Wenn ein lasche(t)s Placebo besser schmeckt, als strenge Medizin

Könnte es sein, dass die Sozialdemokraten gerade die Wahl in NRW gewonnen haben, sogar mit 64,8% - und keiner hat‘s bisher gemerkt?Wie denn das, werden sie denken, die SPD ist doch gerade mit minus 7,9% (gegenüber 2012) unter Führung der weltoffenen Lokal-Global-Sozialdemokratin Kraft vom Hof gejagt worden. Das ist doch deutlich genug.

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Doch was nützt das denn, wenn unter Führung des nicht minder weltoffenen Ex-NRW-Integrationsministers Laschet von der Christsozialdemokratischen Union (CDU) mit tatkräftiger Hilfe eines Placebos namens Bosbach die Wahl mit einem Plus von 6,7% gewonnen wurde.

Nun sollte jeder natürlich gastfreundlich sein, aber weltoffen im Sinne von „Grenzen auf für alle“ ist genau die Ursache unserer derzeitigen Hauptprobleme. Dafür tragen Leute Verantwortung, Leute die leider gerade wiedergewählt wurden.Auch wenn es nun in NRW wahrscheinlich zu keiner großen Koalition kommt, haben diese beiden sozialdemokratischen Parteien zusammen beachtliche 64,2% der Stimmen erhalten. Das vor Wahlen gerne Polit-Placebos an das Volk verteilt werden, ist nicht neu.

Allgemein werden einem Placebo, obwohl es keinen Wirkstoff enthält kurzfristige Verbesserungen subjektiven Befindens zugeschrieben. Polit-Placebos sind besonders billig, da sie meist ausschließlich aus guten Worten und heißer Luft bestehen. Der Wohlfühl-Effekt muss in der Politik ja auch nur bis zur nahenden Wahl reichen.

Grundlegend wird sich so also nichts ändern, egal welche sozialdemokratische Macht auch gerade regiert, solange bis dann irgendwann vielleicht der individuelle Leidensdruck doch noch weiter angestiegen ist. Den einen trifft’s, den anderen nicht. Prinzip Hoffnung heißt das.

Wählerbeschimpfung verbietet sich, denn es ist natürlich das gute Recht der Bürger so zu wählen und die Wahl ist völlig demokratisch verlaufen, zumindest dem derzeitigen Anschein nach.

Das größte Placebo-Leckerli für den restkonservativen Wähler hat unlängst Innenminister deMaiziere mit seinen zehn Thesen zur guten alten „Leitkultur“ über den Top-Lautsprecher unserer Republik, die Bild-Zeitung, verteilt (Link: www.zeit.de/politik/deutschland/2017-04/thomas-demaiziere-innenminister-leitkultur ). Dieser Begriff ist erwartungsgemäß ein Reizwort für alle Linken, die als hippe Kosmopoliten per se alle Bezüge zur deutschen Kultur ablehnen und für die üblichen Migrantenlobbyisten, die auch gleich brav gegen de Maiziere los kläfften (Link: causa.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-nuetzlich-ist-eine-leitkultur-debatte/wir-brauchen-eine-politik-fuer-alle-nicht-eine-kultur.html ). Genau so war das aber sicher auch von de Maiziere geplant.

Denn ach, wie freut sich da das ausgemergelte konservative Herz, das unsere deutsche Kultur nun regierungsamtlich doch noch mal kurz die bestimmende Kultur in unserem Land sein darf. Danke, St. Thomas, danke CDU. Vielleicht probieren wir es deshalb doch nochmal mit ihr, werden sich so viele wieder sagen.

Um nicht missverstanden zu werden: Von den zehn Punkten ist nichts falsch. Manche, wie das Vermummungsverbot, sind sogar rechtlich geregelt, bräuchten hier also gar nicht unter einer gefühlten Kultur mit aufgeführt werden. Andere, wie das Hände geben, sind ganz süß, aber vor Jahren hat man meines Wissens die Ossis für ihr manisches „Pfötchen geben“ in manchen West-Regionen noch belächelt.

Meiner Meinung nach ist aber grundsätzlich der christlich-sozialdemokratische Ansatz falsch,wir könnten hier ruhig jeden Mühseligen aus aller Welt reinlassen und danach, wenn wir nur selbstbewusst unsere Leitkultur vorleben bzw. mit teuren „Integrationsmaßnahmen“ werden Zuwanderer dann schon unsere „Leitkultur“ annehmen und fleißige Mitbürger. Das ist bestenfalls naiv, da es ja in der Vergangenheit schon nicht geklappt hat.

Nun soll es mit noch mehr „Leitkultur vorleben“ und noch mehr „Integrationsanstrengung“ vorallen Dingen der autochthonen Bevölkerung doch noch klappen. Die Merkel-Regierung hat alle Deutschen so selbstherrlich einem großen Laborversuch ausgesetzt. War sie nicht Physikerin? Das hier ist aber keine Physik. Denn wer trägt das Risiko wenn es nicht klappt? Es wird dann wohl unser persönliches Pech sein, nicht das von Frau Merkel. Schuld werden so oder so wieder wir Deutschen sein, da wir entweder nicht genug Leitkultur vorgelebt haben oder nicht genug ehrliche „Willkommenskultur“ praktiziert haben.

Natürlich sollten wir unsere deutsche Kultur selbstbewusst leben und natürlich versteht jeder ein wenig was anderes darunter. Das ist alles kein Problem.Aber wenn ein Land erst mal eine verordnete „Leitkultur“ von oben nötig hat, dann ist das doch bereits das Zeichen einer „leidenden Kultur“.Wie sieht es eigentlich in anderen Ländern mit deren Leitkultur aus? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich in Ländern wie z.B. Mexiko oder aber auch Australien, die also entweder nicht übermäßig von Zuwanderung betroffen sind, bzw. ihre Grenzen zu schützen wissen, Gedanken um eine Leitkultur machen müsste.

Da gibt es eben die mexikanische Kultur, auch wenn da z.B. seit 1922 ein kleines Grüppchen von plautdietsch sprechenden Mennoniten (Ostfriesen) hartnäckig in einer deutschen Parallelwelt lebt. Die scheinen niemanden zu stören. (Link: www.stern.de/reise/fernreisen/mennoniten-in-mexiko-leben-wie-im-19--jahrhundert-3217976.html ). Wenn es aber statt der ca. 50.000 Mennoniten so um die 10% der Bevölkerung wären, würde auch dort das Thema mexikanische Kultur langsam relevant werden.

Der Zauberbegriff „Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern“, ist natürlich dort wo es geht richtig, aber der linksliberale Einwand: Wir bräuchten bei vielen abgelehnten Asylbewerbern erst mal "Heimat"-Länder in die dann abgeschoben werden kann (wenn z.B. die Ausweise größtenteils fehlen) ist ja leider auch richtig. Viele Täter sind aus der EU (z.B. Rumänen und Bulgaren) die kommen nach der Abschiebung durch die offene EU-Grenze gleich wieder zurück, oder sie haben bereits einen deutschen Pass aufgedrängt bekommen, wie z.B. viele der libanesischen-Clans unter Rot-Grün.

Bevor man im Notfall Wasser aus einem Keller schöpft, sollte man doch erst mal die Wasserquelle abstellen. Das wird nicht ohne Einschränkung der EU-Freizügigkeit und erhebliche Kosten möglich sein, aber nur das würde hier eine „Leitkultur“ ganz von alleine sicherstellen. Alle anderen Vorschläge sind leider nur Placebos und keine wirkliche Medizin.

Was wir brauchen ist also keine Leitkultur sondern eine staatlich geschützte Grenze, eine strikt nach Nützlichkeitskriterien ausgerichtete staatliche Zuwanderungssteuerung, sowie staatliche Maßnahmen die den Missbrauch unseres Asylrechts weitestgehend verhindern. Asyl und Zuwanderung sind natürlich strikt zu trennen. Asylbewerber müssten bereits exterritorial überprüft werden und dürften erst als anerkannte Asylbewerber Deutschland betreten, alles andere über Maßnahmen wie Integration und Leitkultur umerziehen zu können ist eine linke Utopie. Aber diese strenge Medizin will man anscheinend mehrheitlich in Deutschland bisher doch noch nicht.

Es ist doch bezeichnend, dass es in unserem deutschen Wortschatz nicht mal eine klare Bezeichnung für anerkannte Asylbewerber gibt. Alle sollen nur noch „Geflüchtete“ sein. Mein Vorschlag dazu: das Kunstwort „Asylannt“ (eine Verbindung aus den Begriffen Asyl undanerka-nnt). Oh, mein etwas ängstliches Über-Ich hört sie alle schon wieder aufheulen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Meier

Am Mittwoch nach der Abwahl der NRW-Regierung sehe ich die politische Lage eher sehr gelassen.

Der wirkliche Wahlsieger ist von 0 auf 7,4 % gezogen und die vermeintlichen Wahlsieger, haben zum Schluss nur noch von der AfD abgeschrieben.

So und nun zur SPD, die mal eine klassische Arbeiterpartei war, die auch für gebildete Demokraten wählbar war, weil sie Persönlichkeiten in der Partei-Führung hatte.
Das war zu der Zeit, als sie noch nicht von Linken und profilierungs-süchtigen Knallchargen unterwandert worden war.
Vielleicht erinnert sich der oder die Eine daran, mit welchen „Flügeln der SPD“ Kanzler Helmut-le-Schnautze zu kämpfen hatte.

Diesen durchgeknallten linken Aktivisten, wie z. B. Stegner, haben doch z. B. Realisten wie Sarrazin angemacht, statt die Interessen der Bevölkerung im Auge zu behalten und sich nicht in eitlen wirren Attitüden, selbstverliebt, zu be-spiegeln.

Was hat Schulz denn in Würselen hinterlassen?
Was hat er in Brüssel abgegriffen?
Wer wundert sich nun, dass die SPD den Durchfall hat?

Es sind doch in erster Linie alle die Medien-Mäuse der GEZ-Patroulie denen der Kitt aus der Köllner-GEZ-Brille tropft, weil sie zum linken Establishment mit Bionade und Vegetariertum konvertierten und nicht kapieren wie bescheuert sie wirklich sind.

Also komplett ohne Frustrations-Toleranz und guten Nerven, haben sie den Überblick verloren und sind in ihres gleichen Kreisen - zu ganz Großen... „Kleingeistern geschrumpft“ und das schon seit Jahrzehnten, weil sie als Berufspolitiker nichts anderes taten als „zu plappern was das Zeugs hält“!

In einer direkten Demokratie wäre Schulz nie ein Thema geworden, wäre Löhrmann nie mit Bildung in Kontakt gebracht worden und Frau Kraft … aber lassen wir das.
Wenn ich an den Herrn Laschet denke, der angeblich einem „Lehr-Auftrag“ nach kam, ohne jede Disziplin ohne jede Struktur (Klausuren verschlampt etc.) dann steht da einer von Merkels Durazell-Klatsche-Häschen, den die Domina auf einen sicheren Listenplatz gesetzt hat, damit ihre Truppe zu 100% aus ergebenen Gefolgsleuten besteht.

Das ganze Theater was Merkel jetzt mit anderen Politkern veranstaltet ist nichts anderes als eine narzisstische Schau-Stellerei einer selbstverliebten älteren Dame, die in Wirklichkeit keine Liebhaber hatte, sich aber an der Bevölkerung taktisch rächt, denn sie hat nie jemanden geboren, sondern steht für eine andere Lebensphilosophie, die einer Domina die herrschsüchtig ist.

Gravatar: Franz Horste

Ich habe Laschet noch im Ohr, wie er in der akuten Flüchtlingskrise über die Bevölkerung geschimpft hat, weil diese nicht mit der Kanzler-Politik einverstanden war. Er hat sich kein deut besser benommen als alle anderen Besserwisser, die uns gängeln und erziehen und uns Menschen aus muslimischen Ländern aufzwingen wollen. Laschet ist genauso überflüssig wie Kraft. Wenn das eine Symbol-Wahl für den Herbst war, dann wissen wir doch jetzt schon, wer uns wieder regieren, bevormunden und das Geld aus der Tasche ziehen wird, für Menschen, die uns nicht wohl gesonnen sind.
Im Zusammenhang mit dem ESC ist auch von "German Hate" zu lesen. Alle wollen unser Geld, wir geben es, und dafür werden wir gehasst. Das zeigt doch die Schizophrenie unserer Kulturbereicherer. Von Dankbarkeit keine Spur!
http://wort-woche.blogspot.de/2016/11/muslimische-studenten-verweigern.html

Gravatar: Rösler

Nach meiner Auffassung ist Laschet keine Bereicherung für NRW, schon als Integrationsminister in meinen Augen eine Katastrophe. Ich weiß nicht, worauf die Menschen ihre Hoffnung gesetzt haben bei diesem Kandidaten.

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