Zur Pressekampagne eines Hauptstadtjournalisten gegen Bürgerrechtler Siegmar Faust

Offener Brief an den Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen Hubertus Knabe

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Lieber Hubertus,

mit diesem Offenen Brief wende ich mich an Dich in großer Sorge um die Gedenkstätte und die Aufarbeitung der SED-Diktatur, bei der die Betroffenen, gerade in Hohenschönhausen, eine zentrale Rolle spielen.

Als Reaktion auf einen denunziatorischen Artikel von Markus Decker hat sich die Gedenkstätte Hohenschönhausen bis auf Weiteres von Siegmar Faust getrennt.

Dazu muss ich folgende Punkte feststellen:

I.

Durch den zweiten Artikel von Decker vom 31. Mai in der Berliner Zeitung entstand der mediale Spin, dass die Gedenkstätte die Zusammenarbeit mit AfD-Sympathisanten aufkündigt. Wir beiden wissen, dass die meisten der in Hohenschönhausen tätigen Personen sehr politisch sind und für eine oder mehrere im Bundestag befindlichen Parteien Sympathien hegen oder sogar für diese aktiv sind. Ich bin mir sicher, dass Du zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erwecken wolltest, dass eine solche Sympathie oder Aktivität für eine der im Bundestag befindlichen Parteien mit der Arbeit in der Gedenkstätte unvereinbar ist. Dieser verheerende Eindruck ist aber durch die mediale Rezeption der Artikel von Decker entstanden.

II.

Wir sind uns einig, dass beide deutschen Diktaturen konsequent aufgearbeitet werden müssen. Ich stelle aber auch fest, dass Siegmar Faust den entsprechenden Satz im Artikel von Markus Decker dementiert. Seine anderen Äußerungen sind sicherlich missverständlich, werden aber vom linken Journalisten Decker auch ganz klar in einen suggestiven Kontext gestellt.

III.

In der Presseerklärung wird weiterhin moniert, dass Siegmar Faust, die ‚Gedenkstätte ohne deren Zustimmung als Bühne missbraucht‘ habe. Ein schwerer Vorwurf, den ich aber als langjährige Referentin nicht ganz nachvollziehen kann. Ist es so, dass es eine klare Anweisung gibt, dass Begleitung und Nachgespräch mit Journalisten zu genehmigen oder anzuzeigen ist? Mir ist eine solche Anweisung nicht bekannt und gängige Praxis war, nicht nur bei mir, dass Journalisten an Führungen teilgenommen und natürlich im Nachgang auch Fragen gestellt haben. Und hat nicht auch der DuMont-Hauptstadtredaktieur hier eine Verantwortung? Denn Decker hatte ja ganz bewusst vor, einen Artikel über die politische Einstellung von Zeitzeugen-Referenten der Stiftung zu schreiben.

Ich möchte Dich um Folgendes bitten:

Der medial erzeugte, verheerende Eindruck, die Gedenkstättenleitung würde Druck auf Referenten ausüben, deren politische Ansichten sie nicht teilt, muss aus der Welt geschaffen werden. Ich denke, dass Du gegenüber Markus Decker und der Berliner Zeitung klarstellen musst, dass Du zu keinem Zeitpunkt geäußert hast, dass Sympathien für eine im Bundestag befindliche Partei ein Ausschlusskriterium für eine Mitarbeit als Referent in Hohenschönhausen sein könnten.
Ich würde es sehr unterstützen, dass die Referenten und Mitarbeiter klare Vorgaben hinsichtlich des Umgangs mit der Presse, insbesondere auf dem Gelände, erhalten.
Wenn sich bestätigt, wovon ich fest überzeugt bin, dass Siegmar Faust sich nicht gegen die Aufarbeitung der NS-Diktatur ausgesprochen hat, dann gehe ich davon aus, dass er auch wieder als Referent in der Gedenkstätte tätig sein kann.

Beste Grüße!

Vera

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Es ist treffend was du da schreibst ! Aber schlimmer noch !sind wir den Heuchlern im Westen auf den Leim geflogen ! Wollte der Ziehsohn von Fritz Ries nicht die Stasiakten vernichten ? War da nicht gleich die Aussage ,es ist kein Geld da ,wogegen die Akteure des ,,Einigungsvertrages"und die Seischaften des SED -Regimes ungestraft ihre ,,Niederlage"?? in einen Sieg wandelten !!Lenin läßt grüßen !!!!!lch war nur nach tagelanger Irrfahrt im ,,Grotewohlexpress" auf dem Weg nach luckau ln Cottbus . Kann mich an Arafat und die schlimmen Schmerzen nach dem verdorbenen Salzhering erinnern . (Google)Schade , dass ich das alles nicht früher gewusst habe !! Trotzdem !!! lassen wir uns nicht unterkriegen !!!!!!!!

Gravatar: RF 182 366

Als wir im Absonderungskeller der StVA Cottbus saßen, ich früher als Du Siegmar und Du später und länger, da haben wir zum Trotz die dritte Strophe des Deutschlandliedes gesungen. Die Schließer konnten oder wollten uns nicht hören, unsere Mithäftlinge konnten uns nicht hören, unter der Erde und getrennt durch schwere Metalltüren. Aber wir haben an "Einigkeit und Recht und Freiheit" geglaubt und waren 1990 der Meinung wir hätten gesiegt. Es war ein Fehlglaube! IM Erika, Karhane und die mehrmals gewendete SED haben gesiegt. So bitter es ist Siegmar: Wir haben verloren! Mein Hass auf die Verderber unseres Volkes reicht nicht aus um "etwas" zu bewegen. Brot und Spiele bewegen unsere Landsleute mehr und sie laufen wie Lemminge auf die Klippen zu.

Gravatar: Jürgen Kurt Wenzel

100Millionen Tote , Plus nie heilende Seelen ,oder, und das Vorführen der pathogenen moralischen Verkommenheit,welche bei dem Gedenken der AFD am Mord an Susanna Feldmann durch dieses ,,Goldstück"im Bundestag durch die ,,Allwissenden Demokraten "lassen gruseln !!!Sind das alles Bösewichte oder könnte man mit überfälliger Aufklärung Unwissende aufklären ?Der Film die Soviet-Story währe da Flicht !!! Den Umgang der Marxisten mit dem,, Gegner ist in dem Film ,,Katyn "eindringlich dargestellt !!Der finale Genickschuss hat ja im SED -Regime fast bis zu dessen ,,Abwicklung "(!!!!!!) ails Mittel zur Abschreckung funktioniert!!!! Am 26 Juni jährt sich übrigens die Hinrichtung (1953 ),Richtschwert ",vonGerhard Benkowitz ungesühnt!!!Seiner Witwe Erika ,haben die Versorgungsämter,im Gegensatz zu Witwe Roland Freisler(400,-DM zusätzlich)lange ein Versorgungsrente versagt .Begründung:derMann währe nicht n den Folgen !!!!!!!!der Haft gestorben. Erika Benkowitz (Gogel)!!!Warum werden wohl bis Heute die Opfer der SED-Diktatur so gedemütigt ,wogegen die Kosten der SED- Sonderenten Tabu sind ?????

Gravatar: Eva Nemeth

Es gibt in Budapest seit vielen Jahren "Das Haus des Terrors"
Hier wird dargestellt die BEIDE DIKTATUREN in UNGARN.
Eben die Nationalsozialistische und die Kommunistische.
Die Kommunistische dauerte über 40 Jahren - man soll noch dazurechnen 1919. Die Nationalsozialistische nur für wenige, in schlimmsten Form nur nach der Besetzung Ungarns.
Diese Gräueltaten werden auf 1 Etage dargestellt, die Kommunistische auf 2 Etagen. Die Linkliberalen spucken Galle, dass es umgekehrt werden soll.
Es geht um Relativierung der 100.000.000 Tote des Marxismus, was man auch in Deutschland und Westeuropa tagtäglich erlebt. Man soll nicht die 2 totalitäre Systems relativieren. Man soll aber die Menschen, die 40 Jahren unter linken Diktatoren gelitten haben unser Mitgefühl und " nie wieder" zukommen lassen. Genau solche "nie wieder", wie bei Nazismus.

Gravatar: karlheinz gampe

Bei mir funktionierte die Anmeldung mit Passwort nicht. Man stellt dem Bürger Hürden entgegen um Unterzeichnung zu verhindern.

Gravatar: karlheinz gampe

Hat dieser Markus Decker ( nomen est omen) verdeckt für die Stasi gearbeitet ? Fakt ist Decker arbeitet für die SED merkelsche Lügenpresse. Stasis Erika, Larve und weitere in Amt und Würden beim DDR Klassenfeind waren mit der Stasi verbandelt. Wann wird dieser Komplex juristisch abgearbeitet. Irgendwas kann mit diesen Leuten im Kopp nicht stimmen, wenn sie plötzlich mit ihren Feinden kooperieren .

Gravatar: Jürgen Kurt Wenzel

Zu. Gerd Müller . Wahrlich sie haben die Schmudeledes übernommen ,oftmals mit tiefbrauner Vergangenheit?,aber wer hat denn die Verantwortung dafür ? Wer hat verhindert ,daß die SED verboten wurde ?Wer hat Gisy und Co gedeckt und Bärbel Boley zerbrochen und die SED Bonzen begünstigt?Es gibt genug Dokos ,wie ,,Hitlers Eliten" ,oder hier treffend :,,Jurnalisten Diener der Macht"! Gab oder gibt es da noch immer diesen Henry Nannen Preis ?Ich erinnere an die Doko Henry Nannen versus Gerhard Löwenthal! Aber die Zeitschrift ,,Recht und Freiheit " der bayrichen Sozialdemokraten mußte das Erscheinen einstellen !!! Was nun machen mit diesem Schreiberling ? Im Osten hatte man mangels Klopapier treffende verwendung......

Gravatar: Jürgen Kurt Wenzel

In diesem Zusammenhang sollte man sich erinnern ,daß 2017 ,!!!!!!dieser ,,Staat" im gegensatz zu den Nazipensionen ,die letzten Überlebenden Sinti und Roma mit 2500,€ kurz vor ihrem natürlichem Ableben abgespeist (endschädigt )wurden !!!Da wird es Überfällig über Namen wie Fritz Ries, siehe Bernd Engelmann,,,Schwarzbuch Kohl, wie alles begann",Zeit Onlin usw ,,Der Staat gegen FritzBauer"den Lügenschleier zu lüften um zu erkennen warum es dringend der AFD bedarf !!! Die Paralenen zu 1989 sind nicht zu übersehen !!Sagte nicht Kohl von anfang an ,es ist kein Geld da !! Wer vo denen wollte die deutsche Elnheit ???? Werden die Opfer und Wiederständler nicht gemeinsam betrogen und nur nach Bedarf insttumentalisiert ???Die Täter im Geist haben nur die Uniformen gewechselt und am Schluss nur Kreide gefressen !!!-Siegmar ich stehe zu dir!!!!
h

Gravatar: Jürgen Kurt Wenzel

Der würde gut zum ,,Südstern"des Henry Nannen passen !-Der ,,Spiegel "hat sich in vielen Jahren mit den wirklichen (Nachkriegs)Nazis befasst . Was hat es gebracht ? Nichts !!Es geht einfach so weiter.

Gravatar: Gerd Müller

Hetze, Lüge und falsche Beschuldigungen.
Die Schnitzler-Sudel-Edes sterben wohl niemals aus .....

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