Wie kommst du nur zum Lesen?

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Die meisten Menschen, die ich kenne, lesen ein Buch von vorne nach hinten durch. „Wie gehst du an Bücher heran?“ So werde ich immer wieder gefragt. Hier sind einige Tipps:

     

  • Ich lese regelmässig (täglich). Anstatt die Lektüre als Pflicht vor mir her zu schieben, setze ich mir Etappenziele. Zum Beispiel: Ich investiere eine, zwei oder drei Stunden in ein Buch.
  • Zuerst lese ich das Inhaltsverzeichnis. Aufgrund des Aufbaus versuche ich mir ein erstes Bild zu machen.
  • Dann gehe ich zum Literaturverzeichnis und „scanne“ die Quellen. Oftmals entdecke ich so neue Titel, die ich dann auf eine Liste übertrage.
  • Als nächstes gehe ich zum Schluss und lese das Fazit. Allenfalls lese ich dann die Schlusssätze der einzelnen Kapitel.
  • Wenn ich merke, dass der Inhalt anspruchsvoll ist, suche ich auf dem Netz nach Zusammenfassungen.
  • Einige Büchern lese ich dann abschnittsweise – immer den ersten Satz und alle Beispiele. Wenn ich nicht mehr mitkomme, lese ich den ganzen Abschnitt.
  • Ich streiche mir wichtige Stellen an: Z für Zitate, B für Begriffe, T für Thesen, ? für Unklares, „Fazit“ für Zusammenfassungen.
  • Wenn ich ein Buch nicht auf einmal verdauen kann, lege ich es auf die Seite und nehme es nach einiger Zeit wieder hervor.
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Einige gewusst gewählte Rahmenbedingungen erleichtern mir das Lesen: Kein eigenes Haus, kein Garten, kein Fernseher, kein Ausgang, keine regelmässigen Abendverpflichtungen ausserhalb der Familie.

Erschien zuerst unter www.hanniel.ch.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: dickbrettbohrer

Ich kann lesen, lese gern und viel. Ich tue es aus Intuition und Interesse, Neugierde, Lernbegeisterung. Niemand könnte mich zu Lesen zwingen. Lesen als Pflicht??? Wer beruflich zu lesen hat und dies als belastend empfindet, hat offensichtlich seinen Beruf verfehlt. Einen anderen Menschen wird man auf die oben vorgeschlagene Weise nicht für das Lesen interessieren können. Zum Lesen läßt sich niemand zwingen.
So formalistisch wie Herr Strebel sich das vorstellt, soll und darf man nicht an eine individuelle, lebendige und vielfältige Aufgabe herangehen. Ein Buch ist wie ein Zwiegespräch - auch ein Fachbuch. Die Vorschläge sind doch wohl nicht ernst gemeint?

Gravatar: solosunny

Rahmenbedingung ...kein Ausgang ? da kann ich Sie ja wirklich bedauern! Ist Ausgang nicht ein Menschenrecht? Oder ist das ein spezieller Schweizer Ausdruck?

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Na ja, wenn man sich anhand von Sachbüchern einen Überblick über ein größeres Themengebiet verschaffen will, dann ist das eine rationale, zeitsparende Methode. Wenn man über ein bestimmtes Thema genaue Kenntnis erlangen will, dann liest man am besten ein sorgfältig ausgewähltes, gutes Lehrbuch darüber ganz und sorgfältig. Und wenn man Belletristik, Dichtung liest, dann muß man ohnehin das ganze Buch nicht zu schnell lesen, sonst entgeht einem das Wichtigste.

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