Unter dem Banner der Grundversorgung

Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem wird häufig kritisiert. Aber niemand stellt die grundsätzliche Frage, ob Deutschland so üppig ausgestattete Anstalten überhaupt noch braucht.

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Wir sind nun also IOC-Chef. Klar, dass zu einem derart weltbewegenden Ereignis auch unsere öffentlich-rechtlichen Anstalten bei der olympischen Vollversammlung in Buenos Aires vertreten sein müssen. 34 Mitarbeiter hatte die ARD dort akkreditiert , und als Zwangsgebührenzahler fragt man sich unwillkürlich: Wäre es nicht auch kleiner gegangen? Immerhin schaffte es das ebenfalls mit unserem Geld finanzierte ZDF, von der Wahl Thomas Bachs zum IOC-Präsidenten mit nur vier Mitarbeitern sachgerecht zu berichten.

 

 

Ja, hört man nun aus der ARD, man habe ja auch für das Morgenmagazin Beiträge liefern müssen und außerdem seien "nur" 16 Mitarbeiter aus Deutschland geflogen, die anderen bereits vor Ort gewesen. Nur 16 also, immer noch eine ganze Menge. Man kann jetzt einwenden, die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland verbraten pro Jahr 7,5 Milliarden Euro, da kommt es auf ein paar Flugtickets und Hotelzimmer auch nicht mehr an. Wohl wahr. Wir leisten uns in Deutschland ein öffentliches Rundfunksystem mit annähernd 100 Radio- und 30 Fernsehprogrammen, dazu unzähligen Internetauftritten und App-Angeboten. Das alles wird auf Grundlage eines Rundfunkstaatsvertrages durch die Bürger finanziert, damit diese mit Nachrichten, Politik und Kultur grundversorgt und unterhalten werden sollen.

Doch wer prüft , ob alles, was 1950 für wichtig gehalten wurde, noch Grundversorgungsrelevanz hat? Es gibt unzählige Privatsender, die sich selbst finanzieren, manche höchst professionell, andere grauenerregend. Ist Unterhaltung auf dem Bildschirm noch etwas, das der Staat für uns organisieren lassen muss? Oder könnte "Wetten, dass..?" auch bei RTL laufen? Oder "Tatort" bei ProSieben? "Verbotene Liebe" bei RTL II?

Ich bin weiterhin für ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem in Deutschland. Eines, das informiert, dokumentiert und auch Platz für Minderheitenprogramme hat. Aber ich bin für eine deutlich schlankere Variante. Zwei oder drei nationale Programme wie die großartigen Phoenix, arte und 3.sat, dazu viel Raum für lokale Fenster, in denen NDR, WDR, SWR ihre Stärke, Regionalkompetenz in hoher Qualität, ausspielen können.

Beitrag erschien zuerst auf: rp-online.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wolfgang

Den Beitrag finde ich ausgezeichnet, die Kommentare weniger. Es muss manchmal geblödelt werden, aber das reicht dann auch mal wieder.
Ja, wir haben erstens mehr als genug öffentlich-Rechtliche. Und zweitens sind die richtig abgekartet tendenziös. Wer erinnert sich noch an Eva Hermann, die gezielt fertig gemacht wurde? Ich weiss, dass sie die folgenden Prozesse alle gewonnen hat. Ich habe auch Freunde, Christen, die bei Radio Siegen (WDR) arbeiten. Sie bitten mich, keine Mails mit christlichen oder AfD-bezogenen Inhalten an sie zu schicken, denn sie würden Ärger bekommen, wenn die Redaktion das mitbekommt.
Ergo: wir brauchen noch einen "Sender für die Freiheit". Ernsthaft!

Gravatar: FDominicus

Nun die EU hat doch den Friedensnobelpreis bekommen oder nicht? Und wo lebe ich? Sehen Sie ich bin Preisträger. Neeee verjuxen ging nicht den Baroso und Co haben den Preis "angeblich im Namen aller Europäer" entgegengenommen und ja auch das bin ich. Wie gesagt, ablehnen konnte ich leider nicht.... Das Geld wurde irgendwohin gespendet, aber auch da hatte ich als Preisträger keine Mitsprache, Sie wissen schon parlamentarische was-weiß-ich oder so....

Gravatar: MicroHirn

"Zu meiner Schande muß ich gestehen seit Oktobrer 2012 bin ich ebenfalls Preisinhaber. Leider konnte ich ihn für mich nicht ablehnen"

Was bedeutet das, Herr Dominicus? Ist auf Ihren Kopf ein Preis ausgesetzt oder haben Sie eine Ehrung erhalten? :-)
Falls letzteres zutrifft, dann gab es hoffentlich ein Preisgeld, welches sie wenigstens verjuxen konnten.

Gravatar: Gerd

Zitat von Klaus Kelle: "Das alles wird auf Grundlage eines Rundfunkstaatsvertrages durch die Bürger finanziert, damit diese mit Nachrichten, Politik und Kultur grundversorgt und unterhalten werden sollen."

Falsch, hier wird nicht grundversorgt und unterhalten, sondern manipuliert und Propaganda betrieben. Darin liegt auch das Motiv der Radio und TV-Senderflut, denn dieser Masse ist kaum auszuweichen, irgendwo bringt der Fernsehrat (ein absolutes Unding!) seinen ideologischen Müll schon unter - Gießkannenprinzip.

Gravatar: FDominicus

Sie haben recht ich entschuldige mich bei Nena die man mit Lena nicht vergleichen sollte. Das täte der Nena unrecht. der Satellit ist verglüht. Die 99 Lufballons fliegen. Der Text bliebt, Kriegminister gibt's nicht mehr, die nennen sich heute Friedensnobelpreisträger. Zu meiner Schande muß ich gestehen seit Oktobrer 2012 bin ich ebenfalls Preisinhaber. Leider konnte ich ihn für mich nicht ablehnen. Somit geht es mir wie den Deutschen im 1000-jährigen Reich. Mitgefangen - mitgehangen - und ermordet.

Gravatar: Karin Weber

@ FDominicus

Ja, diese Regierung kann gut manipulieren. Zweifelsfrei, aber die Wahrheit kommt immer irgendwann raus und unter Kindern gibts dann eine auf die Nuss.

In Sachen "NSA" hat ja die uckermärkische Kleingärtnerin Angela Merkel gesagt: "... wir haben geprüft, ob auf deutschem Boden gegen deutsche Gesetze verstoßen wurde. Nein, das ist nicht der Fall!"

Da hat sie ja nicht einmal gelogen, die NSA muss ja, um uns Deutsche stasimäßig auszuspionieren, nicht in Deutschland sitzen. Das machen die von da drüben aus und so ist der Märchenwald von Frau Merkel wieder voller lieblicher Feen und lustig-kleiner Trolle.

Der Herr Guttenberg hat damals auch gesagt: "Meine Dr.-Arbeit ist kein Plagiat!" Ja, stimmt, die Arbeit war kein Plagiat. Er hat nur viele Stellen irgendwo abgeschrieben.

Man muss die Wortwahl sehr genau analysieren, um die beim Lügen zu entlarven. Genau das empfehle ich mal jedem Bürger in Sachen "Syrien". Da wird immer nur erzählt, dass Giftgas eingesetzt wurde, aber von wem, das verraten und belegen die uns nicht. Erst mal angreifen und strategische Punkte sichern, ein paar Menschen umschießen und die Infrastruktur zerstören.

Gravatar: MicroHirn

@FDominicus,

das war die gute Nena, nicht Lena :-))

Gravatar: FDominicus

"Ihr macht euch hier noch lustig, derweil haben die Honks in Brüssel ganz sicher schon den Grundstein für das EU-Informations- und Propagandaministerium gelegt."

Nein lustig machen wir uns nicht, wir sehen die Gefahren sind aber leider nicht in der Lage uns davor zu bewahren. Und Sie können sich darauf verlassen, das es so etwas im Geiste Ihres Ministeriums gibt. Es heißt nur anders, Sie wissen das ist so wie mit Finanzminister vs. Schuldenminister, Friedensnobelpreis und Kriege im Namen der Menschlichkeit, Verteidigungsminister und Kriegsminister.

Kennen Sie das Lied von Lena? Kriegsminister gibt's nicht mehr und auch keine Düsenflieger.

Wir werden immer mehr eingelullt und wer sich für Bürgerrechte und/oder gar Gesetze einsetze ist "höchstverdächtig". Schauen Sie es sich an, was ist uns von den wichtigsten Passagen des Vertrags von Lissabon geblieben? Was sind unsere Bürgerechte noch wert? Profalla hat ja gesagt es wurde ihm von den Geheimdiensten versichert, alles wäre mit rechten Dingen zugegangen. Nun täglich kommen weitere Gesetzesverstöße der NSA an's Licht. Wird das von unseren Ministerium für Wahrheit irgendwo erwähnt?

Nein - sehen Sie....

Gravatar: Karin Weber

Ihr macht euch hier noch lustig, derweil haben die Honks in Brüssel ganz sicher schon den Grundstein für das EU-Informations- und Propagandaministerium gelegt. Wenn das in Betrieb geht und irgendein EU-Kommissar dann vorgibt, was und wie wir Europäer alle einheitlich zu denken haben, dann vergeht uns hier das Lachen. Der nationale deutschsprachige Rundfunk wird dann eingestellt und die GEZ-Gebühren gehen dann an die Europäische Gebühreneinzugszentrale in Brüssel.

Wer dann sein Recht auf Information nicht wahrnimmt und pünktlich jeden Tag 20 Uhr die EU-Nachrichtensendung einschaltet, dem wird die Gedankenpolizei auf den Hals geschickt. Die Kontrolle zur Teilnahme am EU-Staatsfunk erfolgt über die NSA oder die großen Stromversorger, die die Stromentnahme mit dem Fernsehbild abgleichen müssen und per Vorratsdatenspeicherung dann an Brüssel melden müssen. Helle und dunkle Bilder verbrauchen ja unterschiedlich Strom und diese Schwankungen lassen sich feststellen, nur mal zu Erläuterung.

Gravatar: FDominicus

Manche haben sich schon für einen Namen entschieden. Suchen Sie einfach mal nach Ministerium der Wahrheit.

Gravatar: MicroHirn

Warum nicht die Öffentlichen Rundfunkanstalten in ein Ministerium eingliedern oder umwandeln. Fehlt nur noch der passende Name! Mal überlegen, wie könnte man ein solches Ministerium wohl nennen?

Gravatar: FDominicus

Ich kann Karin nur beipflichten: Nein. (Diesen ÖR brauchen wir ganz bestimmt nicht), allein das es Ihn schon gibt und das man das auch noch egal ob man es haben will oder nicht bezahlen soll ist eine Unverschämtheit.

Gravatar: Karin Weber

Zitat: "...Anstalten überhaupt noch braucht."

Nein, ein glasklares Nein!

Lese ich heute eine Zeitung, dann denke ich, dass ich wieder das Zentralorgan der SED "Neues Deutschland" in der Hand halte. Mache ich den Fernseher an, dann sehe ich auf allen Kanälen Karl-Eduard Schnitzler mit seinem "Schwarzen Kanal" vor mir.

Seriöse Informationen aus diesem Land bekommt man mittlerweile fast nur noch durch deutschsprachige Programme ausländer Sender.

Wütend macht mich, dass man diesen Staatsrundfunk auch noch per Zwangsabgabe finanzieren muss. Nur dazu wurde offensichtlich der zwangsweise Mikrozensus 2011 durchgeführt.

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