Wissenschaftliche Erkenntnisse sind keine Mehrheitsentscheidung

Oft bleibt uns nichts anderes übrig, als uns auf die Erkenntnisse von Experten zu verlassen.  Wer kann schon von sich behaupten, dass er wirklich etwas von Quantenphysik, Raketentechnik oder Hirnforschung versteht?

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Grundsätzlich ist die Idee, Bereiche vor allem den Menschen zu überlassen, die sich am meisten mit ihnen beschäftigen auch nicht die schlechteste.  Dennoch ist bei der Verkündung wissenschaftlicher Erkenntnisse - insbesondere dann, wenn sie sich schlecht mit persönlichen Beobachtungen vertragen - stets Vorsicht geboten.  Dass die Mehrheit der Experten eine bestimmte Meinung zu einem bestimmten Thema vertritt, heißt nicht, dass diese Mehrheit auch Recht hat. 

Erinnern Sie sich an das Waldsterben?  Überall wurde in den 1980er Jahren das Ende des Deutschen Waldes prophezeit, bis einige Jahre später klar wurde, dass es sich bei dem Phänomen lediglich um regional begrenzte Waldschäden von nicht allzu großer Relevanz gehandelt hatte.  Der einhelligen Expertenmeinung zum Trotz hatte es ein allgemeines Waldsterben nie gegeben.

Selbst 100 % aller Experten können falsch liegen.  Wasser würde H2O bleiben, auch wenn sich die gesamte Menschheit darauf einigen würde, das nicht länger zu glauben.  

Zudem werden bahnbrechende Erkenntnisse von der Wissenschaftsgemeinde häufig abgelehnt, obwohl sie richtig sind.  Alfred Wegeners Theorie der Kontinentalverschiebung gilt erst seit den 1960er Jahren als anerkannt - erstmals veröffentlicht hatte er sie 1915.

Es ist einfach, die Abweichler von der Mehrheitsmeinung als Spinner und Verschwörungstheoretiker abzutun.  Manchmal sind diese Charakterisierungen berechtigt.  Manchmal nicht.

 

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