Zweifelhafte Rettungsaktionen

Es wird oft gesagt, dass das Vorhandensein von Privateigentum eine kapitalistische oder freie Marktwirtschaft definiert. Das ist nicht ganz vollständig. Ein weiteres bestimmendes Charakteristikum der freien Marktwirtschaft ist der Konkurs.

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In einem Konkursverfahren müssen die Akteure einer freien Marktwirtschaft die Konsequenzen von selbst verschuldeten eigenem Fehlverhalten, von ungünstigen externen Umständen oder auch nur von dummen Zufällen tragen. In einem Konkursverfahren verlieren diese Akteure ihr Eigentum, damit es andere Akteure erwerben können, die damit hoffentlich besser und glücklicher agieren. Gleichzeitig werden in einem Konkursverfahren Maschinen, Land und Betriebe, aber auch die mit und in diesen arbeitenden Menschen von Schulden befreit. Genau dies ermöglicht oft erst den Neuanfang. Und nicht zu vergessen, Konkursverfahren bauen Überkapazitäten ab und helfen so den effizienteren überlebenden Wettbewerbern, wieder auskömmlichere Preise zu erzielen.


Eine Wirtschaft ohne Konkurse führt zwangsläufig in den Sozialismus, in die Misswirtschaft, in eine Wirtschaft mit reichlich vorhandenen staatlichen Produktionsplänen und noch reichlicher vorhandenem wertlosen Papiergeld. In einer Wirtschaft ohne Konkurse wird es langfristig zu wenig Investitionen geben, denn zu viel Kapital wird zur Finanzierung von Verlusten verschwendet, und es wird daher in der Folge zu einem Mangel an vielen Gütern kommen, vor allem Gütern neuer Art und besserer Qualität. In der DDR gab es keine Konkurse.

 

Wenn unser Staat weiterhin Banken und Unternehmen rettet (IKB, Landesbanken, Hypo Real Estate, Commerzbank, Opel (?), Schaeffler/Continental (?)...) schützt er in erster Linie die Eigentümer und Finanziers dieser Unternehmen vor Verlusten, Verlusten die real sind und die die Eigentümer und Finanziers "verdient" haben. Finanziert werden diese Verluste dann von allen anderen, vor allem unseren Kindern.


Werden mit diesen "Rettungsaktionen" denn wenigstens Arbeitsplätze geschützt? Eindeutige Antwort: Nein, zwar werden zunächst einmal vor allem die Arbeitsplätze von Management und Aufsichtsräten gerettet, doch auch für diese gilt mittelfristig: Unwirtschaftlich gewordene Arbeitsplätze sind sowieso verloren und werden nach einer gewissen Schonfrist auch von den "geretteten" Unternehmen abgebaut.

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