Interview mit Martin Rhonheimer

»Der Islam ist die Antithese zum Christentum«

Die Gewalttaten der muslimischen Terrorgruppe »Islamischer Staat« (IS) beunruhigen die Welt. Im Interview mit FreieWelt.net erörtert Martin Rhonheimer die Chancen, den Koran moderat auszulegen.

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Herr Professor Rhonheimer, in Ihrem vor zwei Jahren erschienenen Buch »Christentum und säkularer Staat« haben Sie im Schlussteil des Werkes Ihre Skepsis geäußert, ob sich der Islam (im Unterschied zum Christentum) mit der säkularen politischen Freiheitskultur des Westens vereinbaren lässt. Fühlen Sie sich nun durch den aktuellen Terror der Miliz »Islamischer Staat« (IS) in Ihrer Skepsis bestätigt?

Martin Rhonheimer: Meine Aussage ging viel tiefer und betraf nicht nur das, was jetzt aktuell geschieht. Sie bezieht sich auf die theologische Struktur des Islam, seinen Religionsbegriff und sein Menschenbild. Es handelt sich beim Islam ja um etwas anderes als das, was wir nach westlichen Maßstäben unter Religion verstehen. Der Islam ist nicht nur Religion, er umfasst ein politisch-religiöses Sozial-, Rechts- und Herrschaftssystem. Das islamische Menschenbild geht auf die Vorstellung zurück, dass Allah die Menschheit als Muslime geschaffen hat, dass alle Nichtmuslime deshalb eigentlich Abtrünnige sind. Folglich kann es im Islam auch keine Unterscheidung zwischen Schöpfungsordnung und Heilsordnung geben. Ebenso wenig ist eine Unterscheidung zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt möglich, wie es auch kein Naturrecht geben kann, das für alle Menschen, auch die »Ungläubigen«, unterschiedslos moralischer Maßstab ist. Und damit können auf islamischer Grundlage auch keine allgemeinen Menschenrechte anerkannt werden. Nur die Scharia kann hier als wahres Recht anerkannt werden.

Wer nicht Muslim ist, muss in jedem Fall bekehrt werden?

Martin Rhonheimer: Nein, das kann man so nicht sagen. Der Islam zielt in erster Linie darauf ab, diese Welt in das sogenannte »Haus des Islam« zu verwandeln, wo das Gesetz der Scharia gilt, die Ordnung Allahs. Innerhalb dieser Ordnung können Juden und Christen, als Besitzer der Schrift, weiter ihren Glauben ausüben. Sie sind allerdings zu einer bestimmten »Kopfsteuer« verpflichtet und besitzen lediglich den Status von »dhimmis«, Schutzbefohlenen, der demütigende Diskriminierungen einschließt. Es geht also nicht in erster Linie darum, die Menschen zu bekehren, sondern die Ordnung Allahs zu etablieren. Das ist ein völlig anderer Ansatz als beim Christentum.

Sie betonen den Unterschied zwischen dem islamischen und dem jüdisch-christlichen Menschenbild, die unterschiedliche Einstellung zur gesellschaftlichen Ordnung. Wahr ist doch wohl aber auch, dass die Christen und die christlich geprägten Gesellschaften gegenüber Ungläubigen stets ein Überlegenheitsgefühl hatten. Die Würde des Menschen, aller Menschen stand nicht immer auf der Prioritätenliste christlicher Herrscher.

Martin Rhonheimer: Im Christentum steht von Anfang an die fundamentale Gleichheit aller Menschen im Mittelpunkt. Alle Menschen sind Ebenbild Gottes und vor ihm gleich. Kaiser Konstantin hat mit diesem Argument die Kennzeichnung von Sklaven im Gesicht verboten. Christliche Herrscher haben zwar immer wieder bestimmte Personengruppen diskriminiert, wie etwa die Juden. Das wurde auch theologisch legitimiert und führte zu furchtbaren, meist politisch motivierten Exzessen. Zugleich standen die Juden aber im Mittelalter auch unter dem besonderen Schutz der Päpste. Christliche Theologen haben sich schließlich dafür eingesetzt, die Indios in der Neuen Welt als Menschen mit Würde zu behandeln und ihr Recht auf Freiheit und Eigentum anzuerkennen, auch wenn sie nicht getauft waren. Dabei wurden sie von päpstlichen Verlautbarungen unterstützt, deren Verbreitung die weltlichen Herrscher zu verhindern suchten. Entscheidend ist: Das Christentum hat als erste Religion der Weltgeschichte aus seinen heiligen Texten keine eigene Sozial- und Rechtsordnung abgeleitet, sondern das römische Recht übernommen. Ebenso wie es griechische Philosophie und Wissenschaft assimilierte und weiterentwickelte. Die spannungsvolle christliche Unterscheidung zwischen Geistlichem und Weltlichem war das innovative Ferment, das schließlich die moderne Welt hervorbrachte. Der Prozess islamischer Aneignung antiker Wissenschaft und Kultur wurde hingegen schon früh durch die muslimische Theologie und das islamische Recht definitiv abgeblockt. Diese Geschichte ist leider viel zu wenig bekannt.

Kann sich der Islam nicht wie das Christentum erneuern?

Martin Rhonheimer: Da gibt es einen zentralen Unterschied. Das Christentum konnte sich immer wieder auf seine Ursprünge zurückbesinnen. Die Kirche hat es stets geschafft, historischen Ballast abzuwerfen, sich im Lichte des Evangeliums und der apostolischen Tradition auf das genuin Christliche neu auszurichten. Wenn Christen auf ihre Ursprünge zurückgehen, stoßen sie auf Jesus, der davon spricht, man solle dem Kaiser geben, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört. Und der dem Apostel Petrus sagt, er solle sein Schwert in die Scheide stecken. Solche Rückbesinnung hat zu immer wieder neuen Reinigungsprozessen und Reformschüben geführt. Wenn hingegen Muslime zu den Ursprüngen ihrer Religion zurückgehen, kommen sie zum politisch-religiösen Führer Mohammed und da sieht es doch eher kriegerisch aus. Der Islam kann nicht einfach historischen Ballast abwerfen, er muss seine religiösen Ursprünge und Grundlagen in Frage stellen, wenn er sich reformieren will.

Nun ist in der vergangenen Woche ein offener Brief von über 100 muslimischen Gelehrten und Religionsführern veröffentlicht worden, die den IS-Terror aufs Schärfste verurteilen und den Islamisten anhand von 24 Punkten, fußend auf dem Koran und der islamischen Tradition, die Kompetenz für Religionsurteile absprechen. Offensichtlich ist also doch nicht alles Gewalt-orientiert, was Mohammed gelehrt hat.

Martin Rhonheimer: Ich begrüße diesen zwar komplexen, aber offenen Brief, der tatsächlich Neuansätze enthalten könnte, etwa, wenn er betont, dass man sich nicht vorbehaltlos auf Texte des Korans stützen darf, die vor 1.400 Jahren geschrieben wurden. Eine solche Historisierung des Korans wäre etwas völlig Neues. Allerdings, das will ich nicht verleugnen, enthält dieser Brief auch Widersprüche und Ungenauigkeiten. Der Dschihad wird als reiner Verteidigungskrieg beschrieben, doch das Kriterium für Verteidigung bleibt unklar. Traditionelle islamische Lehre besagt doch, wer sich den »Boten Allahs« widersetzt, wird damit automatisch zum Angreifer, so dass an sich jeder Eroberungskrieg als Verteidigungskrieg gerechtfertigt werden kann. Dann steht in diesem Brief, dass der Islam immer die Sklaverei bekämpft habe. Das ist definitiv falsch. Wenn Christen nicht bereit waren, als dhimmis zu dienen, konnten sie getötet und ihre Frauen und Kinder durften als Sklaven verkauft werden. Das ist auch heute noch geltendes Kriegsrecht der Scharia.

Glauben Sie, dass dieser Brief trotzdem helfen kann, den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen voranzutreiben? Es gibt schon eine ganze Reihe von Dialog-Initiativen, besonders nach der Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. (2006), doch manchmal könnte man denken: Gibt es überhaupt eine Basis für einen echten Dialog?

Martin Rhonheimer: Das ist eine schwierige Frage – und auch eine peinliche Frage. Ich denke nämlich, dass es sich bei diesem interreligiösen Dialog um eine Illusion handelt. Zumindest wenn man damit bezweckt, zu theologischer Gemeinsamkeit oder einem gemeinsamen »Weltethos« zu gelangen. Obwohl der Islam monotheistisch ist und an einen barmherzigen Gott glaubt, der allerdings nur für Muslime barmherzig ist, ist der Islam aufgrund seines Menschen- und Gottesbildes doch die absolute Antithese zum Christentum. Wir scheinen, gerade weil sogar Jesus und Maria im Koran auftauchen, sehr nah beieinander zu sein, doch da Jesus lediglich als Prophet und nicht als Messias angesehen wird, liegen wir doch sehr weit auseinander. Der Islam ist nicht eine Religion, die Jesus Christus nicht kennt. Sondern eine Religion, für die gerade wesentlich ist, Jesus als Erlöser des Menschen zu leugnen. Die zentrale christliche Glaubensaussage »Jesus ist Gottessohn, er ist Gott« ist für Muslime eine Blasphemie. Während es für uns Christen ein Riesenproblem ist, dass Jesus beim Islam durch den Propheten Mohammed ersetzt wird, der von Muslimen als der definitive Prophet Gottes verehrt wird. Nicht zu reden von anderen Verfälschungen der christlichen Wahrheit, die man im Koran finden kann, etwa wenn von der christlichen Trinität, angeblich bestehend aus Gott Vater, Jesus und Maria die Rede ist. Will man hier vorankommen, müssen Muslime bereit sein zuzugeben, dass der Koran auch Irrtümer enthält.

Wenn es keine gemeinsame Basis zum Dialog gibt, wie sollen Christen und Muslime dann zusammen in Frieden leben? Weltweit, speziell in Europa, wo viele Muslime inzwischen ein Zuhause gefunden haben. Ist Integration auch eine Illusion?

Martin Rhonheimer: Das ist eine ganz andere Frage! Die Muslime, die in Europa leben, sind aufgrund von Arbeit, Ausbildung oder anderen Gründen zu uns gekommen. Solche theologische Fragen spielen dabei keine entscheidende Rolle. Außerdem wissen sie, dass sie, solange sie als Minderheit in der Diaspora leben, die Gesetze des Gastgeberlandes zu respektieren haben. Doch was heißt eigentlich Integration? Vermutlich, dass in Europa lebende Muslime anerkennen, dass die westlichen Werte, die Werte also, die im wesentlichen vom Christentum geprägt sind und ohne die auch die Aufklärung nie möglich gewesen wäre, die Werte sind, die jeder, der in Europa lebt, zu achten und zu schätzen hat. Nur äußerliche Befolgung unserer Rechtsordnung, solange man (noch) in der Minderheit ist, ist keine echte Integration. Das Hauptproblem ist dabei aber, dass wir selbst verlernt haben, diese Werte hochzuschätzen: Bürgerliche und individuelle Freiheit. Und als deren Grundlage das Privateigentum. Das legitime Streben nach materiellem Wohlstand, Unternehmertum, Kreativität, Innovationsbereitschaft. Dies sind die Werte, die den Westen groß gemacht und die Massen der Menschen aus zuvor unüberwindbarer Armut und Elend befreit haben. Dass uns die islamische Welt kulturell, wissenschaftlich oder technologisch je überlegen war, ist eine Legende, die wir uns selber gerne erzählen. Unsere Schwäche besteht darin, dass wir den Glauben an die Überlegenheit unserer modernen freiheitlichen Zivilisation verloren haben und das hat auch mit dem religiösen Glaubensverlust zu tun.

Letzte peinliche Frage: Warum vertreten die Christen gegenüber Muslimen nicht offensiver ihr Werte- und Glaubensangebot? Steckt dahinter Angst, weil in jüngster Vergangenheit viele Christen, darunter auch Priester, zum Opfer muslimischer Gewalt geworden sind? Wäre es nicht ein Beitrag zum Weltfrieden (und durchaus im Einklang mit dem Missionsauftrag Jesu), wenn Christen offensiver unter Muslimen evangelisieren würden?

Martin Rhonheimer: Sicherlich ist das Leben der Christen, die in den arabischen Ländern leben, ein viel bewussteres als bei uns. In Europa verdünnt sich der Glaube und das Glaubenswissen unter Christen, sowohl Katholiken wie auch Protestanten, immer mehr. Leider! Denn so lässt sich niemand, auch kein Muslim, für unseren Glauben gewinnen. Wirkliche Konversionen zu Christus finden nicht unter Gutmenschen statt, die immer nur von »sozialer Gerechtigkeit« sprechen, in allem an die Hilfe des Staates appellieren, mehr Umverteilung verlangen und Eigenverantwortung und Risiko scheuen. Andererseits darf man aber nicht leichtfertig mit dem Risiko umgehen, dem sich diejenigen aussetzen, die als Muslime zum Christentum konvertieren. Christ zu werden ist für einen Muslim ein enormer Schritt voller Gefahren. Nur Gott weiß, was in den Herzen eines Menschen vor sich geht, der diesen Schritt nicht wagt. Wir sollten unseren muslimischen Mitbürgern unseren Glauben dadurch attraktiv machen, dass wir ihn wirklich leben. Und indem wir dazu stehen, dass unsere westliche Zivilisation zu so viel Wohlstand und Lebensqualität geführt hat, weil sie auf dem Humus des Christentums gewachsen ist.

Martin Rhonheimer lehrt Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Universität Santa Croce in Rom. Er ist Mitglied der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft und Mitbegründer des Lord Acton Kreises.

Das Interview führte Stefan Meetschen. Es wurde zuerst in der Zeitung Die Tagespost veröffentlicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: T. de Ahumada

"Friedlich" zusammengelebt? - Das ist eine Legende, ein Wunschdenken der Kirchenkritiker der Aufklärungszeit und einiger englischer Romantiker, die sich in der Volksbildung leider immer noch hält. Haben Sie sich mal in der aktuellen historischen Forschung umgesehen? Da sieht das Bild doch etwas anders aus. Die Christen und Juden haben genauso friedlich unter den islamischen Herrschern gelebt, wie heute in Ägypten oder im Irak. Sie waren davon abhängig, dass sie als Lebende nützlicher für die Moslems waren, als als Tote. Nada mas.

Gravatar: Markus Reimann

@keinUntertan sagt: 14. November 2014 um 12:38

"warum kommt mir bloß immer wieder in den Sinn, wie friedlich die Muslime, Christen und Juden im maurischen Spanien zusammengelebt haben … " Weil Sie zwar kein Untertan sein mögen, aber ein Propagandaopfer sind. Glauben Sie, die Moslems sind mit Friedenstaube und Ölzweig nach Spanien gepilgert und die Spanier hätten vor lauter Rührung Teile Ihres Landes und die Herrschaft darüber den Moslems angedient? Die Moslems sind genauso wie der IS es heute macht, massakrierend und mordend in Spanien eingefallen, haben aus Judenschädeln Moscheen errichtet und die Ungläubigen vor die Wahl gestellt, zu konvertieren, die Ungläubigensteuer zu zahlen oder einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Danach ist dann gut tolerant sein, wenn man bestens alimentiert wird. So läuft es übrigens immer mit den Moslems, die Aktion wird ausgeblendet, die war schließlich das gute Recht der Moslems, der Dschihadist ja vorgeschrieben, aber die Reaktion, die ist böse! Da ist der Moslem dann Opfer.
(Ein Einstieg: "Das Land, wo Blut und Honig floss")

Gravatar: Roman Bodurka

Religionen

Die Bringer aller Einzellehren wie z.B. Buddha, Lao-Tse, Mohammed oder Zoroaster, waren Wegbereiter für das Wort der Wahrheit selbst. Alle Glaubenslehren waren einst von Gott gewollt, den Einzelvölkern und den Ländern genau angepaßt und ganz nach deren jeweiliger Geistesreife und Empfänglichkeit geformt.

Fragen ob diese Lehren richtig oder falsch wären so nicht richtig gestellt, denn die Wahrheit bleibt immer gleich weil sie ewig ist. Was den Menschen gegeben wurde ist immer wieder verbogen oder umgebogen worden, um es ihrem Menschensinn und ihren Erdenwünschen anzupassen mitunter Macht auszuüben. Es würde jetzt nur eine einheitliche Lehre hier auf Erden sein und nicht so viele Arten von Bekenntnissen in Geltung stehen.

Gravatar: Aspasia

Der Koran ruft in der 9. Sure zum Töten der Ungläubigen auf. Soweit mir bekannt ist, ist es die einzige Religion, die einen solchen Aufruf zum Töten beinhaltet.
Es ist auch nicht davon auszugehen, daß der Islam sich von diesem Aufruf distanzieren wird.
Wenn Moslems sich hier nicht diesem Aufruf anschließen, so haben wir Glück.
Wenn sie den Aufruf befolgen, dann handeln sie im Sinne ihres Religionsbuches.

Die Religionsfreiheit bei uns beinhaltet nicht die Haltung zum kollektiven Selbstmord.
Das sollte man allen Politikern, allen Kirchenoberhäuptern, Bürgern, Lehrern usw. , die den Islam als gleichberechtigte Religion verharmlosen, klarmachen.

Gravatar: keinUntertan

Das, was Sie schreiben, kann nicht zutreffen, solange sich das Christentum nicht eindeutig vom Alten Testament distanziert, das von Grausamkeiten und barbarischen Gesetzen nur so wimmelt. Im A.T. straft Jahwe ständig Abtrünnige mit Tod, Völker mit Genozid.

Und das Neue Testament lockt und droht mit Himmel und Hölle - wie der Islam. Auch nicht besser.

Außerdem könnte Ihr Argument auch für Zivilreligionen - auch Ideologien genannt - gelten. Die Schriften von Karl Marx schreiben ja auch nicht vor, was Stalin und Mao daraus gemacht haben.

Gravatar: Boszeckel

Warum Ihnen dies alles in den Sinn kommt? Vermutlich weil Sie wenig Ahnung von bzw. Wissen über Geschichte haben! Daß der Islam sich in Spanien friedlich verhielt ist ein weitverbreitetes Märchen. Leider war dem nicht so, die maurischen Eroberer töteten und versklavten genauso wie die heutigen Krieger des "Islamischen Staates". Die überlebenden Juden und Christen entrichteten ihre "Dhimmisteuer", waren Menschen 2.ter Klasse, stets von Tod und Sklaverei bedroht.
Und warum Ihnen auch noch die Kreuzritter in den Sinn kommen? Aus dem gleichen Grund: auch da sitzen Sie einem weitberbreiteten Irrtum auf: genauso wie heute die USA versuchen, den "Islamischen Staat" ob seiner Greueltaten zu bekämpfen, geschah es damals. Nach 500 Jahren islamischem Eroberungsgemetzel im ehemals jüdischen und christlichen Orient rief das Byzantinische Reich Papst Urban zur Hilfe. Es war also die damalige Christenheit, die sich gegen den Islam WEHRTE, nachdem sie dieser jahrhundertelang angegriffen hatte! Wenn sich Europa heute gegen eine Islamisierung wehren sollte, wären dann auch wir die Angreifer, oder doch eher die Angegriffenen?
Und noch ein kleiner Hinweis an Sie: es war die katholische Kirche, die das Wissen der Menschen festhielt in ihren Schriften, es waren Mönche, die dieses Wissen sammelten und aufschrieben, es war die Kirche, aus der die ersten Universitäten hervorgingen. Jahrhundertelang waren gebildete, des Lesens und Schreibens kundige Menschen lediglich in der Kirche zu finden, wurden von der Kirche gefördert! Und auch die unsäglichen, hauptsächlich der Kirche zugeschriebenen Hexenverfolgungen, waren eine staatliche Angelegenheit, Todesurteile wurden nicht von der Kirche, sondern von staatlichen Gerichten gesprochen und ausgeführt! Vertrauen Sie lieber einem guten Geschichtsbuch als den heutigen halbwissenden Märchenerzählern.

Gravatar: A. Bieling

Richtig. Wir sollten die teuer bezahlten Integrationsräte in den Kommunen abschaffen und den Begriffsinhalt der "political correctness" zurücksetzen auf Null. Ich erwarte, dass jedermann, der in Deutschland leben will, nicht nur unsere Gesetze befolgt (das ist selbstverständlich), sondern darüber hinaus unsere Werte zumindest respektiert wenn nicht gar hoch hält. In Zeiten weltweiter Kommunikation können sich die Moslems nicht mehr auf sechshundert Jahre "Nachsprung" berufen und daraus die aktuellen Handlungen ableiten.

Und Sie haben recht: Wir sollten weniger vordergründig leben und back to the roots zurückfinden.

Gravatar: Nora Brinker

"Wir sollten unseren muslimischen Mitbürgern unseren Glauben dadurch attraktiv machen, dass wir ihn wirklich leben. Und indem wir dazu stehen, dass unsere westliche Zivilisation zu so viel Wohlstand und Lebensqualität geführt hat, weil sie auf dem Humus des Christentums gewachsen ist."

Leider entwertet Rhonheimer seine Aussagen durch den letzten Absatz des Interviews. Träumen sie weiter Herr Professor!

Gravatar: Blobfisch

Was für ein riesiger bullshit.

Islam bedeutet nicht automatisch Islamischer Staat und Muslim bedeutet nicht automatisch Terrorist.

Der Islam hat genauso auch zahlreiche gute Dinge hervorgebracht, wie das Christentum für Gewalt und Hass gesorgt hat.

"Der Islam ist nicht nur Religion, er umfasst ein politisch-religiöses Sozial-, Rechts- und Herrschaftssystem"
Das tut das Christentum auch. Zumindest hat es das im Mittelalter und über einen großen Teil der europäischen Geschichte hinweg.
Und das hat z.B. in Form der Kreuzzüge genauso zu Kriegen und Gewalt geführt, wie man das von heutigen Islamisten, also fanatischen und extremistischen Anhängern des Islamischen Glaubens kennt.

Dass das Christentum heutzutage nicht mehr mit blutiger und gewaltvoller Verbreitung des Glaubens verbunden wird liegt daran, dass man sich zu großen Teilen vom genauen Wortlaut der Bibel losgelöst hat, und Leute nicht mehr aus diversen Gründen z.B. steinigt, wie es die Bibel verlangt.

Genauso gibt es aber auch Moslems, die ganz normale Menschen sind und ein ganz normales Leben führen, und halt statt in die Kirche in die Moschee gehen und vielleicht ein paar andere Alltagsbräuche haben als wir.

Ach ja @ p.feldmann:

Die heutigen Menschenrechte und auch Teile vieler Strafgesetze aus westlichen Ländern basieren auf den 10 Geboten und anderen Gesetzen des alten Testaments.
Das alte Testament ist Teil der jüdischen, der christlichen UND der islamischen Religion. Sie haben dieses Privileg nicht für sich gepachtet.

Außerdem hat der Islam zahlreiche Erfindungen hervorgebracht, vor allem in der Zeit, in der man sich in Europa vom Fortschritt und der Wissenschaft zugunsten der Religion abgewandt hat.
Das sieht man allein schon daran, dass wir immer noch das Zahlensystem der arabischen Welt, und nicht das der Römer verwenden.

Gravatar: Stefan Neudorfer

Die Existenz von Jesus ist mehr verbrieft und deutlicher belegt als die eines jeden anderen Mitmenschen zu seiner Zeit.
Somit ist es total unsinnig zu sagen das es Jesus nicht gegeben hat, die Beweise - mehr als 2500 Ur-Christliche Dokumente - sagen genau das Gegenteil.
Aber es gibt noch einen anderen Beweis, den Jesus ist bis Heute für jeden Menschen da. Auch für Sie, also für einen Menschen der sich besonders in seiner Abneigung gegen das Christentum hervortut. Paulus war übrigens auch so einer wie Sie. Lernen Sie von Paulus ...

PS: Ich war früher auch Atheist ... und bin Christ geworden. Gott sei Dank.

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