Interview mit René Fuchslocher

Die illegale Finanzierung der Linken in Spanien (Teil 2)

Die spanische Partei »Podemos« hat nicht nur Beziehungen zu einigen linken lateinamerikanischen Regierungen wie dem Maduro-Regime in Venezuela, sie hat auch Beziehungen zum Iran.

Fotos: en.kremlin.ru und khamenei.ir / CC BY
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[Siehe hierzu ersten Teil des Interviews HIER]

Freie Welt: Herr Fuchslocher, Sie haben kürzlich in einem Interview mit der Freien Welt die wirtschaftlichen Beziehungen der spanischen politischen Partei »Podemos« zu einigen lateinamerikanischen Regierungen erwähnt. Was ist mit den kürzlich bekannten Beziehungen dieser Partei zur Islamischen Republik Iran?

René Fuchslocher: Diese Situation ist nichts Neues. Bereits 2016 veröffentlichte die spanische Zeitung »Okdiario« eine Untersuchung des Journalisten Miguel Ángel Ruiz Coll, die einen vertraulichen Bericht der Zentraleinheit für Wirtschafts- und Steuerkriminalität (UDEF) der spanischen Nationalpolizei enthüllte. Nach Angaben der Polizei hat die iranische Regierung der Produktionsfirma 360 Global Media, deren Vorsitz der iranische Staatsbürger Alizadeh Azimi Mahmoud innehat und die den »Hispan TV«-Fernsehsender in Spanien verwaltet, große Geldsummen zur Verfügung gestellt.

»Hispan TV« wurde im Januar 2012 gestartet und enthielt eine Begrüßungsnachricht des damaligen venezolanischen Diktator Hugo Chávez. Tatsächlich war es die venezolanische Regierung, die Pablo Iglesias, den derzeitigen Vizepräsidenten der spanischen Regierung und ersten Generalsekretär von »Podemos«, mit iranischen Beamten in Kontakt brachte, um eine Fernsehsendung mit spanisch-amerikanischem Umfang zu produzieren und zu finanzieren.

Iglesias und sein engstes Team von Mitarbeitern begannen im September 2012 mit der Produktion der »Fort Apache«-Fernsehsendung, mit dem er und »Podemos« schnell bekannt wurden und ab 2014 bei einem politischen Erdbeben in Spanien die Hauptrolle spielten.

Freie Welt: Wie hoch waren diese Zahlungen?

René Fuchslocher: Die seit 2013 verzeichneten Zahlungen belaufen sich auf 9,3 Millionen Euro. Das Problem ist jedoch nicht nur diese riesige Geldsumme.

In den Nachrichten von »Okdiario« wurde erklärt, dass die Ayatollah-Regierung, da das iranische Regime damals internationalen Sanktionen unterworfen war, ein komplexes Netzwerk von Unternehmen genutzt hätte, die von verschiedenen Steueroasen aus operierten.

Von den durch diesen Mechanismus eingebrachten Mitteln wären zwei Millionen Euro direkt an Pablo Iglesias und seinen engsten Kreis von Mitarbeitern gegangen.

Freie Welt: Worauf führen Sie dann die Aufregung zurück, die diese Informationen in letzter Zeit verursacht haben?

René Fuchslocher:
Ich schreibe dies der Tatsache zu, dass es bei dieser Gelegenheit von einer der wichtigsten Zeitungen in Spanien und zusätzlich zu einer linken Tendenz wie »El Mundo« sowie von der mit dem Wirtschaftsliberalismus verbundenen Zeitung »El Confidencial« veröffentlicht wurde. »Okdiario« ist eine neue Zeitung, die mit der Rechten verbunden ist, weshalb sie nicht die Zustimmung des Establishments genießt, das seine Nachrichten oft als bloße Verschwörungstheorien diskreditiert.

Darüber hinaus fügen die neuen Berichte von »El Mundo« und »El Confidencial« hinzu, dass SEPBLAC – der Exekutivdienst der Kommission für Geldwäsche und Gelddelikte – von 2012 bis 2015 Hintergrundinformationen über an die spanische Nationalpolizei weitergeleitet hatte, von 16 Unternehmen wegen Geldwäsche untersucht, die 67 Einträge in 360 Global Media-Konten in Spanien vorgenommen haben. Im Allgemeinen wurden zwischengeschaltete Banken verwendet, um Überweisungen vorzunehmen, anscheinend um es schwieriger zu machen, die Herkunft des Geldes zu lokalisieren.

Das Geld verließ Teheran für Instrumentalunternehmen ohne Aktivität mit Sitz in Beirut (Libanon), Kuala Lumpur (Malaysia), Khorug (Tadschikistan) oder Belize, obwohl die Überweisungen auf Konten eingegangen waren, die allgemein in Hongkong, Moskau und London geöffnet waren und vor allem in Dubai. Eine der an den häufigsten genutzten Bankgesellschaften ist Emirates NBD (National Bank of Dubai), von der 56 der 67 Überweisungen gemacht wurden.

Aus den vorgenannten Berichten geht auch hervor, dass die Überweisungen ursprünglich für große Geldsummen bestimmt waren, ab 2014 jedoch auf Beträge unter 40.000 Euro begrenzt waren, um internationale Kontrollen der Geldwäsche zu vermeiden.

Freie Welt:
Wie haben die anderen spanischen politischen Kräfte reagiert?

René Fuchslocher: Die Linken scheinen bisher unter Schock zu stehen.

In Bezug auf das Recht und die Mitte hat Vox Pablo Iglesias gebeten, im Parlament Erklärungen abzugeben. Vox fordert aber auch das Ministerium für Wirtschaft und digitale Transformation auf, die von SEBPLAC erstellten und an die nationale Polizei gerichteten Berichte an den Kongress weiterzuleiten.

Der Generalsekretär der Partido Popular, Teodoro García Egea, erklärte seinerseits: »Wir sind alle besorgt darüber, dass ein Mann, der in der Exekutive das Leben von Millionen von Menschen verwaltet und auch in der CNI-Delegiertenkommission sitzt (Nationales Geheimdienstzentrum), Geld vom Iran erhalten hat.«

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René Fuchslocher wuchs in Osorno auf, wo er auch die Deutsche Schule besuchte. Anschließend studierte er an der Universidad Católica de Chile Jura und machte sein Magister in Steuerecht an der Universidad Adolfo Ibáñez. Seit dreizehn Jahren wohnt er in Puerto Montt, wo er mit seinen Geschäftspartnern die Kanzlei Fuchslocher, Bogdanic & Asociados und die Immobilienentwicklungsfirma Alpina gegründet hat. Dazu ist der 41-Jährige Mitglied in verschiedenen Institutionen der deutsch-chilenischen Gemeinschaft: des Deutschen Vereins zu Puerto Montt, der Corporación de Beneficencia Osorno (Deutsche Klinik in Osorno), des Deutschen Turnvereins zu Llanquihue, der Deutschen Schule zu Puerto Montt sowie Vorstandsmitglied von Agrollanquihue A.G. (Verband der Landwirte der Provinz Llanquihue).

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Hartwig:

So ist es! Einer von ihnen ist ein gewisser Bergoglio, der in Buenos Aires beim Rotary Club war. Als er zum "Papst" gewählt wurde, haben seine Logenbrüder gejubelt.

Gravatar: Hartwig

@ Thomas Waibel 25.07.2020 - 09:12

Argentinien ist unter der Kontrolle der Freimaurer. Die meisten, die wichtigsten Sozialisten sind dort Mitglieder.

Gravatar: Thomas Waibel

Auch die sozialistische Regierung Argentiniens hat sehr gute Beziehung zum Kommunisten Maduro und der iranischen Regierung und hat die verbotene Terrororganisation Hisbollah, die von den Mullahs in Teheran unterstütz wird, erlaubt.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die spanische Partei »Podemos« hat nicht nur Beziehungen zu einigen linken lateinamerikanischen Regierungen wie dem Maduro-Regime in Venezuela, sie hat auch Beziehungen zum Iran.“ ...

Allerdings: Sind die Mullahs im Iran tatsächlich links?
https://www.tagesspiegel.de/politik/eskalation-zwischen-iran-und-usa-das-mullah-regime-profitiert-doch-das-kann-sich-schnell-wieder-aendern/25392648.html

Und wenn: Nahmen die Amis die beschriebene Lage - auch weltweit – nicht schon in Kauf, als sie dem Iran die Demokratie stahlen und das Mullah-Regime dadurch quasi installierten?
https://www.dw.com/de/1953-irans-gestohlene-demokratie/a-17008768

Weil unsere(?) Göttin(?) ein Vorbild ist, dem nachzueifern gilt
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/francis-fukuyama-podcast-die-stunde-null,
da der Egoismus von ihr & Co. sicherlich nicht nur die EU zerstört
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/europa-eu-deutschland-angela-merkel-eurokrise-griechenland,
was am Wirecart-Skandal erneut deutlich wurde???
https://www.focus.de/politik/immer-neue-dubiose-details-wirecard-skandal-wird-zur-belastungsprobe-fuer-die-groko-wer-wusste-wann-was_id_12236865.html

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