FreieWelt.net: Ihr neues Buch heißt: "Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden". Können Sie in einem Satz sagen, worum es dabei geht?
Philipp Bagus: Das Buch erklärt die verheerenden Folgen unseres staatlichen Geldsystems: das privilegierte Geldschaffen aus dem Nichts, die Umverteilung von Unter- und Mittelschicht zu Superreichen, die Finanz- und Konjunkturkrisen, sich immer weiter ausdehnende Wohlfahrtsstaaten, schließlich den sozialen und kulturellen Verfall.
FreieWelt.net: Das Geldsystem stellt bei uns eigentlich niemand in Frage. Insbesondere die Volkswirtschaftsfakultäten sehen da weder Handlungs- noch Diskussionsbedarf. Kann es sein, daß Sie Grundsätzliches mißverstanden haben?
Philipp Bagus: Das hoffe ich nicht. Ich beobachte vielmehr, dass die meisten Volkswirte, vor allem Geldtheoretiker, sich die grundsätzlichen Fragen gar nicht stellen. Sie akzeptieren das gegebene monopolistische Staatsgeldsystem und doktern dann an Symptomen herum. Nach Finanz- und Schuldenkrise ist es jedoch höchste Zeit, sich mal das Geldsystem grundsätzlich anzusehen und zu hinterfragen. Genau diese Geldsystemfrage haben wir in unserem Buch gestellt. Man sollte auch nicht vergessen, dass viele geldtheoretische Studien von Zentralbankern selbst oder in von Zentralbanken publizierten Journals veröffentlicht werden. Und die meisten Professoren lehren ja auch an staatlichen Universitäten. Der Staat ist aber gerade der größte Profiteur des jetzigen Geldsystems zulasten der Zivilgesellschaft. Dass die meisten der Staatsdiener oder Zentralbanker das Geldsystem nicht grundsätzlich in Frage stellen, kann nicht überraschen.
FreieWelt.net: Auf unser Geldsystem baut alles auf. Ist es nicht illusorisch, das ändern zu wollen?
Philipp Bagus: Vor allem Staat und Bankensystem profitieren vom derzeitigen Geldsystem. Sie werden sich gegen grundlegende Reformen sträuben. Jedoch kommt die nächste große Krise bestimmt. Spätestens dann wird sich die Frage stellen: Wollen wir weiter machen wie bisher, oder wollen wir es mal mit Freiheit und Wettbewerb im Geldsystem probieren? Letztlich kann es schnell gehen. 1988 erwarteten auch die wenigsten den Mauerfall. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Der Kommunismus, die Planwirtschaft brach zusammen. Nur im Bereich des Geldes haben wir bis heute Planwirtschaft mit Zentralbanken, die Zinsen und Geldmengen manipulieren. Diese letzte Bastion der Planwirtschaft muss fallen.
FreieWelt.net: Wie groß schätzen Sie die Zahl Ihrer Mitstreiter? Wie stark ist die "Lobby" für ein neues Geldsystem?
Philipp Bagus: Die Zahl ist sehr gering. Gerade das ist die Herausforderung. Ich hoffe, unser Buch kann ein wenig mithelfen, damit aus der Zivilgesellschaft ein Druck zur Veränderung kommt. Es steht viel auf dem Spiel.
Kommentare zum Artikel
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Irgendwie habe ich den Eindruck, dass unter Ihrem Aufsatz stehen wird: "Thema verfehlt".
Herr Bagus hat ja eben genau dieses Planwirtschaftliche Geldsystem, wie es sich jetzt darstellt, kritisiert! Er plädiert ja genau in Richtung des Abbaus dieser planwirtschaftlichen Methoden.
Zitat: "..Der Kommunismus, die Planwirtschaft brach zusammen. Nur im Bereich des Geldes haben wir bis heute Planwirtschaft mit Zentralbanken, die Zinsen und Geldmengen manipulieren. Diese letzte Bastion der Planwirtschaft muss fallen...".
Also was ist Ihr Problem?
Oh, danke für Ihre geschätzte Meinung..
Absolut lesenswert sind die beiden Bücher von Friedrich und Weik
Vor allem in ihrem ersten Bestseller gehen sie auf das Geldsystem ein ohne Pathos:
http://www.amazon.de/größte-Raubzug-Geschichte-Überarbeitete-Taschenbuchausgabe/dp/3404608046/ref=pd_sim_b_1?ie=UTF8&refRID=06WF36VY1CG2TRQCB2WZ
das aktuelle Buch ist sehr spannend und hat mehrere Ereignisse vorhergesagt, die eingetroffen sind:
http://www.amazon.de/Der-Crash-ist-die-Lösung/dp/3847905546/ref=pd_cp_b_0
http://goldswitzerland.com/people-causing-crises-stand-to-gain-the-most-from-it/
.....wenn demokratie wirklich funktionieren würde, dann wäre sie entweder verboden, oder wir hääte keine solch zustände und katstrphale entwicklungen und, und,
Kein U ntertan spinnt: Ich zahle 25% plus Soli auf meine Zinseinnahmen. Wenn ich höhere Risiken an der Börse eingehe, hilft mir der Staat nicht wenn der Totalverlust des Investments droht,Pleite der Firma etc. aber sofort von der Bank alles abgezogen bekommen und dann jedes Frühjahr als Wohlhabender bei Vater Staat wie ein Bettler erscheinen zu müssen, sagend" Bitte, bitte gebt mir mein Geld zurück "Ich spucke auf die BRD=Betrüger Republik Deutschland!
Höhere Besteuerung von Zinseinnahmen, eine ständige Zunahme an Regulierung (der Bankensektor ist der am stärksten regulierte überhaupt), ständig steigende Steuern und Abgaben (Rekordsteuereinnahmen im Jahrestakt), ein ständig ausufernder Wohlfahrtsstaat mit immer mehr "Bildung" (ab dem ersten Lebensjahr und ganztags, am besten rund um die Uhr) und die Massendemokratie am Übergang zur Pöbelherrschaft ist exakt die Ursache für die Misere. Sozialismus ist grundsätzlich zum Scheitern verurteilt. Dabei spielt es keine Rolle, ob brauner, roter oder monetärer Sozialismus.
Hohe Besteuerung von Zinseinnahmen, stärkere Bankenregulierung, bessere Finanzaufsicht, höhere Besteuerung von großen Vermögen, mehr Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit, mehr Volksentscheide, mehr Transparenz, mehr direkte Demokratie - das ist es, was wir brauchen.
Die Elite wird sich die macht nicht freiwillig nehmen lassen. Eher werden sie die Welt ins Chaos stürzen. Wie wir grade sehen. Es hat immer Kriege gegeben, um finanzpolitische Interessen zu verschleiern. Es wird den 3 Weltkrieg geben, weil sie es so wollen, weil der Mob zu tumb ist, weil sie es können, weil sie kriminelle Psychopathen sind.
unser geldsxstem ist ein lupenreines ausbeutesystem. dies hat nichts mit links-ideologie zu tun!
der zins ist an sich eine katastrophe. aber ich kann mir kein wirtschaften ohne zins vorstellen, weil zb. miete und pachten auch zinsen sind. also werden wir mit zinsen leben müssen. hier ist die große frage : aber wie und welchen bedingungen? zunächst muss ich feststellen, dass den banken der zins gar nicht zusteht (ausser reelle aufwenungen) die zinszahlungen für geborgtes geld muss in die gesellschaft zurück fließen. und besonder die öffentliche hand darf sich nur noch im geringsten umfange (zb ca. 10% des haushaltes) nur noch kurzfristig verschulden. des weiteren muss in unteren schichten ein hoher anreitz gegeben zu arbeiten und in oberen einkommensbereichen muss eine sehr starke beschränkung der einkommenshöhen gegeben sein
mit diesen oben genannten vorausetzungen wäre die schlimmsten fehlentwicklungen vermieden und das geldsystem würde mindestens doppelt solange leben wie heute/aktuelle
"Das Geldsystem stellt bei uns eigentlich niemand in Frage. Insbesondere die Volkswirtschaftsfakultäten sehen da weder Handlungs - noch Diskussionsbedarf. Kann es sein, daß Sie Grundsätzliches mißverstanden haben?"
Ich glaube, was Herr Bagus, ähnlich, wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen, falsch sieht, ist, dass eben gerade nicht Planwirtschaft und Regulierung die Marktwirtschaft und das Geldsystem retten, sondern dass genau das Gegenteil der Fall ist. Wenn der Markt sich nämlich nicht mehr selbst regulieren kann, weil das fürchterliche Folgen hätte für die, die freien Markt und Geldsystem von Grund auf missverstehen und pervertieren, dann sind Markt und Geldsystem wirklich zerstört.
Das eigentliche Problem ist doch die Schwäche des deutschen Rechts - und Verfassungsstaats, sowieso <a href="https://www.youtube.com/watch?v=heFH_knWTAw" rel="nofollow">der allmächtigen Exekutive gegenüber</a>. Die Rettung gerade derjenigen MarktteilnehmerInnen, an denen sich der Markt sonst grausam rächen würde, weil sie die Marktwirtschaft im Grunde immer nur als Projektionsfläche für Massenpsychose, Wahn, Betrug und Kriminalität aufgefasst und vorgeführt haben, mit Milliarden und Abermilliarden zweckentfremdeter, oder, von mir aus, veruntreuter Steuergelder, ist meiner Auffassung nach in jeder Hinsicht rechts - und verfassungswidrig, ohne jede Grundlage in Recht und Gesetz.
<a href="https://www.youtube.com/watch?v=bHI8uwJPxZA" rel="nofollow">"You can ignore the markets, if you want to, but in time the markets will not ignore you."</a>
Was für <a href="http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=75034&page=22&p=11314086&viewfull=1#post11314086" rel="nofollow">ein fürchterlicher Fehler</a> war es also auch im Falle ihrer alternativlosen "Rettungsschirme" , die deutsche Bundeskanzlerin machen zu lassen, was sie will.