Man nehme nur einmal “Putins fiesen Angriffskrieg in der Ukraine”, den er bereits seit Monaten täglich schmählich verlieren soll. Oder die wachsende Zahl an traumatisierten Männern aus Süd und Nahost. Auch für diese Jungs lege ich eine Pause ein, denn schon lange will ich sie tröstend an meinen enormen mütterlichen Busen drücken, der Platz für jeden Schutzsuchenden hat.
Dann fehlt da noch mein kleines Windrad, das ich auf meinem Balkon installieren möchte. Leider benötige ich dazu einen alten, weißen, deutschen Handwerker, da ich die “Feministische Fortbildung für Elektras” auf Grund von Differenzen zwischen der Kursgebenden und den Teilnehmenden unter lautem Protest verlassen habe. Die Steckverbindung des Anstoßes? Die Kursgebende hatte sich trotz einiger wohltemperierter Stromstöße in die Weichteile beharrlich geweigert, KontaktSTIFTE in KontaktLIGAMS und KontaktÖFFNUNGEN in KontaktYONIS umzubennnen. Meine tantrischen Schwestern und ich wollten damit die elektrische Anziehung zwischen ALLEN Geschlechtern verdeutlichen und auf ein spirituelles Niveau heben. Wie erwähnt, scheiterte dieses Unterfangen jedoch am massiven ohmschen Widerstand der rechts gepolten Elektromeisterin.
Noch ärgerlicher ist, dass ich den Elektriker auch für die Einrichtung meines steuersubventionierten solaren Balkonkraftwerks beauftragen muss. Wenn ich nur an den schlicht verdrahteten Elektriker denke, der von Tantra, Polygamie und 70 Geschlechtern so wenig Ahnung hat wie ein Magnetpol, könnte ich mir vor Frust meine letzten, spröden, hennaroten Haare ausreißen!
Bevor ich mich also all diesen Spannungen aussetzen muss, werde ich mich erst einmal mit selbst angerührter Sonnencreme an den Strand legen, in der Sonne fläzen und die stetig voranschreitende Wüstenbildung in Deutschland beobachten. Schon während ich diesen Text schreibe, knirscht der Sand zwischen meinen Zähnen.
Sie meinen, ich halluziniere und sehe lediglich eine Wüsten-Fata-Morgana? Heißt das etwa, Sie nehmen mich und meine zwei Knallerbsen in meinem Frauenköpfchen nicht ernst?
Obacht! Noch heute werde ich eine Anzeige wegen Beleidigung meiner Persönlichkeitsrechte und Diskriminierung wegen cerebralen Erbsengehalts unter dem Bevölkerungsdurchschnitt aufgeben!
Außerdem: Schauen Sie denn kein Fernsehen mit all den jungen, hübschen Menschen, die Ihnen die Welt erkären? Es pfeifen doch Tag und Nacht die Spatzen und Spätzinnen von den Dächern, dass wir alle binnen Jahresfrist verdursten werden! Wer das Gegenteil behauptet, ist ein unsolidarischer Schuft und Wüstenleugner!
Statt hier rumzunölen und Zweifel an den Aussagen unserer von Marxens Geist gesalbten Politikern und Innen zu säen, fangen Sie besser einmal mit dem Graben eines Brunnens an. Schließlich wissen wir doch alle, welches Motto wir uns hinter unsere schmutzigen, ungeduschten Ohren zu schreiben haben: “Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.”
In diesem Sinne: Jammern Sie nicht über das auferlegte Joch, sondern richten Sie sich schon mal auf Ihre Runden um den neuen Trinkwasserbrunnen ein. Die Internationale wird es Ihnen danken!
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