Dem „Deutsch“-Iraner werden mittlerweile über 100 Taten vorgeworfen.
Unfassbare Abgründe
Die Taten derer der Mann beschuldigt wird, zeigen „unfassbare Abgründe des sexuellen Missbrauchs auf, die fast nicht auszuhalten sind“, erklärte dazu Polizeipräsident Falk Schnabel während einer Pressekonferenz in Hamburg, wie auch mopo.de berichten konnte.
Der Mann hatte sich online als „White Tiger“ ausgegeben und war einer der führenden Köpfe einer Online-Gruppierung namens „764“. Der ursprüngliche Tipp, der schlussendlich zur Verhaftung geführt hatte, war direkt vom US-Geheimdienst FBI gekommen.
Der 20-jährige „Deutsch“-Iraner soll Kinder im Alter von elf bis 15 Jahren gezwungen haben, vor laufender Kamera sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen und sich selbst zu verletzen, indem sie sich unter anderem Symbole und Schriftzüge mit Messern in die Haut ritzten. Dem 20-Jährigen werden nun Mord und mehrfach versuchter Mord vorgeworfen.
„Ich spreche hier von dem sadistischen Quälen und Töten von Kindern“. Insgesamt habe es acht Opfer gegeben, zwei kommen aus Hamburg, eines aus Niedersachsen. Zum Zeitpunkt der Taten soll der Verdächtige zwischen 16 und 19 Jahre alt gewesen sein.
Kind nahm sich selbst das Leben
In einem Fall aus dem Jahr 2022 wurde ein Kind so dazu gebracht, sich selbst das Leben zu nehmen. „Nach unseren Ermittlungen ist davon auszugehen, dass in einem Gruppenchat auf Instagram ein Kind live geräuschlos in den Tod getrieben wurde“, so Staatsanwalt Nicolas Benz. Bei dem Kind soll es sich um einen 13-jährigen Jungen aus den USA gehandelt haben, wodurch offenbar das FBI aufmerksam geworden und eingeschaltet worden war.
Das unfassbare Ausmaß der, bei den Ermittlungen aufgedeckten Taten, benennt hierzu Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich, „ich spreche hier von der Ausweidung von Menschen, von Enthauptung und Folterungen, von Missbrauch an Kleinkindern und dem sadistischen Quälen und Töten von Kindern.“
Hintergrund der Gruppe „764“
Die Gruppe „764“ soll vor vier Jahren in Texas von einem Teenager gegründet worden sein. Sie wird in den USA vom FBI in einem Ausmaß bekämpft, das ansonsten nur bei terroristischem Hintergrund angewandt wird. Hunderte Ermittlungen laufen dabei aktuell, mehrere langjährige Verurteilungen wurden bereits erreicht, einige Täter auch wegen Terrorismus verurteilt. Es gab ebenfalls Festnahmen in mehreren EU-Staaten.
Die Ideologie der Gruppe schwankt zwischen Satanismus und extremer Gewaltverherrlichung. Im Visier sind dabei vor allem vulnerable Minderjährige, die dann zu extremen Handlungen gebracht werden. Häufig werden diese über Suizidforen kontaktiert. Erst wird Zuneigung vorgegaukelt, dann die Kinder dazu gebracht, sexualisierte Fotos und Videos zu schicken, um diese dann derart unter Druck zu setzen, dass sie sich fürchterlichste Verletzungen zufügen, bis hin zum Selbstmord.
In den vergangenen Monaten hatte eine Sonderkommission Hunderttausende Bilder und Videos ausgewertet, die während der Taten des 20-Jährigen aufgenommen worden waren. Die sichergestellten kinderpornografischen Dateien haben eine schier unglaubliche Gesamtspieldauer von zwei Wochen. Der Mann wurde einem Haftrichter vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Erste Durchsuchung vor knapp zwei Jahren
Bei dem damals 19-Jährigen hatte bereits am 8. September 2023 eine erste Durchsuchung stattgefunden. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt, darunter eine große Menge an Videodateien, die seine Taten dokumentierten. Es dauerte allerdings gut ein Jahr, bis die Ermittler das Material insoweit durchgesehen hatten, dass ein erstes Gutachten erstellt werden konnte.
Laut Polizeipräsident Schnabel reiche die Beweislage erst jetzt für eine erfolgreiche Verhaftung aus. Bislang beziehen sich daher alle Tatvorwürfe lediglich auf den Zeitraum vor der ersten Durchsuchung. „Was seitdem passiert ist, können wir aktuell noch überhaupt nicht einschätzen“, so Schnabel. Zwar wurde der Mann seit September 2023 umfassend überwacht, was sich jedoch in verschlüsselten Online-Chats zugetragen hatte, ist den Ermittlern nicht bekannt.
Kommentare zum Artikel
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Der 20jährige denkt bestimmt gerade: "Verdammt, wäre ich doch nur auf der Epstein-Liste, dann könnte mir nichts passieren..."
Ohne weitere Verhandlung beseitigen, diesen Bio-Müll!
Aber bitte so, daß er noch was davon hat.
Es sollte nicht zu schnell gehen...