Zuviel gespart, zu wenig überlegt

Das Gesetz der ungewollten Konsequenzen fordert vor allem im Umweltschutz immer wieder seinen Tribut. Politik, die mit hochgestochenen Umweltauflagen viel erreichen will, vernachlässigt immer wieder, dass die mit ihr verbundenen Kosteneffekte Ausweichreaktionen der Marktakteure verursachen, die mit regelmäßiger Häufigkeit genau den gegenteiligen Effekt des Erwünschten bewirken.

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Das geschieht offenbar auch bei der Erhöhung der Kraftstoffeffizienzstandards von Neufahrzeugen in den USA, wie die Ökonomen David Wagner, Paulina Nusinovich und Esteban Plaza-Jennings kürzlich in ihrem Aufsatz “The Effect of Proposed MY 2017-2025 Corporate Average Fuel Economy (CAFE) Standards on the New Vehicle Market Population” ermittelten. Weil die Effizienzstandards (Corporate Average Fuel Economy – CAFE) nur mit technisch aufwendigen Maßnahmen erreicht werden können, führt das zu einer spürbaren Preiserhöhung für fabrikneue Fahrzeuge. Haushalte mit niedrigen Einkommen erhalten für teurere Neuwagen keine Ratenkredite mehr, da ein Mindestverhältnis von regelmäßigen Tilgungsverpflichtungen und Haushaltseinkommen nicht mehr erreicht wird. Daher sind diese Haushalte gezwungen auf Gebrauchtwagen mit höherem spezifischem Kraftstoffverbrauch auszuweichen. Obwohl der Gegenwartswert der Kraftstoffersparnis von verbrauchsarmen Fahrzeugen grundsätzlich für die Kaufentscheidung von Belang ist, hat er keinen Einfluss auf die Kreditfähigkeiten der Haushalte. Zukünftige Kraftstoffersparnisse können daher nicht durch die Aufnahme eines Kredites realisiert werden. Das durchschnittliche Flottenalter erneuert sich daher langsamer und folglich sinkt auch der Flottenverbrauch nicht so schnell, wie sich die Urheber strengerer Effizienzvorgaben das ursprünglich erhofft haben.

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