Interview mit Dr. Wolfgang Kosack

»Gnostiker kennen nur Vernunft, keinen Hass«

Im Islam spielt gnostisches Denken eine geringe Rolle, erklärt der Orientalist Wolfgang Kosack. Doch Mohammed war vom Thomasevangelium beeinflusst, und auch in »1001 Nacht« lebt es fort.

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FreieWelt.net: Wie erforscht man eigentlich ein so abgelegenes Gebiet wie die islamische Gnosis?

Wolfgang Kosack: In der Tat ist das Gebiet so abgelegen, dass selbst anerkannte Geschichten der arabischen Philosophie – zum Beispiel Max Hortens »Die Philosophie des Islam« von 1924 oder Ignaz Goldzihers »Vorlesungen über den Islam« von 1910 – keine Notiz davon genommen haben. Umso mehr scheint ein so »abgelegenes« Thema für einen Orientalisten interessant zu sein. Man muss allerdings die Methodik der Gnosis und ihre Arbeitsweise durchschauen und ihre Arbeit mit »Vokabeln« verstehen, um zu den überlieferten arabischen Texten einen Zugang zu finden.

FreieWelt.net: Welche Quellen gibt es?

Wolfgang Kosack: Quellen gibt es genügend, man muss nur Arabisch lesen und verstehen lernen, freilich nicht in den gängigen »orthodoxen« Werken des Islam. Schon im Qur’ân sind ganze Ajats voller Gnosis; und Muhammad war bestimmt von Gnosis – sagen wir beeinflusst. Die Gnostiker des islamischen Mittelalters haben übrigens den Qur’ân und seine Verse immer auch als Vorwand benutzt, um ihre freizügigen und so gar nicht orthodoxen Gedanken zu legitimieren. Auf diese Weise sind viele erhalten geblieben, die anderweitig längst wegen ihrer Freizügigkeit verbrannt worden wären. Zum Beispiel ist das Märchen von Sindbad dem Seefahrer aus »1001 Nacht« ein typisch gnostischer Text, der im Gewand eines Märchens alle Jahrhunderte überdauert hat.

FreieWelt.net: Die christliche Gnosis geht von der Verworfenheit der Welt aus, fügt dem Schöpfergott einen Demiurgen bei und leugnet das Heilsgeschehen durch den Opfertod Jesu Christi. Worin besteht das Islamische der islamischen Gnosis?

Wolfgang Kosack: Die bisherige Deutung des Begriffes Gnosis ist von der katholischen beziehungsweise orthodoxen Kirche geprägt und daher sehr einseitig belastet und als »Ketzerei des 2. Jahrhunderts« verächtlich abgetan.

Die Gnosis geht nicht von der Verworfenheit der Welt aus, der bösartige Demiurg ist als »Weltenerschaffer« erst in der gesunkenen Gnosis aufgetaucht als Gegenpart zu dem gütigen Schöpfergott der himmlischen Sphäre. So schlich sich der Dualismus in die Gnosis. Der Opfertod Christi ist orthodoxe Glaubenslehre und hat mit echter Gnosis gar nichts zu tun.

Gnosis ist eine Art Lebensphilosophie, basierend auf den originalen Worten Christi, die im so genannten Thomasevangelium aufgeschrieben wurden. Dieses Thomasevangelium ist übrigens auch eine Quelle von Muhammad gewesen (bei seiner Bekehrung spielt der Engel Taumas eine wesentliche Rolle), so hat auch Mani sein geheimes Evangelium genannt, denn er wurde auch von einem »Zwilling« – das ist die wörtliche Übersetzung von Thomas – in diese Lehre eingeführt.

FreieWelt.net: Wer waren die islamischen Gnostiker und was ist aus ihnen geworden?

Wolfgang Kosack: Islamische Gnostiker waren alle »aufgeklärten« Köpfe, so die Gruppe der Ichwân as-sâfa, einem Philosophen-Club in Bagdad um die Jahrtausendwende (980-1020 n. Chr.), oder Theologen wie al-Ghazâlî, aber auch Dichter wie Nizâmî und der arme Hallâdsch, der wegen seiner Äußerungen »Ich bin die Wahrheit!« (Anâ ’l-haqq) 922 n. Chr. in Bagdad öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Die meisten blieben jedoch namenslos und haben als Sufis ihr beschauliches Leben im Untergrund getarnt beendet.

FreieWelt.net: Einer der wenigen Erforscher der islamischen Gnosis, Heinz Halm, sagt, dass die Familie des syrischen Diktators die letzte Bastion der islamischen Gnosis ist. Hat dieser Umstand in der Politik des Nahen Ostens jemals eine Rolle gespielt?

Wolfgang Kosack: Hätte die islamische Gnosis jemals syrisches Gebiet erreicht, sähe die Politik des Nahen Ostens ganz anders aus. Denn Gnostiker kennen nur Vernunft, aber keinen Hass, nicht einmal den auf die Gedanken anderer, die von den ihren abweichen. Und wieso Gnosis ausgerechnet in der Familie des syrischen Diktators? Alawiten sind keine Gnostiker. Insofern muss ich meinem Kollegen Heinz Halm widersprechen.

FreieWelt.net: Wie sieht es mit den Jesiden aus: Sind das Gnostiker?

Wolfgang Kosack: Nein, auch Jesiden sind keine Gnostiker. Sie sind islamische Sektierer, wie zum Beispiel Ismaeliten, Bektaschije, Babismus, Mahdismus.

FreieWelt.net: Spielen islamische Gnostiker heutzutage überhaupt noch eine Rolle?

Wolfgang Kosack: Nein, im strengen Sinne nicht. Freilich, Sindbad wird allerdings immer noch im arabischen Kulturraum gelesen, und »1001 Nacht« ist nicht vergessen; im persischen Bereich spielen die Verse von Omar Khayyâm und die »Sieben Prinzessinnen« von Nizâmî immer noch eine wesentliche Rolle, ebenso das »Vogelparlament« von Attâr. Die Aufzählung könnte fortgesetzt werden.

FreieWelt.net: Im Abendland hat es seit der Entstehung des Christentums eigentlich immer gnostische Strömungen gegeben. Es sieht so aus, als würde christliches Denken sie geradezu selbst hervorbringen – warum auch immer. Enthält der Islam auch keimhaft Gedanken, die es ermöglichen, ihn umzudeuten und gegebenenfalls in sein Gegenteil zu verkehren, indem die Begrifflichkeiten neu besetzt werden?

Wolfgang Kosack: Man sollte den Qur’ân verstehen als das, was er ist. Es ist das »Buch, das man lesen muss«! Man braucht ihn gar nicht umzudeuten, denn er ist – so Muhammad wörtlich – geschrieben »in einer klaren, arabischen Sprache«. Darin finden sich auch Ajats zur Toleranz, zur Vernunft und gegen jegliche Gewalt.

FreieWelt.net: Waren islamische Gnostiker jemals eine Gefahr für die damaligen Herrscher?

Wolfgang Kosack: Nein, obwohl sie sich wegen der muslimischen Orthodoxie tarnen mussten, mal als »orthodoxe« Theologen wie al-Ghasali, mal als Märchenerzähler wie Nizami, oder sie schrieben »abstruse« Geheimlehren von der Alchemie, wobei sie versprachen, »Gold zu machen«. Gemeint ist damit freilich, das Gold der Erkenntnis zu bringen in die bleierne Seele des Menschen. Insofern sind auch diese alchemistischen Texte sehr gut und geschickt versteckte Gnosis.

FreieWelt.net: Micha Brumlik fragt in seinem Buch über die christliche und jüdische Gnosis nach dem ihr innewohnenden Gewaltpotential. Wie ist das mit der islamischen?

Wolfgang Kosack: Gnosis und Gewalt? Geht das überhaupt zusammen? Was herrscht da für ein schräges Bild von der Gnosis? Natürlich weiß ich: Heute ist dieser Begriff überstrapaziert und findet sich in Buchhandlungen anstatt in der Abteilung Religion in dem riesigen Fach Esoterik wieder. Hier muss der Begriff aber sehr viel enger und präziser gefasst werden.

FreieWelt.net: Gibt es geistesgeschichtliche Verbindungslinien zwischen christlicher, jüdischer und islamischer Gnosis?

Wolfgang Kosack: Ja, denn alles hängt zusammen, wobei ich jüdische Gnosis nicht im Geringsten ausmachen kann. Sämtliche jüdischen Schriften, die Kabbala eingeschlossen, sind zwar nur einen Hauch von der Gnosis entfernt, aber eben keine »echte« Gnosis. Geheimlehren sind nicht unbedingt gnostische Quellen, und schon gar nicht die Gematrie, das heißt das in Ziffern Umrechnen der hebräischen heiligen Wörter beziehungsweise ganzer Zitate mit einem neuen geheimen »Hintersinn«.

Wolfgang Kosack ist Ägyptologe und Koptologe. Er lebt und arbeitet in Berlin. Von ihm erschienen sind unter anderem folgende Bücher:

Soviel zum Thema Islam ... Neues von der Botschaft Muhammads, über das »Buch, was man lesen muss«, für Juden, Christen, Moslems. Berlin: Verlag Christoph Brunner, 2013.

Geschichte der Gnosis in Antike, Urchristentum und Islam. Berlin: Verlag Christoph Brunner 2014.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Wichtige Quellen -"Mohammed" und "Taumas" -
(Man gibt es im 20.Jahrhundert nur noch verstaubte Zellen)
ohne Wissen und ohne Führung und ohne ein erleuchtetes Buch (Das ist der Koran)
(Mein Märchenbuch Max und Moritz ist auch erleuchtet)
sexuelle Lüsternheit ,Tieren auf dem Markt die Geschlechtsteile zukleben um keine schlechten Gedanken zu bekommen.
Irgendwo hört dieses kranke Geplänkel dann doch auf.Wer welche und wie viele Sprachen spricht.
Sobald Quälerei,Gewalt,Schändung und krankes Tun im Spiel ist wird es von keinem noch so erleuchtetem Buch gerechtfertigt.Die Erleuchtung sollte im Dunkel eurer Köpfe stattfinden.
Wenn ich etwas von Erleuchtung höre ist das schon der Virus zur eigenen Dunkelheit.Sind denn alle nur noch Kindergarten.???

Gravatar: Christoph Brunner

@Shamael: Ist Dr. Kosack so ein Volltrottel, daß er sich auf solch einen Schwachsinn einlassen sollte? Jemand, der noch nicht mal richtig Hebräisch kann, will ihm erklären, wie Kabbala geht? Der Anfang des Alten Testamentes ist nicht breschit, sondern Bereschît. Und das heißt klar: Im Anfang. Auf welchem Planeten leben wir denn bloß schon wieder.... LG www.verlag-christophbrunner.com

Gravatar: Shamael

@ Lector . Richtig gesehen und berichtet. Mann kann zwar alle Formen der Kabbalah lernen, auch die Mystik der Soufi, nur wie sie sagen, um zu den Soufi zu gehören müssen sie sich dem Islam verpflichten. Die Soufi der Neutzeit sind nicht mehr religionsfremd. Sie haben sich der Religion verpflichtet weil sie sonst von den Leitern des Islam vernichtet werden. Sie können auch Kabbalah lernen, werden aber nie bei den Chassisdi akzeptiert wenn sie nicht Jude sind und dem Judaismus nicht angehören. Ein Nichtjude welcher nicht religiös ist wird mit Sicherheit nie ein Lubawitcher. Es hängt immer davon ab welche Ziele man verfolgt, Gnosis hat mit Religion nichts zu tun ausser dass es dessen Lügen aufdecken tut. Darum gibt es in jeder Orientation eine Laizistische und eine religiöse Form diese Wissens. Beide sind gleich im Wissen und Inhalt, es ist aber immer damit verbunden welches Ziel man verfolgt, wie ich schon erwähnte. Islam ist leider radikal, und die literarische Form des Textes ist hier der Grund. Wäre die Bibel in Befehlsform, währe sie sicher genau so radikal. Dabei sind die Texte nur Irreführung, der reale Inhalt ist nicht offen lesbar.

Gravatar: Shamael

Das Werk der biblischen Schriften ethält 3 Bänder. Das erste ist das Taurat mit 39 Büchern, das zweite ist das Neue Testament mit 27 Büchern, und das dritte ist ein einzelner Band, der Qu'ran.

Das erste ist der Weg der Schöpfung, das zweite ist die Vervollständigung der Schöpfung und das Letzte ist eine Botschaft an die Schöpfung. In klar, die ersten zwei sind geschrieben in einer Weise dass man der Zuschauer ist welcher einer Story beiwohnt. In dieser Story gibt es dauernd Oppoitionen. das ist so gewollt, denn unser ganzes Universum beruht auf der Koinzidenz der Gegensätze. Ohne Dunkelheit kein Licht, ohne schlecht kein gut, ohne Gott kein Teufel, ohne Geld kein Bier, hahaha, und beide coexisteiern in einem.

Ein Mensch kann göttlich oder teuflisch sein, es hängt davon ab welche Ebene der beiden man mit Futter versorgt oder welche andere in uns suchen und herausfordern. Der Qu'ran ist in Befehlsform, er sagt "tue das."

Es ist eine Herausforderung. Springen sie zum Fenster heraus wenn ich ihnen das befehle? Darum befiehlt der Qu'ran das Gute und das Schlechte, und ein Jeder von uns muss den Weg zu seinem inneren Ich kennen, und diese Herausforderung annehemen, den Jihad in sich selbst gegen das Übel schlagen und versuchen es zu besiegen. Die Feinde des Qu'ran sind in uns selbst, nicht da draussen, nur das verstehen diese Kleinhirne nicht.

Das ganze Gebilde ist sehr komplex, man sollte diese Bücher weltweit verbieten und sie nur denjenigen aushändigen welche diese Lehre verfolgen. Im frühen Mittelalter war der Besitz von solchen Büchern der Kulte für die Laien strengstens verboten. Heute richten sie nur Unfug und Unheil an. Nur, vielleicht ist es so gewollt, Krieg bringt Knete und Religionen sind Gesellschaften welche Geld und Macht suchen.

Gravatar: Shamael

Herr Kosack übersieht das Wesentliche, und das ist was alle Religionen auch tun. Die Bücher der verschiedenen Religionen sind reine Werke der kabbalistischen Schriftweisen und Kabbalah Script ist eine codierte Form des Schreibens.

Die Basis liegt im Amameischen, und alle Glyphenschriften, ob das Syriac, Hebräisch, Arabisch und alle Abarten der Arabischen Abgade sind. Was bedeutet das?

Nun, zu aller Erst sind die Buchstaben keine Leselaute, es sind nur alles Stummlaute, was uns auf den Pfad bringt dass doch was anderes dahinter steckt. Jeder Buchtsabe hat eine bestimmte Symbolik, diese kann einzigartig sein oder dreifaltig, eine im urbanen Leben, eines im Sternenhimmel, und eines in unserer inneren Ssphäre, meist auf der sexuellen Ebene.

Ausserdem hat jeder Buchstabe 2 Nummernwerte, der erste ist sein Stellenwert, A = 0, B = 1, usw, und dann sein Numerischen Wert, A - Y = 1 - 10, dann kommen die nächsten mit 20, 30, 40, usw. Nehemn wir dann noch eine Codierungs from dazu, und da gibt es 4 verschiedene, dann entsteht das Unleserliche.

Das eine ist Spiegelschrift, das zweite ist Temurah, was rein Verschachtelung ist, und das dritte ist Atbash, und da wir die erste Hälfte des Alphabets mit der zweiten vertauscht.

Das vierte ist die Art jeden Anfangsbuchstaben oder Endbuchstaben, kann aber auch einer in der Mitte sein von einer ganzen Seite Text zu nehmen, und diese Buchstaben in derselben Position ergeben dann einen neuen Text zum lesen.

Dadurch entstehen Geheime Schriften in den Schriften welche nicht übersetzt werden können. Die Griechen haben im Neuen Testament 22 Buchstaben ihres Alphabets mit derselben Symbolik und Nummernpolitik versehen damit man es schreiben konnte. Nun ist die Story aber immer noch ein wenig Klartext, und hier hat man das wesentliche mit symbolischen Metaphern versehen, man hat Sachen an dies stelle von anderen Sachen gestellt, welche durch ein bisschen Imagination, oder Einbildung, dann ein Bild ergeben. Werke wie die Lateinische Vulgate zeigen nur die symbolischen Metaphern, aber die machen schon fast 75% aus, von dem was der Text uns erzählt.

Nehmen wir ein Paar Beispiele, Temurah z.B. Das erste Wort in der Torah heisst BRASHYT, was heisst, Am Anfang. Teilen wir es auf in Temurah, B ist Haus, R ist König, A ist Luft oder Nichtsein, Sh, ist Feuer, Y ist Lebensenergie, und T ist Kreuz. Nun nehmen wir komposite Formen raus, BR ist das Haus des Königs, BRASH, ist "im bereinigenden Feuer", RASh, heisst "im Kopf, H ist ein Fenster. So, Jetz haben wir also hioer einige Anhaltspunkte. Es geschieht im Hopf, es ist im Haus des Königs, es geschieht im bereinigenden Feuer, Es endet am Kreuz und es ist dort ein Fenster. Das sagt vielen nichts. Also klären wir mal auf was am Anfang ist.

Wenn wir eine neues Leben zeugen wollen, geschieht es im Kopf, im Haus des Königs, dem Mann, er will ein Kind. Im bereinigenden sexuellen Feuer, geht der Kônig ins das Haus des Herrn, Uterus, dort is ein Fenster, Eierstock, und es geht nur durch das Kreuz, kreuzen von Mann und Frau.

Der erste Satz hat 28 Buchstaben, also haben wir eine Mondumkreisung um die Erde, oder ein Regelzyklus der Frau. Der Punkt den man in diesem Zyklus nicht verpassen darf ist jener wo der Herr spircht, "es werde Licht". Dann erscheint die schwarze Sonne in hellem Glanze für drei Tage. Die drei Vollmondnächte läuten den Anfang der Fruchtbarkeitsperiode des Uterus. Die Endzeit ist die Regelblutung, die 4 Blutmonde.

An diesem Beispiel allein seht ihre wie komplex diese Schriften geschrieben sind, und es ist keine Story welche Völkerwanderungen in Ägypten bschreibt, sondern es beinhaltet den ganzen Bauplan des Wesens Mensch und die Gebrauchsanleitung für diese komplexe Machine.

Mit den Zahlen sind alle geometrischen und mathematischen Berechnungen der heiligen Geometrie und der Struktur des Universums beschrieben. Die gesamte Lehre der Kabbalah ist die Lehre unserer Lebensenergie, und die ist in diesen Schriften verankert. Keine Zahl ist so kontrovers wie 666. Seht ihr hier die Beschaffenheit des Kohlenstoffatoms, seht ihre unser 3 Pfeiler der Energie, Neutral, Positiv, Negativ. Im urbanen sind es 3 Nägel, jene 3 die Jesus ans Kreuz genagelt haben. Es ist unser Kundalini, und der nützt zur Spiritualität, also human, und zum Sex, also als Tier oder Biest.

Nun ist es nicht nötig zu sagen dass diese Bücher nie geschrieben wurden um als Religionsbücher zu walten, die Märchenstory ist nur zu 33% verwertbar in Klartext, der Rest ist nur lesbar durch die Eingweihten. Wer die Sprache der Aeste der Kabbalah nicht beherrscht wird nie herausfinden was die Bücher eigentlich sagen.

Diese Lehren, genbau wie Buddhismus oder Taoismus, haben zum Zweck dem Menschen den Weg zu seinem inneren Ich zu zeigen. Dass dies von den Regierenden unerwünscht ist, ist gewusst. Wer richtig denkt, braucht keine unnützen Sachen, kein Ferrari, keine Rolex, keine Gegenstände mit denen er sich eine Identität schafft, und das ist nicht gewollt, der Mensch von heute ist ein Konsument, er wird als Kunde geboren.

Nehmt also diesen Artikel nicht zu ernst, nur Soufis wissen was die Bücher besagen, kabbalistsche Rabbiner, wie Ich selbst, auch. Die Kabbalah ist auch die Doktrine der Freimaurer, und es wundert dann nicht dass sie einige Geheimnisse kennen die Andere nie verstehen werden, obwohl auch in diesen Kreisen nur sehr wenige echte Eingeweihte gefunden werden.

Gravatar: Lector

Dr. Kosack ist offenbar ein Sprachgenie und kennt sich auch mit der Gnosis gut aus.

Zum Koran sagt er: "Darin finden sich auch Ajats zur Toleranz, zur Vernunft und gegen jegliche Gewalt."
Nun, das wissen wir doch!
Es wird uns von Islam-Apologeten seit jeher gepredigt, dies sei eine "Religion des Friedens".

Nur sind die friedlichen Sprüche teilweise anders gemeint, als man denkt, z.B. "Es gibt keinen Zwang im Glauben." Dies darf nicht im Sinne religiöser Freiheit verstanden werden mit der Betonung auf "Zwang", sondern zu betonen ist "im" Glauben! Heißt also, wenn man erst gläubig ist, gibt es keinen Zwang (mehr), d.h. da ist (erst) Freiheit.
Diese Lesart ergibt sich aus dem Kontext.

Vor allem aber thematisiert Dr. Kosack leider nicht, dass im Zweifelsfall die friedlichen mekkanischen Suren durch die kriegerischen aus Medina abrogiert werden, weil letztere jünger sind.

Vernunft? Nun ja. Bis heute wird in der islamischen Welt in erster Linie eines studiert: der Glaube.

Man beachte auch, dass Mohammed sich immer wieder als Fatalist zu erkennen gibt, was aller Verkündigung zugrunde liegt; und ebenso spielt Aberglaube eine Rolle, z.B. in Gestalt der Dschinne...

Ja, die Vernunft wird auch gelobt, aber sie bleibt immer ancilla, die Magd des Glaubens, und sie kann sich niemals davon emanzipieren, solange Allahs ewiges Wort nicht historisiert und damit relativiert werden darf.
Dies aber schließt der Koran selbst gerade aus: Er hat sich mit seinen rigiden Selbstdefinitionen unangreifbar machen und den Widersprüchen, wie im Christentum beobachtet, entziehen wollen. Durch seine Festlegungen aber hat er jede Flexibilität verloren und leider jede Reformierbarkeit.

Man kann es nur glauben, wie es gesagt ist "in einfacher Sprache", oder man glaubt diese gottwörtliche Offenbarung nicht, dann glaubt man es letztlich gar nicht, denn die Gottwörtlichkeit ist expliziert und damit konstitutiv im Koran; und häufig wird auch getadelt, wer zuviel denkt statt "einfach" zu glauben!
Ihr denkenden Höllenbraten! Wann kommt ihr zur Vernunft und lasst diese bleiben? Denn ewig ist die Hölle und schrecklich! Auf diesen Terror gründet alles, der ganze Terrorismus, viel mehr als den Verlockungen des Paradieses, das zieht nur die jungen Männer.

Glaub alles wörtlich, Salafist, wie es da geschrieben steht, oder glaub es gar nicht, Ungläubiger, weil es darauf besteht, wörtlich gemeint zu sein, was dir aber beim besten Willen SO nicht glaubhaft ist.
Jeder Mittelweg ist letztlich "haram!" dort oder "unlogisch" hier, also ein unwürdiges Geeiere, nur um sich um das Gescheitert-sehen der ganzen ausgedachten "Religion" herumzudrücken; die wahrscheinlich ein halbverdautes antitrinitarisches Christentum auf den alten mekkanischen Mondgott übertragen wollte.

Wenn Sie, Herr Brunner, sagen, der Koran sei "nicht überholt" und dies mit einem der vielen selbstlobenden Sprüche eben dieses Korans belegen, mag dies Ihr Glaube sein, doch aus wissenschaftlicher Sicht ist die Begründung selbstreferentiell.

Mit Dr. Kosacks Aussage, das Buch müsse gelesen werden, kann man natürlich nur einverstanden sein, wenn auch vielleicht aus gegensätzlichen Gründen...

Aber welcher Gelehrte wäre nicht (wenigstens ein wenig) in das Objekt seiner Begierde, pardon: seiner Studien, verliebt? Warum hat man schließlich dieses Fach studiert?

Doch immerhin, der Biologe lässt sich auch nicht von der Schlange beißen, sich vom Raubtier fressen - sich distanzieren können, ist kein Verrat -
Verrat wäre eher, eine erkannte Gefahr seinen Mitmenschen gegenüber zu verharmlosen!

Erkennen freilich muss man es erst, und das heißt trotz der vielen Bäume, Äste, Zweige den Wald nicht VERkennen - und dann bitte kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn die Laienwelt sich Fragen stellt und dem Gelehrten...

Gravatar: Lector

Herr Dr. Tan,

Mohammed habe einen "tadellosen Charakter" gehabt? Wollen Sie uns zum Narren halten?

Nach den islamischen Quellen hat er 600 jüdische Kriegsgefangene köpfen lassen, Dutzende Angriffskriege geführt, Friedensverträge gebrochen, wenn es für ihn opportun war; er hat Kritiker ermorden, Frauen steinigen lassen, viele in die Sklaverei geführt, mit Sklaven gehandelt, ein sechsjähriges Mädchen (Aische) geheiratet, und er war ein Hurenbock mit der "Potenz von 30 Männern", der als älterer Mann seinen jungen Frauen befahl, sich zu verschleiern, bis heute eifrig nachgemacht.
Leider hat er alles nicht nur selbst getan, sondern - in seiner späteren Zeit - zur Nachahmung aufgerufen; unermüdlich dann den Hass und die Gewalt gepredigt gegen die Ungläubigen, die zu bekämpfen seien.

All diese Dinge gelten bis heute unter Mohammedanern als nachahmenswert, so weit, so schlecht.
Tadelloser Charakter?

Es ist gar keine Frage, dass weite Teile des Korans - soweit historisch referiert wird - vom Alten Testament bzw. der Thora abgekupfert (d.h. wohl "nacherzählt") wurden, wenn auch vieles falsch verstanden wurde. Mohammed soll mit einem nicht-trinitarischen christlichen Mönch verkehrt haben, dessen Lehren ihn wohl beeinflusst haben. Auf jeden Fall musste man damals nicht lesen können, um von Christen- und Judentum Kenntnis zu haben.

Aber Sie als vermutlicher Moslem oder Moslemfreund glauben natürlich lieber, der Koran sei seit Ewigkeit (im Himmel) vorhanden, aber Juden und Christen hätten ihn verfälscht! Aber dem großen Propheten sei er 600 Jahre nach Christus dann im Original diktiert worden.
Das glauben die Brüder wirklich, zum Verrücktwerden!

"Woher hatte dieser Mann dieses Wissen,das erst heute mit modernste Apparaten bewiesen wurde?"
Welches Wissen meinen Sie? Dass die Berge in die Erde gerammt wurden, "damit sie (die Erde) nicht wankend werde"? Dass die Sonne als Lampe in den Himmel gehängt wurde? Dass Allah das Meer erschaffen habe, "damit ihr Handelsvorteile habt..."? usw. ad lib.

Mit Ihrem Vorurteil, dies sei ein weises Buch, das heutige wissenschaftliche Erkenntnisse vorweggenommen habe, sind Sie einem Bären aufgesessen! Die Missionierer erzählen uns von den "Wundern des Korans", was aber ein ausgemachter Blödsinn ist, manches verdreht, manches erfunden, nichts davon ist stichhaltig!

Die Fanatiker denken, sie können was erfinden, um den Glauben zu verbreiten. Sie rechnen nicht damit, dass wir im Westen gewohnt sind, nicht jeden Schmarrn zu glauben, Dinge manchmal (wenn auch zu selten) nachzuprüfen - und offen zu diskutieren.
Oder wissen Sie etwas, wovon unsereiner nicht weiß? Dann nur heraus mit der Sprache, Herr Doktor!

Gravatar: Lector

Sehr geehrte Frau Crahay,

hierzu sei nur mal ein Auszug aus Wikipedia zitiert, Stichwort "Sufismus":

"Im Sufismus wird oft das Symbol der Rose gebraucht. Diese stellt die oben genannten Stufen auf dem Weg eines Derwischs folgenderweise dar: Die Dornen stehen für die Schari'a, das islamische Gesetz, der Stängel ist Tariqa, der Weg. Die Blüte gilt als Symbol für Haqiqa, der Wahrheit, die schließlich den Duft, Ma'rifa, die Erkenntnis, in sich trägt.

Hierbei lässt sich folgende Sichtweise der Sufis erkennen: Die Dornen schützen den Stängel, ohne sie könnte die Rose leicht von Tieren angegriffen werden. Ohne den Stängel haben die Dornen alleine aber auch keinerlei Bedeutung; man sieht hier also deutlich, dass die Sufis Schari'a und Tariqa unbedingt als zusammengehörig betrachten. Der Stängel ohne Blüte wäre nutzlos, und auch eine Blüte ohne Duft hätte keinen Zweck. Der Duft alleine ohne die Rose hätte aber ebenfalls keine Möglichkeit zu existieren."

Das Sufitum ist ein dem Westen gefälliger Mystizismus, der aber für sich genauso regelmäßig mit einer Akzeptanz der Scharia einhergeht wie die Gläubigkeit der nicht-sufistischen Moslems.

Wikipedia zitiert schließlich den bekannten Orientalisten Tilman Nagel: „Die Annahme, einem rigiden, unduldsamen ‚Gesetzesislam‘ stehe eine ‚tolerante‘ sufistische Strömung entgegen, gehört zu den Fiktionen der europäischen Islamschwärmerei und wird durch die historischen Fakten tausendfach widerlegt.“

Sowohl Gnosis als auch Mystik (was nicht dasselbe ist) finden sich - und viel ursprünglicher als die Kopie - auch bei den griechischen "Heiden", in der jüdischen Kabbalah sowie im Christentum; auch wenn der Exotik-Faktor dabei etwas geringer ist.

Dafür muss niemand Islam und Scharia in Kauf nehmen; die leider nicht voneinander zu trennen sind: seit Mohammed gehört Politik und Recht (Scharia) zum Islam dazu, und der Koran verbietet es bei der Strafe ewiger Höllenpein, sich Teile des Buches herauszupicken, aber andere zurückzuweisen.

Europäer, die bei den Sufis lernen wollen, werden darauf verwiesen, zu allererst müssten sie einmal Moslems werden... (Dies liest man zuweilen in Reiseberichten.)
Elende Proselytenmacherei einer intoleranten Welteroberungsideologie!

Gravatar: Hans von Atzigen

Die Religionen bringen keinen nachhaltigen Fortschritt.
Das beweist die Geschichte.
Die Besten Ergebnisse kann man nur vom Liberalismus
gepaart mit Verantwortung, Mass, und Vernunft erwarten.
Tja an dem Punkt an dem der Geist kapituliert beginnt Religion.
Da gibt es leider zu viele bei denen der Geist sehr früh kapituliert.
Freundliche Grüsse

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