Unerklärliche Einflüsse der Psyche auf die Materie

Dass es unerklärliche Erscheinungen mit Beeinflussung der Materie durch die Psyche gibt, glauben mehr als dreiviertel der Menschen. Doch zu wenig Wissenschaftler beschäftigen sich heute mit diesen Phänomenen, die als »paranormal« bezeichnet werden.

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Es hat fast den Anschein, als würden viele Forscher zu paranormalen Phänomenen ängstlich Abstand halten. Deshalb ist das Material, das uns die Wissenschaftler vom Anfang des 20. Jahrhunderts hinterlassen haben, immer noch unverzichtbar. Nachfolgend sind einige interessante Textpassagen dem Buch »Die Natur psycho-physikalischer Phänomene« von Dr. A. Freiherrn von Schrenck-Notzing entnommen.

In einem Vortrag über die »Phänomene der Ideoplastie«, gehalten am 28. Januar 1918 am College de France für die Mitglieder des Psychologischen Instituts beschäftigt sich der bekannte Psychologe und Arzt Dr. Gustave Geley (Paris) mit der physiologischen Seite der Materialisationsphänomene.

Geley hat die Phänomene an zahlreichen Versuchspersonen studiert, behandelt aber in seinem Vortrag lediglich seine Beobachtungen mit Eva C. Eva wuchs bei der Buchautorin Madame Bisson auf. In den von Bisson und von Dr. v. Schrenck-Notzing veröffentlichten Werken findet man zahlreiche Einzelheiten über das Wesen der Materialisation.

Dr. Geley hatte nun das Glück, ein Jahr lang selbst Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Madame Bisson durchführen zu dürfen, und zwar an zwei Terminen pro Woche, welche teilweise bei ihr, teilweise (3 Monate hindurch) in seinem eigenen Laboratorium stattfanden.

Außer dem Versuchsleiter hatten über 100 namhafte Experten der Wissenschaft Gelegenheit an Eva C. dieselben Tatsachen festzustellen. Zudem gelang es Geley auch mit ganz neuen Versuchsobjekten Materialisationserscheinungen, wenn auch primitiverer Art als diejenige bei Eva C., zu erzielen.

Geley kann Materialisationen einer Substanz sehen und berühren.

»Wie unerwartet,« führt Geley aus, »wie seltsam, wie unmöglich auch solche Manifestation scheint, ich habe nicht mehr das Recht einen Zweifel über ihre Wirklichkeit zu äußern.«

Das Phänomen kann man so zusammenfassen: Vom Körper des Mediums geht eine Substanz aus, exteriorisiert sich, eine Substanz, welche zuerst amorph oder polymorph ist. Diese Substanz bildet sich in verschiedenen Formen, im Allgemeinen zeigt sie mehr oder weniger zusammengesetzte Organe.

Man kann sie also sukzessiv betrachten und berühren:

     

  1. Die Substanz als Substrat der Materialisationen.

  2. Die organisierten Bildungen derselben.

  3.  

Die Substanz geht aus dem ganzen Körper des Mediums, aber speziell aus den natürlichen Öffnungen und den Extremitäten, dem Scheitel des Kopfes, den Brustwarzen und den Fingerspitzen. Der häufigste Austritt, der am bequemsten zu beobachten ist, ist jener aus dem Mund: Man sieht, wie die Substanz sich von der inneren Fläche der Wangen, dem Gaumensegel und dem Zahnfleisch aus bildet.

Die Menge der exteriorisierten Materie ist sehr verschieden: bald schwach, bald beträchtlich, mit allen Übergängen. In gewissen Fällen bedeckt sie das Medium vollständig wie ein Mantel.

Lebendige Bilder von großer Schönheit.

Zur Erläuterung der in seinem Vortrag gemachten Ausführungen reproduzierte Dr. Geley in seiner Schrift eine Anzahl von ihm selbst im Pariser Laboratorium 1918 aufgenommener Photographien von Materialisationserscheinungen bei Eva C.

Beim Zustandekommen dieser interessanten Dokumente waren außer Madame Bisson namhafte Experten beteiligt, wie Herr Calmette, Generalinspektor des Krankenhauses von Paris und Jules Courtier, Professor der physiologischen Psychologie an der Sorbonne.

Die Bilder demonstrieren die amorphe Substanz, die sich vor Geleys Augen entwickelte. Weitere Abbildungen betreffen Darstellungen von Gesichtern und Köpfen aus dieser Substanz. Geley überzeugte sich durch Berührung und durch Stereoskopaufnahmen von dem dreidimensionalen Charakter dieser Formationen.

Je besser die Formen materialisiert sind, um so größer ist ihre Selbständigkeit; sie bewegen sich um Eva C. oder zeigen sich in natürlicher Größe mit dem Anschein, merkwürdigen Lebens und großer Schönheit.

Strenge Vorsichtsmaßregeln.

In Geleys Laboratorium wurden die üblichen Vorsichtsmaßregeln streng durchgeführt. Beim Eintritt in das Sitzungszimmer, in welchem sich der Versuchsleiter und das Medium allein befanden, wurde Eva entkleidet. Sie zog dann einen Kittel an, der auf dem Rücken vernäht wurde. Danach erfolgte die Untersuchung des Haares und der Mundhöhle durch Geley oder einen seiner Mitarbeiter. Eva nahm darauf in einem Weidenkorbstuhl Platz. Ihre Hände blieben immer sichtbar. Genügendes Licht erhellte stets das Sitzungszimmer.

Geley schließt seine Ausführungen mit den Worten: »Ich sage nicht: Es wurde in diesen Sitzungen nicht betrogen! Sondern: Die Möglichkeit zu einem Betrug war überhaupt nicht vorhanden. Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Die Materialisationen haben sich immer vor meinen Augen gebildet, ich habe ihre ganze Entstehung und Entwicklung mit eigenen Augen beobachtet.«

Betrug oder Scharlatanerie?

So überzeugt, wie Geley vor mehr als 90 Jahren von der Existenz der Materialisationen war, so ablehnend verhalten sich viele heutige Naturwissenschaftler gegenüber Phänomenen, die einen Einfluss der Psyche auf die Materie nachweisen sollen. Die Grundhaltung dieses Teils der Forschergemeinde lautet: »Es gibt keine paranormalen Phänomene! Es handelt sich entweder um Betrug oder um Scharlatanerie.«

Dabei wird allerdings vergessen, dass quantenphysikalische Phänomene meist auch nicht befriedigend erklärt werden können, aber dennoch existieren. Dazu gehört das Phänomen, das Albert Einstein als »spukhafte Fernwirkung« abqualifizierte. Experimente bestätigen die Existenz dieses Phänomens und heutige Physiker haben sogar gelernt damit umzugehen, indem sie aus Ihren Beobachtungen das sogenannte »Superpositionsprinzip« formen. Ein Name ist damit gefunden. Allerdings darf man nicht dem Irrtum verfallen, dass ein Name irgendetwas erklärt. Die Nutzung des Superpositionsprinzips lässt dennoch nicht lange auf sich warten, wie die enormen Anstrengungen zur Entwicklung eines Quantencomputers zeigen, welcher dieses Prinzip anwenden soll, das man nicht erklären kann.

Wenn die Quantenphysik nicht als Scharlatanerie gilt, kann man dann im gleichen Atemzug die einfache Gleichung aufstellen »Paranomal ist gleich Betrug«? Darüber lohnt es sich nachzudenken.

Die Natur psycho-physikalischer Phänomene

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

@Klinkmüller
"meinen Sie, ein Medium ist so blöd, sich solchen Versuchen zu stellen, nur, damit Sie es ohnehin nicht glauben?"
Hallo Herr Klinkmüller,
schon wieder das schwammige, wolkige "Glauben". Es geht um Beweise im Physiklabor.
"Glauben" ist hier so hinderlich wie sonst im Leben.
Ich glaube nicht, ich will es genauestens wissen.

Grüße
Freigeist

Gravatar: Johannes G. Klinkmüller

Hallo Freigeist,
meinen Sie, ein Medium ist so blöd, sich solchen Versuchen zu stellen, nur, damit Sie es ohnehin nicht glauben?

Die Tatsache, dass Sie so sicher wissen, dass derzeit solche Phänomene nicht mehr vorkommen und dass sich auf der Welt kein Medium solchen Versuchen stellt, zeigt im Übrigen, dass Sie in höchstem Maße solche übersinnlichen Fähigkeiten besitzen, die es Ihrer Meinung nach doch gar nicht gibt. Sonst könnten Sie das doch mit dieser Selbstsicherheit nicht behaupten.

Wie schreibt C.G.Jung:
„Wenn man einem bisher Blinden allmählich das Sehen beibringt, so ist nicht zu erwarten, dass er sofort mit Adlerblick neue Wahrheiten entdeckt. Man muss froh sein, wenn er überhaupt etwas sieht und einigermaßen verstehen kann, was er sieht.“

Ich finde, Herr Sedlacek bemüht sich schon sehr um Sie.

Die Welt kann Projektion der eigenen Blindheit sein. Das ist die Höhle, von der Platon sprach. Mein Tipp für Sie: Einfach mal dort anklopfen; wer weiß, vielleicht öffnet Ihnen Freigeist von innen die Tür :-)

Es wäre dann kein Zufall am Ersten Advent ... das wäre sinnlich-übersinnlich zugleich ...

Gravatar: Freigeist

@Sedlacek
Hallo Herr Sedlacek,
wie erklären Sie sich, dass es zur Zeit, tortzdem die Erde mehr Menschen denn je hat, derlei Phänomene nicht mehr vorkommen, oder kennen Sie ein lebendes Medium, das sich in einem Physiklabor den Wissenschaftlern stellt?
Grüße
Freigeist

Gravatar: Klaus-Dieter Sedlacek

@Hallo Freigeist,
grundsätzlich muss ich Ihnen recht geben, dass heutige Messinstrumente viel mehr Parameter messen können als frühere. Die Problemstellung ist aber wesentlich vielschichtiger, als dass man sie in einem Kommentar abschließend beantworten könnte. Hier einige Aspekte:
1. Meine Darstellung im Beitrag ist stark gekürzt, sodaß der Eindruck entstehen könnte, der Versuchsleiter Geley habe möglicherweise betrogen. In Wirklichkeit waren aber renommierte Persönlichkeiten der damaligen Wissenschaftswelt bei vielen Versuchen zugegen. Es gab eine Untersuchungskommission an der auch der Ehemann des Physikerehepaars Curie (Marie Curie bekam 1903 den Nobelpreis für Physik) teilnahm. Systematischer Betrug konnte nicht festgestellt werden, obwohl alle möglichen Vorsichtsmaßregeln getroffen wurden.
2. Sicher kann man sich heute physikalische Experimente und Versuchsbedingungen ausdenken, die durch Versuchpersonen nicht manipuliert werden können. Aber wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass der Versuchsleiter betrügt, dann gibt es nach wie vor keine Sicherheit.
3. Bei Versuchen mit Menschen kann der Versuchleiter nicht in allen Details die Versuchsbedingungen diktieren. Menschen sind nun mal keine reine Ansammlung von Molekülen, die sich beliebig manipulieren lassen, um auf die Versuchsbedinungen exakt zu passen. Psychologen können ein Lied davon singen. Trotzdem gelten die Versuchsergebnisse der Psychologie nicht als Scharlatanerie.
4. Wegen der Problematik von Punkt 3 beschäftigen heutige Wissenschaftler gute Trickkünstler, welche die Phänomene nachvollziehen sollen. Gelingt es den Trickkünstlern nicht unter den gleichen Bedingungen die Phänomene zu reproduzieren ist das zumindest ein Indiz dafür, dass nicht betrogen wurde.
Es gibt sicher noch zahlreiche andere Anspekte, die bedacht werden müssen, damit man sich ein Urteil bilden kann.

Wenn ich um meine persönliche Meinung gefragt werde, dann denke ich dass in der Physik alles das möglich ist, was nicht wegen irgendwelcher Naturgesetze unmöglich ist. Wenn die geistige Seite (Psyche) nur eine andere Seite der Medaille (Materie) ist, dann spricht keine Naturgesetz gegen die Einflussnahme der Psyche auf die Bildung einer Substanz, die aus dem Körper einer Versuchsperson herausmaterialisiert wird.
Darüber hinaus ist noch zu bedenken, dass Physiker seit Jahrzehnten darüber diskutieren, ob der Welt ohne den Beobachter und sein Bewusstsein überhaupt der Status einer physikalischen Realität zukommt. Die Meinungen gehen auseinander, wie die immer wiede aufkommenden Diskussionen über das Gedankenexperiment "Schrödingers Katze" zeigen.
Ich denke wir haben gewaltigen Lücken im Verständnis unserer Welt, wie auch die immer noch ausstehende Erklärung für Einsteins "spukhafte Fernwirkung" zeigt. Deshalb sollten wir mit der einfachen Formel "Paranomal ist gleich Betrug" sehr vorsichtig sein. Ich kann zumindest nichts erkennen, was an dieser Formel richtig sein soll.

Gravatar: Freigeist

Hallo,
gilt die Zeit des Jahres 1918 in der Physik und Medizin nicht eher als "Finsteres Mittelalter"?
Aktuell ist es ziemlich still geworden um diese Art von Phänomenen. Warum? Weil die Physik so leistungsfähig ist. Betrug hat kaum noch Chancen.
Grüße
Freigeist (gut amüsiert)

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