Wissenschaft und Gleichstellung III

Die Gleichstellungspolitik schadet Frauen. Sie geraten unter den Generalverdacht, Stellen nicht aufgrund fachlicher Qualifikation, sondern durch von oben verordnete Quotierung zu erhalten.

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Eine entscheidende Rolle in der Gleichstellungspolitik an den Universitäten spielt die Arbeit von Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten. Vorwiegend wachen sie darüber, ob Gleichstellungsgesetze und -regelungen eingehalten werden. Sie nehmen an fast allen Einstellungsverfahren teil. Dabei haben sie weitreichende Befugnisse. Unter anderem können sie ein Einstellungsverfahren (z.B. ein Berufungsverfahren) zu Fall bringen, falls in ihm Abweichungen von Gleichstellungsgesetzen und -regelungen vorkommen. Wenn z.B. an den Sitzungen einer Berufungskommission nicht wie vorgegeben mindestens zwei Frauen teilnehmen, kann die Frauenbeauftragte bewirken, dass das ganze Berufungsverfahren von Neuem durchgeführt wird. Frauenbeauftragte beteiligen sich ferner an der Festlegung von Auswahlkriterien, der Formulierung der Stellenausschreibung, der Auswahl des engeren Bewerberkreises und an dem eigentlichen Berufungsverfahren. Sie beeinflussen Diskussionen darüber, wer auf eine Professur berufen werden soll, also Diskussionen über die Qualifikation von Fachleuten, obwohl sie meist nicht vom Fach sind.

 

Die Antwort auf die in „Wissenschaft und Gleichstellung I“ gestellte Frage nach dem Verhältnis von Gleichstellungspolitik und Ethos der Wissenschaft fällt eindeutig aus: Die Haltung und die Arbeit der Frauenbeauftragten widersprechen den genannten Normen des wissenschaftlichen Ethos (Unparteilichkeit, Unvoreingenommenheit, weltanschauliche Neutralität). Zu ihrem „Programm“ gehören ausdrücklich der Einsatz für und die Bevorzugung von Frauen. Sie betrachten Männer und Frauen in der Wissenschaft als Repräsentanten ihres Geschlechts und nicht als Forscher, denen es um den wissenschaftlichen Fortschritt geht. Sie möchten nur Frauen fördern und nicht alle Menschen, die sich dazu eignen, wissenschaftlich zu arbeiten bzw. wissenschaftliche Höchstleistungen zu erbringen. Sie möchten den Anteil von Frauen erhöhen und nicht den Anteil von Wissenschaftlern, die am besten qualifiziert sind. Es geht ihnen gar nicht um wissenschaftliche Leistungen als solche, um bessere wissenschaftliche Forschungsergebnisse oder allgemein um den Fortschritt in der Wissenschaft, sondern einzig und alleine um die Interessen einer gesellschaftlichen Gruppe.

 

Frauenbeauftragte sind in erster Linie Politikerinnen und nicht Wissenschaftlerinnen. Sie instrumentalisieren die Wissenschaft zu politischen, also wissenschaftsfremden Zwecken. Ihre Arbeit stellt eine Einmischung von Politik in das akademische Leben dar und verletzt somit die viel gepriesene Autonomie der Universität und die Freiheit der Forschung.

 

Die Gleichstellungspolitik schadet Wissenschaftlern beiderlei Geschlechts. Besser qualifizierte Männer müssen befürchten, dass ihnen Frauen aus geschlechtspolitischen Gründen vorgezogen werden, während Frauen unter den Generalverdacht geraten, Stellen nicht aufgrund fachlicher Qualifikation, sondern durch von oben verordnete Quotierung zu erhalten. Letztlich ist es die wissenschaftliche Forschung selbst, die unter dem Diktat der Gleichstellungspolitik am stärksten leidet, denn viele Stellen werden nicht an Bestqualifizierte vergeben.

 

Eine offene und freie Debatte über die Gleichstellungspolitik findet an den Universitäten nicht statt. Jegliche öffentliche Kritik an ihr wird tabuisiert – ein schlechtes Zeichen für den Zustand der freiheitlichen Demokratie. Die wenigen Kritiker werden als Frauenfeinde gebrandmarkt und müssen mit beruflichen Nachteilen rechnen. „Es breitet sich ein Klima von Einschüchterung und Angst aus“, wie es Christoph Mueller in seinem Kommentar zu „Wissenschaft und Gleichstellung I“ formuliert hat. Besonders auffällig ist, dass sich universitäre Entscheidungsträger (Professoren) gegen die Gleichstellungspolitik nicht auflehnen. Haben sie das Ethos der Wissenschaft vergessen? Glauben sie, dass sie ihren Beamtenstatus bzw. ihre Loyalität gegenüber der Universität mit einer Kritik an der Gleichstellungspolitik nicht vereinbaren können? Oder haben sie einfach nur Angst?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gladstone

Zu AmelieE. S.<br />
Das sind doch keine Argumente. Wenn Sie Behauptungen aufstellen, dann sollten Sie wenigstens einige Belege liefern, sonst kann man nicht diskutieren.

Gravatar: AmelieE. S.

Ich lann gar nicht so viel essen, wie ichKkotzen muss, wenn ich sowas lese. Männer sind nun mal immer noch die herrschende Spezies- und wenn sie die Frauen nicht teilhaben lassen, muss das eben geregelt werden.

Gravatar: Haffner

Die "Gleichstellungspolitik" ist in Wirklichkeit eine extreme Form von Diskriminierung.

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