Eckhard Kuhla AGENS e.V.

Männerfeindlichkeit stoppen - Interview mit Eckhard Kuhla

Der Verein Agens e.V. setzt sich für ein neues Miteinander von Mann und Frau ein. Jetzt hat Agens eine Initiative „Männerfeindlichkeit stoppen“ auf AbgeordnetenCheck.de gestartet. FreieWelt.net sprach mit dem Vorsitzenden des Vereins, Eckhard Kuhla, über die Gründe und die Ziele der Aktion.

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FreieWelt.net: Herr Kuhla, Sie haben mit Ihrem Verein Agens e.V. auf AbgeordnetenCheck.de eine Initiative unter dem Motto „Männerfeindlichkeit stoppen“ gestartet. An wen richtet sich die Initiative und was ist ihr Ziel?

 

Eckhard Kuhla: Agens will mit dem unserem Motto auf eine zunehmende Männerfeindlichkeit aufmerksam machen. Dieses, auch Misandrie genannte, Verhalten hat sich in der Werbung, in den Medien, in der Kunst und in der Politik gleichsam eingeschlichen. So beschreibt beispielsweise der letzte Bundes-Familienbericht den Mann in TV-Programmen als "liebenswerten Trottel". Die Menschen, ob Mann oder Frau, die sich über Männer, bis hin zur Verachtung, lustig machen, merken es gar nicht mehr. Ja, noch viel schlimmer, sie verteidigen ihr Verhalten nach dem Motto: Frauen leiden und haben jahrhunderte lang unter der "patriarchalischen" Gesellschaft gelitten.
Fragen Sie mal Straßenpassanten, ob sie den Eindruck haben, dass Männer lächerlich gemacht werden. Ich garantiere Ihnen, die meisten Antworten verneinen diese Wahrnehmung.
Hier leistet  Agens Aufklärungsarbeit und fängt bei unseren Volksvertretern an. An den Antworten der Abgeordneten auf unsere Fragebögen hinsichtlich Männerverachtung kann man am ehesten die politische Bewußtseinslage erkennen und dann „nachhaken“. Und darüber der Öffentlichkeit berichten.

 

FreieWelt.net: Was genau haben Sie denn auf Ihrem Fragebogen von den Abgeordneten abgefragt?

 

Eckhard Kuhla: Es sind Fragen zur Männlichkeit, zur Diskriminierung der Männer und zur Jungenskrise.

 

FreieWelt.net: Woran machen Sie die Benachteiligung von Männern aufgrund ihres Geschlechts in der Gesellschaft fest?

 

Eckhard Kuhla: Die Gesellschaft ist immer noch geneigt, Frauen mehr Rechte zuzugestehen, trotz erreichter juristischer Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Ich mache das gerne an dem Beispiel alleinerziehender Mütter fest. Diese finden in der Gesellschaft eine große Empathie. Das äußert sich in entsprechenden Medienberichten und besonders in der finanziellen, staatlichen Hilfe. Nicht so die Väter der Scheidungskinder, geschweige denn die Kinder selber.

 

FreieWelt.net: Ist etwa die finanzielle Hilfe für alleinerziehende Väter nicht die gleiche wie für alleinerziehende Mütter?

 

Eckhard Kuhla: Nein. So werden zum Beispiel Unterhaltszuschüsse für Trennungsväter verweigert, mit der Begründung das Kind verbringe ja auch einige Zeit beider Mutter. Da schlicht und ergreifen der Tatbestand des Betruges vor. Millionen Väter sind davon betroffen. Männer dürfen keine und wollen auch keine Opfer sein. Das hat immense Folgen. Die stetig anwachsende Zahl der Trennungsväter leidet unter männerverachtenden und nicht zu vergessen kinderverachtenden Gerichtsurteilen. Ich sehe hier ein stetig zunehmendes Aggressionspotential durch die Trennungsväter. Sie könnten einmal die Phalanx einer stark motivierten Männerbewegung werden.

 

FreieWelt.net: Das ist jetzt ein sehr spezielles Beispiel. Gibt es darüber hinaus auch Männerbenachteiligung, die sich nicht nur an einer bestimmten Gruppe von Männern, sondern generell am ganzen Geschlecht bemerkbar macht?

 

Eckhard Kuhla: Ja, z.B. werden Frauen nachweisbar für das gleiche Delikt seltener verurteilt. Weiter: die Zahl der arbeitslosen Männer nimmt stetig zu, die der Frauen ab. Eine Arbeitsmarktpolitik, die sich an der Zahl der Arbeitslosen orientiert, ist nicht in Sicht. Und jeder Bundesbürger kennt inzwischen das Mantra  "Männer = Täter", bzw. "Frauen = Opfer". Nationale und internationale Studien verorten dagegen die Gewaltausübung durch Frau und Mann im häuslichen Bereich als gleichermaßen verteilt.

 

FreieWelt.net: Gibt es weitere Belege für die von Ihnen beklagte „Männerfeindlichkeit“?

 

Eckhard Kuhla: Das eklatanteste Beispiel ist die sogenannte „positive Diskriminierung“. Da haben doch Frauen und auch Männer im Bundestag vor Jahren das „Bundes Gleichstellungsgesetz“ beschlossen. Es gilt für alle Bundesbehörden und nach geordneten Institutionen, es wurde  auch in vielen Landesgesetzen entsprechend umgesetzt. Darin wird die Gleichstellung regierungsamtlich verordnet.  Dieses Gesetz untersagt Männern das aktive und passive Wahlrecht ! Männer haben sich mit ihrer Zustimmung zu diesem Gesetz  quasi entmündigt. Das muß man sich mal vorstellen! Das ist eine eklatante Grundgesetz-Verletzung! Die Begründung für diese eklatante Diskriminierung lautet - wohlgemerkt wiederum mit männlicher Zustimmung - in Einzelfällen dürfen Männer diskriminiert werden, wenn, salopp formuliert - es der schnelleren  Durchsetzung der Frauenrechte dient. Auch wird häufig mit einem „Nachholbedürfnis“ der Frauen in diesem gesellschaftlichem Bereich argumentiert. Diese männerfeindliche Einstellung  findet man zunehmend in der Personalauswahl in der Wirtschaft  und Verwaltung und in  Berufungsverfahren an den Hochschulen, ja sogar auch mit „pro femina“ Urteilen in Richtersprüchen.

 

FreieWelt.net: Warum lassen sich viele Männer eine solche Diskriminierung überhaupt bieten?

 

Eckhard Kuhla: Ja, das Schweigen der Männer….. Dazu gibt es seltsamerweise wenig fundierte Analysen. Ich wage mal eine persönliche Einschätzung. Deutschland hat seit dem 1. Weltkrieg ein Problem der fehlenden Väter und seit 1968 ein Problem der Vätervorbilder. Das letztere Problem wiederum hat unter anderem die Ursache in einer nicht aufgelösten Mutterbindung, und, wie ich das nennen möchte, in einem uns Männern innewohnenden „Beschützer-Gen“. Gentechnisch ist das glaub ich noch nicht bewiesen. Viele Experten meinen auch, den Männern fehle ein gewisser Leidensdruck, der ja auch die Frauenbewegung initiierte.

 

FreieWelt.net: Wie kann man sich an Ihrer Initiative "Männerfeindlichkeit stoppen" auf AbgeordnetenCheck.de beteiligen?

 

Eckhard Kuhla: Ganz einfach. Indem man auf der Wahlkreiskarte oder direkt über die Namenssuche die Abgeordneten seiner Wahl findet (z.B. die Abgeordneten im eigenen Wahlkreis) und Ihnen die Initiativen-Forderung per Email-Formular zusendet. Das dauert vielleicht 2 Minuten. Ich wünsche mir, daß sich viele Bürger an der Initiative beteiligen. Gemeinsam können wir so der Männerfeindlichkeit einen Riegel vorschieben. Demokratie lebt vom Mitmachen!

Zur Initiative Männerfeindlichkeit stoppen! auf AbgeordnetenCheck.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dr. Kersting

Der Artikel gegen „Männerfeindlichkeit“ läßt mich aufhorchen, beobachte ich doch die Bevorzugung des weiblichen Geschlechts - man kann auch direkter sagen die Benachteiligung des männlichen Geschlechts – seit geraumer Zeit von Kindheit an. Eine „Chancengleichheit“ ist nach meinen Beobachtungen schon lange wegen fehlender männlicher „Leitbilder“ abhanden gekommen! Erziehungsgang:
alleinerziehende Mütter(wollen oft nur den "Zahlvater") Erzieherinnen in KIGA, Erzieherinnen Vorschule,
überwiegend Lehrerrinnen(Grundschule), Koedukation Mädchen / Jungen im problematischen Pubertätsalter(Mädchen mit +/- 12Jahren sind fast erwachsen, Jungen erst mit +/-14 Jahren. In diesem Alter werden die Jungen von den Mädchen „untergebuttert“.)
Wie es dann weitergeht wissen wir alle: "Emanzipation", "rechtlose Väter"… Frauenquoten in Parteien/Ämtern…(in absoluten % Zahlen!), nicht etwa in %-ualer Aufteilung der Geschlechter nach Zahl der Parteimitglieder, Abgeordneten, Angestellten …

Gravatar: Carmen Milde

Wenn man sich heutzutage auf Positionen wie die eins Pressespechers/ einer Pressesprecherin einer Institution oder Behörde bewirbt, dann hat man als Frau gute Karten: Für die Außendarstellung wird gerne auf das weibliche Geschlecht zurückgegriffen. Einerseits bekommt frau dann hinter den Kulissen natürlich zu spüren, dass einer inhaltlich eher weniger zugetraut wird, andererseits bestätigen diverse überforderte "Quotenfrauen" dieses negative Bild in den Köpfen der Männer auch noch. Jedenfalls möchten wir wirklich leistungsfähigen Frauen nicht mehr "positiv diskriminiert" werden; behandelt uns einfach wirklich gleichberechtigt - im Guten, wie auch im Schlechten und nehmt uns dabei ernst!

Gravatar: Eckhard Benkelberg

Sehr bedenklich, so bedenklich, dass ich das Begehren für völligen Unfug halte.
Wennim Einzelfall ein Vater mal keinen Zuschuss beim ALGII bekommt, weil er seine Kinder am Wochenende versorgt, ist das gewöhnliches Unrecht, gegehn das es Rechtsbehelfe gibt. Dass Frauen für das selbe Vergehen nicht so oft bestraft werden wier Männer, liegt daran, dass Frauen erheblich weniger zu Gewaltkriminalität neigen als Männer. Es gibt auch so gut wie keine Frau, die ihre Unterhaltspflicht nicht erfüllt (§ 170 StGB)
Umgangsrecht des Vaters, das ihm ein Richter zugesprochen hat, ist leicht durchsetzbar mit Ordnungsgeld und Ordnungshaft. (Ganz andere Frage ist, warum ein Vater kein Umgangsrecht zugesprochen bekommen hat: Nun können auch Richter irren, sie sind Menschen, aber auch da gibt es zwei Instanzen, und es müssten schon vier Richter irren. (Ich denke beim Wehklagen von Männern diesbezüglich immer an den Splitter im Auge des anderen) Männer haben Vollzeitarbeitsplätze, lieber Namensvetter, in den letzten fünf Jahren wurden eine halbe Million Frauenarbeitsplätze abgeschafft und 1,3 Millionen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse für Frauen geschaffen, die also arbeiten, ohne fürs Alter vorsorgen zu können. Der Mann nach Scheidung baut seine Rente weiter auf, die Mutter nach Scheidung arbeit sozialversicherungsfrei, die hat - sorry - in zwanzig Jahren die Arschkarte. Und wer regiert in den Unternehmen, die Frauen nur noch als ¤ 400,00 Kräfte einstellen? Männer.
Der Aufruf kommt mir vor als Aufruf der Jammerlappen.
Nur ein Punkt ist richtig, das ist die eindeutig verfassungswidrige "Gleichstellung" = Bevorzugung von Frauen = Benachteiligung gleich qualifizierter Männer bei Einstellungen und Beförderungen im öffentlichen Dienst.Alles andere ist wieder mal nur Wehklagen.

Gravatar: @ Irmin Baron von Schlichting

Wenn sie einmal genauer darüber nachdenken wird ihnen bewuß werden, dass das nicht eine Folge des Feminismus ist sondern eine ganz einfache Folge der über Generationen ausschlaggebenden konservativen, christlichen Weltsicht. Demnach gehört nämlcih ein Kind zur Mutter und der Vater ist als Ernährer der Familie vorgesehen. Das wird im Übrigen hier auf der "Freien Welt" auch immer wieder gefordert und eine Vertauschung der Rollen oder gar eine "Gleichberechtigung" des Vaters in dieser Hinsicht würde hier unter Gendermainstreaming fallen...

Diese Art von Paradox taucht hier im Übrigen häufiger auf.

Gravatar: Irmin Baron von Schlichting

Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist wirklich so, daß Männern die Rechte verweigert werden, die Frauen selbstverständlich sofort erhalten.

Seit 11 Jahren habe ich meine beiden jüngsten Kinder nicht gesehen, telefoniert, oder nur ein Brief erhalten. Das würde niemand einer Mutter antuen. Außerdem sind die Schläge und Beleidigungen einer Frau, einem Mann gegenüber, so, als ob sie nie stattgefunden haben. Einen Mann würde Mann deshalb sofort aus der Wohnung weisen. Mit Freundlichem Gruß I. Frhr. v. Schlichting

Gravatar: Steuerzahler

Bravo Eckhard Kuhla!

Männer steht auf, lasst euch nichts mehr gefallen!

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