Verpasste Chance

Als ich diese Woche beim Brunch saß, war ich genervt, ich glaube es war die Stimmung am Tisch. Es war eine lange Nacht für viele von uns gewesen.

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Sofort als ich rein kam spürte ich eine niedrige Energie und ich habe es gleich angesprochen…die üblichen Antworten kamen: Lange Nacht, ich bin müde und man kann nicht immer fröhlich sein. Meine Gedanken und meine Worte waren nicht negativ, jetzt auch nicht, nur hat es mich auch ein wenig beeinflusst, es ist so, wenn man empfindlich ist und wie viele von euch wissen, ich bin empfindlich.

Lange blieb ich nicht, nur kurz was gegessen und geredet, ein wenig mit der süßen Tochter eines Bekannten gespielt und dann bin ich gegangen…als ich durch die übervolle Berliner Strasse fuhr, überkam mich das Gefühl, zuviel im Kopf zu haben, also habe ich alles wieder mitten in die Brust geschoben. Dann kam es; war das gerade eine Möglichkeit, die ich hätte nutzen können um den Menschen eine Freude zu bereiten?

Manchmal verlassen wir uns auf das, was immer war, wir gehen in eine gewohnte Situation und unbewusst erwarten wir das es so sein wird wie das letzte mal und dann sind wir vielleicht ein wenig enttäuscht, dass es nicht so ist. Könnte es sein, dass ich diesmal an der Reihe war der zu sein, der allen etwas gibt, hatte es sein können dass ich genau aus diesen Grund dort hingegangen bin?

Ich war fast zuhause, als ein unglaubliches Gefühl der Liebe mich überschwemmte, ich hatte Tränen in den Augen gehabt. Mit einer liebevollen Dankbarkeit, Dankbarkeit dass ich diese Situation erkannt habe, dankbar für Freunde, die mich so nehmen wie ich bin und keine Erwartungen an mich stellen.

Ich habe mich entschlossen, wieder ein wenig mehr auf meine Gefühle zu achten, um mit solchen Situationen positiver, offener, ohne Erwartung und vor allem liebevoller umzugehen. Unsere Freunde sind so wichtig, wichtig für unsere soziale Entwicklung, aber auch um zu lernen von ihnen und ihren Erfahrungen sowie Gedanken.

Vielleicht machen wir das alle in der Zukunft ein wenig mehr und gemeinsam, was meint Ihr liebe Leser?

Euer Steven

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Nicole

Danke! Ich glaube das man die Liebe zu seinen Kindern mit nichts vergleichen kann, aber es ist der härteste Job der Welt eine einigermaßen gute Mutter zu sein (und ich wäre gerne eine bessere!).Wann ist man eine gute Mutter??? Viele schöne Grüße

Gravatar: Steven Kuhn

Nicole,
Wunder scone Worte! Ich spühre Dein leidenschaft und liebe für Dein Sohn, das ist bemerkenswert!
Es hat mich sehr berührt, danke sehr!
Steven

Gravatar: Nicole

Ohne Freunde möchte niemand sein, ich merke an meinem zwölfjährigen Sohn,wie er seine Ängste (z.B.Rolltreppe fahren) nur durch Mut mit Freunden durchsteht.Aber als Mutter hat man jetzt auch Angst vor falschen Freunden.Mutig kann es ja auch sein, die erste Zigarette zu rauchen (wenn es das nur ist!). Sich selber ein guter Freund sein, das muss man erst mal hinbekommen, der Rest kommt von allein. Außerdem warst du doch (Paul?) eine sehr große Hilfe! Ich hoffe das mein Herz auch mal zu meinem Löwen wird (mutig war ich immer nur ein bischen).

Gravatar: Steven Eugene Kuhn

Danke sehr Johannes!
Ihre Worte sind sehr stark und ehrlich geschrieben, danke für Ihre Mutt und offenheit.
Das ist klasse; "Mein Herz, mein Löwe"
viele grüsse!
Steven

Gravatar: Johannes G. Klinkmüller

Ich finde gut, dass Sie Ihren Impuls von innen wahrnehmen, was die vorausgegangene Situation damals betraf; das ist Voraussetzung dafür, dass man irgendwann auch den Mut hat zu handeln ... aus dem Herzen heraus.
Jedenfalls geht es mir so.
Mut ist eine Eigenschaft des Herzens ... "Mein Herz, mein Löwe", schrieb Ricarda Huch einmal; das finde ich sehr wahr.
Ich finde gut, wie offen Sie mit anderen und sich umgehen ... das ist auch Selbstliebe ... ohne sie weiß niemand wirklich, was Liebe ist.

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