Und wenn Mädchen nicht Mechatroniker sein wollen?

Es ist mal wieder Girls' Day in Deutschlands Unternehmen. Mädchen sollen Einblicke in typische Männerberufe bekommen. Und wenn sie den Einblick gewonnen haben, entschließen sie sich, lieber Verkäuferin zu werden. Warum auch nicht?

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In der deutschen Metall- und Technikbranche liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen bei 48 000 Euro. Und doch gibt es nur wenige weibliche Bewerber für Technikberufe. Das ärgert Wirtschaft und Politik, die uns deshalb den sogenannten Girls' Day geschenkt und mit bisher mehr als zehn Millionen Euro aus dem Steuersäckel subventioniert haben.

Die Grundüberlegung ist sinnvoll: Wenn Mädchen schon früh die Gelegenheit haben, in typische Männerberufe hineinzuschnuppern, bekommen sie vielleicht Lust darauf, diese später zu erlernen und damit auch die oft zitierte Einkommenslücke zu schließen. Die beruht nämlich – anders als die Berufsfeministinnen-Industrie behauptet – nicht auf einer tatsächlichen Ungleichheit der Bezahlung bei gleicher Arbeit, sondern darauf, dass a) Frauen in großer Mehrheit schlechter bezahlte Berufe wählen und b) immer noch viele Frauen gern Kinder bekommen und in den ersten Lebensjahren selbst erziehen. Das drückt auf ihr Lohnniveau, und vor allem bedeutet es eine gewaltige Benachteiligung bei der späteren Rente.

Jedenfalls begrüßten auch in dieser Woche viele Unternehmen Mädchen zum Girls' Day, sofern es nicht Staatsbetriebe waren, die gerade bestreikt wurden. Die Erfolge dieser Aktionstage sind jedoch überschaubar. Zahlen der Bundesagentur für Arbeit belegen, dass die tradierten Rollenmodelle weiter gepflegt werden. Jungs werden Kfz-Mechaniker – ja, ja, Mechatroniker –, Einzelhandelskaufmann und Industriemechaniker. Mädchen werden Bürokauffrau, Verkäuferin, Medizinische Fachangestellte... und Friseuse. Das macht die Gender-Berufstätigen schwindelig, versucht man doch die Mär aufrechtzuerhalten, Männer und Frauen seien eigentlich völlig gleich. Jeder, der selbst Kinder – Mädchen und Jungen – hat, weiß, was das für ein Quatsch ist. Daran ändern auch 250 Gender-Lehrstühle in Deutschland nichts, die von allen teuer bezahlt werden müssen.

Den jungen Frauen stehen heute alle Möglichkeiten offen. Viele Unternehmen suchen händeringend Frauen für technische Berufe und auch für Leitungspositionen. Sie haben alle Möglichkeiten, weil sie gut sind, in der Schule und an der Uni. Und weil sie selbstbewusst sind. Sie brauchen keine Showveranstaltungen wie die jetzt mit großem Pomp beschlossene Quote für Dax-Unternehmen, von der in Deutschland etwa 200 Karrierefrauen profitieren, die anderen 40 Millionen Frauen aber nichts haben. Und sie entscheiden selbst, was sie beruflich machen möchten – ganz ohne staatliche Umformungsprogramme.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

Die "Wohlfahrt-These", dass die Anhebung der Kita-Gehälter automatisch zu einem Mehr an männlichen Erziehern führt, ist vollkommener Unfug. Im Umkehrschluss müsste dies ja zur Folge haben, dass sich Frauen vermehrt auf männliche Drecksjobs stürzen, weil dort mehr zu verdienen ist. Also solche platten Thesen entsprechen voll dem Mainstream der staatlichen Propaganda. Gender-Mainstreaming ist Schwachsinn und man kann es nicht schönreden, wie beim Märchen "Des Kaisers neue Kleider". Basta!

Richtig ist, dass Mann und Frau unterschiedlich sind und sich dadurch sinnvoll ergänzen. Frauen in Männerjobs zu drängen ist doch bloß ein Panikprodukt der Politik i.A. der Wirtschaft, weil der politisch verursache demographische Abwärtstrend die Lohnsklaven auf dem Markt ausgedünnt hat. Händeringend hat man nach Arbeitskräften gesucht und da die Zuwanderung alleine nicht den Fachkräftemangel befriedigen kann, vollzieht man Maßnahmen wie die NS-Führung während des Krieges. Auch damals wurden die Lohnsklaven knapp, weil sie an der Front starben und so mussten Frauen die Produktion am Laufen halten.

Der Feminismus hat dazu geführt, dass keine Frau mehr darauf sicher vertrauen kann a) Mutter zu werden und b) von einem Mann versorgt zu werden. Auf Grund des vorherrschenden Sexualrassismus insbesondere im Familienrecht, hat die Männer sehr vorsichtig werden lassen. Sex ja, aber keine Kinder oder/und Ehe. So das Fazit nach 40 Jahren Feminismus. So muss auch die Frau von heute sich zwangsläufig daran gewöhnen, als Single ihren eigenen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Als Bürokauffrau oder Einzelhandelskauffrau wird´s da logischerweise etwas knapp zu gehen. Also muss die Frau von heute sich drehen. Geld gibt's nicht für die Anwesenheit, sondern für Leistung, Verantwortungsübernahme oder auch durch Betrug. Nur wenige Frauen schaffen es auf frauenquotierte Premiumplätze wie dem einer Frauenbeauftragten oder Gender-Professorin. Eigeninitiative ist also angesagt. Das Frauen nun auf der gleichen Galeerenbank sitzen wie Männer, dass haben sie der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer zu verdanken. Nicht umsonst hat genau die vom Staat für diese Leistung das Bundesverdienstkreuz gleich 2 Mal erhalten.

Gravatar: Dr. Gerd Brosowski

Danke für die klaren Worte und den zutreffenden Befund!

Ich möchte auf einen Nebenaspekt, aber beileibe keine Nebensächlichkeit hinweisen. Die Show-Veranstaltung namens Girls-Day findet wie so viele andere sog. Info-Tage mitten in der Unterrichtszeit statt. Seit Einführung des unterrichtsfreien Samstags haben wir an weniger als 180 Tagen im Jahr Unterricht; die zahllosen Aktiönchen in Art des Girls-Day verschärfen die Lage noch. In anderen Worten: Während der Mehrzahl der Jahrestage stehen die Schulen leer, der normale Unterrichtstag ist zu einem seltenen Ereignis geworden. Folge für unsere Kinder und Jugendlichen: Zeitdruck, Hetze, kaum Zeit zum Üben und Vertiefen, Abhudeln des Lehrplans statt eines ruhigen Unterrichtens. Ständiges Ablenken, Stören, Unterbrechen des Lernens: Wer sucht da noch lange nach Gründen des Schulstresses?

Gravatar: Franziska Schreiber

Sehr gut! Genauso sieht das aus! Ich wurde auch zu diesen schrecklichen Tagen mitgeschleppt. Die Meinung von uns Mädchen war bis auf ein, zwei Ausnahmen einhellig: Oh Gott, bloß gut, dass wir so etwas später mal nicht machen müssen!

Gravatar: Andreas Schneider

Ich habe 20 Jahre lang im Vertragshandel eines großen deutschen Herstellers gearbeitet; ein Unternehmen mit 2 Niederlassungen und ca. 60 Mitarbeitern. In dieser Zeit hat sich nur ein einziges Mal eine junge Dame für eine Ausbildung zur KFZ-Mechanikerin überhaupt nur beworben.

Sie wurde, nebenbei, sogar angenommen. Nach dem ersten Monat ihrer Ausbildung kam sie mit einem ärztlichen Attest in den Betrieb, wonach sie Lasten von mehr als 5 kg nicht mehr heben dürfe; dies zum Bedauern auch der Kollegen, denn sie war recht pfiffig. Und so endete der einmalige Ausflug des Unternehmens in eine dem heutigen "Girl's Day" entsprechende Maßnahmen einer ganz natürlichen, körperlich bedingten Ursache.

Gott sei Dank gab es damals noch keine Gleichstellungsberechtigte. Wer weiß, wie sich der Vorgang dann entwickelt hätte...

Gravatar: Lucia Mühlbauer

Guter Artikel!

Aus meinem beruflichen Umfeld weiß ich, wie sehr Frauen unter Druck stehen und gerade die heutigen 30-jährigen die Schnauze von dieser ganzen Emanzenwelle haben. Sie alle tendieren wieder hin zum klassischen Familienbild und wollen ihre Kinder erstmal alleine groß ziehen oder vielleicht - wie Ärztinnen - 2-3 Tage in einer Gemeinschaftspraxis arbeiten. Sie alle sagen, dass Männer viel besser für Stress und Druck gebaut wären, als Frauen. Männer könnten Stress viel leichter abbauen oder besser umgehen damit.

Traurige Tatsache ist: Von Frauen wird heute das 5-fache verlangt und sie fangen an zu rebellieren, vor allen Dingen die jüngeren Frauen. Und was ich als Frau auch sehr schön finde, diese Frauen wollen alle wieder weiblich sein und sind auch stolz darauf.

Mit freundlichen Grüßen
Lucia Mühlbauer

Gravatar: Klaus Wohlfahrt

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Man möge das Gehalt der Erzieherinnen (und noch wenigen Erzieher) in den Kindertageseinrichtungen endlich angemessen erhöhen - vermutlich finden sich dann auch mehr Männer, die diesen wichtigen Beruf ergreifen wollen.

Gravatar: Hebel

Es ist eigentümlich, dass über die wunderbaren Ergänzungsmöglichkeiten von Frau und Mann bei dem ideologisch geprägten Gleichmachungsbestreben von Gender-Mainstreaming, das in Richtung Familienzerstörung tendiert, kaum oder nicht gesprochen wird, denn das Gehirn ist das größte „Geschlechtsorgan“. Dort finden sich die wichtigsten, prägendsten und auch bereicherndsten Unterschiede zwischen Frau und Mann in den Bereichen „physiologische Abläufe“, „zentralnervöse Informationsverarbeitung“ und „genuinen, also angeborenen Denk- und Bewertungsprinzipien“. In Denk- und Bewertungsprinzipien, welche sich eben nicht einfach beispielsweise mit unterschiedlichen sozialen Erfahrungen in der Kindheit oder sonstigen sozio-kulturellen Einflüssen erklären lassen.
Frauen haben z. B. mehr graue Gehirnzellen und weniger verknüpfende Nervenfasern im Gehirn: „Frauen können die einen Dinge besser, Männern die anderen; wir müssen lernen, einander zu helfen“.
Damit und mit weiteren Unterschieden in den männlichen und weiblichen Gehirnen ist eine optimale Ergänzungsmöglichkeit der beiden Geschlechter trotz Konfliktstoff gegeben; Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014)

Gravatar: Lothar

Klasse Artikel! Männer haben vorwiegend maskuline Energie und Frauen haben vorwiegend feminine Energie und jeder muß das machen was seinen Neigungen entspricht und nicht alles muß gleich sein!

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