Unklare Lage: 1000plus in den Bistümern Augsburg und Speyer

Bistümer Augsburg und Speyer boykottieren das Projekt 1000plus des Vereins Pro Femina ungeachtet dessen guter Arbeit. Es gäbe genügend kircheneigene Angebote für ungewollt Schwangere.

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Wer sich für Kirche und Lebensrechtsthemen interessiert wird mitbekommen haben, dass das Projekt 1000plus des Vereins Pro Femina nach eigenen Angaben von gestern durch die Bistümer Augsburg und Speyer in der Form boykottiert werden, dass katholische Einrichtungen diese Aktion, insbesondere deren sehr erfolgreiche Babyflaschenaktion, nicht mehr unterstützen dürfen.

Nun erscheint mir die Begründung, die „Arbeit von 1000plus dürfe nicht unterstützt werden, weil es in den Bistümern genügend kirchliche Beratungsangebote für Schwangere von Seiten der Caritas und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) gebe.“ (Quelle: kath.net) so lange nicht stichhaltig, wie es immer noch offiziell rund 100.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland gibt. Andererseits ist die Nachrichtenlage derart dünn (bislang konnte ich auch die vollständige Begründung nicht finden, die auf kath.net und gloria.tv nur in Kurzform wiedergegeben ist), dass ich nicht mit einem Schnellschuss Kritik an den betreffenden Bistümern äußern möchte.

Ich hoffe, nein ich bete, dass es sich dabei nur um ein Missverständnis handelt, sich die Kirche in Augsburg und Speyer nicht aus der Unterstützung einer sehr erfolgreichen Lebensrechtsaktion zurück zieht, weil das Ziel selbst ihr den Einsatz nicht lohnend erscheint oder man gar um eigene Pfründe fürchtet und diesen Kampf auf dem Rücken betroffener ungeborener Kinder und deren Mütter und Familien auszutragen gedenkt.

Ich habe daher eine Anfrage (in etwa gleichlautend bis auf die Bistumsbezeichnung) an die Pressestellen der Bistümer gesandt in der Hoffung um Aufklärung:

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Befremden habe ich Berichte gelesen, dass die Lebensrechtsorganisation 1000plus durch kirchliche Stellen des Bistums Speyer (und Augsburg) nicht mehr unterstützt werden dürfen. Die gelte insbesondere für die Babyflaschenaktion.

Nun habe ich bislang keine Kenntnis darüber, was an den Aktionen von 1000plus verwerflich wäre, als dass man das Projekt nicht mehr unterstützen könnte. Das in den Medien vorgebrachte Argument, es gebe ausreichend kircheneigene Beratungsangebote für ungewollt Schwangere erscheint mir vor dem Hintergrund von noch immer mind. 100.000 Abtreibungen in Deutschland pro Jahr jedenfalls nicht stichhaltig.

Andererseits möchte ich auch keine vorschnellen Schlüsse über eine mangelnde Hilfsbereitschaft des Bistums Speyer für den Lebensschutz unterstellen und bitte Sie daher um eine Stellungnahme, die ich auch auf meinem Blog verarbeiten kann (www.papsttreuer.blog.de). Ich hoffe, es handelt sich bei der offenbar gemeinsamen Aktion der Bistümer Speyer und Augsburg nur um ein Missverständnis und freue mich über Ihre baldige Rückmeldung.

Herzliche Grüße und Gottes Segen

Felix Honekamp

Warten wir also ab, ob man von dort in den kommenden Tagen noch etwas hört – und beten, dass zumindest die katholische Kirche in diesem Thema weiter mit einer Stimme und einem Herzen spricht!

(Weitere Informationen über 1000plus sind hier zu finden)

Beitrag erschien auch auf: papsttreuerblog.de

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