Warum „grüner“ Wasserstoff die Energiewende nicht retten kann

Technisch möglich, aber unwirtschaftlich und ein Verschleudern von Steuergeld – Die Kostenrechnung – Der Flächenbedarf – Der Investitionsbedarf – „Grüner“ Wasserstoff verteuert den Speicherstrom um das 5-fache – Wasserstoff für die Stahlherstellung ist ein Rückschritt in das Altertum

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Mit Wasserstoff soll „Klimaneutralität“ erreicht werden. Das ist eine Energieversorgung  Deutschlands ohne Kohle, Erdöl, Erdgas und atomare Brennstoffe. Ist das möglich und bezahlbar?

Als grün wird Wasserstoff bezeichnet, der aus einer Wasserelektrolyse stammt, die  ausschließlich mit Wind- und Solarstrom arbeitet. Dieser Wasserstoff soll in Gaskraftwerken wieder Strom erzeugen, wenn es an Wind und Sonne mangelt. Das heißt, er soll als Stromspeicher dienen. Darüber hinaus soll Wasserstoff die derzeitigen Brennstoffe zum Heizen ersetzen und Basis zur Herstellung künstlicher Treibstoffe und anderer Chemieprodukte werden, die heute aus Erdöl stammen. Selbst Eisenerz soll mit Wasserstoff zu Eisen reduziert werden.

Technisch möglich, aber unwirtschaftlich und ein Verschleudern von Steuergeld

Dies alles ist technisch grundsätzlich möglich. Um Anlagen für den Einsatz von Wasserstoff zu entwickeln und zu erproben,  will die Bundesregierung in den nächsten Jahren insgesamt 9 Milliarden Euro bereitstellen. Das ist ein Verschleudern von Steuergeldern. Denn die geplanten Verfahren sind durchweg unwirtschaftlich. Das kann jeder Fachmann berechnen. Stromkosten, die heute schon die höchsten in Europa sind, steigen kräftig weiter. Produkte aus grünem Wasserstoff kosten ein Vielfaches der Weltmarktpreise. Sie sind nicht wettbewerbsfähig. Das weiß auch die EU. Es wird laut darüber nachgedacht, durch Einfuhrzölle, genannt „Carbon border tax“, die teuren Inlandprodukte vor wesentlich preiswerteren Waren aus dem Ausland zu schützen.  Bitte hier weiterlesen

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Don VitoCorleone

Grüner Wasserstoff ? Was soll das denn sein ? Wenn man Wasser mittels Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff spaltet, muss man mehr Energie für diesen Prozess zufügen als man erhält. Und dann im Auto oder Gaskraftwerk nochmal in ungekehrter Reihenfolge. Die Verluste werden extrem sein und alles auch extrem Verteuern. Der Wirkungsgrad wird mit der Formel Eta eist das Verhältnis P ab durch P zu . Als Beispiel P ab 1 und P zu 3 dann müssen 1 durch drei teilen und erhalten den Wirkungsgrad. Wobei gerade bei diesem Prozess auch noch der Sauerstoff weg gerechnet werden muss, den wir nicht brauchen.

Gravatar: Heinz Becker

@ Hans-Peter Klein 08.12.2022 - 12:33

Ich bin nicht böse. Man kann in vielen Punkten unterschiedlicher Meinung sein und sich doch gegenseitig respektieren.

Zum Wasserstoff-"Mopped" von Kawasaki: Interessantes Konzept. Die werden 2 Probleme zu lösen haben:

1. Sichere Speicherung von Wasserstoff, was aber denkbar ist, austauschbare Kartuschen sind angedacht.

2. Wasserstoff ist eine "bitch", weil sich dieses Gas bei der Expansion durch eine Drossel erwärmt. Kawasaki wird sich hier ein thermisches Management überlegen müssen, welches Spontanentzündungen mit Rest-Sauerstoff vermeidet.

Motorräder, die ich stets liebevoll als "Moppeds" bezeichne, sind meistens reine Spaßfahrzeuge, die häufig lange gefahren werden. Die Kosten spielen da keine allzu große Rolle.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Heinz Becker 08.12.2022 - 11:09

Danke gleichfalls, für Ihr Deutz-Kawa-Kompliment,
es entspannt die Diskussionskultur und öffnet Türchen für mögliche Perspektivwechsel auf anderen Diskussionsfeldern.
Die nächste Möppi-Tour ist erst wieder ab Frühjahr eingeplant, auch mir ist es momentan zu gefährlich, zu kalt, zu ungemütlich auf dem Bock zu sitzen.

Kawasaki bietet übrigens ein nagelneues Möppi mit Wasserstoffmotor an, hier der Link:
https://www.motorradonline.de/ratgeber/kawasaki-zukunft-hybrid-elektromotorrad-wasserstoff/

MfH, HPK

Gravatar: Gerhard G.

und so ganz nebenbei liest man anderen Ortes


Wirtschaftsminister Habeck treibt den verpflichtenden Einsatz der Smart Meter voran. Diese intelligenten Stromzähler sollen die Energiewende unterstützen(DWN)

Das wiederum bringt die Datenschützer in Rage

Gravatar: Heinz Becker

@Hans-Peter Klein 08.12.2022 - 00:24

Danke, ich war mir nicht mehr sicher, wer den Zoe fährt bzw. fuhr.

Sie haben einen schönen Traktor, und die alten Kawasakis sind (für mich) nach wie vor bildschön. Seit einem unverschuldeten Beinahe-Unfall, den ich sicher nicht überlebt hätte, hätte ich nicht blitzschnell reagiert, fahre ich nicht mehr "Mopped".

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Heinz Becker 07.12.2022 - 09:42

Ihren "grüner Träumer" lasse ich ja gerne durchgehen, bei "träumender Grüner" würde ich hingegen deutlich widersprechen, es passt nicht zusammen mit meinem auf Zahlen, Daten, Fakten basierenden Realitätssinn.

Der mit dem Renault Zoe ist Mit-Kommentator Herr Diehl.

Mein eigenes Mobilitäts-Portfolio beschränkt sich auf meinen alten Deutz 6006, meine alte Kawa und mein Fahrrad, längere Strecken fahre ich schon lange voll elektrisch (mit dem Zug), ganz kurze erledige ich noch zu Fuße, da bin ganz Old School.

Ihr sonstiger Wünsch-Dir-Was-Katalog tangiert mich nur peripher, unerreichbar weit weg von meiner kleinen beschaulichen Welt in tiefster deutscher Provinz.

MfG, HPK

Gravatar: Heinz Becker

@Hans-Peter Klein 06.12.2022 - 23:38

Herr Klein, ich sehe in Ihren Gedanken ein wenig die Vernunft durchblicken, aber trotzdem bleiben Sie tief in Ihrem Inneren ein grüner Träumer.

Wenn ich mich recht erinnere, fahren bzw. fuhren Sie einen Renault Zoe. Ich habe mir angesichts der Preiserhöhungen von EnBW für Ladestrom die Kosten durchgerechnet. Am Ende kam raus, dass ich mit meinem bezahlten Benziner, ein schöner V6, bei meinem Fahrprofil und einem mittleren Preis für E5 von 1,9 Euro pro Liter genau 2 Euro pro 100 km gegenüber einem Mittelklasse E-Auto mehr zahle. Mein Auto ist bezahlt, hat einen sehr niedrigen Steuersatz und ist bei meinen SF-Rabatten in der Versicherung spottbillig. Ich habe nur den Verschleiß, den auch ein E-Auto hätte, und die Inspektionen lasse ich in einer freien Werkstatt durchführen. Ich bin E-Autos ja nicht grundsätzlich abgeneigt und habe auch schon einen Tesla Model 3 gefahren (coole Kiste), aber warum soll ich mir ein E-Auto kaufen? Nun gut, bei den heutigen Audi und BMW muss man beten, dass die Motoren ohne Schaden die 100.000 km schaffen, aber welchen Vorteil bietet mir ein E-Auto? Mit Wasserstoff wird das alles noch schlimmer, wobei ich mir technisch, wenn Geld keinerlei Rolle spielt, schon sehr viel vorstellen kann. Ich hätte auch gerne die Kohle von György Soros oder Bill Gates, dann hätte ich eine schöne Villa, wir würden mit Tesla S Plaid herumfahren, ich würde den Pilotenschein machen und in der Garage stände, für alle Fälle, noch ein Cadillac Escalade in Vollausstattung, neben einem Auto mit Brennstoffzelle. Leider aber muss ich mein Geld auch irgendwie verdienen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Technisch möglich, aber unwirtschaftlich und ein Verschleudern von Steuergeld – Die Kostenrechnung – Der Flächenbedarf – Der Investitionsbedarf – „Grüner“ Wasserstoff verteuert den Speicherstrom um das 5-fache – Wasserstoff für die Stahlherstellung ist ein Rückschritt in das Altertum“ …

Was die Grünen mit wenigen(?) Verboten unterstreichen wollen
https://www.oli.net/alle-verbote-der-gruenen/,
um den wilden – sich inzwischen Deutsche schimpfenden ´indigenen´ Germanen - zu zeigen, was sie unter wirklicher Zivilisation verstehen, wobei der „Wahnsinn mit Methode“ selbstverständlich nicht zu umgehen ist!?
https://pressefreiheit.rtde.live/meinung/156324-wahnsinn-mit-methode-habeck-gegen/

Sollte man da etwa verstehen, dass dies scheinbar nicht nur von der gesamten Ampel per Dauer-Grünphase unterstütz wird, sondern auch von der CDU/CSU in Person einer „Gipfelstürmerin der Scheinheiligkeit“???
https://test.rtde.me/international/156518-von-der-leyen-die-gipfelstuermerin-der-scheinheiligkeit-teil-ii/

Gravatar: Doppelgänger

Ja, die Grünen setzten gerade ein neues Narrativ in die Welt vom grünen Wasserstoff. Man muss den Menschen eben was neues auftischen, da vielen so langsam klar wird, dass Windkraft und Solaranlagen nicht zuverlässig sind und kaum größere Mengen Energie liefern. Wer sich allerdings nur ein bisschen mit dem Thema Wasserstoff auseinandergesetzt hat, dem ist klar, dass es vollkommener Unsinn ist. Wasserstoff ist die teuerste und unwirtschaftlichste Energieform überhaupt. Wenn wir hier auf Wasserstoff umstellen würden, dann wird Energie selten und unbezahlbar.

Gravatar: Hajo

Ein Produkt jeglicher Art ist nur was wert, wenn Preis, Leistung und Zugewinn für alle etwas bringen und somit in einem vernünftigen Verhältnis stehen und viele Unternehmen lassen sich von diesem uralten Prinzip über Angebot und Nachfrage nicht abbringen, während andere eine Sonderrolle einnehmen wollen um damit auszuscheren und das findet in vielerlei Form statt und hat mit Nutzen, Vorteil für den Verbraucher nur noch wenig zu tun, wenn eine Seite dabei zu kurz kommt und die andere dafür umso reicher macht.

Ein geordnetes Mittelmaß wäre immer das beste, aber solange die Geiz ist Geil-Mentalität und die Gier nach Profit und Unterscheidungsmerkmalen besteht, wird sich da nicht viel ändern, weil sowohl der Hersteller, alsauch der Konsument dann an der Vernunft vorbei geht, wobei die Menschen in früheren Jahrhunderten vernünftiger waren und sich aus dem Mangel heraus mit weniger zufrieden gegeben haben un heute das Gegenteil stattfindet, was so nicht sein muß, auch in Anbetracht der Resourcen-Vergeutung, was ehedem bald zu Ende geht und selbst der noch Ansprüche stellt, der noch nicht einmal die Voraussetzung mitbringt, diese auch durch eigene Taten begründen zu können.

Ich selbst habe bei allen entscheidenden Überlegungen grundsätzlich jede Neuentwicklung von allen Seiten betrachtet und nur das einfließen lassen, was nützlich war, denn überflüssiges ist schädlich für alle auf Dauer und wenn wir nach diesem Prinzip handeln würden, wäre manches besser, wobei es keinen Idealzustand gibt, aber wenn man ihm am nächsten kommt ist auch was dabei gewonnen und heute hausen sie im Überfluß, was eine Sünde ist, wenn man das alles so betrachtet.

Den Gedanken, daß hier eine sittliche Reife einkehrt kann man vergessen, die Ansätze der Grünen gehen in die falsche Richtung, denn sie nehmen Lebensqualität durch angedachten Zwang und das ist auch nicht das gelbe vom Ei und die Zuwanderung in die Konsumgesellschaft weist nicht darauf hin, daß dieser kleiner wird, er wird nur anders und da kann dann der Rest im Halse stecken bleiben, wenn man die neue Eßkultur kommen sieht und damit meine ich nicht die unterschiedlichen Küchen, sondern den neu ausgedachten Fraß der grünen Industrie, mit allen Widerwärtigkeiten.


Der Mensch ißt nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Geschmack und der Verträglichkeit und wo das hinführen soll ist die nächste Frage, insbesondere dann, wenn man die wesentlichen Küchen dieser Welt in allen Fasetten kennt und dann staunend vor dem Teller der Kreateure sitzt, die eher einer Beleidigung und Sinnestäuschung gleichen, als einem Bestandteil guter Eßkultur, was man mit den Hochglanzküchen demonstrieren will, aber von gutem Essen trotzdem keine Ahnung hat.

Damit wird alles verschwinden was uns einmal ausgemacht hat in seiner schönen Form und die grüne Tristesse wird Einzug halten, schön uniformiert, wie man es ja von totalitären Systemen gewöhnt ist und auch da kann man mitsprechen, wenn man die unterschiedlichen Formen der politischen Systeme vor ungefähr vierzig Jahren noch selbst vor Ort erlebt hat um den Unterschied zu sehen, den die meisten eben nicht kennen und damit in die Fälle der roten und grünen Umstürzler hineinlaufen.

Somit kommen wir wieder auf das uralte Prinzip der Zweiteilung der Gesellschaft zurück, die einen, die mit ihrem Tatendrang alles zum positiven hin verändern wollen und die anderen die mit ihrer schmarotzerhaften Art sich davon ernähren und das ist in der Natur mit angelegt und findet nahezu an jeder Ecke statt, wobei eine moderne Gesellschaft eigentlich darüber hinweg gehen müßte, denn dieses Modell hat ausgedient, so meint man wenigsten und ist heute wieder da, stärker denn je unter rot-grüner Flagge die uns am Ende vernichten wird.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Der Satz am Anfang, Zitat:
"Wasserstoff für die Stahlherstellung ist ein Rückschritt in das Altertum"
ist in sich mehrfarch widersprüchlich, darauf muß man gar nicht im Detail eingehen.

Bereits der 1. Satz im 1. Abschnitt ist sachlich falsch, neben Sonne und Wind machen alleine Biomasse und Wasser bereits fast 12 % der Erneuerbaren Stromversorgung aus. Das sind keine vernachlässigbaren Peanuts.

Grüner Wasserstoff, ein zukünftiges Zugpferd der globalen Energiewende, sollte im Großmaßstab hier bei uns besser importiert werden aus Gegenden die mit natürlichem Windangebot reichlich gesegnet sind, wie die Küstengegnden aller Kontinente.
Wir tauschen dabei leidiglich unsere vorhandene Abbhängigkeit von importierter Kohle, Öl gegen eine neue Abhängigkeit von importierten Erneuerbaren Energien.

Ihr Denkansatz ist geprägt von der Ökonomie alter Schule. Kein ökologischer Ansatz, kein Denken in Kreisläufen, keine ganzheitlichen Ansätze, keine Reflexion über ganz neue ökonomische Herangehensweisen, eine rein monetäre Betrachtungsweise alter Denkweise, so jedenfalls in meiner Wahrnehmung.

Ich wette. Das Rennen in diesem Jahrhundert machen die, welche rechtzeitig ökologische, ganzheitliche Politikansätze eingeführt haben.
Die momentane weltweite Krise hat auch sehr viel mit altem Denken in reinen Macht- und Interessenkategorien mit blinkenden Dollarzeichen in den Augen zu tun.
Das aber ist Old School, deren Zenit überschritten ist.
MfG, HPK

Gravatar: Werner Hill

Gut daß auch die grünen Wasserstofflügen hier einmal wissenschaftlich überzeugend entkräftet werden!

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es bei all diesen Energiewende-Verrenkungen letztlich nicht ums Klima geht, sondern um den Ruin der deutschen Wirtschaft und um die Verarmung der Bevölkerung.

Und um jeden Preis soll es Deutschland vorenthalten werden, die verläßlichsten, billigsten und noch dazu
umweltfreundlichen Energien zu nutzen, nämlich die neueste Atomtechnik und Gas aus Russland.

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