wir Ossis aus dem Westen deswegen total abgelehnt werden. Es wiederholt sich alles ! Aber auch der Mittelstand im Westen wird bald unter die Räder kommen, denn die neue Regierung wird den Untergangs-Kurs der Merkel-Molluske nicht ändern. Also: Entweder bürgerliche Regierung mit völliger Umkehr von der bisherigen Politik oder Untergang wie am Ende der DDR, das muß jedem klar sein !!

Gravatar: Werner Häckel

Ich bin Senior und es tut sehr weh zu erleben bzw.zu lesen,wie gestandene Bürger die sich im Niedergang befindliche Deutsche Republik markieren bzw.sachlich fundiert heute beschreiben. Und ja, es ist zum Verzweifeln zu erleben,wie sich der staatliche Überbau samt Medien und Parteien nach US-Abziehbild verselbständigt hat ! Ganz schlimm ist es zusehen zu müssen,wie an der Spitze unseres " demokratischen Staates" gegen die Gesellschaft bzw. Volk handeln,obwohl sie unter Eides-Text stehen und Gesetze am laufenden Band brechen-ohne auch nur einmal dafür
per Strafrecht gemaßregelt zu werden ! Das abgewirtschaftete politische Tollhaus mit seiner "Zarin" bedarf durch unser Volk des sofortigen Rückbaus ! Wer die Schließung unserer Kraftwerke anordnet und sich über das Volksvermögen erhebt, gehört von seinem Heiligenschein schonungslos entbunden und verurteilt. Aber dazu fehlt dem gesellschaftlichen Überbau die Zivilcourage und die Parteiendenker sind alles andere
als demokratisch wertvoll einzuordnen, strotzen sie doch
voller Opportunität,Unehrlichkeit und Intrigantentum incl.Selbstherrlichkeit und werden dazu noch fremdgesteuert auf Wahlen und auf unser Volk losgelassen. Man weiß,wer hinter Bearbock oder Scholz steckt und man kann die immer wieder feindliche Absage
der CDU an ein Wahlbündnis mit der AFD nicht mehr nachvollziehen.

Gravatar: Causa

Das wird so lange nicht kommen, bis die AfD ca. 25 -30 % der Stimmen erreicht.
Denn jede Partei, die mit den Feinden der Linken spricht, wird automatisch als Nazi bezeichnet.

Gravatar: Klaus Peter+Kraa

Das haben sie doch schon, seit Adenauer mit der Sozialreform in 1957 (Die Bundesrepublik ist ein Sozialstaat ins GG) gegen den Ansatz einer Sozialen Marktwirtschaft nach den Vorstellungen Walter Euckens die Linie einer staatlichen Vernunft verlassen hat. Er sagte damals: Gebt den Leuten, was sie haben wollen, dann halten sie sich wenigstens aus der Politik raus.
Der Nachfolger von Alfred Müller-Armak auf dem Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Universität Köln, ein Neffe von Wilhelm Roepke, Hans Willgerodt, sagte damals, er wäre schon froh, dass man die Soziale Marktwirtschaft nicht verboten hätte. Nur die Masse stieß damals Jubelrufe aus wie bei Göbbels Rede in Berlin auf die Frage: Wollt ihr den totalen Krieg? Die bildungsarme, auf Arbeit und Konsum reduzierte Spaßgesellschaft war gegründet und pflegte nur noch ihre private Hedonie - der Schlachtruf hieß wieder, wie in der NS-Zeit: Kraft durch Freude. Und so geht es hier weiter bis zum Exodus.

Gravatar: Fast Drei Prozent

FDP: Verrat ist der zweite Vornamen der Arschwackler- und Nuttenpartei... .

Gravatar: Margarete Schroll

Ich habe mittlerweile den Eindruck gewonnen, daß die Altparteien sehr gerne Oppositionsparteien zulassen, damit die Wähler glauben, durch die Oppositionsparteien gehört zu werden, um Veränderungen herbeiführen zu können und dies demokratischen Charakter hat.

Dies ist aber m.E. ein Trugschluß, denn, wenn es bei den Wahlen um die Verteilung der Sitze im Parlament geht, werden ausgerechnet diese Parteien - z.z. die größte Oppositionspartei AfD (Alternative für Deutschland) - von den Altparteien im Vorfeld bekämpft und in ein schlechtes Licht gerückt sowie als rechtsextrem diffamiert !!! Wenn es um Parlaments-Abstimmungen geht, wird gerade die AfD in allen Punkten überstimmt. Sie muß künftig versuchen, durch Überzeugungsarbeit im Wahlkampf über die 20 %-Marke zu kommen, damit sie Mitspracherecht erhält, um mitregieren zu können!

Menschen sind leider Gewohnheitstiere und bleiben oft den Parteien treu, denen sie schon immer ihre Stimme gegeben haben trotz Aufdeckung der Oppositionsparteien über die vielen Skandale von regierenden Politikern + Veruntreuung von Millionen-Steuergeldern!

Gravatar: U. von Valais

Die AfD kann künftig bundesweit mehr Stimmen bekommen als die CDUCSU. Vorausgesetzt, sie schafft es, die furchtbare sozialistische Medienwelt und Meinungsmacherei zu besiegen. Ein hartes Stück Arbeit.

Gravatar: HrBrauser

Also ich denke, da die Würfel gefallen sind, dass die FDP in der nunmehrigen Koalition das einzige Korrektiv sein kann, um Linkseskapaden begrenzen zu können. In einer Mitte-Rechts-Koalition mit FDP und der AfD wäre dies auch möglich gewesen, wo die AfD ein Korrektiv sein könnte. Dummerweise hat die CDU/CSU die verdiente Klatsche bekommen, weil sie eigentlich nur GroKo kann und das grottenschlecht. Die kommende Koalition wird die Legislaturperiode auf jeden Fall vorzeitig beenden.

Gravatar: winfried

Die AfD als Juniorpartner wird als letzte Alternative schnell sterben - das ist ja ihr innerer Konflikt.
Lasst den Untergang nur besser wirken, dann schreien die Leute los.
Die Alternative zum Kapitalismus ist nicht in Planwirtschaft oder Karl Marx gegeben, wohl aber mit gesteuerter Marktwirtschaft und Silvio Gesell.

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