Interview mit Natalie Fromm

Bildungsplan »auf sexuelle Inhalte fokussiert«

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Gemeinsam mit ihrem Mann organisierte Natalie Fromm eine Demonstration gegen den Bildungsplan in Stuttgart. Wir sprachen mit der zweifachen Mutter über ihre Beweggründe, Elternrechte und weitere Aktionen. 

Am vergangenen Samstag demonstrierten mehr als 600 Menschen in Stuttgart gegen den umstrittenen Bildungsplan 2015. Sie hatten als „Besorgte Eltern Baden Württemberg“ dazu aufgerufen. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Natalie Fromm: Wir sind durch die Petition gegen den Bildungsplan auf dessen Inhalt aufmerksam geworden und haben ihn gründlich gelesen. Uns fiel auf, dass der Plan sehr stark auf sexuelle Inhalte fokussiert ist, und zwar ab der Grundschule an. Auch der Ausdruck "Akzeptanz sexueller Vielfalt" ist uns negativ aufgefallen. Wir hoffen, dass die Demonstration dazu beitragen kann, dass der Plan gründlich überarbeitet wird und dass religiöse sowie kulturelle Gefühle der Eltern und Schüler geschützt werden.

Was sind Ihre konkreten Kritikpunkte am Bildungsplan und was fordern Sie von der Grün-Roten Regierung?

Natalie Fromm: Als erstes fordern wir eine Änderung des Begriffes "Akzeptanz" in den Begriff "Toleranz" - denn es geht uns zu weit, dass wir die LSBTTI-Lebensweisen in unser Leben übernehmen müssen. Auch finden wir, dass dem Bereich "sexuelle Vielfalt" zu viel Raum geboten wird - es genügt unserer Meinung nach, das Thema in den Fächern Biologie und Religion/Ethik zu behandeln. Der dritte Kritikpunkt ist die im Bildungsplan vorgesehene Beschäftigung von Grundschülern mit dieser Thematik. Das halten wir für verfrüht und fordern ein Mitsprache - bzw. Vetorecht bei der Behandlung sexueller Inhalte im Unterricht.

Welche Eindrücke nehmen Sie von der Demonstration mit?

Natalie Fromm: Wir sind begeistert, dass wir in kurzer Zeit so viele Gleichgesinnte gefunden haben und dass so viele Eltern bereit sind, sich für ihre Rechte öffentlich einzusetzen. Gleichzeitig hat es uns schockiert, mit welcher Gewaltbereitschaft die Gegenseite aufgetreten ist und das unser Recht auf Versammlungsfreiheit so massiv verletzt wurde.

Grüne, Linke, der CSD Stuttgart und ein Netzwerk von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen hatten zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Es kam zu Pöbeleien und Rangeleien. Wie haben Sie die Störaktionen erlebt?

Natalie Fromm: Wir sind weder homophob, noch wollen wir in irgendeiner Weise die Rechte bestimmter Gruppen verletzen, sondern lediglich für ein Mitspracherecht beim Bildungsplan 2015 einstehen. Daher hat es uns sehr gewundert, dass wir so massiv angegriffen und angepöbelt wurden. Viele Demoteilnehmer hatten den Eindruck, dass die Gegendemonstranten nicht wussten, wogegen wir überhaupt demonstrieren. Die Plakate der Gegenseite waren zum Teil sehr verletzend und hatten inhaltlich nichts mit unserem Thema zu tun. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die Menschen auf der Gegenseite sehr aggressiv und negativ gegen uns eingestellt waren.

Vor wenigen Wochen fand in Köln eine ganz ähnliche Demonstration statt. Initiatoren waren die „Besorgten Eltern NRW“. Sind Sie Teil einer größeren Bewegung?

Natalie Fromm: Die Demonstration in Köln hat uns inspiriert und uns Mut gemacht. Wir fühlen uns tatsächlich als Teil einer größeren Bewegung, das wird auch durch die hohe Teilnehmerzahl an Demonstranten in Stuttgart bei einer Planungsphase von nur 6 Tagen deutlich. Die Eltern beginnen sich zu vernetzen und werden so lange weitermachen, bis die Politik das elterliche Grundrecht wieder respektiert.

Sind weitere Aktionen geplant?

Natalie Fromm: Weitere Demonstrationen der Initiative "Besorgte Eltern" sind geplant und werden stattfinden, bis der Bildungsplan in einer für uns akzeptablen Weise überarbeitet wird.

Vielen herzlichen Dank für das Gespräch!

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: T. K.

Haben Sie gestern Abend die Sendung KONTRASTE (ARD) gesehen? Sie war pure Stimmungsmache gegen alle, die mit dem grün-roten Bildungsplan nicht einverstanden sind. Fast schon eine Hetz-Sendung!
Wer sich mit dem Thema bisher nicht sonderlich befasst hat, musste m. E. zu der Überzeugung kommen, dass Kritik am Bildungsplan hinterwäldlerisch, engstirnig und natürlich intolerant ist.
So findet heute (nicht nur bei diesem Thema) Meinungsdiktatur statt. Wir leben schon lange nicht mehr in einer lebendigen Demokratie mit Meinungsfreiheit und -vielfalt.

Gravatar: Martha Kleininger

Vielen herzlichen Dank, Frau Fromm! Besorgte Eltern sollten mit der Initiative Familienschutz zusammenarbeiten oder mit manif pour tous. Manif pour tous ist dabei eine europaweite Organisation zu werden. In Italien und Spanien gibt es auch bereits manif-pour-tous Demonstrationen. Es ist wichtig, dass da ein Zusammenschluss da ist! Gründen Sie doch einfach eine Ortsgruppe Stuttgart der Initiative Familienschutz, so tun Sie sich wesentlich leichter auch wenn Sie Anfeindungen ausgesetzt sind. Auch die AfD tut da viel, sie hat als einzige Partei klar die Petition gegen den Bildungsplan und die Demo unterstützt.

Hier muss endlich was geschehen! Ich empfehle jedem die aktuelle Ausgabe von compact, in der ein Dossier über die durch rot-grün staatlich verordnete Frühsexualisierung ist.
Nach der Hälfte musste ich aufhören, weil mir nur noch schlecht wurde. Es ist einfach unglaublich, was da passier! Wir müssen was tun und zwar schnell!

Gravatar: Amalie Ribisch

Ich finde gut das es in unserer Gesellschaft noch Menschen wie Sie und Ihr Mann gibt.
Danke für Ihren Mut und der Arbeit. Unsere Kinder sollten in eine heilen Welt unbeschwert aufwachsen. Unsere Kultur und unser Denken sollte weiterhin christlich geprägt sein.

Gravatar: Thomas Rießler

Dies klingt sehr vernünftig. Eine kleine Randbemerkung noch: Homophobie gibt es nicht, ein Erziehungsrecht der Eltern dagegen schon.

Gravatar: Thomas Hartmann

Machen Sie weiter so! Ich bin sicher, dass die sogenannte schweigende Mehrheit sich diesmal nicht einfach von den grün-roten Ideologen überrumpeln lässt, so wie diese sich das vorgestellt haben.
Der blanke Hass, der einem von den "Toleranten" entgegenschlägt, zeigt mit welcher Art Gegner man es zu tun hat.

Gravatar: G. Girsberger

Vielen Dank für Ihren Einsatz und Mut auf die Strasse zu gehen! Machen Sie weiter so und lassen Sie sich nicht entmutigen durch Pöbeleien und Verleumdungen!

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