Günter Jansen Schul-Experte

Grundschulmisere: „Moderner“ Unterricht zerstört Zukunftschancen

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Interview mit Günter Jansen

Der Schreibunterricht an deutschen Grundschulen ist eine Katastrophe. Verglichen mit den 70er Jahren sind die Leistungen heutiger Schüler beschämend. Freiewelt.net spricht mit dem Schul-Experten Günter Jansen über Hintergründe und Folgen der reformpädagogischen „Revolution“. Jansen war Fachleiter am Gesamtseminar Düsseldorf und jahrzehntelang in der Lehrerfortbildung tätig.

Freiewelt.net: Seit 2005 streiten Sie bereits gegen die in deutschen Grundschulen weitverbreitete Lehrmethode „Lesen durch Schreiben“. Was hat Sie bewegt, sich für – aus Ihrer Sicht - vernünftigen Unterricht stark zu machen?

Jansen: Was den Unterricht anbetrifft, war es der Einzug sog. offener Lernmethoden in den Unterricht, seinerzeit noch fast ausschließlich in die Grundschulen: Selbstbestimmtes, selbstgesteuertes, selbstregulatives Lernen „von Anfang an“ sollte den traditionellen Unterricht ersetzen, und schon für Grundschüler wurde vorgesehen, beim Lernen über das Was?, Wann?, Wie?, Wie viel? und Wie lange? selber bestimmen zu dürfen. Höchstes Ziel war es, mit den neuen Konzepten den Frontalunterricht zu überwinden. Zu der Zeit gehörte aber schon lange nicht mehr einzig der Frontalunterricht zu den etablierten Unterrichtsformen: Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Unterrichtsgänge, handtätiges Tun sowie Projektunterricht z. B. fanden schon spätestens seit den 60er Jahren über die Lehre an den Hochschulen weite Verbreitung in den Schulen. Hattie fand übrigens in seiner weltweit viel beachteten jüngsten Studie heraus, dass offener Unterricht völlig unwirksam ist, 'direct instruction' (nicht gleichzusetzen mit 'Frontalunterricht') hingegen tatsächlich höchst effektiv ist. Es geht bei der Studie also um ungelenkte und vermeintlich erleichternde Methoden versus gelenkte und fordernde.

Die oben genannten Akzente 'modernen' Grundschulunterrichts bestimmen auch die Konzeption der unterschiedlichsten Lehransätze von 'Lesen durch Schreiben'. Völlig vernachlässigt wird die Tatsache, dass die Beherrschung einer Schriftsprache keineswegs ein Naturgut ist, Kinder sich die Schriftsprache also nicht irgendwie selber aneignen können, sondern dass diese Kulturtechnik als ein Wissen von Lehrern vermittelt werden muss. Die Kritik der forschenden Wissenschaft (der Fachdidaktik, der Germanistischen Linguistik, der Hirnforschung) an der Methode 'Lesen durch Schreiben' ist inzwischen eindeutig und unüberhörbar. Deren eindeutige Argumentation würde tatsächlich durchaus ein sofortiges Verbot dieses Lehransatzes rechtfertigen.

Freiewelt.net: Wie ist dieses reformpädagogische Konzept eigentlich entstanden und wie konnte es sich in den Grundschulen derart verbreiten?

Jansen: Weil die Frage die um sich greifende Reformpädagogik anspricht, möchte ich gerne darauf eingehen. Wenig bekannt ist, dass eine große Anzahl der bekanntesten Reformpädagogen keineswegs eine solide pädagogische Ausbildung vorweisen konnte. Zu ihnen übrigens gehörte auch der ehemalige Leiter der reformpädagogischen Odenwaldschule Ummo Gerold Becker, der nicht einmal seine Ausbildung zum evangelischen Pfarrer zu Ende geführt hatte. Der Erfinder der auch unter dem Namen 'Spracherfahrungsansatz' bekannten neuen Lehre 'Lesen durch Schreiben', gleichzeitig mit Hilfe von 'Netzwerken' auch Motor für die Verbreitung des Konzepts 'Lesen durch Schreiben', ist ein in Deutschland seit Jahrzehnten gefeierter Reformpädagoge, Kultpädagoge sogar, 1980 wurde er Professor für Anfangsunterricht mit dem Schwerpunkt Erstlesen/Erstschreiben. Dieser Reformpädagoge und Professor mit dem Schwerpunkt Erstlesen/Erstschreiben, ein studierter Jurist und Soziologe,  hatte weder ein Studium für das Lehramt an Grundschulen noch für ein anderes Lehramt absolviert, er hätte also nicht einmal an einer Grundschule unterrichten dürfen. Auf eine solide Unterrichtspraxis konnte er nicht verweisen, nachweisen konnte er auch kein Fachstudium in einer der an der Erforschung des Schriftspracherwerbs beteiligten Einzelwissenschaften wie der

Fachdidaktik Deutsch, der Sprachwissenschaft oder der Psychologie. Dass er bei Antritt seiner Professur in Bremen von Lese- und Schreibdidaktik „kaum Ahnung“ hatte, bekannte er später selber und ist bis heute in einem Aufsatz des Grundschulverbandes nachzulesen. Inzwischen werden solche Verhältnisse von Eltern als bedrohlich für ihre Kinder und für unser Land wahrgenommen.

Dass von einer deutschen Universität aus, die damals verschrieen war als "rote Kaderschmiede", deren Kritiker sich über das Schwergewicht dort an „Laberfächern wie Pädagogik und Politik“ beklagten, deutschlandweit eine Pädagogik verbreitet wurde, die anstatt auf empirischen Untersuchungen zum größten Teil auf absurden Annahmen und seichten Theorien aus aller Welt basierte, ist erschreckend. So war es denn in den 80er Jahren nicht verwunderlich, dass die Stadt Bremen nichts mehr mit ihrer Uni zu tun haben wollte und sich weigerte, deren Lehramtsabsolventen zu übernehmen.

Freiewelt.net: Beim  Konzept „Lesen durch Schreiben“. “sollen Kinder nicht mehr lernen, wie man ein Wort richtig schreibt, sondern sich in der ersten und zweiten Klasse eine eigene „Recht“-Schreibung erfinden. Im Vergleich zum klassischen Unterricht sind die Ergebnisse katastrophal. Bis jetzt zeigen die Eltern dagegen recht wenig Widerstand?

Jansen: Lernen sollen die Kinder schon, wie man richtig schreibt. Nur, mit dem Konzept „Lesen durch Schreiben“ lernen es viele Kinder eben nicht, denn im Deutschen lässt sich die richtige Schreibung, Kulturtechnik eben, nicht nach reformpädagogischer Rezeptgebung einfach so „entdecken“. Nach der letzten Untersuchung zur nationalen Ergänzungsstudie IGLU-E 2006 mit Fokus auf den Orthographieunterricht stand fest, dass nach Klasse 4 einem Viertel aller Schülerinnen und Schüler der Weg zur Schriftlichkeit verwehrt bleibt. Andere Untersuchungen belegen darüber hinaus, dass Kinder, die bei solchen Studien im Mittelfeld gelandet waren, mit solidem Unterricht zu besseren Leistungen hätten geführt werden können. Wie hinreichend belegt ist, finden wir mangelnde Rechtschreib- und Lesekompetenz zumeist bei Schülerinnen/Schülern aus sozialschwachen und bildungsfernen Elternhäusern sowie bei Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund. Widerstand aus den zuerst genannten Elternhäusern  ist kaum zu erwarten, auch wegen gewisser Ängste vor dem Umgang mit der Institution Schule. Eltern mit Migrationshintergrund vertrauen ohne Argwohn oft genug auf den guten Ruf der deutschen Schule.

Ausgeklammert bleibt regelmäßig bei solchen Untersuchungen der Aspekt, dass eine Vielzahl von Kindern nur dadurch die vorgesehenen Kompetenzen erreicht, weil deren Eltern, die über die finanziellen, zeitlichen und entsprechenden kompetenzbasierten Ressourcen verfügen,  ihre Kinder in den professionellen Nachhilfeunterricht schicken oder als Privatlehrer am Nachmittag den Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen selbst in die Hand nehmen. Für die vielen interessierten Eltern mit Migrationshintergrund muss oft aus sprachlichen Gründen die private Nachhilfe zu Hause entfallen, aus bildungsfernen Elternhäusern sind aus naheliegenden Gründen Bemühungen um die Förderung ihrer Kinder eher unüblich. Über die Jahre hinweg berichteten mir etliche Eltern davon, dass sie, um ihren Kindern einen effektiven Nachhilfeunterricht ermöglichen zu können, Nebenbeschäftigungen angenommen haben oder auch Verzicht geleistet hätten, in zwei Fällen z. B. auf eine Urlaubsreise. In zahlreichen Schreiben an mich ist allerdings ziemlich deutlich geworden, dass viele Eltern sich nicht regen, weil sie Angst davor haben, sich mit den Lehrern ihrer Kinder „anzulegen“.

Freiewelt.net: Man gewinnt den Eindruck, die Schulen würden als Versuchsfelder missbraucht?

Jansen: Hier verweise ich auf Wissenschaftler, die solche Fragen bereits schlüssig beantwortet haben. Zunächst sei da der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. J. Oelkers zu nennen. Über Neuerungen in der Schule spöttelte er schon vor Jahren, „dass ihre Erprobung paradoxerweise mit dem Ernstfall beginnt.“ Prof. J. Brenner von der Universität Köln weiß, dass es sich bei dem, was so rund um die Schule 'geforscht' und 'untersucht' wird, oft um nicht viel mehr als "weisungsabhängige Auftragsforschung" handelt, für die die Ziele und die Regeln bereits vorformuliert sind. Da kann man nicht einmal mehr von der Schule als Versuchsfeld sprechen. Solche Untersuchungen und Studien gelingen immer, und deren Ergebnisse sind deshalb bestens geeignet, damit Schulpolitik zu machen. Selbstlernkonzepte wie 'Lesen durch Schreiben' waren seinerzeit auch in Berlin sehr willkommen, z. B. zur Einführung der flexiblen Eingangsstufe: Nach diesem Konzept  werden die beiden ersten Schuljahre zusammen unterrichtet. Vorgesehen war bei dieser neuen Unterrichtsorganisation auch, dass sich die Kinder in Einzel- oder Partnerarbeit den Weg ins Lesen und Schreiben weitgehend selber erarbeiten sollten. Der erfolgversprechende pädagogische Befund kam von den Pädagogik-Professoren Renate Hinz und Dagmar Sommerfeld: "Kinder haben eine ausgeprägte Fähigkeit, anderen Menschen etwas beizubringen und in die Rolle einer Lehrperson zu schlüpfen." Diese pädagogische Schützenhilfe  genügte der Schulpolitik, nicht nur in Berlin, sich mit dem Gedanken zu befassen, für den Doppeljahrgang den zweiten Lehrer einzusparen. In Berlin scheiterte inzwischen die Schulpolitik mit diesem kühnen Vorhaben.

Es gibt allerdings auch reformpädagogisch orientierte Professoren, die geneigt sind, es der Schulpolitik noch ein Stück einfacher machen: der Professorin Hanke genügt es, wenn der "pädagogisch-didaktische Ansatz“ eines Konzepts „sich als ein Konstrukt aus theoriegeleiteter Perspektive als plausibel und für die Realisierung des Bildungsauftrags der Grundschule als brauchbar erweist."

Freiewelt.net: Ist es Ideologie oder ist es Trägheit? Warum halten so viele Schulen und Lehrer trotz ausbleibender Erfolge an diesem Konzept fest?

Jansen: Es ist wohl eher nicht daran zu denken, dass Ideologien an Grundschulen eine große Rolle spielen. Es ist eher zu vermuten, dass Lehrer über Jahre hinweg mit 'Lesen durch Schreiben' gearbeitet und daher gewisse Routinen entwickelt haben. Wenn Schulen Eltern gegenüber die unübertroffene Wirksamkeit offener Konzepte Jahr für Jahr aufs Neue gerühmt und – was nicht ungewöhnlich ist – den offenen Unterricht mit abenteuerlichen Versprechungen verteidigt haben, wird es ihnen wegen des damit verbundenen Image-Schadens nicht so leicht fallen, von den falschen Methoden abzulassen. Nicht zu vergessen sind wohl auch diejenigen Lehrer, die jegliche Anbindung an die pädagogischen Wissenschaften verloren haben und daher nur noch mit eingeschränkter Urteilsfähigkeit über Unterrichtsmethoden und Lehrwerke urteilen können. Sicherlich ist es auch so, dass an manch einer Schule über Jahre hinweg viele teure Materialien eingekauft wurden, deren Anschaffung es zu verteidigen gilt.

Freiewelt.net: Welche Schritte sollte ein Staat unternehmen, um für jedes Kind die bestmögliche Schulbildung zu gewährleisten.

Jansen: Die Schulpolitik müsste sich endlich von ihren Vorstellungen befreien, strukturelle Veränderungen in der Schullandschaft brächten Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Schon lange bevor Hattie seine Befunde dazu veröffentlichte, war der leider allzu früh verstorbene Direktor des Max-Planck-Instituts für psychologische Forschung (München), Prof. Dr. Dr. Franz E. Weinert, zu der Erkenntnis gekommen, dass nicht die Schulorganisation bzw. die schulorganisatorischen Bedingungen ausschlaggebende Bedeutung für die Entwicklung von Kindern haben. Weinert hielt schon vor Jahren andere Faktoren für die tatsächlich entscheidenden: die Qualität des Unterrichts sowie anspruchsvolle Lernziele und kognitiv herausfordernde Lernaufgaben. Zur Verbesserung der  Qualität des Unterrichts benötigen wir qualifizierte  Universitätslehrer mit Praxiserfahrung und ständigem Praxisbezug, Professoren also, die in der Lage sind, Schullehrer auf die späteren tatsächlichen Anforderungen hin auszubilden. Der Hirnforscher Prof. Spitzer hält es für absurd, daran zu denken, dass ein Professor der Medizin nach dem Studium für ein paar Monate an eine Klinik geht, „um sich dann der Didaktik der Medizin und der Ausbildung der Ärzte (und sonst nichts)“ zuzuwenden. Während die Professoren der Medizin mit einem großen Anteil ihrer Arbeitszeit noch Patienten versorgen, haben Professoren für Pädagogik im Normalfall nie mehr etwas mit eigener Unterrichtspraxis und mit Schülern zu tun. Spitzer: „Die Lehren der Professoren sind nicht in der Praxis geerdet.“ Die Folge ist: Nirgends erfahren Lehramtsstudenten, wie ihr theoretisches Wissen von demjenigen, der es lehrt, konkret angewendet wird.

Von den zu großen Schulklassen wird in diesem Zusammenhang auch immer wieder gesprochen. Mehr als 25 Kinder sollten auf keinen Fall in einer Klasse sein. Zu bedenken ist aber wohl, dass auch in Kleinstklassen mit 10 Kindern ein Unterricht mit falschen Methoden verheerende Wirkungen entfalten kann.

Freiewelt.net: Herr Jansen, wir danken Ihnen herzlich für das Interview.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: lebeque

@Jan sen

Offenbar weiß Ute Andresen noch besser als Herr Jansen, wie das mit den Netzwerken um Prof. Hans Brügelmann und Prof. Erika Brinkmann funktioniert und wie der offene Unterricht, der Spracherfahrungsansatz und das Schreiben nach Gehör in die Schule kamen. Andresen ist Grundschuldidaktikerin, war über lange Jahre selber im Grundschulverband tätig und verfügt von daher über ein erhebliches Insiderwissen, Brügelmann und Brinkmann sind seit Jahren in gehobener Funktion für den Grundschulverband tätig. Prof. Dr. Erika Brinkmann wirbt - noch immer und wiederum - für die neue „Grundschrift“, die der Grundschulverband als neue, fortschrittliche, einzige Ausgangsschrift präsentiert und verkauft: Die Schreibschrift in der Grundschule wird abgeschafft, als Ersatz dient eine Art Druckschrift. Entsprechend umgerüstet hat Brinkmann auch schon ihre Lehr-/Lernmaterialien: Sie bietet sie bereits in der neuen Grundschrift an. Brügelmann, Brinkmann und der Grundschulverband feiern das als Innovation, Grund zum Feiern haben sie allerdings auch wegen der satten Gewinne, die sie wieder machen werden.

Doch nun Original-Ton Grundschuldidaktikerin Ute Andresen:

„Das passt zu dem, was sie in Lehre und Fortbildung als Konzept für offenen Unterricht im ersten Schuljahr vertritt. Dafür ist sie seit Jahren mit Material für eine Lernlandschaft bei einem großen Verlag auf dem Markt. Länger schon zusammen mit Hans Brügelmann, Professor für Grundschulpädagogik, mit einer anderen Ausstattung.
Beide dominieren als Fachreferenten unterwegs und im Grundschulverband eine mittlerweile ideologisch erstarrte Auffassung von modernem Grundschulunterricht, speziell zum Schriftspracherwerb. Man weiß nie: Sind sie gerade Gutachter, Herausgeber oder Lehrplaner? Treten sie als Lobbyisten, Professoren oder Autoren in eigener Sache auf. Sie interviewen sich gern auch gegenseitig in Fachorganen. Die Funktionen sind undurchschaubar hermetisch verquickt. Niemand nimmt Anstoß daran. Reputation und Definitionsmacht wachsen unaufhaltsam. Mit der Grundschrift inszeniert der Grundschulverband abermals eine Reform des Schreibunterrichts, nachdem eine frühere, die Einführung der Vereinfachten Ausgangsschrift, in dem Schriftenwirrwarr stecken geblieben ist, das sie verursacht hat. Die beiden Professoren sind dabei, aber erst jetzt treten sie nach außen dafür auf. Mit multipler Autorität sozusagen.“ (taz 16.02.2011)

„Jetzt hat wieder eine kleine Einflussgruppe - Horst Bartnitzky, Ulrich Hecker, Erika Brinkmann, Hans Brügelmann - im selben Stall wie seinerzeit den Plan für eine neue Schrift ausgeheckt. Nur ist diesmal alles viel gefährlicher: Denn der Arbeitskreis Grundschule heißt inzwischen Grundschulverband - und ist ein mächtige Lobby geworden. Sein Vorstand hat jetzt Zugang zu allen entscheidenden Instanzen in den 16 Kultusministerien, kann auf Referenten und Lehrpläne einwirken und will offenbar versuchen, gleich die ganze Kultusministerkonferenz für die neue Schrift - werbewirksam "Grundschrift" - für alle zu begeistern.
Das lässt sich politisch gut als wählerfreundlich vermarkten: Nur noch eine Ausgangsschrift und Schulwechsel ohne Schriftwechsel! Aber Vorsicht: Der Fortschritt kommt wieder trügerisch daher! Das Desaster, das die eigene Organisation einst mit ihrer Propaganda für die angeblich vereinfachte Aussgangsschrift VA angerichtet hat, wird nicht reflektiert, sondern unterschlagen. Das Desaster wird sogar genutzt! Man fordert energisch, den Schriftenwirrwarr endlich zu beenden - obwohl es doch die eigene Organisation angerichtet hat.“ (taz 09.02.2011)

Gravatar: lebeque

Der angegebene Link zum taz-Archiv funktioniert nicht. Bitte googeln Sie: taz - Andresen - Schreibschrift - Brügelmann - Grundschulverband - 16.02.2011

Gravatar: Lebeque

@Jan Sen
Auf diese Aussage eines Professors zur Hattie-Studie (in der Wochezeitung DIE ZEIT vom 03.01.2012) hätte Jansen sich z. B. auch stützen können:

„Was nicht schadet, aber auch nicht hilft: offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, webbasiertes Lehren und Lernen.“

Dieser o. g. Professor war ganz sicher nicht Herr Brügelmann: Der argumentiert geradezu wie Sie - nicht nur, wenn es um die Hattie-Studie geht.

Sie scheinen übrigens sehr erregt zu sein. Das ist bei dem Versuch, sachlich zu argumentieren, nicht hilfreich. Wenn Sie sich die Mühe machen würden, die oben genannten Seiten Jansens zu lesen, könnten Sie dort die Quellen seiner Argumentation finden, auch zu diesem Beispiel hier:

„andere Untersuchungen belegen darüber hinaus, dass Kinder, die bei solchen Studien im Mittelfeld gelandet waren, mit solidem Unterricht zu besseren Leistungen hätten geführt werden können“ Welche Studien sind das?

Diese Erkenntnis finden Sie in den Ergebnissen der Marburger Studie, die Sie sicherlich auch nicht mögen, weil Lesen durch Schreiben in dieser Untersuchung gegenüber dem Fibelunterricht ziemlich übel abgeschnitten hat.

Ebenso müssen Sie sich in diesem Fall eine Gegenrede gefallen lassen: „Zum anderen betreibt Jansen nun auch noch Fachwissenschaftlerschelte“. Das tut er wohl sicher nicht. Jansen speist seine Argumentation gegen Spracherfahrungsansatz/Lesen durch Schreiben ausschließlich mit den Argumenten der forschenden Wissenschaft und zitiert dabei an die 150 hochqualifizierte Wissenschaftler.

Völlig unklar diese Einlassung, diesen Schluss müssen Sie sich selber enträtseln: „Die Migrantinnen seien eine der Verlierergruppen. Was denn nun? Gerade für diese Gruppe stellt Steinig, der den angeblichen Rechtschreibverfall zuletzt (ebenfalls im Spiegel ) betonte, sind die Migranten unverändert schwach, demnach kann es nicht (vordergründig) an der Methode liegen.“

Ihre Frage: „Wie ist dieses reformpädagogische Konzept eigentlich entstanden und wie konnte es sich in den Grundschulen derart verbreiten?“

Auf diese Frage wird Jansen hoffentlich in seinem angekündigten Elternbrief 23 eine Antwort geben, sein Thema: „'Lichtgestalten' der Reformpädagogik: Von rassistisch gesinnten Demokratiegegnern, pädokriminellen Pharisäern und praxisfernen Heilspredigern - ihre Lehren prägen die Grundschule von heute“

Und das mit der Lehrerschelte? Das sehe ich ganz anders. M. E. gibt Jansen denjenigen Professoren die Schuld, die die angehenden und die jungen Lehrer mit ihren Spracherfahrungsansatz-/Lesen- durch-Schreiben-Methoden eindimensional ausgebildet und darüber hinaus über Netzwerke dazu flächendeckend ihre Lehren mitsamt der Lehr-/Lernmittel marktschreierisch verbreitet haben. Ganz zu Unrecht sind die Lehrerinnen und Lehrer jetzt die Gescholtenen, sie sind die Leidtragenden, die sich nun harter Kritik an ihrem Unterricht ausgesetzt sehen, vorgebracht von einer großen Anzahl namhafter Wissenschaftler. Die jüngste Kampagne übrigens: Das Ende der Schreibschrift ist gekommen, als Ersatz dient eine Art Druckschrift, die den Namen „Grundschrift“ trägt. Wieder einmal Reformpädagogik! Der geneigte Leser möge das bei http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/ressort=bi&dig=2011%2F02%2F09%2Fa0129 nachlesen (Sehr aufschlussreich!!!). Prof. Brügelmann und Prof. Brinkmann sind wieder dabei, ebenso der Grundschulverband, bei dem Brügelmann und Brinkmann seit Jahren Funktionsträger sind. Das war der Weg, auf dem auch Spracherfahrungsansatz/Lesen durch Schreiben in die Schulen gelangte.

Gravatar: Ulrike

Werter Jan Sen,
wenn Sie die Schulpraxis über Jahrzehnte mitgemacht hätten so wie ich, würden Sie wahrscheinlich ganz anders urteilen.
In dieser langen Zeit habe ich vorwiegend eins gelernt, nämlich den Experten mit ihren Untersuchungen, Studien und Reformideen nicht mehr auf den Leim zu gehen, sondern mich im Unterricht auf den eigenen Verstand und die eigenen Erfahrungen zu verlassen, soweit das überhaupt noch möglich ist.
Schulische Reformen dienen am wenigsten den Schülern, auch wenn deren angebliches Wohl immer wieder dafür herhalten muss. Dienten sie wirklich den Schülern, hätten die Politiker zu ihrer Profilierung eine Spielwiese weniger und den "Experten" fehlte die Kuh, die sie gewohnt sind, auf so fleißig zu melken.

Gravatar: Jan Sen

Wovon redet der Experte? oder mit Giovanni Trapattoni gesprochen: Was erlauben Jansen
(und warum gibt nun auch noch freiewelt.net einem solchen Windmühlenritter so viel Raum?)

von hinten
"Zu bedenken ist aber wohl, dass auch in Kleinstklassen mit 10 Kindern ein Unterricht mit falschen Methoden verheerende Wirkungen entfalten kann."
> In diesem Kontext: Jansen wird nicht eine Studie zeigen können, die belegt dass auch nur eine Lese- und Schreibmethode verheerende Folgen in Bezug auf das "Lesen- und Schreibenlernen" hat. Möglicherweise gibt es Methoden, die Kindern Angst vor Fehlern machen, oder die sie wie IntraAct plus entmündigen. Aber zu wenig unterscheiden sich Mittelwerte, zu sehr streuen die Befunde innerhalb von Methoden.

zu Hattie ist schon sehr richtig kommentiert worden. Man muss die Daten schon in ihrem Kontext sehen: Dass die Struktur im englischsprachigen Raum, wo die Daten her sind, wenig Belang hat (wo es alles wenig gegliederte Systeme sind), heißt ja nicht, dass dies auch in einem vielgliedrigen System so ist.
Und Weinert hat zwar Faktoren ermittelt und beschrieben, bei seinen Probanden aber "bizarre Profile" bzgl. dieser Faktoren gefunden.... Evidenz?

Lehrerschelte:
Das Urteil Jansens über seine Kollegen ist noch viel gravierender als es der Vorredner (Lemminge) getan hat:
- die Lehrer waren zu blind und sind so auf die Methoden der Kultpädagogen reingefallen
- sie sind nun zu träge sie abzuschaffen
- zu unfähig (da zu wenig wiss. angebunden) den Fehler zu sehen oder
- zu schwach Fehler einzugestehen...
Geht’s noch?

Schulen als Versuchsfelder
- Oelkers wird einseitig genutzt; Oelker ist auch Jury-Mitglied des Deutschen Schulpreises und damit verantwortlich für die Auszeichnung zahlreicher reformpädagogisch ausgerichteter Schulen

Studien
Dass Studien beliebig manipuliert werden (können) und Reformpädagogen der Bildungspolitik einflüstern, davon ist Jansen überzeugt, bei seinen Belegen bleibt er dann sehr dünn:
„andere Untersuchungen belegen darüber hinaus, dass Kinder, die bei solchen Studien im Mittelfeld gelandet waren, mit solidem Unterricht zu besseren Leistungen hätten geführt werden können“ Welche Studien sind das? Benenne sie, Experte! Ihre Repräsentativität, ihre Qualität, ihre Unabhängigkeit.
Die Migrantinnen seien eine der Verlierergruppen. Was denn nun? Gerade für diese Gruppe stellt Steinig, der den angeblichen Rechtschreibverfall zuletzt (ebenfalls im Spiegel ) betonte, sind die Migranten unverändert schwach, demnach kann es nicht (vordergründig) an der Methode liegen.

Entstehung der Reformpädagogik
Diese Frage beantwortet Jansen schlicht nicht, die Freie Welt scheint dies nicht zu stören: Möglicherweise gab es „Gründe“:
„Wie ist dieses reformpädagogische Konzept eigentlich entstanden und wie konnte es sich in den Grundschulen derart verbreiten?“
Gründe für das Entstehen (Probleme mit dem bestehenden System) und Gründe für sein schweigen.
Zweierlei: Es ist doch absichtsvoll den Professor „dessen-Namen-nicht genannt werden darf“ ( ich übernehme das einfach mal, weil es gefällt) in Zusammenhang mit Gerold Becker zu bringen, dabei mit einem Einzelfall zu argumentieren schwach. Da findet man ebenso viele Gegenbeispiele: nicht pädagogisch ausgebildet, stark pädagogisch gearbeitet.
Zum anderen betreibt Jansen nun auch noch Fachwissenschaftlerschelte: Die gesamte Gesellschaft für Lesen und Schreiben muss auf den Professor reingefallen sein, hat sie ihn doch zu ihrem Präsidenten gemacht. Übrigens inklusive der, die im Spiegel Lesen durch Schreiben arg kritisiert, nicht aber den Spracherfahrungsansatz.

Hattie II
„Hattie fand übrigens in seiner weltweit viel beachteten jüngsten Studie heraus, dass offener Unterricht völlig unwirksam ist“
Wer so flach mit Hattie umgeht, darf nicht Experte genannt werden. Hattie selbst, die Vorwortschreiber in der deutschen Übersetzung und alle wiss. Kommentierer gehen nicht so platt damit um.

Was erlaube Jansen?

Gravatar: Ursula Prasuhn

@Lebeque
Sie sprechen einen wichtigen Punkt an mit den Professoren Brügelmann u. E. Brinkmann, die eine "Fülle von Materialien zu dem von ihnen konzipierten Unterricht" herausgeben und sich damit eine goldene Nase verdienen.
Unser aufgeblasenes Schulwesen ist für viele sog. Experten eine einzige Goldgrube, denn zu jeder neuen Methode bieten die Erfinder meist auch das passende teure Lernmaterial an.
Ist es da ein Wunder, dass mit immer weiteren Heilslehren - sowohl aus politischen als auch wirtschaftlichen Interessen - unsere Schulen in den letzten Jahrzehnten weitgehend kaputtreformiert wurden!?

Gravatar: derBeckerbursche

Aus dem Interview lässt sich heraushören, dass es ein großes Gehacke unter unseren Oberpädagogen gibt, die uns jede/r ihre alleinseligmachenden Weisheiten andrehen wollen.

Jansen hat aber recht, dass diese Oberpädagogen entsetzlich praxisfern sind. Sie haben keinerlei Unterrichtserfahrung. Und selbst wenn, dann sind ihre Erfahrungen steinalt, schlimmstenfalls stammen sie aus der eigenen Schulzeit. Wenn sie schon zu feige oder zu faul sind, sich in die Niederungen des eigenen Unterrichtens herabzulassen, dann sollten sie sich wenigstens ins Auto setzen, und ein paar Dutzend Schulen einfach mal als Gäste besuchen. Nicht nur die Nobelklitschen. Ohne Brimborium, Huldigung und Palmwedel. Stattdessen Klappe halten, im Unterricht zuhören. Mit Lehrern, Schulleitung, Schülern sprechen. Zuhören und nach(!)denken... Leider sind solche Figuren nicht bloß Ausbilder, sondern oft auch politische Entscheidungsträger. Als Schleswig-Holsteiner denke ich grad an diverse Kultusministerinnen oder auch an die beeindruckend unbeleckten Koryphäen der unseligen Schulevaluation EVIT.

Jansen hat ebenso recht, wenn er Oelkers zitiert. Ohne Frage muss die Schule ständig verbessert werden. Aber wenn man komplexe Systeme, wie Schulen es nun einmal sind, optimieren will, dann wählt man zunächst eine kleine repräsentative Auswahl. Danach dreht man behutsam an einer einzigen Schraube und beobachtet, wie das System reagiert. Anschließend wertet man diese Untersuchung aus und entscheidet das weitere Vorgehen. Bei uns aber geschieht ständig das genaue Gegenteil:
1. Mit Gewalt (Schulen und ihr Personal sind weisungsgebunden)
2. überzieht man sämtliche Schulen eines Bundeslandes
3. mit vielen Reformen und Reförmchen (die sich unsere Oberpädagogen oder auch Lobbyisten ausgedacht haben),
4. die zum großen Teil sehr tiefgreifend das System beeinflussen,
5. mehr oder minder gleichzeitig
6. - - - und kümmert sich einen Kehricht um das, was tatsächlich herauskommt.

Diese Vorgehensweise ist zutiefst unwissenschaftlich, dilettantisch und dumm, ja beleidigend und dummdreist.

Logischerweise entsteht ein riesiges Durcheinander.
Logischerweise lässt sich nicht mehr nachvollziehen, welche Veränderung denn nun welches Ergebnis gebracht hat.
Logischerweise haben die Lehrer längst die Nase voll.

Gravatar: Lebeque

Wer sich mit den Seiten des Herrn Jansen (grundschulservice.de/Elternbrief 13/Kap. 15 und 16) intensiver befasst, wird sehr bald keine Zweifel mehr daran haben, dass dieser Schulexperte Recht hat. Genau dort könnten Leser die hier vermissten Namen wie auch die Details über die Quellen des Spracherfahrungsansatzes sowie über die enge Verwandtschaft zur Methode Lesen durch Schreiben erfahren. Recht hat Jansen auch, wenn er Spracherfahrungsansatz/Lesen durch Schreiben als erfolgreiche Geschäftsidee bezeichnet, mit der sich bisher viel Geld verdienen ließ, auch als Professor.

Wenn schon Namen genannt werden, dann bitte auch diese: Eine große Anzahl in der Forschung tätiger Professoren lehnte gerade in der jüngsten Zeit die Ansätze Spracherfahrungsansatz/Lesen durch Schreiben sowie die damit verbundene praktizierte Arbeit mit der Anlauttabelle als untauglich, ja sogar als schädlich ab (eine Auswahl):

Prof. Dr. Agi Schründer-Lenzen/Grundschulpädagogik (Universität Potsdam), Prof. Dr. H. Scheich/Hirnforschung (Leibniz-Institut für Neurobiologie Magdeburg), Prof. Dr. Christa Röber/Grundschulpädagogik mit Schwerpunkt sprachlicher Anfangsunterricht (Pädagogische Hochschule Freiburg), Prof. Dr. Dr. Onur Güntürkün, Biopsychologe (Ruhr-Uni-Bochum), Professorin Dr. U. Bredel/deutsche Sprache und ihre Didaktik (Universität Hildesheim), Prof. Dr. A. Müller/Leseförderung und Rechtschreibentwicklung (Universität Hamburg), Prof. Dr. G. Hinney/Sprachwissenschaftlerin (Universität Hildesheim), Prof. Dr. med. Dr. phil. M. Spitzer/kognitive Neurowissenschaft u. Psychiatrie (Universität Ulm), Prof. Dr. G. Schulte-Körne/ Jugendpsychiater u. Legasthenie-Experte (Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. J. Ossner/Deutsch-Didaktiker (em.), Prof. Dr. Renate Valtin/Grundschulpädagogik (Berliner Humboldt-Universität).

Es scheint derzeit nur zwei noch Professoren zu geben, die die Ansätze Spracherfahrungsansatz/Lesen durch Schreiben vehement vertreten: Prof. Brügelmann u. Prof. E. Brinkmann: Seit sind erfolgreich bei der Herausgabe einer Fülle von Materialien zu dem von ihnen konzipierten Unterricht.

Gravatar: Ulrike

Nach 40 Dienstjahren als Lehrerin bin ich kürzlich in den Ruhestand getreten und kann
das, was Herr Jansen sagt, aus meiner Erfahrung nur dick unterstreichen.
In den letzten 25 Jahren hat sich im Schulwesen eine lebensfremde Ideologie breit gemacht unter dem Motto „gemeinsam lernen statt getrennt“. Das gut funktionierende und leistungsstarke gegliederte Schulsystem wurde verteufelt und die ach so sozial gerechten Gesamtschulen zum Nonplusultra erklärt. Heute sind es die Gemeinschaftsschulen mit ihrem inklusiven Lernen, die für chaotische Zustände sorgen, keinem Kind mehr gerecht werden und die Lehrer vor schier unlösbare Probleme stellen.
Sie, Herr Schneyder, behaupten, ein gegliedertes Schulsystem schaffe „Parallelgesellschaften“. Da haben Sie aber ein hübsch vorbelastetes Schlagwort gefunden, um zu überzeugen. Um Himmels Willen, bloß keine Parallelgesellschaften!! muss doch jeder denken, der Ihre Behauptung unbesehen übernimmt.
Wir leben doch alle in Parallelgesellschaften, wenn sie so definiert werden, wie Sie das tun. Die Welt der Wirtschaft besteht z. B aus unzähligen Parallelgesellschaften, angefangen von den Arbeitern an der Werkbank bis hin zu den obersten Etagen des Managements. Gäbe es diese Art von „Parallelgesellschaften“ nicht, würde nichts funktionieren.
Und die Menschen fühlen sich wohl, wenn sie gemäß ihrer Lust und Begabung in der zu ihnen passenden „Parallelgesellschaft“ arbeiten können.
Nur die Schule soll eine selige Insel sein, was für mich nicht menschengerecht und menschenfreundlich ist, sondern zutiefst menschenverachtend. Unter dem falschen Etikett, dass Vielfalt bereichere, findet eine hanebüchene Gleichmacherei statt durch ständige Unterforderung einerseits und Überforderung andererseits. Wie sollen die Kinder sich da noch wohl fühlen? Sie fühlen sich wohl eher künstlich zusammengesperrt und zu einem Gleichsein gezwungen, das nicht ihrer Natur entspricht.
Aber Natur und Natürliches nicht mehr ernst nehmen zu müssen und darüber erhaben zu sein, kennzeichnet ja den hirnrissigen Fortschrittsglauben von heute.

Gravatar: Karin Weber

Die Lach- und Sachgeschichten des Chefarzt-Postboten Gerd-Postel könnt ihr unter www.gert-postel.de nachlesen. Es lohnt sich und ist echt unterhaltsam.

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