Zwischenbilanz nach der Finanzkrise

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Die Wirtschaftswoche zieht zwei Jahre nach der Finanzkrise Bilanz. Bund, Länder und Gemeinden gaben insgesamt etwa 100 Milliarden Euro für Konjunkturmaßnahmen aus. Allein die zwei Konjunkturpakete kosteten 62 Milliarden Euro. Für den Rettungsschirm in Form von Bürgschaften waren 115 Milliarden Euro vorgesehen, davon wurden bisher aber erst 18 Milliarden Euro abgerufen. Deswegen hat die Bundesregierung den Gewährleistungsrahmen auf 60 Milliarden Euro reduziert. Im Hauptkrisenjahr 2009 wurden drei Milliarden für die Konjunktur bedingte Kurzarbeit ausgegeben. Im Frühjahr 2010 wurden mehr als 40 Prozent der Konjunkturkurzarbeiter schon länger als ein Jahr unterstützt. Der Ökonom Hans-Ulrich Brautzsch vom Institut für Wirtschaftsforschung Halle erwartet, dass viele der aktuellen Kurzarbeiter die Stütze noch bis weit in das Jahr 2012 hinein beziehen werden.

Die Abwrackprämie hat sich, wie von vielen Experten erwartet, nicht bewährt. Dem künstlich ausgelösten Autoboom des Jahres 2009 folgt eine Nachfragedelle, durch die der Abwrackeffekt aufgehoben wird.  Profitiert hätten vor allem ausländische Marken wie Fiat, Hyundai, Kia oder Dacia. Lediglich VW, Opel und Ford hätten leicht positive Auswirkungen gespürt. Premiumherstellern wie Mercedes oder BMW hat die Prämie sogar geschadet, weil sie Kunden in das Kleinwagensegment gelockt habe. Die Banken haben insgesamt seit Beginn der Finanzkrise im Juli 2007 fast 60 Milliarden Euro Kapitalhilfen erhalten. Nicht nur der Soffin musste eingreifen. Auch einzelne Bundesländer und Sparkassen unterstützten Finanzinstitute mit Milliarden.

Das Ergebnis der Finanzkrise sind ein niedrigerer Wachstumspfad und enorm hohe Staatsschulden. Viele Lasten hat man also einfach in die Zukunft verlagert.

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Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Liberalen Instituts.

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