Umfrage zur Energiewende für den Bundestag

In den Sozialwissenschaften ist die Vorstellung populär, Innovationen wären eine Folge kultureller und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen.

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Aus diesem Ansatz folgt unmittelbar die Idee, politisches Handeln könne den Weg des technischen Fortschrittes definieren. Es wäre demnach mittels gesetzlicher Regelungen möglich, Entwicklungen in bestimmten Bereichen gezielt zu verhindern und in anderen Bereichen gezielt zu erzeugen. Eine Entscheidungsgrundlage liefert die sogenannte Technikfolgenabschätzung, die als geeignet angesehen wird, Risiken und Gefahren denkbarer Technologien im Vorfeld ebenso einschätzen zu können, wie deren potentiellen Nutzen.

Und da es unserem Gesetzgeber, also dem Bundestag, für diese Art der Zukunftsforschung an Kompetenz mangelt, gibt es seit 20 Jahren ein durch die öffentliche Hand finanziertes Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie. Durch das ein Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) betrieben wird. Letzteres wiederum versorgt die Parlamentarier mit Studien und Untersuchungen zu aktuellen Themen, oft auf Anfrage, häufig aber auch aus eigenem Antrieb.

Daneben existieren noch viele weitere Beratungseinrichtungen, die in der Technikfolgenabschätzung tätig sind und sich fast ausschließlich durch öffentliche Aufträge ernähren. Eines davon ist das Berliner IZT. Und von diesem habe ich eine Mail erhalten:

Sehr geehrte Damen und Herrn, sehr geehrte energiepolitisch Interessierte,

bitte verbreiten Sie diesen Hinweis in Ihren Netzwerken, Institutionen und Verbänden. Über eine kurze Rückmeldung von Ihnen würden wir uns sehr freuen.

Beim Bundestag: Online-Umfrage „Stromnetze und Energiewende“ bis 31. Dezember

Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag setzt auf die Beteiligung unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessengruppen: Am 26.11. startete die erste Online-Umfrage zu einem umstrittenen Zukunftsthema: „Stromnetze und Energiewende“. Diese Umfrage läuft noch bis zum 31. Dezember 2014. Jährlich sind zwei bis drei Umfragen zum wissenschaftlich-technischen Wandel geplant. Die Themen bestimmt der Bundestag. Fest steht bereits: Die Verfahren der „Online-Bürgerbeteiligung“ selbst sollen Anfang 2015 zum Gegenstand einer Befragung gemacht werden.

Mittels der Befragungen sollen Konflikte und Potenziale neuer Technologien frühzeitig erkannt und Gestaltungsoptionen identifiziert werden.

Für die Befragungsrunden entstand eine neue Online-Plattform, das Stakeholder Panel Technikfolgenabschätzung, kurz „Stakeholder Panel TA“. Die Plattform richtet sich vorrangig an gesellschaftsrelevante Gruppen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Medien, Zivilgesellschaft und Umwelt. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sind gefragt, Mitglied des Panels zu werden. Es geht darum, die Herausforderungen und Folgen von Wissenschaft und Technik aus verschiedensten Blickwinkeln zu diskutieren.

Das „Stakeholder Panel TA“ will eine möglichst umfassende gesellschaftliche Perspektive auf die Befragungsthemen abbilden. Vor allem weibliche Panel-Mitglieder werden noch gesucht. Das Panel will nicht nur mittels Online-Befragungen die Meinungen und Positionen unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure erkunden und in die wissenschaftliche Arbeit für den Deutschen Bundestag einbringen. Der Austausch soll zukünftig in Diskussionsveranstaltungen und Kreativ-Workshops sowie über Online-Formate intensiviert werden.

Für das „Stakeholder Panel TA“ verantwortlich ist das gemeinnützige und unabhängige IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Dieses Berliner Institut erforscht Technikfolgen seit über 30 Jahren mit einem beteiligungsorientierten Ansatz und ist Konsortialpartner des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag.

LINKS:

Aktuelle Befragung „Stromnetze und Energiewende“:

www.stakeholderpanel.de/sosci/Stromnetze/

Stakeholder Panel Technikfolgenabschätzung:

www.stakeholderpanel.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Udo Stemmer

Der gute „maxatomstrom“ hat sich selbe abschalten, war dann doch etwas zu teuer.

Der „grüne“ Strom ist günstiger (ca. >10%) als der 100% Atomstrom und einige sind der Meinung das Atomstrom günstig ist.

Nachdem die Maxenergy GmbH ihren "Maxatomstrom" nicht mehr vermarktet, bietet nun Enermy, eine Tochter der Schweizer Gaiem GD AG, einen solchen Tarif an im Deutschland für Leute die auf 100% AKW-Strom stehen.

https://enermy.de/produkte/strom/kernstrom/

Aber nicht vergessen, die kWh aus dem AKW ist teurer als von den „grünen“ Jungs.

MfG

Gravatar: Karl Letis

Für den ganzen Mist, den SPD, CDU und Grüne bis hierher angerichtet haben, müssten sie eingetlich für immer verschwinden.

Sie nutzen aber immer geschickter den 8 Milliarden Euro teuren Staatsfunk, um sich mit Propaganda und überteuerter Unterhaltung über Wasser zu halten.

Jeder Mensch mit Fachkenntnis schütelt nur en Kopf über die Zustände in seinem Fachbereich.

Gravatar: Michael Ziefle

Sehr geehrter Herr Pischke,
seit gestern habe ich einen Vertrag mit der Firma Maxatomstrom, ab 1,7.2015, da mein Vertrag bei der EnBW leider noch bis 30.6.2015 läuft. Es klappt, habe schon einige überzeut, zwei davon schon ab 1.1.2015.

Mit freundlichem Gruss

Gravatar: Hans Meier

Man könnte auf die Idee kommen, das mit dem Ende der DDR die gesamten „Ost-Wissenschaftler des Marxismus-Leninismus“ auf „Klima-Physik“ umgesattelt haben und in staatlich gefütterten Ställen untergekommen sind. Wo sie Auftragsstudien für die unglaublichen Verrücktheiten zur Unterstützung der Merkel-Politik betreiben.
Aber die Dinge ändern sich, weil die „Energie-Wende“ und die damit notwendige Verdopplung der Stromnetze nicht „alternativlos“ bleiben, sondern von der Realität eingeholt werden.
Die Energie-Wende wird von den treusten Lobbyisten mittlerweile in Frage gestellt.
Da äußert Dr. Graichen, Direktor der Agora Energiewende, einer mächtigen Privat-Stiftung, die bislang intensive Missionierung zur Co2-Verteufelung und Lobby-Politik für die Kartell-Privilegien der Erneuer-Baren-Energien betreibt, doch aktuell Selbstkritik.
Mit dem selbstkritischen Vorstoß wird öffentlich, „man habe sich verschätzt“ und nun ist endlich die „Katze aus dem Sack“ und blamierte scheinheiligen Opportunisten, suchen Fluchtwege ohne Gesichtsverluste zu erleiden, den der Co2-Schabernack und die Kartell-Privilegien für bescheuerte Wetter-Strom-Vergütung kam von den Verrückten in der Politik.
Jedem der selbst bis drei zählen kann, konnte klar sein, dass für die „eine Stromversorgung“ und das vorhandene Netz keine Verbesserung eintritt, wenn zusätzliche, vom Wetter abhängige hin und her schwankende Stromschübe, zu hohen Festvergütungen doch nur zur Erhöhung der Stromkosten führen, weil parallele bzw. doppelte Strukturen politisch gefördert werden ohne jede Logik oder Verantwortung.
Abgesehen von den technischen Problemen, die man sich damit eingehandelt hat, das z.B. Windparks in der Nordsee stehen und keinen Strom an Land liefern können, aber auch für nicht vorhandenen Strom gezahlt werden muss und Trassen für Milliarden gebaut werden sollen, wie Lobby-Politiker es sich wünschen.
Die politische Fassade der Klima-Kanzlerin blättert als eitler, substanzloser Schnickschnack ab, das „Primat ihrer Energiepolitik“ hat chaotische Zustände, wie in einem „Primaten-Gehege“ verursacht und entpuppt sich letztlich, als abgefeimter Betrug an der naiven Bevölkerung.
Immerhin sind nun Entscheidungen öffentlich, um Auswege von der Klima-Retter-Vision, wie einem „Heil-Klima-Kalifat“, als modischem Ersatz-Glauben zu suchen.
E.On hat als erster Stromkonzern die Konsequenz gezogen und es entstehen neue Optionen zu „alternativlosem“ Gemurkse.

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