Unsere Nationalhymne - einmal anders

Virtuose Abwandlungen und meisterhafte Variationen eines Themas (Opus 334, Sammelverzeichnis Pfeif-Sto)

Es spielt: die 5 b der Hauptschule H.

Ort der Darbietung: Klassenraum der 5 b, erste Etage Neubau

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Das Stück

Unsere Nationalhymne
Unsere Nazinol Lild
Unnsere Deutsche Hünde
Unsere Natzunahlhunnde
Usere Natsonaslhode
Unsere Nationhyinde
Unser Natzjonalhümde
Unsere Natzionalhunde
Unsere Nationalbedienen
Unsehr Nationalelehodinn
Unsäre Nadzunalhymde
Unsarenasalhümme
Unsar Enasalhimmel


Anmerkungen zum Vortrag

Die 11jährigen Knaben und Mädchen zeigten eine eindrucksvolle Leistung, das darf ohne Übertreibung festgestellt werden. Obwohl sie vierzehn Tage lang vor der Aufführung täglich zum Üben einer einzigen schriftlichen Variante angehalten worden waren, sprühten die Darbietungen geradezu vor Originalität. Mit unverdorbener Begeisterung gingen die Jungen und Mädchen ans Werk. Trotz sturen Vorlagendrills wurde ein unübertroffen hohes Maß an künstlerischem Einfallsreichtum und herzerfrischender Originalität erreicht. Wir staunen über den Mut unserer Kinder, die wie keine Generation zuvor bereit ist, die eigene Meinung vom Schreiben standhaft zu verteidigen. Das läßt voller Zuvertrauen in die Zukunft unserer Nation blicken.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Carsten M.

Mit Zuversicht in die Zukunft unserer Nation zu blicken ist angesichts der heutigen Bildungspolitik und den ihr entsprechenden Schülerleistungen wohl nur augenzwinkernd erlaubt.
Danke, Frau Pfeiffer-Stolz, dass Sie nicht längst resigniert haben ob der nicht enden wollenden pädagogischen Sündenfälle und uns immer wieder auf die ärgsten Vergehen an unserem Nachwuchs aufmerksam machen.

Gravatar: Klaus G.

Man hält es im Grunde gar nicht mehr aus, Herr Pischke. Aber was soll ein Lehrer tun, wenn die Pensionierung noch ein paar Jahre auf sich warten lässt?
Da heißt es nur: Augen zu und durch!
Jüngere Kollegen haben es da vielleicht leichter. Sie wissen nicht mehr, wie ein funktionierendes Bildungssystem aussieht und müssen nicht täglich wider besseres Wissen handeln.

Gravatar: Gero Pischke

Es handelt sich bei "5b" zwar um eine Grundschule, aber ich bin trotzdem entsetzt. Wie viele Schüler haben die erste Version geschrieben und von wie vielen Schülern insgesamt?

Übel, übel, aber ich bin auch immer wieder erschüttert, was ich in der Firma so in den E-Mails lese. Und von der Befolgung der DIN 5008 ganz zu schweigen.

Oh je, Frau Pfeiffer-Stolz, für diese Arbeit müsste es ja fast schon Schmerzensgeld geben oder eine Verzweiflungsbonifikation. Wie kann man so etwas nur aushalten?

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