Wind und Sonne: Die Kannibalen der Energiewende

Die Subventionierung der Wind- und Solarenergie diene nur dem Markthochlauf und sei daher vorübergehend, wird seitens der Betreiber oft propagiert.

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Nach erfolgreicher Durchführung der Energiewende stünde dem Verbraucher Strom zu immer geringeren Kosten zur Verfügung. Leider aber wird das verheißene Schlaraffenland der billigen und sauberen Energie für immer eine Illusion bleiben. Ganz im Gegenteil: Die charakteristischen Eigenschaften der volatilen Stromquellen bedingen die genau gegenteilige Entwicklung.  

Vor einigen Tagen feierten Politik und Betreiber die Eröffnung des neuen Offshore-Windparks „Amrumbank West“ in der Nordsee. Einige Kilometer nördlich von Helgoland wurden 80 Rotoren mit zusammen 302 Megawatt Nennleistung errichtet. Stolz erklärt man der staunenden Öffentlichkeit, dies diene der Stromversorgung von 300.000 Haushalten.

Solche irreführenden Angaben sind trotz aller Aufklärung weiterhin üblich, wann immer neue Windräder ans Netz gehen. Sie werden durch die Medien meist ungeprüft und unkommentiert verbreitet. In Wirklichkeit kann Amrumbank West keinen einzigen Haushalt sicher versorgen und kein einziges konventionelles Kraftwerk ersetzen.

Denn auch auf der Nordsee schwankt die Windstärke. Es gibt Flauten und Stürme, Schwachwind- und Starkwindphasen. Die Windräder dort können ihre maximale Leistung häufig nicht abrufen. Manchmal stehen sie sogar völlig nutzlos da und liefern gar keine Energie. Im Verlauf eines Jahres, so der Erfahrungswert aus dem Betrieb vieler Offshore-Anlagen rund um die Welt, wird Amrumbank West nur knapp 50% der Strommenge produzieren, die möglich wäre, liefe der Park ständig unter Volllast. Dieser auch als Kapazitätsfaktor bezeichnete Wert beträgt für Onshore-Windräder in Deutschland ungefähr 20%. Die Photovoltaik liegt bei 15%.

Also sollten einfach mehr Windräder und Solarzellen aufgestellt werden, würde der naive Betrachter sagen. Irgendwann liefern diese dann auch die Strommengen, die konventionelle Kraftwerke mit ihren Verfügbarkeiten von 70 bis 90% garantieren. Wenn Amrumbank West real nur genügend elektrische Energie für 150.000 Haushalte herstellt, könnten dann nicht zwei dieser Offshore-Parks das angestrebte Niveau erreichen? Statt ein typisches Großkraftwerk mit 1.000 MW durch 400 Onshore-Rotoren mit jeweils 2,5 MW Nennleistung zu ersetzen, wären nach dieser Logik 2.000 erforderlich. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, so sähe tatsächlich der Grundgedanke der gegenwärtigen Energiepolitik aus. Ist der Erfolg der Energiewende am Ende nur eine Frage der Skalierung?

Immer verlässlichere Wettervorhersagen verbessern die kurzfristige Planbarkeit der Einspeisung volatiler Quellen. Strom aus Windenergie wird dadurch an der Strombörse handelbar. Dort kaufen die Versorger abhängig vom prognostizierten Bedarf sukzessive Kapazitäten zu, beginnend mit den günstigsten Anbietern. Zunächst kommen die Produzenten zum Zuge, deren Grenzkosten aufgrund fehlender Brennstoffkosten bei null liegen. Betreibern von Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken ist es möglich, elektrische Energie an der Börse kostenlos zu offerieren. Es folgen in aufsteigender Reihung die Kernenergie, Braun- und Steinkohle, Gas und Mineralöl. Das jeweils teuerste zur Bedarfsdeckung noch heranzuziehende Kraftwerk bestimmt den Strompreis, den alle Anbieter erhalten.

Die Graphik vermittelt das Prinzip. In der Realität vermischen sich die Erzeugungsarten stärker, manch ein Braunkohlekraftwerk arbeitet ähnlich günstig wie ein Kernkraftwerk und manch ein Gaskraftwerk ist mit der Steinkohle wettbewerbsfähig.

Was geschieht nun beim Zubau weiterer Windenergieanlagen? Wie das zweite Bild zeigt, verdrängen diese die teuersten Anbieter, also beispielsweise Gas und Öl, aus dem Markt. Der Strompreis sinkt. Man bezeichnet dies als „Merit-Order“-Effekt. Auf den ersten Blick profitiert der Konsument. Aber es sinken auch die Gewinne für alle noch herangezogenen Erzeuger.

Da ein Stromnetz nur dann stabilisiert werden kann, wenn sich Erzeugung und Entnahme von Energie jederzeit ausgleichen, ergibt es keinen Sinn, Kapazitäten über den Bedarf hinaus aufzubauen. Im Gegensatz zu vielen anderen Märkten stimuliert eine mit sinkenden Preisen verknüpfte Ausweitung des Angebotes keinen Anstieg der Nachfrage. Der Strommarkt ist nicht elastisch. Der Ausbau der Windenergie gefährdet daher durch die Merit-Order an der Strombörse die Wirtschaftlichkeit der Kraftwerke, die zur Stabilisierung des Stromnetzes durch die Bereitstellung von Trägheitsreserve und Regelenergie unverzichtbar sind. Damit die Betreiber diese weiterhin verfügbar halten, sind ihnen die als Folge der Energiewende verloren gehenden Erträge zu ersetzen. Über einen noch nicht endgültig festgelegten Mechanismus wird der Stromkunde dafür aufkommen müssen.

Schon dieser Umstand verringert den generischen Vorteil verschwindender Grenzkosten. Aber es tritt noch ein zweiter oft übersehener Effekt hinzu. Windräder produzieren nicht nur volatil, sondern auch korreliert. Deutschlands flächenmäßige Ausdehnung entspricht ungefähr der eines typischen Hoch- oder Tiefdruckgebietes. Die Wetterlage ist häufig einheitlich, wenn nicht gleich im ganzen Land dann mindestens in der norddeutschen Tiefebene mit dem Löwenanteil an Kapazitäten. Oft drehen sich also entweder alle Rotoren, oder eben keiner. Die Windenergie weist einen Mangel an zeitlicher Flexibilität auf.

Genau in den Zeiträumen, in denen ein Windparkbetreiber seine Anlagen unter voller Last betreiben und eigentlich hohe Profite erwirtschaften könnte, können das alle anderen ebenfalls. Wenn aber immer mehr hungrige Menschen zur gleichen Zeit von einem Kuchen essen wollen, dessen Größe sich nicht ändert, verringert sich die Portionsgröße für den einzelnen. Bis niemand mehr satt wird. Je mehr Windräder sich drehen, desto weniger wird mit ihnen verdient. Sobald ausreichend Kapazität vorhanden ist, um bei entsprechendem Windaufkommen die Nachfrage vollständig abzudecken, verdrängt die Windenergie nicht nur alle anderen Kraftwerksarten vom Markt, sie reduziert zusätzlich ihre eigenen Erträge massiv. Wenn der Anteil der Windkraftanlagen an der Stromproduktion ihren Kapazitätsfaktor übersteigt, treten solche Situationen zunehmend häufiger auf.

Für die Photovoltaik gilt dies in gleicher Weise. Auch die Sonne scheint in Deutschland nicht selten überall und sehr regelmäßig überall nicht (bei Nacht). Solarzellen liefern elektrische Energie meist alle zur selben Zeit und nehmen sich ebenfalls gegenseitig ihre Profite weg. Außerdem speisen Sonne und Wind nicht vollständig antizyklisch ein. Ganz im Gegenteil weisen ihre leistungsstarken Phasen des Öfteren eine große Überdeckung auf. In der Summe wird die ökonomische Ausbaugrenze der volatilen Stromproduktion in Deutschland zwischen den jeweiligen Kapazitätsfaktoren, also zwischen 15 und 20% liegen. In einem rein marktwirtschaftlich organisierten Umfeld käme spätestens an diesem Punkt der Ausbau von Wind- und Sonnenergie zum Erliegen, da die Risiken für die Refinanzierung von Investitionen in zusätzliche Anlagen das tragbare Maß übersteigen würden.

In 2015 hatten die Zufallsgeneratoren bereits einen mittleren Anteil an der Stromproduktion von 19%. Die bislang höchste Einspeiseleistung erbrachten Sonne und Wind am frühen Nachmittag des 15. April 2015 mit zusammen über 43 Gigawatt, was 60% des Bedarfes entsprach. Dies drückte den Strompreis an der Börse auf 0,4 Cent pro Kilowattstunde. Wenn des Nachts der Wind weht und der Bedarf niedrig ist, sind vermehrt negative Strompreise möglich. Das bedeutet, die Erzeuger zahlen für die Abnahme elektrischer Energie, damit das Netz nicht überlastet wird. Am 13. April 2015 um 02:00 Uhr wurden interessierte Verbraucher (beispielsweise Pumpspeicherkraftwerke im Ausland) mit drei Cent pro Kilowattstunde honoriert. Die Windenergie lieferte zu diesem Zeitpunkt 53% des deutschen Leistungsbedarfes von 49 Gigawatt.

Bis 2050 möchte die Bundesregierung gemäß ihrem Energiekonzept den Anteil der volatilen Quellen an der Stromproduktion auf 57% im Jahresmittel steigern. Fälle wie die oben beschriebenen werden dann von der Ausnahme zur Regel. Ohne dauerhaft hohe Subventionierung könnten in diesem Marktumfeld neben den systemrelevanten konventionellen Kraftwerken auch Windräder und Solarzellen nicht überleben. Staatlich festgelegte Mindestpreise beträfen außerdem nicht nur den tatsächlich genutzten Strom, sondern zusätzlich eine wachsende Überproduktion, die zur Stabilitätssicherung gar nicht erst ins Netz eingespeist werden dürfte. Im Jahr 2014 überschritten diesbezügliche Ausgleichszahlungen erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro und sie werden weiter steigen.

Das Versprechen, dem Endkunden quasi kostenlos Energie in beliebiger Menge zu liefern, können Windkraft und Solarenergie niemals erfüllen. Das Wort von der Rechnung, die Sonne und Wind nicht schicken, entlarvt sich bei Berücksichtigung ihrer Erzeugercharakteristik und der technischen Prinzipien eines Stromnetzes als irreführende Propaganda. Die Energiewende ist nicht nur vorübergehend teuer. Sie wird auf Dauer immer teurer werden. Die entscheidende Frage ist daher nicht, wie vielen Haushalten Amrumbank West oder vergleichbare Projekte zu welchen Zeitpunkten tatsächlich Strom liefern könnten. Die Frage ist, welche Kosten die Kunden dafür zu tragen bereit sind.

Beitrag zuerst erschienen unter science-skeptical.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Udo Stemmer

Die teuren PV-Anlagen (>50Cent/kWh) fallen doch ohne hin in einigen Jahren aus dem EEG.
Die Aktuellen kWh-Preise bei PV und Windkraft im EEG beginnen um die ~5 Cent/kWh bei neuen Größeren Anlagen.
Das schaffen keine Neubauten von Kohlekraftwerken, AKWs oder Gaskraftwerken.

Bei klein PV-Anlagen ist ja nur noch Eigenverbrauch interessant und das entlastet ja das EEG-System.

Speisen die Leute ihren PV-Strom ein (zu 100%), so steigt das EEG-Konto um +12 Cent bei jedem kWh und die strommenge steigt auch um 1 kWh im Netz.
Nun ziehen die PV-Leute wieder 1 kWh aus dem Netz, das im Haus verbraucht wird, zahlen dafür ca. 7 Cent EEG-Umlagen.
Macht unterm Strich eine Belastung, anstieg des EEG-Kontos um +5 Cent und bei der Strommenge im Netz sind wir wieder bei 0 kWh.

Speisen die Leute ihren PV-Strom nicht ein, sondern verbrauche ihn selber, steigt dann das EEG-Konto an das umverteilt werden muss?
Genau, da kommen keine weiteren Belastungen dazu für die Verbleibenden kWh die über das Netz verteilt werden.
Weder kWh noch Kosten belasten das Netz noch den EEG-Kontostand.

Gruß

Gravatar: Peter Horch

Doch die Kosten entscheiden über den Erfolg.

In Nördlichen Bereich von Europa kostet der Strom aus neuen Photovoltaikanlagen um die 5,38 Cent/kWh und aus Südeuropa kommt der PV-Strom für ca. 3,8 Cent/kWh.

Da kann kein neues AKW oder Kohlekraftwerk mithalten.
Selbst alte AKWs kommen mit den 3,8 Cent nicht so richtig zurecht um Gewinn zu machen.

Gruß

Gravatar: Wolfgang Wilming

Warum sollte die Energiewende scheitern? Deutschland hat mit die besten Ingenieure der Welt. Es ist natürlich ein Umdenken nötig - aber das war auch schon nötig, als der Affe vom Baum stieg.
Und "quasi kostenlose Energie" hat übrigens nie jemand versprochen.

Gravatar: Freigeist

Die von Deutschland entfachte Photovoltaik-Entwicklung hat in den Sonnen-Ländern zu einem enormen Boom geführt. Zwar liefert China viele Module, jedoch haben deutsche Zulieferer einen Anteil daran. Dieser Internet-Auftritt ist von Gläubigen dominiert, man könnte meinen von Schein-Gläubigen. Ihr werdet, nach eurer Glaubensvorstellung, doch im Himmel reich belohnt werden für eure guten Taten für arme Menschen, oder!!!!

Gravatar: Otto Weber

@ Hans Peter Klein
>>Oh Mann, wie oft denn noch. Natürlich deckt der Windpark in seiner Jahresbilanz den Jahres-Stromverbrauch von so und so vielen Haushalten ab, eine Milchmädchenrechnung, allerdings nicht zeitsimultan<<.

??????????????????????????

Hans Peter Klein, die Milchmädchenrechnungen machen SIE doch immer wieder auf und versuchen diese mit allerlei Fremdwörtern zu schmücken.
Die Jahresbilanz Ihres kranken „Zappelstromes“ ist irrelevant, denn die erzeugte und die verbrauchte elektrische Leistung muss in jedem Augenblick im einem Netzt gleich sein, sonst bricht das Netz zusammen zusammen. Um dies zu verhindern mussten in 2015 sage und schreibe 1 Mrd. (in Worten: 1 MILLIARDE EURO) aufgewendet werden.

Die überwiegend ineffektiv rumstehende Wind- und Sonnen-Schwachwerke - Kraftwerke wäre hierfür ja die falsche Bezeichnung – sind Bausteine eines ideologischen Wahnsinns, die bereits rd. 140 Mrd. an EEG-Zulagen und rd. 400 Mrd. an meist fehlgeleiteten Aufwendungen gekostet haben.

Gravatar: Klaus Kolbe

@ Frank Endres am 17.02.2016 um 14.36 Uhr

Wenn vielleicht auch nicht dieselbe Person, obwohl es ganz danach aussieht, so doch zumindest alle von derselben Fraktion: der Foren-Trolle.
Hatten wir alles nicht zum ersten Mal in diesem Forum. Für andere Medien tätig seiend, wird so etwas auch als Claqueur bezeichnet.

Gravatar: Frank Endres

Rosen, Bakelari und HPK scheinen dieselbe Person zu sein.

Die Energiewende wird scheitern, sie war von Anfang an eine Totgeburt. Die Frage ist nur, ob sich Deutschland von dem bis dorthin angerichteten immensen Schaden noch einmal erholen wird. Ich habe meine Zweifel.

Ich schreibe in Foren grundsätzlich meine private Meinung und nutze dafür einen privaten Internetzugang.

Gravatar: Frank Endres

@HPK: Sie produzieren viel heiße Luft, oder anders formuliert: Sie scheinen nicht den blassesten Schimmer vom Dunst einer Ahnung zu haben. Ihre Hartnäckigkeit, die pseudowissenschaftlichen Märchen von Protagonisten zu verbreiten, ist allerdings beeindruckend. Dafür gibt es dann doch gleich mal einen Brownie-Punkt. Über das wissenschaftlich-technische Niveau Ihrer Beiträge zu diskutieren, erübrigt sich - es gibt dieses Niveau in Ihren Beiträgen nicht.

"Atom und Kohle sind top und flott, Sonne oder Wind? Nichts als Schrott"

Verzeihen Sie mir die leichte Umdichtung Ihres "Originals".

Ich schreibe in Foren grundsätzlich meine private Meinung und nutze dafür einen privaten Internetzugang.

Gravatar: Bakelari

@ Hans-Peter Klein,
vielen Dank, Ihre Ausführungen machen Hoffnung. Es fehlt leider noch sehr viel zum "Zeitalter der Energieeffizienz". Solange ausgerechnet auf deutschen Autobahnen gerast werden darf, kann ich nur sagen: die Worte hör ich wohl....
Ein Raser braucht hohe Motorleistung und dadurch schon mehr Sprit, ein schweres Auto ebenfalls und der Bleifuß tut ein Übriges. Wenn wir Deutschen in Europa beim Energiesparen Vorreiter sein sollen, dann ist solches Verhalten zwiespältig. Soll man so einer Politik glauben?

Gravatar: Rosen

@HPK: sehr gut dargestellt! Wir brauchen keinen Atommüll und keine Luftverschmutzung mehr! Technische Schwierigkeiten können technisch überwunden werden, es sei denn es gibt eine starke Lobby, deren gegenteiliges Interesse es ist.

Gravatar: Klaus Kolbe

Dieses Land wird von der dominierenden rot-grünen Classe politique, die fremden Herren statt dem eigenen Volk dient, in jeder Hinsicht (von wirtschafts- über finanz- bis bildungspolitisch) an die Wand gefahren.

Gravatar: Hans Meier

Ganz gleich von welcher ökonomischen Seite man die Chose betrachtet, die Kartell-Privilegien für Strom aus Sonne und Wind, über 20 Jahre Vergütungen mit Einspeise-Vorrang, verhindern nicht nur marktwirtschaftlichen Wettbewerb, sie sind ein eklatanter Markt-Wirtschaftsbetrug.
Diese Vergütungen liegen um den Faktor 3 oder noch höher, als Strom aus steuerbaren Kernkraft- oder Braunkohle-Kraftwerken am Markt kostendeckend erzielen.
Einerseits sind 20 Jahre keineswegs ein Anschub für eine grüne Stromerzeugung, die auch noch wegen der Dezentralisierung eine Vervielfachung der Netzkosten verursacht, sondern ein völlig falsches Privileg.
Anderseits locken diese Kartell-Privilegien unzählige Finanz-Investoren an und es entsteht ein enormer Boom an installierten Kapazitäten, wobei die Einen nachts garnichts können und die Anderen auch nur das was der zufällige Wind zulässt, liefern.
Vielleicht wird ja dieser „grüne“ Funktions-Nachteil mit den Kartell-Privilegien entschädigt, quasi in „grüner Gerechtigkeit“ einer technischen Insuffizienz.
Neben dem Paradoxon, den Strom nicht wie bisher exakt zum täglichen Bedarf mit dazu gut steuerbaren und preiswerten Dampfturbinen kostengünstig herzustellen, soll der „privilegierte grüne Strom“, der eben nicht jederzeit da sein kann, demnächst per Smart-Meter an die Haushalte zugeteilt werden.
Man will quasi „Strom-Mangel“ und diesen „gerecht verteilen“.

Vorher hatten wir schon eine Elektrizitätswirtschaft, die war weder gewinnorientiert noch auf Zufälligkeit, sondern auf Sicherheit ausgerichtet und weitestgehend im Volkseigentum der Kommunen vorhanden.
Diese Strom-Konzerne im Kommunal-Vermögen sind politisch mit der Energie-Wende, mit voller Absicht geschlachtet worden.
Unter dem Jubel der Negativ-Werbe-Agenturen, die sich die Finanz-Investoren zur Meinungs-Manipulation, vor ihre gewinnorientierte Privatisierung der deutschen Stromwirtschaft setzten, kommt nun „Banker-Strategie“ zum Vorschein.
Man arbeitet mit der zuständigen Politik gemeinsam, gibt Kreditzusagen, damit z. B. Windparks gebaut werden und zieht sich anschließend, als Finanz-Investor aus diesem Engagement zurück, an dem man gut verdient hat und nun die stolzen Betreiber alle Betriebsrisiken eingehen, weil sie naive Mainstream-Mitläufer sind.
Prokon ist und bleibt kein Einzelfall, die „Energie-Wende“ ist de facto ein „Ketten-Brief-Projekt“.
Die Politiker, die dieses Betrugs-Projekt weiter unterstützen handeln kriminell, weil es nur Verluste zu gewinnen gibt.
Unabhängig davon ob sie vollkommen Inkompetent sind, wie u. a. die Damen Krautzberger, Hendricks oder Merkel, sie richten einen Billionen-Schaden an, der mit Nichts zu entschuldigen ist.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Hallo Herr Dr. Heller,
liebe Energiewendegegner,
sehr geehrte EIKE-Nachwuchs-SHOW „Germanys next Flop Model“

Der Kapazitätsfaktor ergibt sich schlicht und einfach aus der Multiplikation von Leistungskennlinie und jährlicher Windverteilung die man i. d. R. durch eine Raleigh- oder Weibull-Verteilung annähert und simuliert. Dabei sind Kapazitätsfaktoren von 50% bereits extrem hoch, sehr gute Standorte erreichen ein cP = 0,4. (Ihr Mentor, der Herr Limburg, schmeisst hier gerne schon mal Wirkungsgrad und Betz’sches Optimum ein wenig durcheinander).

Das ist doch alles nicht Neues, das weiß man seit den Anfangsjahren der Windenergie, ich weiß es seit spätestens Mitte der ‘80er Jahre.
Sie sind derjenige der hier ständig linear hochrechnet, die Teilergebnisse anschliessend schlecht redet, und sich dabei beständig weigert die Energiewende vernetzt zu denken.

Zitat:„In Wirklichkeit kann Amrumbank West keinen einzigen Haushalt sicher versorgen und kein einziges konventionelles Kraftwerk ersetzen.“ „Ist der Erfolg der Energiewende am Ende nur eine Frage der Skalierung?“

Oh Mann, wie oft denn noch. Natürlich deckt der Windpark in seiner Jahresbilanz den Jahres-Stromverbrauch von so und so vielen Haushalten ab, eine Milchmädchenrechnung, allerdings nicht zeitsimultan. Der Gehirnschmalz geht nun dahin, bis 2050, da sind noch 35 Jahre, diese zeitliche Deckungsrate immer weiter zu steigern bis am Ende 60 % der elektrischen Energie zeitsimultan aus Erneuerbaren stammt + gesicherte Kapazitäten aus Bioenergie, Geothermie, Kraft-Wärme-Kopplung. u.a. Bis dahin brauchen wir noch eine konventionelle Kapazitätsreserve, die aber so wieso vorhanden ist da wir noch jede Menge Überkapazitäten haben, in Ihren Worten „so darum stehen“.
Skalierung ist innerhalb dieses vernetzten Prozesses ein Baustein sich der 80%- Zielvorgabe bis 2050 (Energiekonzept Bundesregierung) anzunähern, ein Baustein unter sehr vielen, die alle miteinander vernetzt werden müssen, daher auch diese Übergangsperiode.
Und den Übergang sollen deutsche Ingenieure nicht hinkriegen? In welchem Jahrhundert leben Sie?

Stichwort : Netzstabilität.
Lesen Sie mal die Studie des Fraunhofer-IWES zum Forschungsprojekt „Kombikraftwerk 2“:
http://www.iwr.de/news.php?id=24929,
oder besser gleich den Abschlussbericht:
http://www.kombikraftwerk.de/fileadmin/Kombikraftwerk_2/Abschlussbericht/Abschlussbericht_Kombikraftwerk2_aug14.pdf
An alle Kritikeure: Beschlauen müsssen Sie sich schon selbst.

Stichwort: Subventionierung.
Was wurde und wird nicht alles subventioniert. Kernenergie, Kohlepfennig, konventionelle Landwirtschaft, Rüstungsexporte, u.v.m. Sie hatten alle ihre Zeit und jetzt kommt eine andere, eine neue Zeit, das Zeitalter der Energieeffizienz, der Erneuerbaren.
Die Stromrechnung für Privathaushalte ist für Normalverdiener eh ein Pipifax und die Preise für industrielle Großabnehmer liegen stabil im moderaten Mittelfeld, was wollen Sie?

Daher, noch ein kleines Gedicht, für Ihr Poesie-Album:
„Mit Sonne Wind wird’s TOP und FLOTT,
Atom und Kohle ist FLOP und SCHROTT.“
MfG, HPK

Gravatar: Freigeist

Betreiber von Sonnenstromanlagen bekommen nur 20 volle Jahre die Einspeisevergütung. Danach ist Schluss.
Für frühe Anlagen ist schon in wenigen Jahren Ende des Geldregens.
Die Umlage auf uns Verbraucher entfällt dann vollständig.
Das geänderte Gesetz, EEG, ist fast nur noch für Selbstverbraucher interessant, deren Zubau gering ist.

Gravatar: Frank Endres

Manchmal denke ich: "Das ist alles nur ein böser Albtraum." Der Pferdefuß ist, dass ich bisher jeden morgen aufwache und feststelle, der Albtraum ist nicht nur nicht zu Ende, sondern wird mit jedem Tag schlimmer.

Das nicht lösbare Speicherproblem, sei es aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen, wird die Energiewende früher oder später zu Fall bringen. Ich kann nur hoffen, dass sich unser Land von dem ganzen Schaden, den das System Merkel schon angerichtet hat und weiter anrichtet, noch einmal erholen wird. Ich bleibe aber skeptisch.

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