Wie groß ist der Einfluss der LSBTTIQ-Gruppen auf Winfried Kretschmann?

Mit seiner Erklärung vom 8. April 2014 zum Bildungsplan hat es Ministerpräsident Winfrid Kretschmann meisterhaft geschafft, die Öffentlichkeit völlig zu verwirren.

Veröffentlicht:
von

 

Für den „Humanistische Pressedienst“ steht fest, dass Kretschmann auf den Druck der Gegner reagiert hat: „Kretschmann knickt ein“. Für die Schwäbische- und die Rhein-Neckar-Zeitung hat sich nichts geändert: „Bildungsplan: Neue Worte, alter Inhalt“ bzw. „Der Bildungsplan wird umformuliert, die Grundideen bleiben“. Sowohl Pietisten (also Gegner der gegenwärtigen Fassung) (IDEA: „Pietisten begrüßen geplante Korrekturen beim Bildungsplan“), wie auch die linksalternative TAZ sind zufrieden (taz: Themen wie Homosexualität, Bi- und Transsexualität sollen im Unterricht nach dem neuen Entwurf intensiver und fächerübergreifend behandelt werden).

Jeder interpretiert Kretschmann anders. Möglicherweise weiß er zum gegenwärtigen Zeitpunkt selber nicht, was er will. Jedenfalls ist er nicht in der Lage, mit klaren Worten seine Absichten hinsichtlich des Bildungsplanes zu erläutern. Konkretes wird man wohl erst erfahren, wenn die Landesregierung schwarz auf weiß den neuen Entwurf veröffentlicht.

Bis dahin muss man weiterhin misstrauisch bleiben. Denn einer ganz bestimmten Lobby-Gruppe schenkte Kretschmann kurz vor der Ankündigung vom 8. April besondere Beachtung. Wie das Internetportal „Queer“ am 8. April berichtete, sicherte Kretschmann den LSBTTIQ-Gruppen am Abend des 7. Aprils zu, ihre Interessen zu berücksichtigen: „In einem persönlichen Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern des Netzwerks LSBTTIQ sicherte der Ministerpräsident am gestrigen Abend die explizite und verbindliche Verankerung der Vielfalt von Geschlecht sowie der Vielfalt sexueller Orientierung im baden-württembergischen Bildungsplan zu“, so Angelika Jäger, Sprecherin des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg, laut „Queer“. Kretschmann besuchte also gerade eine Lobby-Gruppe, die nicht unmittelbar mit Schulpolitik zu tun hat.

Das ist keine Lappalie, denn seit langem wird der Landesregierung vorgeworfen, LSBTTIQ-Gruppen hätten die Passagen über „Sexuelle Vielfalt“ praktisch diktiert. Mehrmals hat die „Frankfurter Allgemeine Zeitung auf diesen Umstand hingewiesen.

Schon am 14. Januar 2014 hatte die FAZ auf Seite 1 berichtet, der Entwurf zur Durchsetzung der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ an den Schulen Baden-Württembergs sei auf „Druck von Lobbyisten“ entstanden: „Nach Informationen dieser Zeitung stand das Kultusministerium bei der Abfassung des Arbeitspapiers unter Zeitdruck sowie unter großem Einfluss von Lobbyistenverbänden.“

Diese Vorgehensweise wurde damals von der „Evangelischen Lehrer- und Erziehungsgemeinschaft“ in Württemberg kritisiert: „Zum Thema „sexuelle Vielfalt“ sei nur mit drei Interessengruppen gesprochen worden“, so die FAZ im selben Artikel.

Im Bericht „Von der Vielfalt und der Einfalt“ - ebenfalls am 14. Januar 2014 erschienen - berichtet die FAZ: „Von Seiten der Kirchen sei deutlich Kritik geäußert worden, man sei dann überrascht gewesen, dass dieser Diskussion auf das am 18. November 2013 verfasste Arbeitspapier keinen Einfluss gehabt habe. Man habe angedeutet, dass der Druck der Lobby-Gruppen, also der Lesben- und Schwulenverbände, ausgesprochen stark sei.“

Heike Schmoll schreibt im Hauptkommentar auf der ersten Seite der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom 24. Januar 2014, wichtige Stellen des „Erziehungsschwerpunktes „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ seien maßgeblich von Lobbygruppen bestimmt worden. Wörtlich: „Allerdings zeugt es nicht von allzu großer Klugheit in Stuttgart, nahezu wörtlich die Ziele einschlägiger Interessengruppen in den neuen Entwurf für den Bildungsplan zu übernehmen“.

Winfried Kretschmann darf nicht damit rechnen, das Vertrauen der Bevölkerung wieder zu gewinnen, solange er nicht die Öffentlichkeit darüber aufklärt, wie stark er von den LSBTTIQ-Gruppen anhängig ist. Diese Gruppen nutzen die Schulpolitik für ihre eigenen Lobby-Interessen.

Dem Biologielehrer Kretschmann sollte aber klar sein, dass sich Schulpolitik an den Interessen der Eltern und der Schüler orientieren muss.

 

 

 

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: MicroHirn

Funktioniert doch. Lag wohl an den Browsereinstellungen

Gravatar: MicroHirn

Auch bei mir erscheint unter diversen Links der Hinweis, dass diese Datei nicht gefunden werden kann.

Gravatar: vogelei

die verlinkte Seite kann leider nicht geöffnet werden....Hass-Seite...!

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang