Weg mit den Quengelkassen

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Jeder kennt sie, die Quengelkassen. Albtraum der Eltern, Stress pur für die Kinder. In Deutschland sind sie genauso umstritten wie allgegenwärtig. Der Handel will sie beibehalten, weil sie überdurchschnittlichen Profit bringen. Alle anderen, von den Eltern bis zu den Gesundheitsschützern wollen sie abschaffen. 15 Prozent aller Kinder in Deutschland gelten nach Angaben von Foodwatch als zu dick. Die Quengelkassen leisten dazu einen Beitrag. Hier stehen die Profitinteressen des Handels gegen die Interessen und Wünsche der Kunden. Ein interessante Kollision. Der Handel sollte sich überlegen, ob er nicht positiv punkten könnte, wenn er die Quengelkassen abschafft.

Lidl in Großbritannien hat das schon getan. Dort werden jetzt an den Kassen Nüsse und Obst statt Süßigkeiten angeboten. In Deutschland ist Lidl damit aber natürlich erst in der Planungsphase.

Bei Kaufland und Real in Deutschland wird bereits eine süßwarenfreie Kasse angeboten. Kaufland liegt damit im Trend der Zeit. Der Wille der Kunden und der Gesundheits-Zeigeist werden die Quengelkassen am Ende auf den Müllhaufen des Marketing befördern.

Übrigens: An der Kasse gibt es auch Tabak und Zigaretten. “Quengelware” für Erwachsene. Kann gut sein, dass auch das bald in die Diskussion kommt.

Dieser Artikel ist zuerst erschienen im "Telegramm aus dem Lebensmittelhandel":

lebensmittelhandel.wordpress.com

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Crono

Das war meiner Famile auch so. Ein Mann (ein Papa), ein Wort. Ein" ja" war ein "ja" und ein "nein" ein "nein".

Gravatar: Daniel Frey

Meine Kinder haben sich daran gewöhnt dass ein Nein ein Nein bleibt. Sie fragen nur einmal. Manchmal sage ich aber auch ja. Funktioniert hervorragend.

Gravatar: KLimax

Mein Kind hat nichts bekommen, fertig. Da hört das Quengeln schnell auf. Es ist mir unbegreiflich, warum so viele Eltern hierzulande meinen, sie müßten sich die Mühe zur Erziehung sparen, indem der Staat reichlich Verbote ausspricht.

Hahnebüchen scheint mir: "Hier stehen die Profitinteressen des Handels gegen die Interessen und Wünsche der Kunden. Ein interessante Kollision. " Wieso? Wer bestimmt denn, was Interessen und Wünsche der Kunden sind? Der Bundesgesundheitsminister? Oder nicht vielleicht doch der Kunde selbst? Ich hoffe letzteres, und dann scheinen die Interessen von Handel und Kunden nicht so weit auseinander zu liegen.

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