Woher kommt der Strom? Viel Windstrom

Die 14. Analysewoche zeichnete durch eine Windstromerzeugung aus, wie sie sich unsere Freunde der Energiewende das vorstellen. Leider korreliert viel Windstrom in aller Regel mit schlechtem Wetter. Schlechtes Wetter wiederum mag der größte Teil der allgemeinen Bevölkerung nicht so gerne. Aber was nimmt der Bürger, ohne zu murren nicht alles in Kauf, um die Welt vor dem Klimauntergang zu retten.

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Die Strompreise schwankten stark. Strom musste nicht nur verschenkt werden. Es wurde sogar Geld an die abnehmenden Nachbarn mitgegeben. Es waren diesmal zwar nur einmal 2,49€/MWh. Doch immerhin. Denn die – aufgemerkt – wurden zusätzlich zum ohnehin bereits verschenkten Strom gezahlt. Praktisch verschenkt wurde der Strom öfter. Insgesamt drei Mal kratzte der Preis an der Nulleuro-Marke.

Es war eine starke Exportwoche. Der Strom wurde bis auf einige wenige Stunden netto immer verkauft oder (mit Bonus) verschenkt. Einmal allerdings musste netto Strom importiert werden. Am Freitag, den 8.4.2022 fiel die Windstromerzeugung über Tag massiv ab. Als dann naturgemäß wegen des Sonnenuntergangs die PV-Stromerzeugung nachließ, war sie wieder da, die Strom-Versorgungslücke am Vorabend. Die konventionelle Stromerzeugung hatte nicht genügend Erzeugungs-Reserven bevorratet. Das ist meist beabsichtigt. Ein oder mehrere zusätzliche Kraftwerke in Betrieb zu nehmen – wobei nicht sicher ist, wieviel Strom am Ende tatsächlich benötigt wird -, wäre für die Betreiber teurer als der Stromimport. Zahlen muss ohnehin der Stromkunde. Dass der Stromimport ordentlich Geld kostet, muss nicht weiter betont werden. Alle Zahlen und Werte der 14. Analysewoche in dieser Übersicht KW14 zusammengefasst.

Detailanalysen

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.). Ebenso wie den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdoppelung (Original-Excel-Tabelle) bzw. Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle) des Wind- und PV-Stroms auswirken würde.

Zum Schluss die Charts mit den Jahres– und Wochen Im/exportzahlen sowie der Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Der Chart mit der Stromerzeugung vom 1.1.2022 bis 19.4.2022 plus Verhältnis regenerativ zu konventionell erzeugtem Strom plus ausführliche Werteanalyse.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in der jeweiligen Tagesanalyse. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Falls Sie den jeweiligen „Handelstagschart“ von Agora vermissen sollten: Einfach über die verlinkte Agora-Chartmatrix aufrufen. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum
  • NEU: Beitrag der regenerativen Stromerzeugung zum Bedarf

… sind neben anderem Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf„, „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts & Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Ist ein Land mit hohen Stromexporten, zum Beispiel Deutschland, auch für Flautenzeiten gewappnet? Mit der Frage, ob Deutschland als Stromexporteur genügend Strom auch für die Zeit schwacher regenerativer Stromerzeugung zur Verfügung steht, befasst sich dieser Artikel ausführlich.

Was das „Osterpaket“ von Klimaminister Habeck bringt, untersucht der Enexion-Artikel „Energiewende, das Osterpaket und 10 Tage Flaute im März 2022“

Tagesanalysen

Wichtige Info: In den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und IMMER oben. Das bedeutet aber nicht, dass dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt. Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten. Dieser Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Montag, 4.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,53 Prozent, davon Windstrom 53,47 Prozent, PV-Strom 8,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,40 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Der Montag bringt viel Wind – und reichlich PV-Strom. Das Preisniveau ist entsprechend niedrig. Obwohl die Konventionellen die Produktion drosseln, kommt es zu einer Strom-Überproduktion, die den Preisverfall mit sich bringt.  Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4.4.2022 ab 2016.

Dienstag, 5.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,95 Prozentdavon Windstrom 40,12 Prozent, PV-Strom 5,37 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,46 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Heute kommt es zu ersten Windstromeinbruch dieser Woche. Auch die Sonne schwächelt. Die Konventionellen müssen viel Strom produzieren, damit der Bedarf gedeckt werden kann. Entsprechend steigt das Preisniveau. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5.4.2022 ab 2016.

Mittwoch, 6.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,47 Prozent, davon Windstrom 50,30 Prozent, PV-Strom 7,46 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,71 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Am Mittwoch ´erholen` sich die Wind- und PV-Stromerzeugung wieder. Das Preisniveau sackt entsprechend ab. Nicht, weil der regenerativ erzeugte Strom so günstig wäre. Der Preis fällt, weil zu viel Strom im Markt ist. Und das obwohl die Konventionellen ihre Erzeugung herunterfahren. Warum wird nicht noch mehr gedrosselt? Antwort: Eine konventionelle Mindestproduktion (etwa 20% der Gesamtproduktion) ist aus Netzstabilitätsgründen unbedingt notwendig. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6.4. ab 2016.

Donnerstag, 7.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,02 Prozent, davon Windstrom 58,83 Prozent, PV-Strom 6,66 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,53 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Heute wieder starke Wind- und PV-Stromproduktion. Die Konventionellen verharren auf ´niedrigem` Niveau. Das Preisniveau fällt nochmals. Es werden zum Ende des Tages fast 0€/MWh erreicht. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 7.4. ab 2016.

Freitag, 8.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,56 Prozent, davon Windstrom 43,85 Prozent, PV-Strom 7,38 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,34 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Der Freitag beginnt mit einem stundenlangen Stromverschenken bei späterem Stromzukauf. Zwar zieht die konventionelle Stromerzeugung an. Die Strom-Vorabendlücke kann dennoch nicht verhindert werden. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 8.4. ab 2016.

Samstag, 9.4.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 69,06 Prozent, davon Windstrom 46,18 Prozent, PV-Strom 12,09 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,79 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Der Bedarf sinkt mit dem Beginn des Wochenendes. Weil die regenerative Erzeugung – deshalb – stark ist, fallen die Preise auf 0€/MWh, werden kurzzeitig sogar negativ. Die konventionelle Erzeugung. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 9.4 ab 2016.

Sonntag, 10.4.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,87 Prozent, davon Windstrom 39,41 Prozent, PV-Strom 14,64 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 11,82 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix mit Handelstag ´Strom-Import/Export`.

Sonntag: Bis 19:00 Uhr ist zu viel Strom im Markt. Die Preise sind entsprechend niedrig. Ab 17:00 Uhr geht dann die Post ab. Die Konventionellen bullern, was das Zeug hält. Die Im- und Exportwerte Deutschlands und die von Deutschlands Nachbarn können hier analysiert werden.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27.3. ab 2016.

Insgesamt behaupte ich, dass sich die Energiewende, welche bisher praktisch nur eine unvollendete Stromwende ist, Woche für Woche selber ad absurdum führt. Nur mit den Zahlen, die jede Woche in dieser Kolumne ausgewertet werden. Wer das nicht so sieht, möge bitte den Gegenbeweis antreten. Die Fakten liegen offen und klar auf dem Tisch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Egon Dirks

@ HPK,...

...hier für alle grünen EE Papageien der Welt, die kein A, kein B und kein Kikeriki im Schädel haben und NUR Parolen und Plakaten krähen...

„Wind und Sonne sollen in Deutschland mehr Strom liefern. Dazu hat das Kabinett ein Gesetzespaket beschlossen. Die FDP stimmte nur unter Vorbehalt zu. Man müsse weg davon, „immer nur Ziele zu formulieren, ohne zu definieren, wie diese erreicht werden könnten“.

Beste Grüße.

Gravatar: Egon Dirks

@ HPK,...

...hier der Batterien-Kurzzeitspeicher-Blödsinn aus dem Enexion-Artikel, schauen wir Mal, was das ist: -

„Anders sähe es aus, wenn genügend (?!) Speicher vorhanden wären, um in erster Linie den überschüssigen PV-Strom (Welche Sau kann erklären, was das ist?) aus dem Markt zu nehmen und wieder in das Netz einzuspeisen, wenn er benötigt wird. Leider wird zum Beispiel der Vorschlag von Prof. Bruno Burger, u. a. verantwortlich für die “energy-charts” des Fraunhofer ISE, nicht im “Osterpaket” berücksichtigt (Und auch Richtig so, obwohl es die gleiche grüne EE Depperei ist!). Batterie-Kurzzeitspeicher könnten (Was ist das elektrisch?), wenn sie zum geplanten PV-Ausbau in ausreichendem Maß (verpflichtend mit hohen Subventionen) zum PV-Ausbau dazukämen, diese Aufgabe übernehmen. Das Problem wäre damit zwar nicht komplett gelöst. Doch es wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Der Ausbau der regenerativen Stromerzeugung und der Ausbau von Speichertechnologien (Grünes blödsinniges Geplapper von Speicher- und Effizienztechnologien, was ist das konkret?) müssen Hand in Hand gehen. Wobei die Kurzzeitspeicher absoluten Vorrang vor (Bla-bla...) Wasserstofftechnologien haben sollten. Mit Kurzzeitspeichern kann, wenn die Pläne Habecks umgesetzt werden, zumindest eine Glättung (Das ist schon was dunkelgrünes und absolut neu, weil bislang hat man die volatilen Stromspitzen geglättet und warum muss man sie glätten, was gibt das?!) der zu großen Teilen sehr volatilen regenerativen Stromerzeugung erfolgen. Wie unser Beispiel oben zeigt, ist die Windstromerzeugung auch in Flautenzeiten unstet und schwankend. Vor allem aber wird die insgesamt sehr dürftige Windstromerzeugung über Tag durch sehr starke PV-Stromerzeugung (Im Netz 0,4 kV im „Schwanz“ der Stromversorgung!) ergänzt. Mit der Folge, dass bei weiterem Ausbau der Wind- und PV-Stromerzeugung die ökonomisch negativen Effekte massiv verstärkt (wunderbar!) werden. Was auf Dauer wesentlich mehr Kosten verursacht als der parallele Zubau von Kurzzeitspeichern beim PV-Ausbau (Ist da der Dachsolar-Schwachsinn gemeint? Dann, wie hoffnungslos grün und elektrodumm muss man sein um Strom hier zu speichern, wenn man ihn rund um die Uhr in der Steckdose hat!).“

Resümee: Wenn das alles ist, was Sie in Ihrem Kommentar zu Kurzzeitspeicher-Problem gesagt haben, dann ist eine Ziege, die bei einem UW grast..., mich interessiert nur eins: Warum müssen Sie unbedingt was sagen, wenn Sie vom Stromspeichern absolut nichts nicht verstehen...

Beste Grüße.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Wolfgang Pöschl 26.04.2022 - 11:56

LOHC könnte sich noch zu einer der führenden Schlüsseltechnologien unter den Energiewendetechnologien, speziell den Speichertechnologien, entwickeln.

Vor allem gelten die technischen Probleme im Großmaßstab als bereits lösbar, Schwierigkeiten bereitet das down-scaling, also die Verkleinerung auf handhabbares Kleinformat für den Endkunden, wie etwa beim tanken an der Tankstelle.

Aber dann stünde ein technologischer Durchbruch bevor: Wassserstoff unter Umgebungsbedingungen unter Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur bei minimalen Umwandlungsverlusten:
Was für ein Meilenstein für die Energiewende.

Wenn jetzt noch die Effizienztechnologien in der Breitenanwendung kräftig aufholen, d.h. dieselbe Energiedienstleistung nur bei viel niedrigerem Primärenergieaufwand, na dann stehen wir doch kurz vor der Krönung menschlicher Zivilisation überhaupt:

Das Joch der Energieknappheit und massiver Umweltverschmutzung bei den Fossilen und dem industriell/militärischen Komplex bei der Atomenergie, abgelöst und abgeschüttelt durch die dezentrale Solarenergie, die uns immer wieder neu aus dem Weltraum mit der Kraft der Sonne beglückt:

Kein Erpressunsgspotenzial durch die Machtgierigen.
Für alle Menschen gerecht verteilt, keine unersetzbaren Verluste, kein erhitzes Flusskühlwasser, keine Wasserdampfschwaden durch Kühltürme, keine Rauchschwaden mit Ruß, Schwermetallen, Feinstaub, keine Treibhausgase bis in die Höhe der Jetstreams.
Die Grundlagenforschung zur Kernfusion kann dann ohne Zeitdruck stressfrei weiter durchgeführt werden.

Selbst knochentrockene Protestanten könnten auf die Idee kommen, wir stünden kurz vor dem Himmel auf Erden ("Dein Reich komme").

Als zwar bibelfester, aber nicht unbedingt worthöriger Katholik bereits jetzt ein Grund, die Feste zu feiern wie sie eben fallen, denn:
Auch Coronakrise und Ukrainekrieg werden vorüber gehen.
Nach dem rheinischen Motto:
"Et het noch immer joht jang",
lebt es sich zumindest ein wenig leichter, in diesen schwierigen Zeiten.
LOHC weist einen möglichen Weg, hinaus aus dem finstern Dunkel wieder hinauf zum Licht des Schönen, Wahren und Guten.

MfG, HPK
P.S.: Das Wochenende war wieder sehr gut:

Am 23./24.04.22 lieferten sämtliche Erneuerbaren Energien satte 67,1 % und 64, 1% an EE-Strom zur bundesweiten Nettostromerzeugung im deutschen Stromnetz.
Da wird selbst Energieverschwendung zu einer nur noch lässlichen Sünde.

Gravatar: Wolfgang Pöschl

Theoretisch ginge es mit Wind. Derzeit stehen in Deutschland schon etwa rd. 30.000 Windkraftanlagen. Die meisten davon haben eine Nennleistung von 2 MW bis 3 MW, manche sogar schon 5 MW. Diese bestehenden Windanlagen haben zusammen eine elektrische Nennleistung von rd. 64 GW, während der Leistungsbedarf in Deutschland im Jahresdurchschnitt bei etwa 65 GW liegt. Dabei ist der PV-Strom noch gar nicht mitgerechnet. Im Jahresdurchschnitt liefern 28.230 on-shore Windanlagen etwa 1/4 der Nennleistung und die 1.500 off-shore Windanlagen 61 % also zusammen rd. 19 GW. Es müssten also theoretisch noch ca. 61.000 weitere WKA mit einer Nennleistung von je 3 MW gebaut werden, um im Jahresdurchschnitt den heutigen Strombedarf abzudecken. Man könnte allerdings auch einfach die bereits bestehenden Windkraftanlagen durch die neuen Schwachwindanlagen von Vesta mit einer Leistung von je 15 MW ersetzen. Dann bräuchte es keinen einzigen neuen Standort. Bei 30.000 solcher WKA and den 30.000 bereits vorhandenen Standorten käme man auf eine Nennleistung von 450 GW bzw. auf eine real abgelieferte Jahresdurchschnittsleistung von 112,5 GW. Rd. 17.000 solcher 15 MW WKA würden schon ausreichen, um den jährlichen Strombedarf in Deutschland abzudecken. Wir könnten also noch 13.000 von den alten WKA abbauen oder zumindest entsprechend auslaufen lassen - nach 20 Jahren sind sie wegen Materialermüdung eh verbraucht. Allerdings ist das Zappelstromproblem damit nicht gelöst. Um dieses zu lösen, bräuchte man Energiespeicher zur Überbrückung der Windflauten. Mit Pumpspeicherkraftwerken wird es nicht gehen, da die benötigte Zahl in Deutschland nie realisiert werden kann. Auch mit Batterien wird es nicht gehen. Der damit verbundene Materialaufwand und die Umweltzerstörung wären gewaltig. Man könnte jedoch die Energie aus dem Überschussstrom in Zeiten starker Winde durch Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff speichern. Mit Elektrolyseverfahren kann man heutzutage schon Wirkungsgrade von 80 % erreichen. Inzwischen gibt es Verfahren bei denen man den Wasserstoff in sog. "liquid organic hydrogen carrier" (kurz: LOHC) leicht chemisch anbindet. Diese LOHC's (wie z.B. Methylbenzol oder Dibenzyltoluol) sind wiederverwendbar und können wie Benzin oder Diesel ins Brennstoffzellen-Auto getankt werden. Die Energieverluste beim Anbinden und wieder Freisetzen sollen in den bereits laufenden kommerziellen Anlagen wohl auch nicht allzu hoch sein - etwa 10 %. Damit hätte dieses Verfahren einen Wirkungsgrad von mind. 90 %. Wenn man es schaffte diesen LOHC direkt in Brennstoffzellen zu verarbeiten, d.h. den darin gebundenen Wasserstoff freizusetzen und gleichzeitig zu oxidieren, dann könnten damit mit Brennstoffzellen betriebene Autos gefahren werden oder der in Brennstoffzellenkraftwerken erzeugte Strom wieder ins Stromnetz gespeist werden, um die Windflauten zu überbrücken. Von der WKA bis zur mechanischen Energie des mit Brennstoffzellen (elektr. Wirkungsgrad rd. 60 %) betriebenen E-Autos - ein Elektromotor hat 95 % - hätte man dann also einen Wirkungsgrad von 80 % x 90 % x 60 % x 95 % = 41 % und für die Umwandlungen Strom-H2-Strom - in Brennstoffzellen - einen Wirkungsgrad von 80 % x 90 % x 60 % = 43 %. Das wäre zwar theoretisch alles möglich, jedoch sind wir davon praktisch weit entfernt. Nicht zu übersehen ist der gigantische und teuere Materialaufwand in einer solchen Energiewirtschaft. Auch die WKA mit 15 MW müssen alle 20 Jahre erneuert werden. Ob man es je schaffen wird, Brennstoffzellen herzustellen, die mit LOHC arbeiten, steht noch in den Sternen. Nur mit reinem hochkomprimierten Wasserstoff zu arbeiten, wie man es bisher versucht hat, wäre in großem Stiel erst recht niemals wirtschaftlich, weil hier die Energieverluste zusammen mit den Stoffverlusten im Verfahren Strom-H2-Strom bei über 70 % liegen. Die Energiewende wird ein extrem kostspieliges Experiment, das am Ende scheitern wird. Ohne weiterentwickelte Kernkraftwerke, wie dem DFR mit EROI = 2.000 (im Vgl. Wind mit EROI von 3,5 und Solar mit EROI = 1,6), wird es nicht gehen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Wo ist sie denn genau im Zeitraum vom 21.3. bis zum 30.3. , diese angebliche 10 Tagesflaute ?

Ich kann sie leider nicht erkennen.
Der Anteil der EE sank einmal auf 16% am 24.03. morgens um 06:15, erreichte aber mehrfach Werte von > 70 %.
Wo ist sie, die 10 Tagesflaute ?

Selbst der Enexion Artikel fordert lediglich mehr Kurzzeitspeicher um eine Glättung der volatilen Stromerzeugung zu erreichen.
Aber genau das wird doch nach und nach umgesetzt und liegt voll im Fahrplan der Energiewende.

Das die hochgesteckten Energiewende-Ziele erst nach und nach erreicht werden ist ein völlig normaler Vorgang innerhalb der Lernkurve.
Entscheidend ist, dass die harten, unbestechlichen Zahlen und Fakten kontinuierlich nach oben klettern zugunsten der Energiewende.

Der April mausert sich zum 2.-besten Monat des Jahres, bisher lieferten (Stand 25.4.22) alle EE 57,6 % der bundesweiten Nettostromerzeugung, der bisherige Jahresdurchschnitt konnte auf 52,2 % angehoben werden.

In der Außenhandelsstatistik erwirtschaftete Deutschland im Januar '22 Einnahmen von 655 Mio. Euro, im Februar 753 Mio. Euro und der April wird erwartungsgemäß ein sehr guter Stromexport-Monat.

Was an alledem "ad absurdum" sein soll, bleibt Herrn R. Stobbes persönliches Geheimnis, nur zu erklären durch selektive Wahrnehmung von Einzelereignissen.

Früher nannte man das "Aus einer Mücke einen Elefanten machen".

MfG, HPK
Quelle: energy charts

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Aber was nimmt der Bürger, ohne zu murren nicht alles in Kauf, um die Welt vor dem Klimauntergang zu retten.“...

Wenn ´ich` mich noch als Bürger dieses Landes bezeichnen darf, obwohl auch ´ich` die Energiewende als schon vor vielen Jahren ausrangierter Holzfäller als von Anfang an gescheitert sah:

Sollten wir das Ende dieses „Prozesses“ nicht besser ´gemeinsam` beschleunigen, um dieser auch in meinen Augen ´Grünen Brut` & Co. ihre bisher gezeigte Politik künftig zumindest in Deutschland unmöglich zu machen???
https://docplayer.org/51406227-Die-energiewende-war-von-anfang-an-zum-scheitern-verurteilt-wir-moechten-diesen-prozess-beschleunigen.html

Gravatar: Hans Diehl

Zitat aus dem Artikel.
Die Strompreise schwankten stark. Strom musste nicht nur verschenkt werden. Es wurde sogar Geld an die abnehmenden Nachbarn mitgegeben. Es waren diesmal zwar nur einmal 2,49€/MWh. Doch immerhin. Denn die – aufgemerkt – wurden zusätzlich zum ohnehin bereits verschenkten Strom gezahlt. Praktisch verschenkt wurde der Strom öfter. Insgesamt drei Mal kratzte der Preis an der Nulleuro-Marke. Zitat Ende.

Dass Strom manchmal zu viel anfällt, und aus Gründen der Netzstabilität kurzfristig raus muss, ist nichts Neues. Aber von Verschenken – abgesehen von kurzen Abschnitten bis sich die Schnäppchenjäger an der Börse sortiert haben – kann keine Rede sein.

Siehe hier die Gesamtbilanz.
https://www.iwr.de/news/stromexport-deutschland-erzielt-rekordeinnahmen-news26696
Zitat...Münster - Die deutsche Stromwirtschaft hat im Jahr 2013 mit dem Export von Strom so viel verdient wie noch nie. Zitat Ende.

Und wie das zur Ertragsoptimierung funktioniert, zeigt die folgende Hochschulrecherche.

Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. ..Zitat Ende.

Oder hier, so ab Seite 4 „Ertragsoptimierung.
https://green-planet-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf

Wie die Daten und Fakten eindeutig zeigen, muss man beim Stromgeschäft schon etwas tiefer eimnsteigen, um fündig zu werden.

Gravatar: Hans Meier

Ach Herr Rüdiger Stobbe, Sie mit Ihrem unermüdlichen Fleiß, führen Sie uns seit Jahren die „wöchentliche Situation“ der Stromerzeugung mit allem „Drum & Drann“ vor Augen. Vielen Dank dafür.

Nun geht mir persönlich, ein Bild nicht aus dem Sinn, auf dem „ein ganz großer Atom-Eisbrecher“ durch die Arktis fährt, ohne „Ruß-Spuren“ zu hinterlassen, und technisch in der tollen Lage ist, ununterbrochen immer mit elektrischem Strom zu fahren und zu heizen, und erst nach 10 Jahren mal, was Nachzutanken braucht.
Wenn man „nun mal angenommen eine ganze Flotte“ solcher genialer Atom-Kraftwerke aufm Land hat, dann ist man absolut fein raus, man hat „jederzeit jedemenge Elektrizität zu Tiefst-Kosten“ und man braucht noch nichtmal teure Riesen-Flächen dafür. Oder?
Welche „abartigen Breit-Maul-Frösche“, wollen uns, stattdessen mit „Solarplatten und Windgerümpel“, die „ganze Landschaft versauen“ und „Höcht-Strom-Kosten abquetschen“?
Also wer hat hier eine Ahnung, wer „diese Decksäcke sind“ und woher die kommen?

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