Von Rechts wegen: Nach uns die Sintflut!

… oder: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Nein, der Gesetzgeber soll nicht gezwungen sein, die seit langem zum Himmel schreienden Ungerechtigkeiten gegenüber Familien zu beseitigen, findet das Freiburger Sozialgericht.

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Warum auch? Wer sich heutzutage Kinder zulegt, soll gefälligst sehen wo er bleibt. Kinder sind ein Hobby, wie irgendein anderes. Und ein ziemlich skurriles dazu. Denn es bringt denen nur Nachteile,  – so das Gericht im Urteil wörtlich - die, „sich im heutigen hedonistisch-egoistisch ausgerichteten gesellschaftlichen Umfeld die Belastungen und Entbehrungen durch „Kinderhaben“ überhaupt noch zumuten.“  Wo kämen wir hin, wenn wir anfingen, die Hobbys der Leute finanziell auszugleichen?


Und wer meint, unsere Kinder würden doch dringend gebraucht, um die umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme, auf die wir in Deutschland ja so mächtig stolz sind, aufrechtzuerhalten, der wird von den Damen und Herren Richter/innen eines Besseren belehrt: unsere nicht geborenen Kinder könnten schließlich „durch erweiterte Zulassung von Immigration ersetzt werden“. Ein Zusammenbruch der Sozialversicherungssysteme sei daher trotz unserer katastophal niedrigen Geburtenrate nicht zu erwarten.

Das folgende Originalzitat aus dem Urteil sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen: "Es gibt weltweit andere Staaten mit sehr geringer Geburtenrate, die bereits in weit größerem Umfang als Deutschland auf Zulassung größerer Immigrationsströme setzen, wie etwa Kanada, und die auf diese Weise auch ihre Sozialversicherungssysteme am Leben erhalten können. Zulassung von Immigration bedeutet in Europa entscheidende Verjüngung der Gesellschaften, denn die immigrationswilligen Familien sind in aller Regel kinderreich und stellen damit dem deutschen Arbeitsmarkt, gegebenenfalls nach entsprechenden Qualifikationsmaßnahmen, die notwendigen Arbeitskräfte zur Verfügung, um auch in Zukunft die auf eine nachwachsende Beitragszahlergeneration angewiesenen Sozialversicherungssysteme überleben zu lassen."
Alles klar. Und der Strom kommt aus der Steckdose!

Angesichts soviel zynischer richterlicher „Logik“ fällt mir auf: ich bin nicht nur maximal politik- und medienverdrossen sondern ebenso „recht“sprechungsverdrossen. Gibt es eigentlich eine staatliche Obergrenze für „Dummverkaufen“ der Bürger? Im Namen des Volkes?

 

Initiative Familienschutz

Heidelberger Familienbüro

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Falke

Vereine und Initiativen gibt es mehr als genug, siehe Familiennetzwerk, Initiative Familienschutz, Aktionsbündnis Familie, etc. Diese bleiben so lange wirkungslos, wie nicht politisch gehandelt wird und das geht eben nur in und über Parteien´als Träger der politischen Willensbildung in der Regierung und den Parlamenten. Dort spielt die Musik.

Gravatar: Mr Truth

@Falke&Markus: es wäre viel sinnvoller einen Verein für Ihr Anliegen als eine Partei zu gründen. denn aufgrund der momentan fallenden Geburtenrate werden Familien immer weniger, so dass Sie keine Mehrheiten für so eine Partei bei den Wahlen bekommmen würden. Darummein Vorschlag. Lassen Sie uns doch einen Verein für Familien gründen, welcher genau dafür sorgt finanzielle und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für angeheden Eltern in Deutschlan zu schaffen. Dies ist natürlich ein längerfristiges Projekt, doch es könnte funktionuieren! Nach dem Vorbild des ADAC für Autofahrer. Wenn ersteinmal genügend Mitglieder vorhanden sind, dann können Sie mit diesem verein auch politische Entscheidungen viel besser beeinflusen als mit einer Partei. Denn Sie sehen ja: wo waren aml die Volksparteien wo sind diese heute? Falls Sie meinen Vorschlag für sinnvoll erachte, so dürfen Sie mich gerne per Mail kontaktieren an: smiledave@web.de Alles weitere dann später:-)

Gravatar: Oz74

Hat jemand den Originaltext gefunden und kann einen Verweis darauf zur Verfügung stellen?

Gravatar: Johannes Resch

An Frank Martin: Die wirtschaftliche Abwertung der Erziehungsleistung durch Adenauers Rentenreform hat aber erst der ideellen Abwertung der Familie den Weg bereitet und hält sie weiter aufrecht. Wer das einfach hinnimmt, beugt sich den materialistischen Ideologien vielleicht nicht in seinen Gedanken, aber mit seinem Verhalten.

Gravatar: Markus

An Falke: bin sofort dabei, wenn es eine solche Partei geben sollte! Wo muß ich mich melden??

Gravatar: Frank Martin

Und doch werden gerade kluge und vernünftige Menschen weiterhin Kinder haben. Sie werden aber Mittel und Wege suchen und zuweilen auch finden, sich von der Wohlfahrtstyrannei zu emanzipieren.

Wir leben ja nicht für des Gestern und das Heute allein. Was morgen sein wird, wissen wir nicht und es wäre töricht, nicht wenigstens eigenen Nachkommen die Chance zu eröffnen, daran mutig mitzuwirken.

Sich dem Materialismus der Rentenkalkulierer anzuschließen bedeutet, sich allzu tief zu beugen.

Gravatar: Johannes Resch

Dass „Kinder haben“ heute „nur Nachteile“ bringt, ist – wirtschaftlich gesehen – sicher richtig. Aber wir sollten uns immer wieder klar machen, woran das nun eigentlich liegt.
Seit der Rentenreform Adenauers profitieren die am meisten von den Kindern, die selbst keine haben. Damit haben Kinder ihren wirtschaftlichen Wert verloren und Kindererziehung ist zur Belastung ohne Gegenwert geworden. Damit wurden auch alle Wertvorstellungen auf den Kopf gestellt, die sich vorher mit Familie verbanden. Die Denkweise der – vermutlich kinderlosen Richter und Richterinnen – ergibt sich so logischerweise aus der von Adenauer eingeleiteten Sozialpolitik. Solange dieser Zusammenhang nicht beachtet wird, geht auch jede Kritik an diesem Gericht ins Leere.

Gravatar: Falke

Nein, nicht nach uns, sondern wir mitten rein in die Sintflut. Geändert werden kann das nur auf politischer Ebene. Warum engagieren sich alle, die hier bloggen nicht in einer dementsprechenden Partei?

Gravatar: Susanne

Sind die hier zitierten Bemerkungen des Gerichtes nicht zutreffende Darstellungen der tatsächlichen Verhältnisse?

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