Maria Steuer Vorsitzende des Familiennetzwerks

Interview mit Maria Steuer

Die diesjährige Tagung des Familiennetzwerkes findet am 9. Mai in Erfurt unter dem Titel "Familie unter Druck" statt.

FreieWelt.net sprach mit Maria Steuer, der Vorsitzenden des Familiennetzwerkes.

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FreieWelt.net: Frau Steuer, Die diesjährige Tagung des Familiennetzwerkes am 9. Mai in Erfurt steht unter dem Motto "Familie unter Druck". Wie und von wem wird dieser Druck ausgeübt?

Maria Steuer: Es gibt gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Druck auf die Familie. Gesellschaftlich wird die Erziehungsleistung der Eltern zunehmend abgewertet, untermauert durch eine politische Gesetzgebung, die auf der einen Seite Eltern zunehmend kontrolliert und auf der anderen Seite durch Missachtung der Urteile des Bundesverfassungsgerichtes eine zunehmende finanzielle Armut von Eltern und ihren Kindern verursacht.

FreieWelt.net: Sie haben acht hochkarätige Referenten gewinnen können. Welche Ergebnisse erhoffen Sie sich von der Tagung?

Maria Steuer: Wir erhoffen uns eine neue Diskussion, eine ehrlich werdende Diskussion zur Wertigkeit von Familien, eine neue Beachtung ihrer Leistungen für die Gesellschaft.

FreieWelt.net: Der nach dem tschechischen Kinderpsychologen Zdenek Matejcek benannte Matejcek-Preis wird dieses Jahr an Petr Necas, Minister für Arbeit, Soziales und Familie in Tschechien und Anna Zaborska, Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter im europäischen Parlament, verliehen. Warum fiel die Wahl auf diese beiden Personen?

Maria Steuer: Herr Dr. Petr Necas engagiert sich in der EU für die Anerkennung der häuslichen Kinderbetreuung als vollwertige Alternative zur Erwerbstätigkeit und für die Durchsetzung des Prinzips der Wahlfreiheit der Familien und des Kinderwohles. In Tschechien erhalten Mütter bis zum 4. Lebensjahr des Kindes eine Anerkennung vom Staat, der in Höhe des Mindestlohnes liegt. Trotz Aufforderung durch OECD und EU, diese Zahlungen zu kürzen, hält die tschechische Regierung an Ihrem Konzept fest. Der Erfolg ist eine steigende Geburtenrate.

Frau Dr. Anna Zaborska ist die Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter im EU-Parlament. In der Entschließung des Europäischen Parlaments vom 3. Februar 2009 zur Beseitigung der geschlechtsbedingten Diskriminierung und zur Solidarität zwischen den Generationen sind bedeutende Passagen, die einer neuen Wertschätzung von Familien Sorge tragen. Es werden u.a. die Mitgliedstaaten ersucht, dafür Sorge zu tragen, dass jede Person, die ihre berufliche Tätigkeit vorübergehend aufgegeben hat, um sich der Kindererziehung oder der Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen zu widmen, wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden kann und den Anspruch auf Wiedereinweisung in seine frühere Stelle und auf Beförderung behält.

 

Das Interview führte Christoph Kramer

zur Internetseite des Familiennetzwerkes

Familie-ist-Zukunft.de

 

Foto: M. Steuer

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