Weshalb wir uns für einen Minimal Lifestyle entschieden haben (4)

Veröffentlicht:
von

Jedes Mal, wenn ich mich auf konkrete Ratschläge einlasse, komme ich ins Zögern. Es entsteht sehr schnell eine eigene Messlatte, die ich mir so zurecht lege, dass ich darüber springen kann. Auch wenn es ums Geld geht, ist Moralin die falsche Verschreibung. Erst wer wirklich verstanden hat, wo das wahre Glück zu finden ist (siehe die Überlegungen des französischen Universalgelehrten Blaise Pascal hier und hier), kann unten beschriebenen Leitlinien befreit nachleben.

     

  1. Die Fixkosten tief halten: Viele Anschaffungen ziehen Folgekosten (Unterhalt, Versicherungen, Abschreibungen, Wiederbeschaffungskosten) mit sich. Überlege, welche Fixkosten du senken kannst, indem du dich von Hab und Gut trennst.
  2. Ehrlich rechnen: Ich erlebe manche Menschen, die sich in ihrer eigenen Argumentation verstricken, die lautet: “Das kostet mich nur…” Nehmen wir zum Beispiel den Wagen: Wer nur laufende Kosten (Benzin, Versicherung, Steuern, Unterhalt) berechnet statt Vollkosten inkl. Abschreibung, macht sich selbst etwas vor. Ein Beispiel: Wer in vier Jahren 25’000 abschreibt, den kostet nur schon diese Wertverminderung monatlich 500.
  3. Monatlich rechnen: Wer von Monat zu Monat nur das rechnet, was effektiv rausgeht, der betrügt sich selbst. Es ist viel geschickter, alle übers Jahr anfallenden Kosten (inkl. Steuern, Versicherungen, Mitgliederbeiträge etc.) auf den Monat umzulegen und so zu budgetieren. Dazu gehören auch Rückstellungen, das heisst Vorsorge für unregelmässig und überraschend anfallende Kosten wie Krankenkassen-Selbstbehalt oder Zahnarzt.
  4. Weil ich es mir leisten kann: Manche Menschen sehen es als logisch an, sich alles zu beschaffen, weil sie es sich leisten können. Es ist nachgewiesen, dass jeder, der wirtschaftlich unterhalb seinen Möglichkeiten lebt, entspannter und glücklicher ist.
  5. Geben ist seliger als nehmen: Viele – und ich schliesse mich darin ein – tun sich schwer damit, nur schon einige wenige Prozente ihres Einkommens wegzugeben. Sie berufen sich auf “Grosszügigkeiten” in der Vergangenheit. Eine solche Mentalität zeugt von einer “klein karierten”, mit ungleich langen Spiessen messenden Einstellung: Mit sich selbst bin ich grosszügiger als mit anderen.
  6.  

Siehe auch “10 Hinweise für ein finanziell gesundes 2013″ und “Die Ausgaben im Griff behalten – 10 Hinweise”

Erschien zuerst unter www.hanniel.ch.

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Peter Pan der Große

Sie haben recht, aber leider nicht verstanden, daß man mit Verzicht dieses kranke Wachstums-System komplett seinem wohlverdienten Ende zuführt.
Verzicht ist die Besinnung auf das Wesentliche und die Zurückdrängung des Unwesentlichen, des Unnatürlichen. Einfach mal probieren.

Gravatar: Freigeist

Sie haben anscheinend das Waren-Produktions- System nicht ganz verstanden. Verzicht, was für ein Blödsinn. Kaufen, was man sich leisten kann. Wer kann, stets die neuesten Produkte kaufen, das macht Wachstum. Ohne Wachstum funktioniert das jetzige System nicht.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang